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Verfahren und Vorrichtung zur mechanischen Auflösung rechtwinkliger
Dreiecke Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur mechanischen
Auflösung rechtwinkliger Dreiecke aus zwei bekannten Bestimmungsstücken. In einem
rechtwinkligen Koordinatensystem, dessen Abszissenachse eine Sinuskurve in den Wendepunkten
schneidet, besteht bekanntlich zwischen der maximalen Ordinate a der Kurve und zwei
beliebigen, um
gegeneinander versetzten Ordinaten b und c die Beziehung: a2 - b2 -f- c2
die ebenso gilt, wenn a die Hypothemise und b und c die Katheten eines rechtwinkligen
Dreiecks sind. Man kann deshalb nach der Erfindung ein rechtwinkliges Dreieck auflösen,
indem die Dreiecksseiten als Ordinaten einer Sinuskurve dargestellt werden, deren
größte Ordinate der Hypothenuse entspricht, während die beiden Katheten durch zwei
um den Winkel
gegeneinander versetzte Ordinaten verkörpert werden, die durch das Einstellen der
Bestimmungsstiicke selbsttätig derart gegen jene die Hypothenuse darstellende Ordinate
eingestellt werden, daß sie gegen diese um die beiden Hypothenusenwinkel des Dreiecks
versetzt sind. Beschränkt man sich nicht auf eine ebene Darstellung, sondern geht
zu räumlicher Darstellung über und wickelt die Sinuskurve auf einen geraden Kreiszylinder
derartig auf, daß die Ordinaten a, b und c parallel zur Achse liegen, dann fällt
die Sinuslinie mit der Schnittellipse einer Ebene mit dem Zylindermantel zusammen,
und die Dreiecksseiten entsprechen den auf den Mantelgeraden des Zylinders gelegenen
Abständen der Schnittellipse von einem Schnittkreis des Zylinders, der durch eine
achsensenkrechte Ebene durch den Ellipsenmittelpunkt auf dem Zylindermantel herausgeschnitten
wird, während die Hypothenusenwinkel den Mantelgeraden zugehörende Zentriwinkel
des Schnittkreises sind.
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Die neue Vorrichtung läßt sich mit Vorteil bei Entfernungs- und Geschwindigkeitsmessern
anwenden. Es geben nämlich beispielsweise die bekannten Standlinienentfernungsmesser,
die mit Vorrichtungen zum Bestimmen der Höhe und der Kartenentfernung des Zieles
ausgestattet sind und auf der Bestimmung des parallaktischen Winkels am Ziel beruhen,
in der Regel die zu ermittelnden Werte auf Teilungen mit ungleichen Teilintervallen
an. Will man jedoch die rechtwinkligen Koordinaten der Lage eines bewegten Zieles
ununterbrochen verfolgen und zwangsläufig oder durch Folgezeiger vom Entfernungsmesser,
beispielsweise auf ein anderes Gerät übertragen, oder handelt es sich
darum,
die Änderungen der Höhe und der Kartenentfernung in der Zeiteinheit, also die Steig-
und Fallgeschwindigkeit und die Horizontalgeschwindigkeit des Zieles über Grund
zu bestimmen, dann ist es erforderlich, daß die Vorrichtung die beiden Koordinaten
der Lage stetig und proportional den wirklichen Zielbewegungen anzeigt. .
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Der naheliegende Versuch, die Lösung der vorliegenden Aufgabe in einfacher
Weise mit einer am Entfernungsmesser anzubringenden Vorrichtung zu verwirklichen,
die das sogenannte Zieldreieck verkörpert und gestattet, aus der der Zielentfernung
entsprechenden Hypothenuse und dem als Höhenwinkel des Zieles in Erscheinung tretenden
Kippwinkel des Entfernungsmessers eines rechtwinkligen Dreiecks die beiden Katheten,
die den gesuchten Größen entsprechen, mechanisch zu bilden, führt zu keinem befriedigenden
Ergebnis, weil die Vorrichtung verhältnismäßig groß und schwer gebaut werden müßte,
um die gesuchten Größen in einem brauchbaren Maßstäbe für einen Meßbereich zu erhalten,
der dem großen Meßbereiche der üblichen Entfernungsmesser gleichkommt.
