-
Rindenschälmaschine Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine
zum Entrinden von Baumstämmen, ohne das Holz selbst zu beschädigen. Besonders in
der Celluloseindustrie, wo es sich stets um große Holzmengen handelt und eine sorgfältige
Entrindung notwendig ist, spielt es natürlich eine große Rolle, wie die Rindenschälmaschine
arbeitet.
-
Die wesentlichen Vorteile der Rindenschälmaschine gemäß der vorliegenden
Erfindung bestehen darin, daß die Entrindung in der Hauptsache leicht und wirkungsvoll
vor sich-geht, ganz gleich, ob es sich um krumme oder gerade Stämme handelt, und
daß die Schneidtiefe des Entrindungsstahles sich selbsttätig nach dem Durchmesser
des Baumstammes richtet, d. h. der Schneidstahl schneidet tiefer in einen stärkeren
Baumstamm als in einen dünneren und umgekehrt, so daß ein Nachschälen nicht vorgenommen
zu werden braucht.
-
Die Rindenschälmaschine laut vorliegender Erfindung bezieht sich auf
jene Art, welche mit einer Zuführungseinrichtung für die Stämme zu einer rotierenden
Entrindungstrommel, die Messer oder Schneidstähle besitzt, versehen ist, wobei die
Messer oder Schneidstähle so angeordnet sind, daß sie gegen den in .die Trommel
eingeführten Baumstamm nachgebend anliegen. Das Wesentliche der Erfindung besteht
in der Hauptsache darin, daß die Schneidkante der in dem Halter einstellbar befestigten
Messer oder Schneidstähle gegenüber der Längsrichtung des Stammes schräg verläuft,
wobei die Halter an Wellen schwenkbar sind, welche dem Stamm gegenüber so angebracht
,sind, daß die Schneidstähle mit ihren breiten Seiten stets dasselbe oder doch in
der Hauptsache dasselbe Neigungsverhältnis zu dem Stamm haben, unabhängig von dessen
Durchmesser, wodurch die Schneidstähle stets wirkungsvoll arbeiten, unabhängig von
dem Umfange, der Wölbung, Unebenheiten usw. der Stämme.
-
Die Erfindung betrifft auch verschiedene Einzelheiten sowie Vorrichtungen
für die Vorwärtsbewegung und die Steuerung der Stämme während des Entr indens, welche
nachstehend beschrieben und auf den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht sind.
-
Abb. z zeigt eine Seitenansicht der Rindenschälmaschine, wobei einige
Teile ausgeschieden sind, damit die Abbildung nicht unÜbersichtlich wird.
-
Abb. a zeigt eine Draufsicht der Maschine, und Abb.3 zeigt in kleinerem
Maßstabe den Antrieb der Rindenschältrommel; Abb. q. ist eine Vorderansicht; Abb.5
ist eine Vorderansicht der Schältrommel; Abb. 6 ist ein Schnitt nach der Linie A-B
der Abb. 8; Abb. 7 ist ein Schnitt nach der Linie C-D der Abb.8; Abb. 8 ist ein
Grundriß des über dem Stamm liegenden Messerbalters.
An dem Maschinengestell
z sind eine Anzahl waagerecht angebrachter Zuführungswalzen 2, 3, 4, 5 und 6 gelagert,
durch welche die Baumstämme unter Beeinflussung von Walzen 7, 8 und g sowie senkrechten
Walzen io weiterbewegt werden. Diese Zuschiebungsw alten werden in geeigneter Weise,
z. B. durch Ketten, Kettenräder, Zahnräder, angetrieben. Die Walze 8 ist derart
angeordnet, daß sie durch Treten eines Pedals ii hochgehoben werden kann, wodurch
der auf den Zuschiebungswalzen durch die Walze 7 bewegte Stamm unter die Walze 8
hineingeführt werden kann. Die Walze g ist in einer schwenkbaren Schiene 12 gelagert,
welche, wenn sie von dem Stammende getroffen wird, nach oben geschwenkt wird und
dabei die Walze g mitnimmt, so daß der Stamm unter dieser hindurch passieren kann.
-
Vor den Walzen 5 und g ist eine Schältrommel angeordnet, welche aus
einem zylindrischen Gestell 13 besteht, das in einem senkrecht verstellbaren Rahmen
14 drehbar gelagert ist. In diesem Rahmen sind in geeigneter Weise Führungswalzen
15 gelagert, welche gegen die zylindrische Peripherie des Gestelles 13 oder gegen
besondere in diesem befestigte Steuerungen anliegen. Der größte Teil des Gewichts
des Rahmens 14 und der Trommel 13 wird von einem Gegengewicht 16 gehalten, welches
durch ein über Rollen 17 laufendes Seil 18 mit dem Rahmen 14 (s. Abb. 3) verbunden
ist. Der Rahmen wird jedoch von einem Hebel 2o getragen, dessen eines Ende dreh-
und verschiebbar am Maschinengestell gelagert ist und dessen anderes Ende durch
eine Stange 21 lenkbar mit den Lagern der Regulierwalze g verbunden ist. Der Hebel
2o wird, wenn die Walze g gehoben und gesenkt wird, in eine schwenkende Bewegung
versetzt, was zur Folge hat, daß die Schältrommel sich selbsttätig hebt und senkt.
