-
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen landwirtschaftlicher Erzeugnisse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen von Getreide,
geschnittenem Gras, geschnitzelten Rübep oder anderen faserigen oder flockigen Stoffen.
-
Der Trockner ist besonders zur Behandlung von kurzgeschnittenem Gras
geeignet, das bekanntlich einen sehr hohen Nährwert hat.
-
Es ist bekannt, feuchte Stoffe dadurch zu trocknen, daß man sie im
Gegenstrom zu heißen Trockengasen in einen Schacht herabfallen läßt, der Zwischenwände
aus Drahtgeflecht enthält, die dauernd gleichmäßig geschüttelt werden und über die
das Gut gleitet.
-
Demgegenüber besteht das neue Verfahren darin, daß man das Gut unter
der Einwirkung eines Trockengasstromes durch ein System von durchlässigen elastischen
Widerstandsflächen hindurchtreten läßt, wobei das Vorwärtsschreiten des Gutes durch
die Widerstände in der Weise verzögert wird, daß man die Widerstandsflächen in Schwingungen
versetzt. durch die das Gut dauernd bewegt und in dem Strom des heißen Gases hin
und her geworfen wird.
-
In der Zeichnung ist als Beispiel eine zur Ausübung des neuen Verfahrens
dienende Vorrichtung dargestellt.
-
Fig. i zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt; Fig. 2 zeigt
einen teilweise geschnittenen Grundriß der Vorrichtung nach Fig. i ; Fig. 3 zeigt
eine Trockenkammer in Ansicht und im Schnitt.
-
Auf einem Rahmen 3 eines mit Rädern `-ersehenen Fahrzeugs sind zwei
Trockenkammern i von zylindrischem Querschnitt angeordnet, an die sich unten ein
konischer Trichter 2 anschließt. In jede Kammer führt ein Einlaßrohr -., das seitlich
durch den Trichter 2 hindurchgeht und sich axial durch die Kammer bis nahezu an
das obere Ende hin erstreckt. Das obere Ende des Einlaßrohres d. ist trichterartig
erweitert und trägt am Außenrande eine Platte 6. In der Ebene, in der die Kammer
i mit -dem Trichter :2 zusammenstößt, weist das Einlaßrohr .4 eine kurze, nach unten
sich erweiternde offene Kappe 7 auf.
-
Jeder der Trichter 2 besitzt am unteren Ende einen Auslaßstutzen 8
zum Austragen des Gutes.
-
Innerhalb der Kammern i ist ein starrer Käfig 9, ro eingesetzt, der
sich der Form des äußeren Mantels i, :2 anpaßt. Der Käfig 9, 1o trägt eine Anzahl
von elastischen Widerstandskörpern i i in Form von dicht nebeneinander ausgespannten
Drähten oder dünnen elastischen Stäben.
-
Im oberen Teil jeder Kammer sind die
durch die Drähte
gebildeten Widerstandsflächen konisch angeordnet, ihre Neigung wird nach unten allmählich
geringer, bis die unterste waagerecht steht. Der Abstand der Flächen kann innerhalb
gewisser Grenzen durch Einstellvorrichtungen i2 (Fig. 3) geändert werden. Da die
Widerstandsdrähte i i radial angeordnet sind, so nimmt der Zwischenraum zwischen
ihnen nach dem äußeren Umfang zu. Um diesen Raum auszufüllen, sind kurze Drähte
13 (Fig. -) in den Zwischenräumen zwischen den längeren angebracht. An dem abgestumpften
Kegel io ist eine zweite Kappe 14 befestigt, die unterhalb der Haube 7 am Einlaßrohr
liegt. Das obere Ende des Käfigs trägt ebenfalls einen kurzen kegeligen Flansch
16.
-
Der Käfig 9 ist an einer waagerechten Stange 15 (Fig. 3) aufgehängt,
die sich quer durch das obere Ende der Kammer erstreckt und durch zwei einander
gegenüberliegende Schlitze 17 hindurchgeht und deren Enden an zwei im Gehäuse i8
gelagerten Federn befestigt sind. Der untere Teil io des Rahinens 9 ist zentriert
und wird durch drei Federn i9 gehalten, die in Büchsen an dem Außengehäuse 2 befestigt
sind. Befestigt an der .Stange 15 und durch eine Öffnung in der Decke 2o der Kammer
hindurchgehend ist ein Lager 21 angeordnet, das eine starre Stange 22 trägt und
seinerseits in dem entsprechenden Lager an der anderen Kammer gestützt wird. In
der Mitte der Stange 22 ist eine Rolle 23 angeordnet, die von einer unteren Rolle
27 aus angetrieben werden kann, die ihrerseits auf einer von einem Ouerglied 28
des Rahmens getragenen Gegenwelle montiert ist.
