DE499384C - Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Vitamine, Lipoide und Spaltungsproduktevon Eiweisskoerpern enthaltender Auszuege aus Getreidekeimlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Vitamine, Lipoide und Spaltungsproduktevon Eiweisskoerpern enthaltender Auszuege aus Getreidekeimlingen

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DE499384C DEA45610D DEA0045610D DE499384C DE 499384 C DE499384 C DE 499384C DE A45610 D DEA45610 D DE A45610D DE A0045610 D DEA0045610 D DE A0045610D DE 499384 C DE499384 C DE 499384C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/006Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from vegetable materials

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  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Vitamine, Lipoide und Spaltungsprodukte von Eiweißkörpern enthaltender Auszüge aus Getreidekeimlingen Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen, Vitamine enthaltenden Auszügen wenden entweder einfache Mazeration mit Wasser oder alkoholische Extraktion, Auslaugung mittels verdünnter Alkalien, Peptonisierung bzw. künstliche Verdauung mittels proteolytiseher Fermente mit Hilfe verdünnter Säuren oder Vermaischung und Verzuckerung durch Darr-bzw. Grünmalz an. Der Reichtum der pflanzlichen Ausgangsstofe, mögen es Getreidekeimlinge oder Kleie usw. sein, ist bei den betreffenden Arbeitsverfahren quantitativ, sehr oft auch qualitativ, nioht vollständig ausgenutzt. Die Mehrzahl der Nährstoffe verbleibt in den übriggebliebenen Rückständen auch bei Anwendung der vollkommensten Vermahlung ,der Rohstoffe, da in den Pflanzenzellen das Protoplasma stets an der Zellmembran anliegt. Diese, durch eine Zellulosememlbran geschützt, welche fest und nach Umständen undurchdringlich ist, widersteht dem Einflusse proteolytischer Enzyme sowie der Einwirkung verdünnter Säuren und Alkalien. Durch mechanische Zerkleinerung (Mahlen, Zermalmen usw.) wird keinerlei Ergebnis erzielt, wie sieh schon aus der Natur der pflanzlichen Rohstoffe ergibt. Durch Austrocknung schrumpft die Zellmembran zusammen" und das Plasma legt sich noch mehr an sie an, ganz abgesehen davon, daB durch die Wärmeeinflüsse beim Trocknen tiefgreifende Veränderungen im Zellinhalte entstehen (Zerstörung der Vitamine).
  • Wie bereits erwähnt, widerstehen die Zelthäute dem Einflusse der eine künstliche Verdauun@g hervorrufenden Fermente, ebenso auch der Wirkung verdünnter Säuren, Alkalien uni selbstverständlich auch dem normaler Salzlösungen. Erst bei Verwendung konzentrierter Säurelösungen und bei hoher Temperatur und hohem Druck erfolgt eine Spaltung der Zellulose bzw. der höheren Polysaccharide; dieses 'Verfahren kann im vorliegenden Falle nicht angewendet werden, weil die pflanzlichen Enzyme sowie die Vitamine u. dgl. vernichtet würden.
  • Es wurde nun .die interessante Beobachtung gemacht, daß durch die Benutzung der an sich bekannten Plasmolyse mit gleichzeitiger Einwirkung biologisch gewonnener Zellulose, die bisher technisch für diese Zwecke nicht verwendet wurde, sehr günstige Wirkungen erzielt werden können, ungefähr unter ,den nachstehenden Umständen: Infolge des osmotischen Druckes des Zeltsaftes liegt das Protoplasma immer an der Zellmembran an, und das Ganze ist, wenigstens in lebendenPflanzenzellen, fest gespannt. Durch Einwirkung von wasserentziehenden Mitteln, z. B. Kochsalz, wird der Membran und dem Plasma das aufgesogene Wasser entzogen, wodurch das Gleichgewicht :gestört wird. Den Wasserverlust ersetzt das Plasma dadurch, daß es Wasser dem Zellsafte entzieht, das Plasma beginnt sich von den Wandengen loszulösen, bis es sich: von der Zellmembran vollständig lostrennt. Andererseits werden die Zellmembranen .durch .die eingeführte Zellulosegärung angegriffen und aufgelöst. Durch diese beiden Umstände wird :der Übergang des Zellinhaltes in die umliegende Lösung bewirkt.
  • Gemäß der Erfindung wird die Plasmoly se dadurch unterstützt, .daß gleichzeitig eine Einwirkung mittels Zellulose .durch die Zellulose spaltenden Fermenten, die sich in in Zellulosegärung befindlichen Flüssigkeiten, z. B. Riibensaft, Kartoffelbrei, Maische aus Bohnen und anderen Leguniinosen, befinden, vorgenommen wird. Hierdurch erleiden die Zellwände der verwendeten Rohstoffe eine vollkommenere Zerstörung, wodurch die Plaismolyse begünstigt wird.
  • Auf diese Weise wird eine dicke Lösung bzw. ein Brei erzielt, welcher dann. der Verzuckerung durch Diastasewirkung unterworfen wird. Die entstandene Maltose wird mit Chlorwasserstoffsäure gespalten, worauf durch Einwirlung profieolytischer Fermente die künstliche Verdauung eingeleitet - wird. Die Maßnahmen sind zwar sämtlich bereits an sich bekannt, jedoch wird durch die zielbewul3te Aneinanderreihung mit" nachfolgendem, ebenfalls an sich bekanntem Filtrieren und Eindampfen, bei Ausschluß von Luft und bei niedriger Temperatur der Weiter unten dargelegte namhafte technische Erfolg erzielt.
