DE499952C - Verfahren zur Zerlegung von Teeren oder ihrer Destillate - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung von Teeren oder ihrer Destillate

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DE499952C
DE499952C DEW74928D DEW0074928D DE499952C DE 499952 C DE499952 C DE 499952C DE W74928 D DEW74928 D DE W74928D DE W0074928 D DEW0074928 D DE W0074928D DE 499952 C DE499952 C DE 499952C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/18Working-up tar by extraction with selective solvents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G21/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents
    • C10G21/06Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents characterised by the solvent used
    • C10G21/12Organic compounds only
    • C10G21/16Oxygen-containing compounds

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Description

  • Verfahren zur Zerlegung von Teeren oder ihrer Destillate Es ist bekannt, Teere oder ihre Destillate mittels Natronlauge oder Kalilauge in Phenole und Neutralöle zu zerlegen.
  • Man hat ferner vorgeschlagen, die Phenole aus Teeren oder ihren Destillaten mittels wasserlöslicher organischer Lösungsmittel von den 'N eutralölen zu trennen. Vornehmlich Alkohol und Gemische von Alkohol mit anderen Lösungsmitteln, z. B. Benzol, haben sich bei der Zerlegung von Braunkohlenschwelteeren oder ihrer Destillate bewährt, während dieselbe Arbeitsweise beim Steinkohlenkokereiteer bisher versagte. Beim Steinkohlenurteer gelingt die Spritzerlegung auch nur teilweise, es werden phenolhaltige N eutralöle und neutralölhaltige Phenole gewonnen. Es wurde daher weiterhin vorgeschlagen, bei der Spritzerlegung von Steinkohlenurteer noch Ammoniak in Gestalt wäßriger Lösung oder gasförmig zuzugeben, um die Trennung vollkommener als bisher zu bewirken. Dieses Verfahren gibt zwar bessere Resultate, ist jedoch umständlich und teuer, auch wird die Rektifikation des Alkohols durch anwesendes Ammoniak erschwert. Verluste an teurem Ammoniak sind hierbei nicht ganz zu vermeiden, weshalb das Verfahren bisher praktisch nicht eingeführt wurde.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Zerlegung von Teeren oder ihrer Destillate in einfacherer, billigerer und vollkommener Weise vorgenommen «-erden kann, indem man die Teere oder ihre Destillate zweckmäßig bei erhöhter Temperatur mit einem oder mehreren wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln zusammenbringt, das oder die Phenolat oder phenolatbildende Stoffe oder deren Lösungen enthalten und durch Wasser auf einen für den jeweiligen Rohstoff geeigneten Verdünnungsgrad gebracht werden.
  • Die Zerlegungsprodukte, etwa gewonnen nach ruhigem Stehen des Gemisches, werden in an sich bekannter Weise weiterbehandelt, d. h. vom Lösungsmittel z. B. durch Destillation befreit.
  • Der die Phenole enthaltende Anteil wird nach erfolgter Abtreibung des Lösungsmittels und zweckmäßig nach Abkühlung derart verarbeitet, daß ausgeschiedene Phenole abgetrennt werden, und der wäßrige, die gebundenen Phenole enthaltende Anteil jedoch zusammen mit dem durch Destillation o. dgl. wiedergewonnenen Lösungsmittel vereinigt und zu neuen Operationen verwendet wird.
  • Der Prozeß kann daher kontinuierlich gestaltet werden. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, den die Phenole enthaltenden Zerlegungsanteil nach erfolgter völliger oder auch teilweiser Abtreibung des Lösungsmittels mit wasserunlöslichem Lösungsmittel oder einem Gemische solcher, wie z. B. Benzol, Toluol oder goer Benzol o. dgl., zusammenzubringen. Von diesen werden die Phenole leicht und vollständig aufgenommen mit Ausnahme der gebundenen Phenole. Destilliert man hierauf das Benzol o. dgl. ab, so hinterbleibt das Phenol als Rückstand. Obige Ausführungsform ist deshalb von Nutzen, weil eine Abkühlung zwecks Abscheidung der Phenole nicht erforderlich ist, ferner deshalb, weil Phenolatlauge, wie dies bekannt ist, Phenole im Überschuß enthalten kann. Es hat sich auch gezeigt, daß eine phenolarme Phenolatlauge sich für die weiteren Zerlegungsoperationen besser eignet als eine phenolreiche.
  • Sollte sich das Phenolat durch Aufnahme von Kohlensäure oder Schwefelwasserstoff oder anderen Stoffen ganz oder teilweise zersetzt haben, so gibt man nach Bedarf frisches Phenolat oder einfach phenolatbildende Stoffe, wie Natronlauge, zu oder aber regeneriert in an sich bekannter Weise die Lösung, am besten nach dem Abtreiben des Lösungsmittels, mit Kalk.
  • Die Gebrauchsdauer des Natrons als phenolatbildender Stoff kann erheblich verlängert werden, wenn man aus den Rohprodukten vor ihrer Verarbeitung die Gase entfernt, welche das Alkali unwirksam machen können. Dies gelingt leicht, wenn man das Rohprodukt zweckmäßig in der Wärme mit indifferenten Gasen oder Wasserdampf oder Gemischen solcher kurze Zeit behandelt.
  • Statt 1\,Tatronlauge kann man natürlich ebensogut Kalilauge anwenden, auch andere Stoffe, wie Schwefelnatrium oder Soda, -welche beid@-durelr--Kochen--bekanntlich mit -Phenolen Phenolat bilden.
  • Außer Äthylalkohol sind auch andere wasserlösliche Alkohole, auch Ketone verwendbar. Der Preis der betreffenden Lösungsmittel wird hier meist zu entscheiden haben.