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Diesen Nachteil kann man bei Anwendung der Erfindung in Verbindung
mit einem Entfernungsmesser der genannten Art vermeiden, der, wie üblich, aus einem
der Seite nach drehbaren Teile besteht, von welchem ein entsprechend dem Höhenwinkel
des Zieles beweglicher Teil getragen wird, indem man den Entfernungsmesser mit zwei
mit gegenüber je einer Teilung beweglichen Zeigern ausgerüsteten Anzeigevorrichtungen
ausstattet, die an dem der Seite nach drehbaren, an der Höheneinstellung nicht teilnehmenden
Teile des Entfernungsmesser angebracht sind, wobei die beweglichen Zeiger bzw. Teilungen
so mit dem beweglichen, die Einstellung des parallaktischen Meßwinkels am Ziel bewirkenden
Teile des Entfernungsmessers gekuppelt sind, daß ihre Ausschläge den Werten der
Höhe 'und der Kartenentfernung des Zieles entsprechen.
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Der mit den Veränderungen des parallaktischen Winkels am Ziel bewegliche
Teil des Entfernungsmessers besteht bekanntlich in der Regel aus einem in Richtung
der optischen Achse beweglichen Schiebekeil oder einem gegenläufig drehbaren Drehkeilpaar,
welches bei unveränderlicher Gesamtlage im Entfernungsmesser wechselnde Ablenkungswinkel
für das eine der beiden abbildenden Lichtstrahlenbündel darbietet. Diese beweglichen
Meßkeilvorrichtungen werden von außerhalb des Entfernungsmessergehäuses aus angetrieben,
woben der Antrieb mit einer Entfernungsanzeigevorrichtung verbunden ist.
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Die Bewegung dieser letzteren muß unter der hier gemachten Voraussetzung
gleicher Teilintervalle einem anderen Gesetze gehorchen als die Bewegung der Meßkeilvorrichtung.
Das Gesetz muß durch die Kupplung des beweglichen Teiles der Anzeigevorrichtung,
also der Zeiger bzw. der Teilungen, mit der Meßkeilvorrichtung verwirklicht werden.
Diese Kupplung kann dabei in verschiedener Weine ausgeführt sein. Es kann nämlich
entweder die Meßkeilvorrichtung oder die Zeiger bzw. die Teilungen mit der Antriebsvorrichtung
in unmittelbarem Zusammenhänge stehen und eine das gegenseitige Bewegungsverhältnis
regelnde Kupplung die Bewegung der Antriebsvorrichtung nunmehr entweder von dem
unmittelbar angetriebenen Teil oder ihrerseits unmittelbar von der Antriebsvorrichtung
erhalten, wodurch sich vier verschiedene Ausführungsformen ergeben. Bei vorstehenden
Überlegungen ist immer angenommen worden, daß entweder die Teilungen oder die Zeiger
feststehen; es ergeben sich jedoch auch dann, wenn- sowohl die Zeiger wie die Teilungen
beweglich sind, Ausführungsmöglichkeiten mit den gleichen Relativbewegungen.
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Beim Ausbau des neuen Entfernungsmessers hat man darauf zu achten,
daß die Vorrichtung zum Bestimmen der Höhe und der Kartenentfernung, die gewissermaßen
als zusätzliche Ergänzung eines in üblicher Weise aufgebauten Entfernungsmessers
aufzufassen ist, dieses .Geräf nicht 'unhandlich machendarf. Es werden deshalb Ausführungsformen
zu bevorzugen sein, die sich ohne großen Raumbedarf in den Entfernungsmesser einbauen
lassen und bei denen die Ablesestellen der Messungen möglichst leicht für die Zielbeobachter
angeordnet sind. Es empfiehlt sich dabei eine zweckentsprechende Ausgestaltung des
Entfernungsmessers in der Weise, daß die Meßkeilvorrichtung mit einem Organ .gekuppelt
ist, welches Lm eine in der Zielrichtung oder senkrecht dazu liegenden Achse verschwenkbar
gelagert ist. Dieses verschwenkbare Organ läßt sich in Ringform konzentrisch zur
horizontalen Entfernungsmesserachse ausführen, wodurch sich verhältnismäßig geringe
Ausbuchtungen des Entferfernungsmessergehäuses ergeben und wobei den Abbildungsstrahlen
ein ungehinderter Durchtritt gewährt wird. Am einfachsten ist die Ausführung, bei
welcher dieser verschwenkbare Ring einteilig ausgebildet und mit zwei längs seines
Unifanges verschiebbaren Markenträgern versehen ist, die in zwei um 9o° von einander
abliegenden Radialnuten eines den verschwenkbaren Ring kugelschalenförmig umschließenden
Teiles des nicht kippbaren Gehäuses geführt sind, wobei die eine dieser Radialnuten
die Zielhöhenskala,
die zweite die Kartenentfernungsskala trägt..