Der Hebel 20 ist derart angeordnet, daß die Größe der Bewegung der Tromme113 nur
die Hälfte derjenigen der Bewegung der Walze g beträgt, was zur Folge hat, daß die
Achsenlinie der Schältrommel stets dieselbe Höhenlage einnehmen wird wie die Achsenlinie
des Baumstammes. Der Drehzapfen des Hebels 20 ist geeigneter weise mit einem Zahnradbogen
22 versehen, welcher in eine Zahnstange 23 eingreift, um dadurch eine Verschiebung
des Drehpunktes des Hebels zu erzielen, so daß der Zapfen 24 des Hebels sich stets
unter der Schältrommel befinden wird. Um Klemmen zu verhindern, verdoppelt man in
geeigneter Weise das Hebelsystem, d. h. man bringt Hebel an beiden Seiten des Rahmens
an.
-
Die Schältrommel wird durch eine endlose Kette 25 gedreht, welche
über einen an der Trommel befestigten Zahnkranz 26 sowie über ein Treibrad 27 (s.
auch Abb. 3) gelegt ist. Eine gegen die Kette anliegende Spannrolle 28 ermöglicht
das evtl. erforderliche Nachspannen der Kette.
-
Wenn,das Vorderende ,des Stammes aus der Schältrommel heraustritt,
trifft es im Maschinengestell drehbar gelagerte Klappen 30. Diese Klappen werden
durch Seile 31 mit einer drehbaren Scheibe 32 verbunden, welche durch Kurbelstangen
33 mit den Lagern 34 der senkrechten Speisewalzen io verbunden sind. Das Lager 34
ist verschiebbar im Maschinengestell gesteuert und verschiebt sich, wenn die Klappen
von dem Baumende getroffen, nach außen. An der Scheibe 3a ist ein Sektor 35 befestigt,
welcher durch 'ein Seil 36 mit einem Gegengewicht 37 verbunden ist, welches bestrebt
ist, die Walzen 10 und die Klappen 30 in der Normal- bzw. in der Ausgangslage
zu halten. Während der Bewegung des Baumendes in Richtung der Zuführungswalzen io
wird dasselbe von der waagerechten Tragwalze 6 getragen. Die Walzen sind nicht nur
derart angeordnet, daß sie sich selbsttätig voneinander entfernen bzw. einander
nähern, um sich dadurch den verschiedenen Stärken der Baumstämme anzupassen, sondern
sie sind auch so angeordnet, daß sie heb- und senkbar sind, so daß sie auch den
senkrechten Bewegungen der Stämme folgen und sich nach den verschiedenen Ausmaßen
der Stämme einstellen können.
-
Die Walzen io werden durch geeignete, auf der Zeichnung nicht dargestellte
Antriebsvorrichtungen gedreht. Sämtliche Walzen sowie auch die Tragwalzen sind mit
Stiften, Dornen o. dgl. versehen, welche in den Stamm eingreifen und verhindern,
daß dieser sich während seiner Vorwärtsbewegung dreht.
-
Um zu verhindern, daß die Schältrommel sich senkt, wenn das hintere
Ende des Stammes die Walzen 5 und g verläßt, ist eine besondere Anordnung getroffen.
