DE514150C - Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern anorganischer Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern anorganischer Saeuren

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DE514150C
DE514150C DEI29357D DEI0029357D DE514150C DE 514150 C DE514150 C DE 514150C DE I29357 D DEI29357 D DE I29357D DE I0029357 D DEI0029357 D DE I0029357D DE 514150 C DE514150 C DE 514150C
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DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
parts
inorganic acids
preparation
cellulose esters
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Expired
Application number
DEI29357D
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English (en)
Inventor
Dr Eugen Guehring
Dr Max Hagedorn
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B5/00Preparation of cellulose esters of inorganic acids, e.g. phosphates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B5/00Preparation of cellulose esters of inorganic acids, e.g. phosphates
    • C08B5/14Cellulose sulfate

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Description

  • Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern anorganischer Säuren Während eine verhältnismäßig große Zahl von Verbindungen der Cellulose mit 'organischen Substituenten beschrieben «-orden ist, sind nur sehr wenige Verbindungen der Cellulose, die anorganische Radikale enthalten, bekannt geworden, und diese Verbindungen haben, mit Ausnahme der N itr ocellulose, keine technische Bedeutung erlangt. Solche Verbindungen beobachtete man vorzugsweisie als unbeständige Zwischenprodukte bei der Veresterung der Cellulose mit den Chloriden oder Anbydriden organischer 'Säuren. unter Verwendung schwefelsaure- und phosphorsä urebaltiger Katalysatoren, und zwar handelte es sich hier um die Celluloseester dei Schwefelsäure und Phosphorsäure.
  • Die geringe Kenntnis von Cellulo-seestern anorgarnischer Säuren, erklärt sich aus dein Umstande, daß die. Cellulose mit schwachen anorganischen Säuren überhaupt nicht reagiert, von stärkeren dagegen abgebaut wird. Ein erheblicher Abbau tritt im besonderen auch ein, wenn man, wie vorgeschlagen worden ist, mit konzentrierter Schwefelsäure oder Phosphorsäure Cellulose behandelt, die nacheInander mit wäßriger Alkalilösung gereinigt worden war.
  • Wie gefunden wurde, kann man Celluloseester anorganischer Säuren unter Schonung des Cellulosemoleküls leicht gewinnen, indem man Alkalicellulose mit Chloriden anorganischer Säuren umsetzt. Man hat zwar schon andere Kohlehydrate, nämlich Glukose und Rohrzucker, in wäßriger Lösung mit anorganischen Säurechloriden in Gegenwart von Alkalien verestert. Dort handelt es sich aber um kristallinische, wasserlösliche Verbindungen, und aas Alkali dient ausschließlich zur Bindung der bei der Reaktion frei werdenden Salzsäure. Im torliegenden Verfahren dagegen kommt es darauf an, die wasserunlösliche und nicht kristallisierbare Cellulose durch Alkali in die quellbäre und kolloidal gelöste Alkalicellulose überzuführen.
  • Die bekannte Veresterung von Alkalicellulose mit den Chloriden organischer Säuren hat sich wegen technischer Mängel des Verfahrens durchaus nicht. einbürgern können. Um so weniger konnte erwartet werden, daß ihre Übertragung auf die Anwendung anorganischer Säurechloride gerade von Erfolg begleitet sein würde.
  • Reaktionsgeschwindigkeit, Ausbeute und Zusammensetzung der Ester hängen von dem Charakter des Säurechlorids und der Beschaffenheit der Alkalicellulose ab. Mit den Chloriden starker Säuren verläuft die Reaktion sehr energisch, mit den Chloriden schwacher Säuren setzt sich, die Allcal,icellulose träge urn. Die Reaktionsfähigkeit der Alkalicellulose richtet sich «-eiter nach der Art ihrer Vorbehancllung. Die beste Ausbeute und den höchsten Veresterungsgrad erreicht man mit einer Baumwolle, die während wenigstens 4 Stunden mit 4oo/oiger Natriumhydroxydlösung -bei etwa - 1o° gequollen und dann bis auf das 2- bis 3fache ihres ursprünglichen Gewichts abgepreßt wurde. Man kann den Reaktionsverlauf durch die Wahl des Ausgangsmaterials (Baumwolle oder Cellstoff), durch die Konzentration der Alkalihydroxydlösung und durch die Dauer der Behandlung der Cellulose mit der Alkalihydroxydlösung, durch Anwendung verschiedener Mengen und verschiedener Aggregatzustände der Säurechloride, durch Regelung der Reaktionstemperatur und durch Anwendung indifferenter Reaktionsmedien beeinflussen.
