DE51798C - Vorrichtung zum Vergasen von Petroleum u. dgl - Google Patents
Vorrichtung zum Vergasen von Petroleum u. dglInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 46C-Luft- und Gaskraftmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. September 1889 ab,
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum sicheren und gefahrlosen Verdampfen von gewöhnlichem,
im Handel befindlichen Petroleum und anderen schweren Oelen oder Fetten zum
Zwecke der Benutzung des Dampfes in Petroleum- oder Gasmaschinen.
Das zu verdampfende Petroleum wird durch Trichter e und Schlange^ in einen Behälter C
eingeführt, aus welchem es durch ein Rohr c in den Behälter A abfliefst. Die Schlange b
ist in einen mit Kühlwasser gefüllten Behälter B eingeschlossen und steht durch ein Rohr b1
mit dem Sicherheitsventil α des Behälters A in Verbindung. Dieses Ventil α ist mit A durch
ein Rohr a1 verbunden und ist aufserhalb eines
den Behälter A umgebenden zweiten Behälters E angeordnet. Letzterer ist mit Wärmeschutzmasse
bekleidet. Unterhalb des Trichters e befindet sich ein Absperrhahn d und in das
Rohr c ist ein Hahn g eingeschaltet. Auf dem Behälter C befindet sich ebenfalls ein Sicherheitsventil
h.
Von dem Behälter A, der unten mit einem Abfiufsrohr i versehen ist, führt oben ein
Rohr K, das mit Wärmeschutzmasse umgeben ist, zum Cylinder der betreffenden Maschine.
Der Behälter E ist mit Wasser, Salzlösung oder einer anderen Flüssigkeit angefüllt, welche mit
Hülfe einer durch E hindurchgehenden Heizschlange 0 erhitzt wird. Der Druck dieser in
E befindlichen Flüssigkeit wird durch ein Sicherheitsventil m regulirt, durch welches,
wenn die höchste Spannung überschritten wird, der Dampf in ein Rohr ml und eine im Behälter
G befindliche Condensationsschlange ni1
tritt, wo er condensirt wird. Das Niederschlagswasser fliefst aus der Schlange ni1 in
einen Behälter F, aus welchem es durch Hahn ms wieder in den Behälter E zurückgeführt
werden kann. Zur gröfseren Sicherheit ist auf dem Behälter F noch ein Sicherheitsventil
η angeordnet, durch welches die hochgespannten Dämpfe ins Freie austreten
können.
Um die Verdampfung des in A befindlichen Petroleums zu erleichtern, kann der Behälter A
vortheilhaft mit einer Heizschlange versehen werden. Der Druck in A wird durch das
Sicherheitsventil α regulirt, welches sich bei Ueberschreitung des höchsten beabsichtigten
Druckes öffnet und Dampf durch das Rohr δ1
in die Condensationsschlange b übertreten läfst, aus welcher die condensirte Flüssigkeit nach C
abfliefst. Aus C kann die Flüssigkeit durch Hahn g wieder nach A zurückfliefsen. Sollte
in C eine zu grofse Spannung entstehen, so gestattet das Sicherheitsventil h den Austritt der
Dämpfe ins Freie.
Die in A entwickelten Dämpfe können durch Rohr K gefahrlos und ohne Verlust zur Maschine
geleitet werden, da die passende Spannung durch das Sicherheitsventil α regulirt wird
und die Dämpfe von höherer Spannung in B condensirt werden. Vor der Mündung des
Rohres K in den Behälter A ist in letzterem ein Drahtsieb ρ angebracht, um jede Zurückzündung
unmöglich zu machen, obwohl dieselbe nicht zu befürchten ist, da die Dämpfe mit Spannung zur Maschine gehen.