-
Beobachtungsfenster 24 zur Überwachung des Trockenvorganges können
in der Kammerwandung angebracht sein.
-
Kurze Vorhänge aus Asbest oder einem anderen biegsamen Wärmeisolierstoff
sind an den Stellen vorsehen, an denen das Lager -i und die Stange 15 durch die
Wände der Trockenkammer hindurchtreten und ebenso bei 25, wo das zylindrische Rahmenwerk
g mit dem Konus io in Verbindung steht, um den Durchtritt der heißen Trockengase
zwischen den Kegeln 2 und io zu verhüten.
-
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Das zu trocknende kurze
Gras wird mit heißen Trockengasen, z. B. erhitzter Luft, aus einem geeigneten Ofen
mit Koks-, Kohlen- oder Ölfeuerung durch die Rohre .4 zugeführt. Die heiße Luft
und das zu trocknende Gras steigen im Rohr 4 aufwärts, treten durch die Mündung
5 aus und werden über die Platte 6 verteilt, worauf sie durch den Spalt zwischen
der Kante der Platte 6 und dein Flansch 16 hindurchtreten. Die exzentrische Rolle
23 wird in Umdrehung versetzt und erzeugt Schwingungen, die sich den elastischen
Widerstandsflächen i i durch die Stange 22, das Lager 2i, die Stange 15 und den
von den Federn gestützten Käfig 9, io mitteilen.
-
Das Gras wird auf die oberen Zwischenwände geführt, und die Schwingungen
der Drähte i i lassen es auf ihnen bei seinem Durchgang abwärts hin und her fallen,
wodurch der Durchgang des Grases durch die Kammer aufrechterhalten wird, und erzielt
wird, daß es dauernd der Trockenwirkung der erhitzten Luft ausgesetzt bleibt. Solches
Gut, das zu lang ist, um zwischen den Drähten hindurchzugehen, fällt durch die Lücke
zwischen den Innenenden der Drähte und des Rohres 4 hindurch.
-
Es wird. hierauf durch die Hauben 7 und 14 abgelenkt und vereinigt
sich mit dem übrigen Gras, das durch die schwingenden Zwischenwände hindurchgegangen
ist und wird zu dem Auslaß 8 des Trichters 2 geführt. Der Vorzug dieser Anordnung
besteht darin, daß, obwohl solches Gut, das nicht durch die Zwischenwände hindurchgeht,
den Auslaß schneller erreicht, doch durch die heißeste Zone nahe am Rohr 4 hindurchgeht,
während sein Weg noch durch die Hauben 7 und 14 verlängert wird, so daß es ebensogut
getrocknet wird.
-
Das heiße Gas und Gras werden in den Trockner durch einen Ventilator
eingesaugt, der an dem Sammelstutzen 8 angeschlossen ist, durch den das getrocknete
Gut in einen geeigneten Behälter abgegeben wird. Wenn es wünschenswert ist, kann
die Anlage jedoch auch mit einer Druckvorrichtung betrieben und die heiße Luft durch
einen Blasebalg o. dgl. eingeblasen werden.
-
Eine Abart besteht darin, jede Trockenkammer mit ihrer eigenen Exzenterrolle
zu versehen, die über der Mitte jedes Trockners liegt. Die beiden Rollen werden
von einer Gegenwelle angetrieben, die am Ende des Wagengestells angeordnet ist,
so daß der Riemenzug sich in der Richtung der Achse des Gestells von hinten nach
vorn befindet, wobei die Rollen in einer zu der in Fig. 3 gezeigten senkrechten
Richtung angetrieben werden.
-
Um eine angemessen lange Zeitdauer für die Trockenarbeit sicherzustellen,
kann es nötig werden, im oberen Teil jeder Kammer ein Gitterwerk einzuschalten,
so daß das Gras ein Schicht von passender Dicke bildet, durch die die heiße Luft
hindurchgeführt wird, und, wenn nötig, können weitere Verteilungsvorrichtungen,-z.
B. Rollen mit radialen Pflöcken, die durch die Öffnungen des Gitterwerks
greifen
und das Gras in einer gleichmäßigen Geschwindigkeit hindurchführen, angeordnet werden.
-
Da das Gut in die Vorrichtung mittels des Trockenmittels eingeblasen
wird, kann es wünschenswert sein, eine Anordnung vorzusehen, die es gleichmäßig
schichtet und wendet, zweckmäßig im oberen Teil jeder Kammer, besonders dann, wenn
ein Gitterwerk zur gleichmäßigen Verteilung des Gutes benutzt wird.