Zweckmäßiger jedoch ist es, diesen schwenkbaren Ring selbst zur Lagerung zweier
relativ zueinander in der Schwenkachsenebene v erdrehbarer, die Höhen- und Kartenentfernung
des Zieles anzeigender Elemente zu benutzen, welch letztere in zwei zueinander senkrechten
Ebenen geführt sind.
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Bei Entfernungsmessern, bei welchen die Meßkeilvorrichtung in bekannter
Weise aus einem Drehkeilpaare besteht, läßt sich der Erfindungsgedanke dadurch verwirklichen,
daß als Kupplung des schwenkbaren Elements mit diesem Drehkeilpaare ein Getriebe
mit nach einem bestimmten Gesetze veränderlichen Übersetzungsverhältnisse, also
beispielsweise ein Kurvenräderpaar oder ein Ikurvennutengetriebe angewendet wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt in axonometrischer Ansicht einen Kreiszylinder, der durch eine schiefe
Ebene geschnitten ist, zur Erläuterung der Grundlage des Erfindungsgegenstandes.
Abb.2 zeigt die Abwickelung der Schnittlinie in die Ebene. Die Abb. 3 und 4 geben
das Ausführungsbeispiel, einen Standlinienentfernungsmesser in Aufriß und Grundriß,
wieder. Abb.5 und 6 zeigen einen Teil des Gerätes in vergrößertem Maßstabe im Aufriß
und im Grundriß in Mittelschnitten. Abb. 7, 8 und 9 veranschaulichen eine Ausführungsform
mit Antrieb ohne Selbsthemmung und kreisförmigen Skalen im AUfriß, Grundriß und
Seitenriß, Abb. io eine einfache Ausführungsform mit kreisförmigen Skalen.
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Legt man durch einen Kreiszylinder vom Radius r - Z (Abb. i) eine
Ebene senkrecht zur Zylinderachse und eine zweite, unter einen Winkel 6 dazu geneigte
Ebene, die die erstgenannte Ebene in einem Zylinderdurchmesser schneidet, dann wird
von diesen Ebenen auf der Zylindermantelfläche ein Kreis und eine Ellipse mit gleichem
Mittelpunkt herausgeschnitten. Die größte, auf einer Zylindermantelgeraden liegende
Entfernung der beiden Schnittkurven sei mit e bezeichnet. Ein unter einem Zentriwinkel
a in einer zur Strecke e parallelen Mantellinie gelegener Abstand k beider Schnittkurven
hat die Größe e # cos a, imd der Abstand beider Schnittkurven auf einer um den vierten
Teil des Zylinderumfanges gegen die Strecke k versetzten Mantelgerade, der mit h
bezeichnet ist, hat den Wert
Die Abwickelung der halben Schnittellipse in die Ebene ergibt die in Abb. 2 dargestellte
Sinuskurve. Die Strecken e, k und la treten als Ordinaten dieser Kurve in Erscheinung.
