DE523524C - Verfahren zur Nutzbarmachung von Ablaugen - Google Patents

Verfahren zur Nutzbarmachung von Ablaugen

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DE523524C
DE523524C DEL68434D DEL0068434D DE523524C DE 523524 C DE523524 C DE 523524C DE L68434 D DEL68434 D DE L68434D DE L0068434 D DEL0068434 D DE L0068434D DE 523524 C DE523524 C DE 523524C
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straw
waste liquors
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liquors
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CARL LEYST KUECHENMEISTER
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F7/00Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
    • C05F7/02Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses from sulfite liquor or other waste lyes from the manufacture of cellulose
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D3/00Calcareous fertilisers
    • C05D3/02Calcareous fertilisers from limestone, calcium carbonate, calcium hydrate, slaked lime, calcium oxide, waste calcium products

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Nutzbarmachung von Ablaugen Wenn bei dein Aufschlußverfahren für Stroh, Reisstroh, Maisstroh, Bambus, Espartogras und ähnliche Rohstoffe Kalk Vera; endet wird, so entsteht durch die Kochung ein kohlensaurer Kalk. Hierbei ist entscheidend,, daß mindestens die 5- bis 6fache Wassermenge dein Rohstoff' zugeffhrt wird, weil sonst der gekochte Stoff infolge sehr hoher Saugfähigkeit die gesamte Lauge aufsaugt, so daß eine flüssige Abfallauge überhaupt nicht entsteht. Es ist bekannt, daß nach dem alten Strohkochverfahren mit zweifacher Wassermenge auf das Rohstoffgewicht nur ein feuchter Stoff aus dem Kocher erhalten wird, der selbst bei Pressung keine flüssige Lauge abgibt. Die halb trockene Beschaffenheit desselben wird nach dem alten Verfahren beabsichtigt, um den möglichst halb trockenen Stoff leicht kollern zu können; der Koller gleitet über nassen Strohstoff einfach hinweg, und es wird dabei keinerlei Wirkung erzielt.
  • In der Chemiker-Zeitung, Band .I5 vorn Jahre r921., S. 795, ist bereits ein älteres Verfahren zusammengestellt, nach welchem 12 kg Kalk auf 1. oo kg Stroh mit 1,5- bis 2fachem Wassergewicht zur Anwendung gelangen und der abfallende Kalk zu Düngezwecken benutzt werden soll. Bei diesem Verfahren verbleibt der Kali. während des Kochens völlig im Stroh, so daß nach der Kochung eine geringe Menge Abfallauge entsteht, deren Gewinnung und Verwendung für Diingezwecke sich nicht lohnen würde. Es sind daher nach den alten Strohkochverfahren, die von der Kollerfähigkeik eines halb trockenen Strohstores abhängen, keine Dunglaugen zu erzielen. Andererseits lösen sich bei nur zweifacher Wassermenge keine Pektinstoffe aus dem Kochgut, so daß nach den alten Verfahren ein harter Strohstoff entsteht, der die spröden Strohpappen mit bekannter Brüchigkeit ergibt. Im Gegensatz hierzu werden durch das neue Siedeverfahren aus den genannten Rohstoffen eine Reihe vou Substanzen gelöst, die in der äußeren Rohrwand enthalten sind. Es sind dies Pektine. Eiweißverbindungen, Pflanzenwachs, Phosphorsäurev erbindungen, Kalisalze und vor allen Dingen Hurnusstoffe. Wenn auch die erstgenannten Substanzen nicht in hohen Prozentsätzen erscheinen, so bewirken sie in Verbindung mit den in der Lauge reichlich enthaltenen Humusstoffen eine wertvolle Düngewirkung. Diese Düngewirkung erklärt sich aus zwei Gründen.
  • Zunächst wirkt die Kohlensäure in dein ausgekochten kohlensauren Kalk aktiv diiirgend. -Es ist bekannt, daß in Europa bereits eine sehr große Anzahl von Gärtnereien in ihren Treibhäusern mit Kohlensäure aus Schwelöfchen erfolgreich düngen. Die in den Laugen enthaltene Kohlensäure entweicht aus dein Ackerboden. Wird der Schlamm z. B. dem Mist beigemischt, so wird die Kohlensäure im Ackerboden frei und wirkt auf die jungen Pflanzen ein. Infolge der Anwendung genügender @Vassermengen. die nach dem neuen Verfahren ein wirkliches Sieden des Kochstoffes ermöglichen, im Gegensatz zum bloßen Einsweichen nach dem älteren Verfahren, lösen sich die verschiedensten schon genannten Substanzen aus, die sich nunmehr mit dem kohlensauren Kalk zu einer gelbgrünen, schleimigen Masse verbinden, die nach Absetzen im Klärbassin sich verdickt. Diese schleimige Masse bietet den Bodenbakterien genügend -Nahrung, so daß sie, mit dem Mist zusammen ausgestreut, wie jeder andere Dung in der Erde zu ar-_ beiten beginnt.