Wollte man aber ein ferneres Sicherheitsmittel anwenden, so kann man das Rohr K
in einen Behälter D ausmünden lassen, von
dem aus das Rohr K1 zur Maschine führt. Vor und hinter dem Behälter D sind dann
Ventile q und q1 angeordnet, welche automatisch
von der Maschine geöffnet und geschlossen werden, und zwar so, dafs immer
der eine offen, der andere geschlossen ist. Der Behälter E ist mit Ablaufrohr s und die Condensatoren
B und G sind mit Zu- und Ableitungsrohren für das Kühlwasser versehen.
Um den Apparat in Gang zu setzen, erwärme ich die in E befindliche Flüssigkeit
durch Unterstellen einer Flamme unter den Schirm x. Um die Verdampfung in A einzuleiten,
kann ich, nachdem das Petroleum in A durch Trichter e eingefüllt ist, eine kleine
Menge leichten OeIs (Naphta) nachgiefsen, das auf der Oberfläche schwimmt und schnell zur
Verdampfung gelangt. Sobald in A Dämpfe von genügender Spannung entwickelt sind, werden
sie durch K bezw. K1 zur Maschine geleitet, wo sie mit Luft gemischt zur Explosion
kommen. Die Verbrennungsproducte werden vom Cylinder der Maschine durch das Rohr r
zur Heizschlange ο geleitet und sind mehr als genügend, um die weitere Verdampfung zu
unterhalten, da sie eine Temperatur von circa 4000 C. besitzen und etwa dem zehnfachen
Gewicht des zu verdampfenden Petroleums entsprechen.
Wenn der Behälter E mit Kochsalzlösung (Ca Cl2J gefüllt ist, so ist zum Verdampfen
des Petroleums ein Erhitzen der Kochsalzlösung bis auf den Siedepunkt nicht nöthig, da letztere
bei atmosphärischem Druck erst bei 1800C. siedet, während der Siedepunkt des
im Handel käuflichen Petroleums schon bei 1500C. liegt.
Obwohl es vortheilhaft ist, einen mäfsigen Druck im Behälter A zu halten, so kann es in
einzelnen Fällen von Vortheil sein, den Eintritt der Dämpfe und der Luft in den Cylinder
so zu reguliren, dafs ein partielles Vacuum in A entsteht, wodurch der Siedepunkt der in A
befindlichen Flüssigkeit erniedrigt wird und Flüssigkeilen von hohem Siedepunkt (bei rtmo sphärischem
Druck) zur Verdampfung gebracht werden können.
Die Vorrichtung arbeitet auch ohne den Wasserbehälter E und die zugehörige Condensationsvorrichtung
G F. Der Petroleumbehälter A wird in diesem Falle direct durch
eine untergestellte Heizvorrichtung erwärmt.
Auch kann der Apparat mit dem Wasserkessel E versehen sein; letzterer braucht aber
nicht mit der Condensationsvorrichtung G F ausgerüstet zu sein, da eventuell durch das
Sicherheitsventil m übertretender Wasserdampf direct ins Freie entweichen kann.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Vorrichtung zum sicheren und gefahrlosen Verdampfen von gewöhnlichem, im Handel käuflichen Petroleum oder anderen Kohlenwasserstoffen, sowie von festem Paraffin, bestehend aus einem heizbaren, das Petroleum aufnehmenden Behälter A, dessen Dampfraum einerseits durch ein Rohr mit dem Cylinder einer Gasmaschine und andererseits durch ein Sicherheitsventil α und Rohre bl und c mit einer Condensationsschlange b und einem Sammelbehälter C verbunden ist, so dafs zu hoch gespannte Dämpfe durch α nach b übertreten und durch C nach A zurückfliefsen können.
- 2.,In Verbindung mit der Vorrichtung An-. spruch ι. die Anordnung eines den Petroleumbehälter A umgebenden Flüssigkeitsbehälters E, dessen Inhalt von den abgehenden Maschinengasen über den Kochpunkt des Petroleums erhitzt wird und seine Wärme an den Petroleumbehälter A abgiebt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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