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Versteht man nunmehr unter e die Meßentfernung eines Zieles von einem
Entfernungsmesser und unter a den Geländewinkel dieses Zieles, dann bedeutet k die
Kartenentfernung und h die Höhe des Zieles, da bekanntlich für diese Größen die
Gleichungen gelten: k - e . cos a (2) h V e # sin a (3) Die Kartenentfernung und
die Höhe des Zieles können also als Abschnitte von Mantellinien eines durch eine
schiefe Ebene geschnittenen Kreiszylinders vom Radius r dargestellt werden; wobei
für den Neigungswinkel 8 dieser Ebene die- Beziehung besteht:
Durch Veränderung des Neigungswinkels kann demnach der Veränderlichkeit der Meßentfernung
e Rechnung getragen werden.
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In ähnlicher Weise lassen sich aus der Seitenauswanderung u in der
Zeiteinheit und der Kartenentfernungsänderung v in der Zeiteinheit die Geschwindigkeit
w über Grund eines bewegten Zieles und der Winkel V seiner Bewegungsrichtung gegen
die Zielrichtung darstellen, da bekanntlich die Gleichungen gelten: W2 = u2 -I-
V2 (5)
Der als Ausführungsbeispiel der Erfindung gewählte Entfernungsmesser (Abb. 3 bis
6) hat ein rohrförmiges, mit einer Muffe l nebst einem Okularstutzen L' versehenes
Gehäuse 2, in welchem in bekannter Weise die optischen Teile: zwei Strahleneintrittsprismen
3 und 3', zwei Objektive 4 und 4', ein Strahlenvereinigungsprisma 5 und ein Okular
6 eingebaut sind. Zum Ausgleich der Änderungen des parallaktischen Winkels am Ziel
dient ein zwischen das Prisma 3 und das Objektiv 4 eingeschaltetes Drehkeilpaar
7, 7' in Fassung 8, 8', die in einem Gehäuse 9 drehbar sind. Die Fassungen 8, 8'
sind mit Kegelradverzahnungen versehen und mit einem Kegelrade io gepaart. Dieses
Kegelrad io ist auf einer das Gehäuse 2 durchdringenden Welle i i festgekeilt. Die
Welle i i ist einerseits im Gehäuse 9, anderseits in einer das Gehäuse 2 umgebenden,
mit einer Getriebekammer 12' ausgestatteten Muffe 12 gelagert. Auf dieser Muffe
i2 und einer zweiten, am Ende des Entfernungsmessergehäuses 2 aufgeschobenen Muffe
13, die einen mit einer Glasplatte verschlossenen Strahleneintrittsstutzen 13' trägt,
ist ein Zeigergehäuse 14 in Kugellagern 15 und 16 um die Entfernungsmesserachse
drehbar. Der das Prisma 3' und das Objektiv 4'
enthaltende Teil
des Entfernungsmessergehäuses 2 ist in entsprechender Weise mit Muffen 17 und 18
nebst Strahleneintriftsstutzen 18' sowie einem auf diesen Muffen drehbaren Gehäuse
i9 ausgestattet. Die Gehäuse 14 und i9 sind mit Ansätzen 14' bzw. i9' versehen,
mit welchen der Entfernungsmesser auf einem Träger 2o gelagert ist, der seinerseits
mittels einer Lagerplatte2i um die lotrechte Achse einer Säule22 drehbar ist.
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Innerhalb des Gehäuses 14 ist ein Bügel 23 an zwei das Gehäuse 2 durchdringenden
Zapfen 24 und .24' in. Lagerböcken 25 und 25' schwenkbar. Die Zapfen 24 und 24'
sind in einem mit einem -:Deckringe 26' . versehenen Ringe 26 mit winkelförmigem
Querschnitte verschraubt, auf welchem auf Kugeln 27 zwei Ringe 28, 29 um die Ringachse
drehbar sind. Die Ringe 28, 29 tragen je einen Fortsatz 30 bzw. 3.1; die Fortsätze
laufen in ...radialachsige dünne Zylinderbolzen 3o' bzw. 31'
aus, auf denen
mit Zeigerstrichen 3ä versehene Hülsen 33 bzw. 34 drehbar sind. Die Hülsen 33 und
34-haben vierkantige Ansätze 33' und 34 ', welche zwischen Führungsleisten 35 bzw'
36 gleitend gelagert sind. Die Führungsleisten 35 und 36 sind an den Innenwandungen
zweier flügelartigen Ausbuchtungen 37 und 38 angegossen, die, um 9o° gegeneinander
versetzt, so am Gehäuse 14 angebracht sind, daß die Ausbuchtung 37 horizontal nach
vorn, die Ausbuchtung 38 dagegen vertikal nach oben zeigt. Die vordere Wandung der
Ausbuchtung 38 hat einen Längsschlitz, der durch .einen Glasstreifen 39 mit linearer
Längenteilung verschlossen ist. In entsprechender Weise ist ein in der oberen Wandung
der Ausbuchtung 37 angebrachter Längsschlitz durch einen Glasstreifen 4o mit linearer
Längenteilung verschlossen.