  • Bei Durchführung der Peptonislerung ergeben sich schließlich aus den pflanzlichen Eiweißkörpern und deren Spaltungsprodukten, welche, wie bekannt, den Charakter von Säuren ,haben, unangenehm bitter schaueckende und zu längerem Genesse in größeren Mengen aus therapeutischen Gründen nicht geeignete Produkte. Das Verfahren gemäß .der Erfindung führt sie in geschmacklich angenehme; süßliche bzw. geschmacklich indifferente Alkalialbuminate über, und zwar dadurch, daß sie nach Abstumpfung des überschüssigen Chlorwasserstoffes mit der berechneten Menge Natriumbicarbonät genau neutralisiert werden, da sonst die gegen alkalische Reaktion empfindlichen Vitamine vernichtet würden.
  • Ausführungsbeispiel' Frische gereinigte, und mechanisch zerriebene Getreidekeimlinge werden in einen Bottich eingebracht, in welchem sie mit Wasser angefeuchtet werden, worauf in den so erhaltenen dicken Brei pulveriges Natriuanchlorid oder irgendein anderes gesundheitlich unbedenkliches, kaleiniertes- Mineralsalz in geeigneter Menge eingerührt wird; -dieses dicke Garnenge wird während einer entsprechenden Zeit unter ständigem Rühren erhalten. Beispielsweise nimmt man auf einen Gewichtsteil Getreidekeimlinge "/3 Gewichtsteil Kochsalz und läßt,dieses während 5 bis 6 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren einwirken. Nach Ablauf dieser Zeit wird auf die für eine Zellulosegärung günstigste Temperatur von ungefähr 5o bis 55° C gebracht, eine entsprechende Menge von in Zellulosegärung befindlichem Rübensaft zugesetzt und: das Ganze während einiger Stunden der Gärung überlassen. Sobald,die, Plasmolyse beendet und die Zellulosegärung genügend weit fortgeschritten ist, wird dieser dicke Brei partienweise in auf 6o° C angewärmtes Wasser eingetragen, nach Verkleisterung .durch die vorhandene Diastase verzuckert und .in bekannter Weise bei einer zwischen 45 bis 5.5° C gehaltenen Temperatur in schwach salzsaurer Lösung unter gründlichem Rühren eine Peptonisierung vorgenommen.
  • Ein Zusatz von proteolytisch wirkenden Fermenten erfolgt nur dann, wenn die Peptonisierung durch die im Produkte bereits vorhandenen Fermente zu langsam fortschreitet. Das filtrierte Produkt wird hierauf mit Natriumbicarbonat nur so weit neutralisiert, daß vorerst die Chlorwässerstoffsäftre .abgestumpft wird, worauf-- erst .durch weiteres Natriumbicarbonat_die bitterherben Peptone i:n: ihre Alkalisalze-Übergefährt werden. Die so erhaltene Lösung wird so weit eingedampft, und zwar' im Vakuum bei etwa 51 -bis- 52° C, daß sie, refraktometrisch gemessen; 25 % Trockensubstanz aufweist. Die ausgeschiedenen Kochsalzkriställchen werden beim Konzentrieren abgesaugt, bis eine ungefähr -62"/, Trockensubstanz aufweisende sirupartige Lösung zurückbleibt. Im Hinblick auf den Gehalt an thermolabilen Stoffen erfolgt das Eindampfen in bekannter Wise unter Ausschluß von Luft und bei einer Temperatur unter 6o° C.
  • Der Vorzug dieser Arbeitsweise besteht einerseits .in den ungewöhnlich großen technischen Ausbeuten an stickstoffhaltigen, Vitamine, Lipoide und Spaltungsprodukte von Eiweißkörpern enthaltenden Auszügen durch Einfluß der Plasmolyse und Zellulosegärung (z. B. werden aus Getreidekeimen nur unter Anwendung der Pe@ptonisierung 2o bis 25 0lo Sirup von 3q.° B8 gewonnen, bei Anwendung von Plasmolyse und Zellulosegärung und dann der Peptonisierung 70 bis goo/o Sirup von 3¢° B8, auf das Gewicht der eingetragenen Keimlinge berechnet), anderseits in dem zweckmäßigen Arbeitsvorgange und sodann ,in der Umwandlung der pflanzlichen Eiweißkörper in geschmacklich und therapeutisch einwandfreie Alkalialbuminate unter gleichzeitiger Erhaltung der Vitamine.
  • Erfindungsgemäß können als Ausgangsrohstoffe an Stelle oder neben Getreidekeimlingen auch beliebige andere Stoffe pflanzliehen Ursprungs verwendet werden, z. B. Spinat, Karotten u. dgl.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUC%I: Verfahren zur Herstellung StiCkStOfflialtiger, Vitamine, Lipoide und Spaltungsprodukte von Eiweißkörpern enthaltender Auszüge aus. Getreidekeimlingen und anderen Stoffen pflanzlichen Ursprungs durch Verzuckerung, Spaltung der Maltose unter künstlicher Verdauung, Neutralisieren, Filtrieren und Eindampfen bei Ausschluß von Luft und bei niedriger Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die gemahlenen Ausgangsrohstoffe gleichzeitig einer Plasmolyse und Einwirkung von in Zellulosegärung befindlichen Flüssigkeiten unterworfen werden.
DEA45610D 1925-08-01 1925-08-01 Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Vitamine, Lipoide und Spaltungsproduktevon Eiweisskoerpern enthaltender Auszuege aus Getreidekeimlingen Expired DE499384C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744259C (de) * 1940-06-12 1944-01-13 Franz Vane Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels durch Aufschliessen von Huelsenfruechten u. dgl. mit Hilfe von pflanzlichen proteolytischen Enzymen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE744259C (de) * 1940-06-12 1944-01-13 Franz Vane Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels durch Aufschliessen von Huelsenfruechten u. dgl. mit Hilfe von pflanzlichen proteolytischen Enzymen

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