DE517208C - Verfahren zur Verbessern der Alterungseigenschaften von Kautschuk - Google Patents

Verfahren zur Verbessern der Alterungseigenschaften von Kautschuk

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DE517208C
DE517208C DES76514D DES0076514D DE517208C DE 517208 C DE517208 C DE 517208C DE S76514 D DES76514 D DE S76514D DE S0076514 D DES0076514 D DE S0076514D DE 517208 C DE517208 C DE 517208C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L21/00Compositions of unspecified rubbers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
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  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verbessern der Alterungseigenschaften von Kautschuk Das Altwerden, einer der Hauptnachteile der aus Kautschuk hergestellten Gegenstände, besteht in einem Zerfall der Masse, der mit einem Hartwerden beginnt und sich dann in leichter Zerbrechlichkeit, einem Abbröckeln und mitunter in einem pechartigen Aussehen des Kautschuks äußert. Die diesen Übelstand bedingenden Ursachen sind bereits vielfach untersucht worden, und man hat dabei festgestellt, daß sie hauptsächlich auf die Oxydation des Kautschuks durch die Einwirkung des Sauerstoffs der Luft zurückzuführen sind.
  • Die Schnelligkeit, mit der das Altwerden erfolgt, hängt von mehreren Umständen ab, z. B. von dem Licht, selbst wenn es zerstreut ist, besonders aber von dem direkten Sonnenlicht. Am stärksten wirken ultraviolette Strahlen.
  • Gewisse Stoffe beschleunigen das Altwerden, wie z. B. bestimmte Kupfer- und Manganverbindungen. Von Bedeutung sind auch die zur Herstellung des Kautschuks benutzten Verfahren. So begünstigt eine übertriebene Vulkanisation das Altwerden.
  • Die Alterungserscheinungen -sind in der Technik von so großer Wichtigkeit, daß man versucht hat, sie auch im Laboratorium in beschleunigter Weise herbeizuführen, um das Verhalten der verschiedenen Kautschukmischurigen schnell genug vorher untersuchen zu können. Man hat so gefunden, daß, wenn man die Kautschukgegenstände in geeigneten Thermostaten im trocknen Luftstrom und bei einer Temperatur aufbewahrt, die höher ist als die gewöhnliche, also z. B. ungefähr 75° beträgt, man ausreichende Ergebnisse erhält und daß: beispielsweise ein Tag des unter diesen Bedingungen beschleunigten Alterns ungefähr 6 Monaten bei gewöhnlicher Temperatur entspricht.
  • Unabhängig von den oben erwähnten äußeren Einwirkungen übt die Zusammensetzung des Kautschuks und die Art seiner Herstellung aus dem Pflanzenmilchsaft einen großen Einfluß auf sein Altwerden aus. Bekanntlich befinden sich in dem Milchsaft der Kautschukbäurne außer dem Kautschuk noch weitere Stoffe verschiedener Art. Bei den üblichen Verfahren zur Koagulation bleiben diese Stoffe zum größten Teil im Serum zurück. Das ist nicht vorteilhaft, weil sich unter ihnen auch solche befinden, die als Gegenmittel. gegen das Altwerden der rohen oder vulkanisierten Kautschukgegenstände sehr wirksam sind.
  • Wenn der Kautschuk durch Verdampfung des Milchsaftes gewonnen wird, wie es in Brasilien zur Herstellung des sogenannten Para üblich ist, so bleiben die Stoffe, die eine nützliche Wirkurig gegen das Altwerden ausüben, nach der ersten Behandlung mit dem Kautschuk vermischt. ' Da sie jedoch in Wasser löslich sind, werden sie zum größten Teil während der darauffolgenden Reinigung ausgelaugt. jedenfalls ist es bekannt, daß de aus brasilianischem Para hergestellten Gegenstände im allgemeinen einen höheren Widerstand gegen das Altwerden aufweisen als die Gegenstände; die aus gewöhnlichem Plantagenkautschuk hergestellt werden.
  • Man kann noch bessere Ergebnisse reit Kautschuk erhalten, der durch vollständige Verdampfung der Pflanzenmilch hergestellt wird, z. B.: nach dem Verfahren von K e r -b o s c'h und H o p k i n s o n. Aber auch hierbei besteht der Nachteil, daß der Kautschuk nicht gereinigt werden kann, ohne daß er zum größten Teil die Stoffe verliert, die das Altwerden verhindern. Dieser Umstand wirkt sich besonders ungünstig aus bei der Herstellung feiner Gegenstände, zu deren Anfertigung nur vollständig gereinigter Kautschuk Verwendung finden darf und die: trotzdem gegen das Altwerden geschützt sein müssen. Außerdem ist man immer an die Menge der Schutzstoffe gebunden; die schon von Natur aus in dem Milchsaft enthalten sind, und die Schutzwirkung kann nicht beliebig verstärkt werden, auch wenn das im größeren Maße gewünscht wird.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuk, das eine nach allen Gesichtspunkten befriedigende Lösung des Problems der Alterungserscheinungen darstellt und auf dem Zusatz von eingedampftem, bei der Koagulation von Kautschukmilch gewonnenem Serum beruht.