  • Man gelangt hierbei je nach den Bedingungen'zu verschiedenen Veresterungsgraden. der Cellulose, die sich untereinander in bezug auf Löslichkeit, Leitfähigkeit, mechanische Eigenschaften usw. weitgehend unterscheiden.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Ester eignen sich zur Herstellung von Klebmitteln, Appreturen, Bindemitteln für Druck- und Malerfarben, Außerdem können sie für alle Zwecke dienen, bei denen man bisher wasserlösliche Cellulosederivate angewendet hat. In ausgefällter Form eignen sie sich als Zusätze für plastische Massen aller Art aus wasserunlöslichen Cellulosederivaten. Beispiel r zoo Teile gebleichte Baumwollinters werden in 4oo/oiger Natriumhydroxydlösung unter Kühlung mit einer Eis-Kochsalz-Mischung gequollen. Nach 4 Stunden wird die Baumwolle auf ein Gewicht von 3oo Teilen abgepreßt. Die so erhaltene Natroii.cellulose wird in kleinen Anteilen in eine eisgekühlte Lösung von 16o Teilen Phosphoroxydchlorid in goo Teilen Benzol eingetragen. Hierbei erhitzt sich das Benzol anfänglich bis zum Sieden, dann Trimmt die Reaktion einen ruhigen Verlauf, und am Boden des Gefäßes sammelt sich ein zäher Brei an. Nach 12 Stunden wird die überstehende Flüssigkeit abgegossen, der Bodensatz mit Alkohol und Äther gewaschen, im Vakuum getrocknet und in Wasser gelöst. Die kolloidale wäßrige Lösung wird durch Dialyse von allen Elektrolyten befreit, und aus der gereinigten Lösung wird dann durch Methanol Cellulo-sephosphat ausgefällt. Es ist ein fast weißer, wasserlöslicher Körper, der 16 0@o P04 enthält. Die Ausbeute beträgt 8o o@o, berechnet auf die angewandte Cellulose.
  • Beispiele rbo Teile gebleichte Baumwollinters werden-* mit 40%iger Natriumhydroxydlösung :unter Kühlung mit einer Eis-Kochsalz-Mischung gequollen. Nach 4 Stunden wird die Baumwolle auf 4.oo Teile abgepreßt und in kleinen Mengen in ein Gemisch von z 8oo Teilen Benzol und 22o Teilen Sulfurylchlorid eingetragen. Hierbei entsteht ein Celluloseschwefelsäureester, der gemäß dein Beispiel r aufgearbeitet wird. Er bildet einen reinen, weißlichen, wasserlöslichen, nicht hygroskopischen Körper mit einem Gehalt von 6o °/o S04. Die Ausbeute beträgt 7o bis 80 °@o.
  • Beispie13 zoo Teile Zellstoffpappe werden in. 4oo1oiger Natriumhydroxydlösung unter Kühlung gequollen und nach 4 Stunden auf ein Gewicht von etwa 3oo Teilen abgepreßt. Hierauf wird die entstandene Allcalicellulose in einem Kneter fein zermahlen. Man versetzt sie mit goo Teilen Tetrachlorkohlenstoff und läßt langsam 16o Teile Phosphoroxydchlorid zufließen, zweckmäßig unter dauernder Kühlung. Nach 5 bis 6 Stunden läßt man das Cellulosederivat sich absetzen, hebert die überstehende Flüssigkeit ab und knetet den zähen Rückstand mehrmals mit Alkohol durch. Das alkoholfeuchte Rohprodukt wird in wenig Wasser gelöst und elektrolytfrei gemacht. Durch Methanol fällt man Cellulosepho.sphat aus der dialysierten Lösung. Die Ausbeute beträgt go °/o.
  • Beispiel 4 5o Teile Zellstoff oder Baumwollinters werden in a5111oiger Lithiumhydroxydlösung gequollen und nach 4 Stunden auf ein Gewicht von 15o Teilen abgepreßt. Die so. erhaltene Lithiumcellulose wird in kleinen Mengen in eine eisgekühlte Lösung von. 7o Teilen Phosphoroxychlorid und 35o Teilen Benzol eingetragen. Hierbei erhitzt sich das Benzol anfänglich bis zum Sieden, dann nimmt die Reaktion einen ruhigen Verlauf. Am Boden des Gefäßes wird ein zäher Brei ausgeschieden. Nach 12 Stunden wird. die überstehende Flüssigkeit abgegossen und der Rückstand mehrmals mit Alkohol drtrchgeknetet und extrahiert. Darauf löst man das Erzeugnis in wenig eiskaltem Wasser, filtriert vom Lithiumphosphat ab und fällt aus dem Filtrat mit Methanol das Cellulosephosphat als -weißes Pulver. Die Ausbeute beträgt 8o bis 85010.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern anorganischer Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkalicellulose mit Chloriden anorganischer Säuren umsetzt.
DEI29357D 1926-10-27 1926-10-27 Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern anorganischer Saeuren Expired DE514150C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE949236C (de) * 1948-10-02 1956-09-13 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung eines Wasch- und Dispergiermittels

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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