DE2520012A1 - Verfahren zur herstellung einer loeslichen sojabohnenproteinfraktion - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer loeslichen sojabohnenproteinfraktionInfo
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Description
f* I91V I™·
45
S 600
Society des Produits Nestle S.A. in Vevey / SCHWEIZ
"Verfahren zur Herstellung einer löslichen SoJabohnenproteinfraktion"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer löslichen SoJabohnenproteinfraktion, bei welchem
auf wäßrigem Wege mindestens ein Teil der Proteine von
Sojabohnen bei einem pH unterhalb des isoelektrischen
Punkts extrahiert wird und ein saurer Extrakt von Sojabohnenproteinen erhalten wird.
Es sind verschiedene Verfahren zur sauren Extraktion der Proteine aus Pflanzensamenkörnern, insbesondere
Sojabohnen, bekannt. Einige wurden mit der Absicht entwickelt, Proteine von anderen Bestandteilen, die
während der Extraktion in Lösung gehen, abzutrennen.
609840/0643
Wenn der pH-Wert der Extraktion in der Nachbarschaft des isoelektrischen Punkts liegt, dann fallen die
Proteine aus und können leicht, beispielsweise durch Zentrifugieren, abgetrennt und anschließend getrocknet
werden. Das so erhaltene Pulver zeigt nur eine geringe Löslichkeit. Ein anderes bekanntes Verfahren gestattet
die Herstellung von reinen und löslichen Proteinen. Es besteht darin, daß Proteine aus Samenkörnern auf
wäßrigem Wege bei einem pH-Wert, der vorzugsweise zwischen 3,5 und 5 liegt, extrahiert werden, die überstehende Flüssigkeit
isoliert wird und diese dann in der Kälte ruhen gelassen wird, damit die gelösten Proteine auskristallisieren
können. Die Ausbeute ist bei einem solchen Verfahren schlecht. Ein anderes bekanntes Verfahren beruht auf der
Gelfiltration um zu vermeiden, daß die während einer wäßrigen Extraktion bei einem pH-Wert unterhalb M aufgelösten
Proteine irreversibel ausfallen, wenn die Lösung neutralisiert wird. Ein solches Verfahren ist für einen industriellen
Maßstab zu teuer.
Es wurde nunmehr gefunden, daß es möglich ist, einen wäßrigen
Extrakt von Sojabohnenproteinen, der einen pH-Wert unterhalb demjenigen des isoelektrischen Punkts aufweist, zu neutralisieren,
um eine lösliche Sojabohnenprotelnfraktlon
herzustellen, ohne daß der wäßrige Extrakt durch Gelkolonnen hindurchgeführt werden muß. Es hat sich gezeigt, daß ein
anderes einfaches und wirtschaftliches Mittel existiert, um die irreversible Ausfällung der Sojabohnenproteine während
des Durchgangs durch die Zone des isoelektrischen Punkts zu vermeiden, wodurch die Mängel der bekannten Verfahren
ausgeschaltet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß der saure Extrakt innerhalb eines Zeitraums von weniger als etwa 60 see durch Zusatz eines Alkalis mit einer
Konzentration von über etwa 0,1 η neutralisiert wird.
Das erhaltene Produkt besitzt einen verhältnismäßig neutralen Geruch und Geschmack. Es kann in löslicher
Form bis zu 80 Gew.-% der gesamten im Ausgangsmaterial vorliegenden Proteine enthalten. Als Ausgangsmaterial
kann beispielsweise ein Trester von gemahlenen Sojabohnen
oder entfettetes Sojabohnenmehl verwendet werden. Letzteres
kann von verschiedener Qualität sein, je nach den thermischen Behandlungen, welchen es unterworfen worden
ist, um beispielsweise Antitrypsinfaktoren zu entfernen. Von den handelsüblichen entfetteten Mehlen wird die weiße
Qualität bevorzugt, bei deren Herstellung die thermische Behandlung beispielsweise mit Dampf von 1000C ausgeführt
wird. Ein solches Mehl kann beispielsweise aus Sojabohnenflocken, die zum Zwecke der Fette mit Hexan extrahiert
worden sind, erhalten werden. Es kann 5 bis 1055 Wasser,
etwa 50$ Proteine und weniger als ungefähr 15? Fette enthalten.
Die saure Extraktion des oben erwähnten Ausgangsmaterials kann bei einer Temperatur unter etwa 500C durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird sie bei Raumtemperatur durchgeführt. Die Sojabohnenteilchen oder das Sojabohnenmehl
können unter Verwendung eines Verhältnisses von 1 Gew.-Teil auf ungefähr 5 bis 25 Gew.-Teilen Wasser in eine wäßrige
Suspension gebracht werden. Es ist klar, daß die Auflösung umso besser ist, je größer der Extraktionskoeffizient ist.
