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Farbenhygroskop Um den Feuchtigkeitszustand der Luft in Feuchthaltungsbehältern
zu überwachen, hat man bereits vorgeschlagen, solche Behälter mit einem Farbenhygroskop
auszurüsten, d. h. mit einer Einrichtung, welche den Feuchtigkeitszustand der Luft
durch Vergleich von Farbenfeldern, die eine unveränderliche Färbung aufweisen, mit
der Färbung einer die Farbe unter dem Einfluß der Feuchtigkeit ändernden Fläche
erkennen läßt. Bei einer bekannten Form eines Farbenhygroskops wird die ihre Farbe
unter dem Einfluß der Feuchtigkeit ändernde Fläche von einer Schablone mit Aussparungen
in gefärbten Vergleichsfeldern überdeckt, wobei die Vergleichsfelder in abgestuften
Farbtönen derart gefärbt sind, (laß jeder Farbton der Färbung der veränderlichen
Farbfläche bei einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt entspricht.
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Zur Cberwachung an Feuchthaltungsbehältern kommt es nicht so sehr
darauf an, zu wissen, welcher Feuchtigkeitsgrad im Behälter herrscht, als vielmehr
darauf, zu wissen, wann die Luft darin zu trocken und wann sie zu feucht ist, damit
man Abhilfe schaffen kann. Und es ist wichtig, daß der Mangelzustand, der Abhilfe
erheischt, der Aufsichtsperson möglichst eindringlich zum Bewußtsein gebracht wird.
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Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung das Farbenhygroskop des Feuchthaltungsbehälters
so ausgebildet, daß die Schablone, «-elche der unter den i Einfluß wechselnder Feuchtigkeit
ihre Farbe ändernden Fläche vorgelagert ist, in ihren beiden verschieden gefärbten
Vergleichsfeldern Ausspar ungen enthält, welche Wortangaben bilden, derart, daß
die Angabe mit dem Inhalt »zu feucht« aus dem Farbfelde der Schablone ausgespart
ist, welches die Farbe der hygroskopischen Fläche im trockenen Zustande hat, während
die Angabe mit dem Inhalt »zu trocken« aus dein Farbfelde ausgespart ist, welches
die Farbe der hygroskopischen Fläche im feuchten Zustande hat.
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Bei einer solchen Anordnung treten die Aussparungen in den Farbfeldern
der Schablone nur klar durch Kontrastwirkung hervor, und Kontrastwirkungen treten
nur auf, wenn extreme Farbnuancen auf der Farbfläche erscheinen, die bei Änderung
des Feuchtigkeitsgehalts ihre Farbe ändert. In einem solchen Falle gelangt aber
die Farbnuance der sich ändernden Farbfläche ungefähr in Einklang mit der Farbnuance
in dem einen Farbfeld der Schablone, so daß die Aussparungen in diesem Farbfeld
der Schablone unsichtbar «-erden, während die Aussparungen in dem anderen Schablonenfeld
infolge des Farbkontrastes mit der dahinterliegenden Farbfläche scharf hervortreten
und die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß etwas mit dem Feuchthaltungsbehälter geschehen
muß und zugleich angeben, was zu geschehen hat. Es werden also auch Irrtümer in
der Bedienung vermieden, die sich daraus ergeben können, daß der Benutzer v ergißt,
welcher Feuchtigkeitsgrad der vorgeschriebene ist, wie es vorkommen
kann,
wenn ein normales Farben= hvgrc-1;op, das die Feuchtigkeitsangaben in Prozenten
abzulesen gestattet, mit dem Feuchthaltungsbehälter verbunden ist.
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In den Zeichnungen ist eine der verschiedenen möglichen Verkörperungen
der Erfindung dargestelt, und zwar zeigt Abb. i die Vorderansicht einer Anzeigevorrichtung,
Abb.2 eine ähnlich Ansicht eines Teiles davon, Abb. 3 einen Schnitt längs Linie
a-a von Abb. d., Abb. d. eine Vorderansicht einer im Betrieb befindlichen Anzeigevorrichtung
und der damit verbundenen Teile.