Diese besteht aus zwei an den Schienen 12 lenkbar befestigten Stangen 38, welche
gegen Rollen 39 anliegen, die vom Maschinengestell getragen werden. Gegen
die erwähnten Stangen 38 liegen schwenkbare Anschläge 4o an, welche durch Stangen
41 mit j e einem mit Gewicht versehenen Arm 42 o. dgl. verbunden sind, welche, wenn
der Stamm sich vorwärts bewegt, von diesem beeinflußt werden, so daß die Anschläge
4o die Stangen 38 freigeben. Sobald das hintere Ende des Stammes die Stangen 42
freigibt, gehen diese in die Ausgangslage zurück, wodurch die Anschläge 40 in Tätigkeit
treten, und die Stangen 38 bremsen, so daß diese die Walze g und damit auch den
Hebel 2o und die Schältrommel i3 in der eingestellten Lage festhalten. Wenn das
Vorderende
des nächsten zu bearbeitenden Stammes das Gewicht 42
trifft, werden die Stangen 38 wieder frei gemacht, wodurch die Walze 9 und die Schältrommel
ihre Ausgangslage einnehmen. In der Nähe des hinteren Endes der Schältrommel 13
und an oder annähernd an ihrer Peripherie befinden sich an schräg angeordneten Wellen
45 drehbar gelagerte Messerhalter 46, welche sich schräg nach vorn und nach innen
gegen die Achsenlinie der -Trommel erstrecken, und zwar in der Weise, daß sie zusammen
einen trichterförmigen Körper bilden, dessen Spitze sich in der Achsenlinie der
Trommel befindet und dessen Basis gegen die Einführungsöffnung der Trommel gekehrt
ist. Die Messerhalter 46 werden von Federn 47 beeinflußt, welche bestrebt sind,
die Halter in eine bestimmte Ausgangslage einzustellen, wobei diese in geeigneter
Weise miteinander _ verbunden sind, so daß sie nur innerhalb gewjsser Gren-.; zen
einander gegenüber bewegbar sind. --Stander Federn 47 können von der Schleuderkraft
beeinflußte Gegengewichte o. dgl. verwendet werden. An jedem Halter sind in geeigneter
Weise ein oder mehrere Schneidstähle oder Messer 48 angebracht, welche bei der Drehung
der Trommel die Rinde vom Stamm entfernen. Diese Schneidstähle, die etwas über die
Auflagefläche der Halter auf dem Stamm hervorstehen, sind in einem gewissen Winkel
a (Abb. 7) zum Halter angeordnet, wodurch erreicht wird, daß bei Stämmen größeren
Durchmessers und entsprechender Verstellung der Messerhalter jeder Schneidstahl
mehr mit seinem zur Drehachse 45 des Halters gerichteten Teil schneidet, so daß
die Schneide tiefer in die Rinde eindringt, bei dünneren Stämmen dagegen mit dem
nach dem freien Ende zu gerichteten Teil wirkt, also nur wenig in die Rinde eindringt.
Da die Messerhalter beweglich gelagert sind, stellen sie sich selbsttätig entsprechend
der Dicke des zu bearbeitenden Stammes ein, so daß die Schneidstähle mit einem mehr
oder weniger großen Teil ihrer Schneiden abschälen.
-
Jeder Halter wird in geeigneter Weise mit zwei hintereinander arbeitenden
Schneidstählen ausgestattet, wovon der erstere für das Grobschälen und der zweite
für das Fein- oder Nachschälen bestimmt ist. Weiter können die Halter auf der anderen
Seite geriffelt sein, so daß sie während des Arbeitsvorganges als Schraubengewinde
wirken und dazu beitragen, den Stamm vorwärts zu bewegen.
-
Wenn das Vorderende des Stammes in die rotierende Trommel eingeführt
wird, wird es von den trichterförmig angeordneten Messerhaltern umgeben, welche
von dem Stammges troffen und nach außen geschwenkt werden, bis die Messer in dem
Stamm hineingleiten, um welchen sie unabhängig von der Form des Stammes ständig
anliegend kreisen, wodurch die Rinde an ,allen Stellen des Stammes abgeschält wird,
je nachdem der Stamm durch die Schältrommel vorwärts bewegt wird. Durch die Anbringungsart
der Messerhalter und Schneidstähle wird eine wirkungsvolle und vollständige Entrindung
erfolgen, und zwar ganz unabhängig davon, ob der Stamm dünn, dick, krumm oder uneben
ist, was selbstverständlich von sehr großer Bedeutung ist. Die Entrindung ist außerdem
so vollständig, daß das mit Kosten verbundene zeitraubende Nachschälen, das bei
den meisten bisher bekannten Schälmaschinen erforderlich ist, praktisch genommen,
bei der neuen Erfindung nicht in Betracht kommt.
-
Ferner ist die Vorrichtung so konstruiert, daß .die Schneidwirkung
der Schneidstähle bzw.- der- Messer selbsttätig der Stärke des Stammes angepaßt
wird, d. h. daß die Schneidwirkung größer wird, je stärker der Stamm ist und umgekehrt.
Dieses wird dadurch erreicht, daß die Stellung der Messer gegenüber dem Stamm sich
selbsttätig verändert, je nachdem die Messerhalter nach außen oder innen geschwenkt
,werden.
-
Um zu verhindern, daß Rindensplitter u. dgl. zwischen der Trommel
und in die gegen diese anliegenden Walzen gelangen, sind Schutzbleche in geeigneter
Weise vorgesehen.
-
Die obenerwähnte selbsttätige Veränderung in der Schneidwirkung der
Schneidstähle ist von besonders großer Bedeutung in Anbetracht dessen, daß die Stärke
der Rinde mit der Dicke des Stammes zu- bzw. abnimmt.
-
Das Wesentliche der Erfindung ist die Schältrommel und die Art und
Weise, wie sie arbeitet.
-
Innerhalb des Rahmens der Erfindung sind natürlich auch andere Ausführungsformen
denkbar.