Wegen-der Wirtschaftlichkeit sind natürlich Grenzen gesetzt,
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weshalb ein Verhältnis von etwa 1:10 in allen Fällen anzuraten ist. Die Extraktion wird vorzugsweise bei
einem pH-Wert zwischen 1,5 und 3»5 durchgeführt. Dieser pH-Wert kann beispielsweise durch Zusatz von Phosphorsäure
erzielt werden. Wenn man beispielsweise nach der Extraktion die unlöslichen Stoffe von der Lösung, d.h.
also vom Extrakt, durch Zentrifugierung bei etwa 2000 bis 5000 g abtrennt, dann werden etwa 50 bis 80 Gew.-%
der gesamten im Ausgangsmaterial enthaltenen Proteine in Form von gelösten Proteinen erhalten. Dieser Prozentsatz
nimmt bei ungefähr 500C aufgrund eines thermischen
Abbaus der Proteine rasch ab. Es soll darauf hingewiesen werden, daß bei einer längeren Extraktionsdauer als etwa
15 min die Extraktionsausbeute nicht wesentlich mehr verbessert wird.
Die Neutralisation des nach der Abtrennung der unlöslichen Stoffe erhaltenen Extrakts kann bei einer Temperatur unter
etwa 500C durchgeführt werden. Vorzugsweise wird sie bei
Raumtemperatur vorgenommen. Es bringt keinen Vorteil mit
sich, oberhalb Raumtemperatur zu arbeiten, da oberhalb 200C eine allmähliche Abnahme der Ausbeute der bei einem
neutralen pH-Wert löslichen Proteine um einige Prozent eintritt. Es ist wesentlich, daß die Neutralisation rasch
mit Hilfe von konzentriertem Alkali vorgenommen wird. Hierzu kann man,beispielsweise Kaliumhydroxyd oder Natriumhydroxyd
verwenden. Es ist möglich, ungefähr 98% der im sauren Extrakt gelöst vorliegenden Proteine in einer bei
einem neutralen pH-Wert löslichen Form zu bewahren, wenn man den Extrakt durch Zusatz eines Alkalis von etwa 0,5 η
in weniger als ungefähr 2 see oder durch Zusatz eines Alkalis mit einer Konzentration von ungefähr 5 η in weniger
als ungefähr 20 see neutralisiert. Wirksame und praktische
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Werte sind eine Neutralisationsdauer von etwa 5 see und
eine Konzentration des Alkalis von ungefähr 1 n. Jede Verlängerung der Dauer des Verfahrens und jede Verringerung
der Konzentration des Alkalis über und unter die angegebenen Grenzen kann zu einer starken Verringerung
des Prozentsatzes der bei einem neutralen pH-Wert löslichen Proteine im Verhältnis zu den löslichen Proteinen
im sauren Extrakt führen. Dieser Prozentsatz kann bei einer Verdoppelung der Zeit oder bei einer in einer
Größenordnung liegenden stärkeren Verdünnung ganz gewaltig abfallen. Die beiden Effekte sind kumulativ.
100 g entfettetes Sojabohnenmehl handelsüblicher weißer
Qualität (wie es beispielsweise von der Firma Central Soya in USA unter dem Namen "Soya Fluff" vertrieben wird)
werden bei Raumtemperatur mit 9OO ml einer wäßrigen verdünnten Phosphorsäure, die einen pH-Wert von 2,7 aufweist,
während 20 min extrahiert. Nach der Zentrifugierung bei
ungefähr 4000 g wird ein saurer überstand oder Extrakt erhalten, der in löslicher Form 5$% der gesamten Proteine
des nicht extrahierten Mehls enthält. Zu diesem Extrakt wird bei Raumtemperatur 5 η Natriumhydroxyd tropfenweise
zugegeben, wodurch der pH-Wert in 10 see von 2,7 auf 7 angehoben wird. Das erhaltene neutrale Produkt enthält
99s7% der Proteine des sauren Extrakts in löslicher Form, was 58? der gesamten Proteine des nicht extrahierten Mehls
entspricht.
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Es wird eine ähnliche Extraktion wie in Beispiel 1, jedoch bei 1O0C durchgeführt. Der Extrakt enthält 58,8?
der gesamten, im nicht extrahierten Mehl vorliegenden Proteine in löslicher Form. Der Extrakt wird wie im
Beispiel 1, Jedoch bei 1O°C neutralisiert. Alle Proteine des Extrakts liegen im erhaltenen neutralen Produkt
in löslicher Form vor.