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Abb. 5 stellt eine Seitenansicht einer Feuchthaltungsvorrichtung in
Form eines Gefäßes dar, wobei gewisse Teile weggebrochen sind, um Einzelheiten deutlicher
erkennen zu lassen.
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Abb,. 2 veranschaulicht im Schnitt die Seitenwände eines Gehäuses
i, innerhalb deren eine undurchsichtige Karte 2 angebracht ist, welche bei 3 und
d, nach Art einer Schablone ausgestanzt ist und z. B. die Aufschriften »too wet«
und. »too dry« aufweist.
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Das Gehäuse i, welches 'rechteckig sein kann, wird vorzugsweise in
eine Wand des Feuchthaltu.ngsbehältei- eingesetzt, welche bei 5 abgebrochen. dargestellt
ist. Innerhalb des. mit Flanschen versehenen Außenteiles des Gehäuses oder Rahmens
ist eine Glastafe16 angebracht, welche vorzugsweise aus Mattglas odergefärbtem Glas
oder farbigem Mattglas besteht, um die Durchsichtigkeit etwas zu erschweren. In
einem geringen Abstand von der inneren oder Rückseite dieser Glastafel wird vermittels
eines Zwischenstückes j die Celluloidplatte 2 und unmittelbar auf der Rückseite
der letzteren eine Tafel 8 arge: bracht, die weiter unten näher beschrieben wird.
Die Rückseite des Gehäuses wird durch eine Platte 9 abgeschlossen, welche bei io
Löcher aufweist, um den Luftzutritt durch diese aus dem Innern des Behälters zu
gestatten, welcher rechts von den in Abb. 3 gezeigten Teilen zu denken ist. Fernerhin
sind auch in den Platten 8 und 2 miteinander Übereinstimmende Löcher i i vorgesehen,
durch welche die Luft zwischen Platte 2 und Rückseite der Glasplatte 6 eintreten
kann. Die Platte 8 .ist aus einem Stück Papier oder einem anderen geeigneten Material
gebildet, welches mit einer solchen Lösung getränkt ist, daß es im trocknen Zustand
eine bestimmte Farbe (z. B. Blau) aufweist, während es im nassen oder äußerst feuchten
Zustande eine andere Farbe annimmt (z. B. Rosa). Eine derartige Platte kann bekanntlich
durch Eintauchen in eine Lösung von i Teil Kobaltchlorid, io Teilen Gelatine und
ioo Teilen Wasser gewonnen -werden. \Tach vollständiger Sättigung der Tafel mit
der Lösupg wird sie getrocknet, jedoch nicht völlig entwässert und zeigt dann die
oben genannten Eigenschaften.
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Falls die Tafel 8 derart bieschaffen ist, daß sie eine blaue Farbe
annimmt, wenn sie übermäßig trocken ist, und eine rosa Farbe, wenn sie übermäßig
feucht ist, gibt man der Außenfläche der Tafel e diese beiden bestimmten Färbungen
an zwei sichtbaren Stellen. Nach A lnb. 2 soll jene Fläche, aus welcher die Norte
»too wet« ausgestanzt sind, dieselbe blaue Färbung aufweisen, wie sie die Tafel
8 annimmt, wenn sie trocken ist. Andererseits soll jener Flächenteil der Tafe12,
aus welchem die Worte »too dry« ausgestanzt sind, eine rosa Färbung aufweisen, wie
sie die Tafel 8 zeigt, wenn sie zu feucht ist. Auf diese Art wird nach dem Zusammenhau
die Tafel 8 bei übermäßiger Feuchtigkeit des Behälterinnern eine ausgesprochene
rosa Farbe annehmen. Durch diese Färbung wird sie die rechte Seite der Tafel 2,
wie sie in Alb. 2 dargestellt ist, zu einer einheitlichen gestalten, so daß die
Bezeichnung »too dry« im wesentlichen verschwindet. Andererseits wird jedoch die
auf der linken Seite stehende Bezeichnung »too wem in Form von rosa Buchstaben auf
blauem Untergrund deutlich sichtbar. Der umgekehrte Effekt tritt ein, 'wenn die
Tafel zu trocken, folglich blau gefärbt ist.