  • Der Einfluß eines Zusatzes von quebrachithaltigem Serumrückstand auf das Vulkanisationsverfahren ist zwar schon untersucht worden (s. D e V r i e s , Estate Rubber, S. 25q.); und man hat dabei :eine gewisse beschleunigende Wirkung beobachtet, die jedoch. zu gering ist, um irgendeine praktische Bedeutung zu erreichen, so daß die Anwendung eines derartigen Serumrückstandes niemals praktisch in Betracht kam. Dagegen ist die bei weitem wertvollere Wirkung der Serumrückstände .als Schutzmittel gegen die Alterungserscheinungen des Kautschuks unbekannt geblieben.
  • Man hat ferner festgestellt, daß das Quebrachit oder Methyljlosit, das sich in großer Menge in dem Pflanzenmilchsaft vorfindet, keine den Aherungsprozeß verhindernde Wirkung ausübt.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei welchem die Alterungseigenschaften des Kautschuks erfindungsgemäß dadurch verbessert werden, daß dem Kautschuk ein Serum zugesetzt wird, aus dem das Q;ue-. brächit und gegebenenfalls auch die Eiweißsubstanzen entfernt sind. Durch die Anwendung dieses Verfahrens kann der Kautschuk in jeder gewünschten Weise vollständig gereinigt und trotzdem sicher gegen die schädlichen Wirkungen der Alterung geschützt werden, wobei. die Tatsache von besonderer Bedeutung ist, daß durch entspr echende Wahl der Menge des zuzusetzenden Serums die Eigenschaften des Kautschuks den jeweiligen Bedürfnissen beliebig angepaßt werden können: Die Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung geht vorteilhaft auf folgende Weise vor sich: Das Serum des Milchsaftes wird unter vermindertem Drück verdampft, bis es in einen sirupartigen Zustand übergegangen ist; darauf läßt man im Ruhezustand fast das ganze Q`uebrachit auskristallisieren. Man fügt dann eine Gerbsäurelösung hinzu, um die in dem Serum enthaltenen Proteinstoffe auszufällen, und zwar in einer Menge, die- für die Fällung gerade noch ausreicht. Der so entstandene Rückstand kann dem Kautschulk als Gegenmittel gegen die Alterungserscheinungen beigeini.scht werden. Er entspricht ungefähr 2,2 bis 2,5 o;ö des verwendeten Serums und infolgedessen. etwa 5 0lo des aus der entsprechenden Pflanzenmilchmenge erhaltenen Kautschuks. Wird der Rückstand in diesem Verhältnis zugesetzt, so ist seine schützende Wirkung sehr stark. Wenn man in einem Thermostaten bei 77°, wie bereits erwähnt, eine vulkanisierte Kautschukprobe aufbewahrt, die a o'o Schwefel enthält; so wird seine Beanspruchung, die ursprünglich 15 kg pro qmm beträgt, in 31/2 Tagen auf einen Wert von 51g pro qmm herabgesetzt. Wird auf dieselbe Weise ein mit dem obigen Verfahren 'hergestellter Gegenstand behandelt, dem man vorher die 5 0'o des oben erwähnten Rückstandes zugesetzt hat, so kann derselbe Gegenstand im Thermostaten mehr als S Tage aufbewahrt werden, bevor sich ein Verfall einstellt. Das besagt, daß sich die Lebensdauer mehr als verdoppelt hat.
  • Diese Baliandlungsmethode weist den Vorteil auf, daß man den wertvolleren Gegenständen einen höheren Prozentsatz von Schutz-Stoffen zusetzen kann, als in der entsprechenden Pflanzenmilchrnenge ursprünglich vorhanden war, bis man den gewünschten Schutzgrad erreicht hat. Man kann auch das Verfahren z. B. dadurch vereinfachen, daß man die Gerbsäure nach einer ersten teilweisen Verdampfung zufügt und dann die so von Proteinstoffen befreite Flüssigkeit eindampft.
  • Zwei zahlenmäßig bestimmte Beispiele des Verfahrens werden nachstehend angeführt: Beispiel r I o kg Latexserum werden in einem geschlossenen Gefäß unter vermindertem Druck bei etwa 6o° verdampft, bis der Rückstand auf etwa 8oo g eingedickt ist. Diese Masse bleibt mehrere Tage stehen, bis praktisch das ganze Quebrachit, ungefähr r oo g, auskristallisiert ist. Der Rückstand wird dann weiter eingedickt, bis er 3oo g wiegt. Einige Gramm Quebrachit scheiden sich bei längerem Stehen noch aus. Darauf kann der Rückstand in der oben angegebenen Weise als Schutzmittel verwandt werden. Beispiel a Nach dem ersten Auskristallisieren des Quebrac'hits setzt man eine wäßrige Lösung von q.og Gerbsäure hinzu und läßt die Mischung einige Tage stehen; dabei -werden die Proteinstoffe zusammen mit den letzten Mengen von Quebrachit ausgeschieden. Der Sirup wird weiter bis zu 25o g eingedickt und der Rückstand, wie oben angegeben, b@enutzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verbessern der Alterungseigenschaften von Kautschuk durch Zusatz von eingedampftem, bei der Koagulation von Kautschukmilch gewonnenem Serum, dadurch gekennzeichnet, daß ein Serum verwendet wird, aus dem das Quebr achit und gegebenenfalls auch die Eiweißsubstanzen entfernt sind.
DES76514D 1925-10-17 1926-10-12 Verfahren zur Verbessern der Alterungseigenschaften von Kautschuk Expired DE517208C (de)

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