Es wird eine ähnliche Extraktion wie in Beispiel 1, jedoch bei 400C durchgeführt. Der Extrakt enthält 54,5JS
der gesamten, im nicht extrahierten Mehl vorliegenden Proteine in löslicher Form. Der Extrakt wird wie im
Beispiel 1, jedoch bei 40°C neutralisiert. Das erhaltene
neutrale Produkt enthält 96? der Proteine des sauren
Extrakts in löslicher Form.
Mittels Hexan entfettetes Sojabohnenmehl wird in einer
wäßrigen verdünnten Phosphorsäure mit einem pH-Wert von 2,7 während 20 min bei 200C extrahiert. Nach Zentrifugieren
bei 4000 g wird ein saurer Extrakt erhalten, der 72?
der gesamten Proteine des nicht extrahierten Mehls in löslicher Form enthält. Hierauf wird dem Extrakt in einem
Guß während etwa 3 see die zur Neutralisation nötige Menge 5 η Natriumhydroxyd zugegeben. Das erhaltene neutrale
Produkt enthält 99? der Proteine des sauren Extrakts in löslicher Form.
609840/0643
Es wird eine ähnliche Extraktion wie in Beist>iel 1 durchgeführt.
Der Extrakt enthält 60? der gesamten Proteine des nicht extrahierten Mehls in löslicher Form. Anschließend
wird in einem Guß während etwa 3 see die zur Neutralisation nötige Menge 5 η Natriumhydroxyd zugegeben. Das erhaltene
neutrale Produkt enthält 100? der Proteine des sauren Extrakts in löslicher Form.
Handelsübliches entfettetes Sojabohnenmehl von weißer
Qualität wird bei Raumtemperatur in einer verdünnten wäßrigen Phosphorsäure mit einem pH von 2,7 während 20 min
extrahiert. Anschließend wird bei 4000 g 15 min zentrifugiert, Dabei wird ein saurer überstand oder Extrakt erhalten, der
60% der gesamten Proteine des nicht extrahierten Mehls in löslicher Form enthält. Zu gleichen Extraktproben wird
Natriumhydroxyd mit verschiedenen Konzentrationen zugegeben, wobei der pH-Wert während verschiedener Zeiten
von 2,7 auf 7 gebracht wird. Für die Neutralisation einer jeden Probe wird Natriumhydroxyd einer gegebenen Konzentration
verwendet, welches im gleichen Rhythmus Jeweils während der gleichen Zeit zugegeben wird, bis ein pH von
7 erreicht ist. Die Resultate der zehn wichtigsten Versuche sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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Beispiel | Konzentration der NaOH-Lösunfr (n) |
Zeit der Neutralisation (see) |
lösliche Proteine in der neutralisier ten Probe (?) |
6 | 0,5 | 1 | 100 |
7 | 0,5 | 10 | 93 |
8 | 0,5 | 20 | 80 |
9 | 1 | 1 | 100 |
10 | 1 | 10 | 99 |
11 | 1 | 20 | 95 |
12 | 1 | 30 | 78 |
13 | 5 | 10 | 100 |
14 | 5 | 20 | 98 |
15 | 5 | 30 | 95 |
16 | 5 | 60 | 70 |
609840/06
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung· einer löslichen Sojabohnenproteinfraktion,
bei welchem auf wäßrigem We ere mindestens ein Teil der Sojabohnenproteine bei einem pH
unterhalb des isoelektrischen Produkts extrahiert wird und ein saurer Sojabohnenproteinextrakt erhalten wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der saure Extrakt während einer Zeit von weniger als etwa 60 see durch Zugabe
eines Alkalis mit einer Konzentration von mehr als etwa 0,1 η neutralisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrakt bei einer Temperatur von weniger als ungefähr
50°C neutralisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrakt mit Hilfe von Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd neutralisiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Proteine mittels einer verdünnten wäßrigen Phosphorsäure
extrahiert werden.
5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der saure Extrakt während einer Zeit von weniger als ungefähr 10 see durch Zugabe eines Alkalis mit einer
Konzentration von mehr als ungefähr 1 η neutralisiert wird.
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6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Proteine aus einem entfetteten Sojabohnenmehl
extrahiert werden.
7« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Extrakt während einer Zeit von weniger
als ungefähr 2 see durch Zugabe eines Alkalis mit
einer Konzentration von mehr als ungefähr 0,5 η
neutralisiert wird.
einer Konzentration von mehr als ungefähr 0,5 η
neutralisiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Extrakt während einer Zeit von weniger
als ungefähr 20 see durch Zugabe eines Alkalis mit einer Konzentration von mehr als ungefähr 5 η
neutralisiert wird.
neutralisiert wird.
609840/0643
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