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Bei mittleren Feuchtigkeitsgehalten der Luft im Innern des Feurhthaltungsbehälters
nimmt die Platte 8 eine Farbe an, welche weder rosa noch blau, sondern lavendelfarbig
ist und daher weder mit Rosa noch mit Blau deutliche Kontraste gibt. Hierdurch würde
der gewünschte Feuchtigkeitsgrad im Feuchthaltungsbehälter angezeigt. Durch die
Verwendung der Matt- oder Farbglasscheibe 6 werden die Schablonen verdunkelt, und
zwar ;n einem solchen Maße, d,aß sie vollkommen klar sichtbar sind, «wenn der Farbenkontrast
scharf ist, daß sie jedoch a-i,clernfalls praktisch unsichtbar bleiben. Demzufolge
ist beine richtigen Feuchtigkeitsgehalt keine Schablone durch die Mdttscheihe hindurch
sichtbar, wie in Abb. i angedeutet ist. Wenn jedoch die Feuchtigkeit übermäßig groß
ist, tritt die Schablone »too wet« deutlich in Erscheinung, während die andere Schablone
»too dry« unsichtbar bleibt. Dieser Zustand ist in Abb. d. angedeutet. Das Umgekehrte
tritt ein, wenn die Luft zu trocken ist. Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird der Zustand
eines Aufbewahrungsgefäßes, dessen Inhalt zu feucht und daher z. B. dem Schimmeln
unterworfen ist, rasch und auffallend angezeigt. Andererseits wird dann. aber auch
ein
solcher Zustand rasch erkennbar, bei welchem der Inhalt zu trocken
und daher z. B. dein Brüchigw.erden oder einer anderer Verschlechterung unterworfen
ist.
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Die Unsichtbarkeit eines jeden der beiden Zeichen zeigt an, daß der
Zustand des Behälterinhaltes zufriedenstellend ist.
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Wie aus- Abb.5 hervorgeht, ist die Anzeigevorrichtung an einem Feuchthraltungsbehä.lter
angebracht, welcher in Form eines Gefäßes ausgebildet ist. Wenn das Gefäß 12 aus
Glas besteht, kann es gänzlich gefärbt oder mattiert sein, oder diese Eigenschaften
nur im unteren Teil 13 aufweisen. Im Innern des Gefäßes wird an seinem unteren Teil
und vorzugsweise über den ganzen Umfang ein Banfl 14 angebracht, welches aus Metall
bestehen kann und bei 15 durchlochst ist. Dieses Band übernimmt die Funktion der
Tafeln i und 9 in der oben beschriebenen Ausbildungsform. Es hält die übrigen Teile
in ihrer Lage fest und bewahrt den: Inhalt des Gefäßes vor Berührung mit diesen.
Bei dieser Konstruktion erstreckt sich die Schablone 16 rings um den unteren Teil
des Gefäßes, und zwar aibw ech. selnd mit den Teilen 17, 18, i9, welche abwechselnd
rosa und blau gefärbt sind und aus welchen ebenfalls abwechselnd die Zeichen »too
dry« und »too wet« ausgestanzt sind. Der Tei18 besteht im wesentlichen entsprechend
der zuerst beschriebenen Konstruktion aus einem Band von geeigneter Länge, welches
sich ebenfalls um den ganzen Umfang erstreckt. Ferner sind die Durchlo-ahungen.
i i und geeignete Distanzstücke vorgesehen. Innerhalb des Gefäßes oder Feuchthaltungsbehälter.s
ist eine Feuchtigkeitsquelle angebracht, wie sie durch. die gestrichelten Linien
bei 2o angedeutet ist. Diese soll an einer Stelle untergebracht werden, welche von
der Anzeigevorrichtung entfernt liegt, damit letztere von einem hinreichend großen
Teil des Luftinhaltes des Behälters beeinflußt wird. Eine solche Feuchtigkeitsquelle
kann aus eineu°n nassen Schwamm oder einem anderen geeigneten Feuchtungsmittel bestehen.
Wie man sieht, werden die Zwecke vorliegender Erfindung durch eine gedrängte und
dauerhafte Apparatur einfacher Bauart erreicht. Die Anzeige erfolgt, ohne daß eine
üffnung des Gefäßes notwendig wäre, und der für den Gefäßinhalt zur Verfügung stehende
Raum wird nicht wesentlich verringert.