  • Eine Erwärmung bei der Zerlegungsoperation ist nicht unbedingt erforderlich, sie ist aber zweckmäßig, weil der Vorgang erheblich beschleunigt wird.
  • Je nach der Zusammensetzung der Rohstoffe ergeben sich mancherlei Ausführungsformen, auch müssen für jeden Rohstoff die geeignetsten Ansätze und vor allem der Verdünnungsgrad mit Wasser von Fall zu Fall durch einen Vorversuch ermittelt werden.
  • Beispiel i Rohstoff: Destillat eines Steinkohlenurteers, welches 329, Phenole enthält. 25o Raumteile dieses Destillates werden mit 5oo Raumteilen Spiritus vom spezifischem Gewicht o,85o (etwa 78prozentig) versetzt, 50 Raumteile einer i 5prozentigen Natronlauge zugegeben, alles gut vermischt und hierbei auf etwa 5o° C erwärmt. Aus dem Gemisch scheiden sich beim Stehen unten eine wäßri,ge, alkoholische, alkalische Phenol.-lösung ab. Sie wird von Alkohol durch Destillation befreit. Nach dem Abkühlen können 2o Raumteile Phenole abgetrennt werden, welche 98prozentig sind. Der Destillationsrückstand wird mit dem aus allen Zerlegungsprodukten wiedergewonnenen Alkohol vereinigt und ergibt derart ein ohne weiteres richtig eingestelltes Trennungsgemisch. Die obere Zerlegungsschicht wird ebenfalls abgetrieben und ergibt als Destillationsrückstand 165 Raumteile Neutralöle, welche praktisch phenolfrei sind. Die Ausbeute beträgt an Neutralölen 97 °/o.
  • Bei dem nächsten Ansatz mit wiederum 250 Raumteilen Urteerdestillat wird dieselbe Menge phenolfreier oder praktisch phenolfreier N eutralöle erhalten, dagegen wird bei dem zweiten und folgenden Ansätzen die Menge der ausgeschiedenen Phenole größer, bis sie der eingebrachten Menge entspricht. Beispiel e Rohstoff: Braunkohlenteerdestillat, siedend von iSo bis 36o° C, mit einem Phenolgehalt von 32 °/a.
  • ioo Raumteile davon werden mit Zoo Raumteilen eines AJkohols vom spezifischen Gewicht o,85 (etwa 78prozentig) und mit 2o Raumteilen einer 15prozentigen Natronlauge vermischt und auf etwa 5o° C erwärmt. Die Art der Verarbeitung entspricht ganz der im Beispiel i angegebenen. Die in Ailzohol-bzw. -der alkoholischen Phenolatlauge nicht gelösten Neutralöle werden in fast theoretischer Ausbeute und praktisch phenolfrei erhalten. Sie zeigten wiederholt nur o,5 bis 1,0 °/o Phenole an. Das obige Verfahren eignet sich auch außer für Teere oder ihre Destillate für andere aus Neutralölen und Phenolen bestehende natürliche oder künstliche Gemische.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Zerlegung von Teeren oder ihrer Destillate o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Teere o. dgl. zweckmäßig bei erhöhter Temperatur mit einem oder mehreren wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln zusammengebracht werden, die Phenolat oder phenolatbildende Stoffe oder deren Lösungen enthalten und durch Wasser auf einen für den jeweiligen Rohstoff geeigneten Verdünnungsgrad gebracht werden, worauf die erhältlichen Zerlegungsprodukte in an sich bekannter Weise vom Lösungsmittel befreit werden: 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem die Phenole enthaltenden Anteil nach erfolgter Abtreibung des Lösungsmittels die zweckmäßig durch Abkühlung abgeschiedenen Phenole abgetrennt werden, währen-1 der wäßrige, phenolatenthaltende Rückstand zusammen mit dem wiedergewonnenen Lösungsmittel erneut zur Zerlegung verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß der die Phenole enthaltende Zerlegungsanteil nach erfolgter völliger oder teilweiser Abtreibung des organischen, wasserlöslichen Lösungsmittels mit wasserunlöslichem oder wasserschwerlöslichem Lösungsmittel zusammengebracht wird, worauf nach erfolgter Abtrennung die Phenole durch an sich bekannte Operationen, wie z. B. Destillation, vom Lösungsmittel befreit werden, mit der Maßnahme, daß das wiedergewonnene Lösungsmittel wieder zu demselben Zweck verwendet wird. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bedarfsfalle das Phenolat oder der oder die phenolatbildenden Stoffe durch frische ersetzt werden oder in an sich bekannter Weise regeneriert werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis d., dadurch gekennzeichnet, daß die zu zerlegenden Teere o. dgl. vor ihrer Verarbeitung nach Anspruch i bis d. mit indifferenten Gasen oder Wasserdampf oder Gemischen solcher behandelt werden. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Operationen nach Anspruch i bis 5 kontinuierlich gestaltet werden. mit der Maßnahme, daß die Wärme der abgetriebenen Lösungsmittel zur Vorwärmung, der zu zerlegenden Stoffe und Zerlegungsgemische in an sich bekannter Weise ausgenützt wird.
DEW74928D 1927-02-01 1927-02-01 Verfahren zur Zerlegung von Teeren oder ihrer Destillate Expired DE499952C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753755C (de) * 1938-09-13 1952-10-13 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren zur Gewinnung von hochwertigen Phenolen aus Braunkohlen-Schwelwaessern und -Schweloelen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753755C (de) * 1938-09-13 1952-10-13 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren zur Gewinnung von hochwertigen Phenolen aus Braunkohlen-Schwelwaessern und -Schweloelen

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