  • Diese Anreicherung von dungfähigen -Substanzen ist aber nach den älteren Kochverfahren nicht zu erzielen. Die alten Kochverfahren wenden nur etwa S % Kalk, das neue Verfahren aber bis zu 25 °/o an. Bei der zu geringen Wassermenge nach den alten Verfahren verdampft von dem Wässer während der Kochung mehr als die Hälfte, ' so daß keine Flüssigkeit verbleibt. Der Kalk bleibt im Kochtopf zurück und wird alsdann im Koller mitgekollert, im Holländer mitgemahlen, um das Gewicht zu erhöhen, während nach dem neuen Verfahren nicht nur die Dunglauge in reichlicher Menge gewonnen, sondern der Kalk im Kochstoff obendrein auch noch ausgewaschen wird.
  • Die Restlauge wird nach beendeter Kochung in ein Klä rbassinsystem geleitet, wo sie sich stufenweise klärt und der Dungschlamm sich absetzt. Das klare Wasser wird abgelassen und der feste Schlamm abgestoßen, alsdann wird der Schlamm mit dem Mist gemischt als Düngemittel verwendet. Er kann aber auch als flüssige Dungjauche auf dein Feld verregnet werden.
  • Ein älteres bekanntes Verfahren bezieht sich auf ein Aufschlußverfahren für Stroh unter Anwendung von Ätzkalilauge. Dieses Verfahren wurde um die Zeit des Krieges angewendet, als für Aufschlußzwecke nur noch Ätzkalilaugen und Ätznatronlaugen zur Verfügung standen. Diese Verfahren bezweckten damals den Aufschluß von Stroh für Futterzwecke. Andererseits ist aber auch bekannt, daß die Ablaugen oder Schwarzlaugen von Ätzalkalien unter wasserbehördlicher Aufsicht stehen. Diese Ablaugen dürfen ohne Vorflut und Aufklärung, die wiederum so gut wie unmöglich ist, nicht in den Fluß abgelassen werden. Aus dieser Zwangslage hatte sich damals eine vorübergehende-Auffassung gebildet, daß solche Ätzkaliablaugen für Düngezwecke verwendbar seien, aber die praktischen Erfahrungen haben das. nicht bestätigt.. Es wird daher ausdrücklich gegen Ende der Beschreibung dieses Verfahrens von der Notwendigkeit gesprochen, die den Pflanzen schädlichen Stoffe durch geeignete Behandlung auszuscheiden. Auch wird vorausgesetzt, daß die Ablauge erst durch Stapelungen von Buschreisern durchgelassen wird, wie sie in Gradierwerken üblich sind, um die Ablauge zu reinigen. Auch die gradierten Schwarzlaugen behalten einen beträchtlichen Teil ihrer schädlichen Eigenschaften und verseuchen nachher den Boden. Somit hat dieses Düngeverfahren mit dem vorliegenden Verfahren nichts zu tun, da weder Ätzkali noch Ätznatron enthaltende Ablaugen verwendet werden.
  • Wichtig ist ferner noch, daß nach vorliegendem Verfahren die Abwässer nicht mehr in einen Fluß oder Teich geleitet zu werden brauchen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Nutzbarmachung von Ablaugen, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Herstellung von Kalkkochstoffen aus Stroh, Reisstroh, Maisstroh, Bambus, Espartogras und ähnlichem Material mit größeren als den üblichen Wassermengen anfallenden Laugen als Dunglaugen in der Landwirtschaft verwendet werden. a. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaugen zunächst im Klärbassin stufenweise geklärt werden, bis der Schlamm abstichreif ist, und darauf zu Düngezwecken Verwendung finden.
DEL68434D 1925-07-10 1925-07-10 Verfahren zur Nutzbarmachung von Ablaugen Expired DE523524C (de)

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DE523524C true DE523524C (de) 1931-04-24

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DEL68434D Expired DE523524C (de) 1925-07-10 1925-07-10 Verfahren zur Nutzbarmachung von Ablaugen

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DE (1) DE523524C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746824C (de) * 1940-02-24 1944-08-28 Franz Hermann Rauch Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE1024100B (de) * 1954-06-09 1958-02-13 Soc D Prod Chim Et Engrais D A Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln aus organische Stoffe enthaltenden Abfall-Laugen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746824C (de) * 1940-02-24 1944-08-28 Franz Hermann Rauch Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE1024100B (de) * 1954-06-09 1958-02-13 Soc D Prod Chim Et Engrais D A Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln aus organische Stoffe enthaltenden Abfall-Laugen

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