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Der Bügel 23 trägt ein Schneckenradsegment 4z, welches mit
einer Schnecke 42 gepaart ist, die auf einer Welle 43 angebracht und in einem. Lager
44 drehbar ist. Die Welle 43 ist außerdem in einem Antriebsgehäuse gelagert, welches
in das Entfernungsmessergehäuse z eingesetzt ist und aus einem offenen Teile 45
und einem durch eine Glasplatte 46 verschlossenen Teile 45' besteht. Im offenen
Teile 45 trägt die Welle 43 eine Riffel.-walze 47, während im anderen Teile 45'
ein Zylinderkörper 48 mit einer schraubenartig darauf aufgetragenen Entfernungsstellung
48' angebracht ist. Ein im Gehäuseteil 45' geführter Schleppzeiger 49 greift in
eine auf dem Zylinderkörper48 entlang der Teilung48' eingearbeitete Nut 5o ein.
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Außer der Welle i i durchquert eine dazu parallele Welle 5 i die Getriebekammer
12', Sie trägt ein unrundes Wälzrad 52 und ein Zahnrad 53, welches in ein am Deckringe
26' angebrachtes Zahnradsegment 54 eingreift. Das Wälzrad 5:2 ist mit einem
auf der Welle i i äufgekeilten unrunden Wälzrade 55 gepaart, das durch eine einerseits
im Gehäuse 12', andererseits auf der Welle-ii eingehängte Spiralfeder 56 im Sinne
des Pfeiles P gegen das Wälzrad 52 gedrückt wird. Die Grenzen der Schwenkbewegung
des um die Zapfen 24 und a4' schwenkbaren Bügels 23 sind durch zwei im Gehäuse 2
vorgesehene Einbuchtungen 2' erweitert.
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Beim Arbeiten mit dem neuen Entfernungsmesser verfolgt man das Ziel
durch seitliche Drehung des Trägers 2o auf der Säule 22 und durch Kippen -des Entfernungsmessergehäuses
2 um seine Längsachse um den Geländewinkel a. Bei dieser letzteren Bewegung dreht-
sich das Gehäuse 2 in . den Gehäusen 14 und i g, wobei die Ringe 28 und 29 an der
Drehung des Ringes 26 nicht teilnehmen. Die Zeigerstriche 32 der Hülsen 33 und 34
zeigen dabei auf den Teilungen der Glasstreifen 39 bzw. 40 in der in den Abb. 5
und 6 gezeichneten. Stellung des Ringes 26 den oberen Grenzwert für die Kartenentfernung
- des Zieles und »Null« für die Zielhöhe an.
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Die Koinzidenzeinstellung der von den beiden Objektiven 4 und 4' des
Entfernungsmessers entworfenen, im Okulare 6 sieht baren Bilder des Zieles erfolgt
durch Drehen der Riffelwalze 47 mit der Welle 43 von Hand. Diese Drehung- bewirkt,
eine Drehung der Schnecke 42 und-- damit eine Schwenkung des Ringes 26 um die Zapfen
24, 24', wodurch infolge -der Übertragung dieser Schwenkung durch das Zahnradgetriebe
54, 53 und die Wälzräder 52, 55 auf die Kegelräder io, 8 und 8'. . die. Drehkeile
T, 7' gedreht werden, während gleichzeitig der Schleppzeiger 49 auf der Entfernungsteilung
48' die jeweils. eingestellte Zielentfernung anzeigt. Bei -den genannten Schwenkungen
des Ringes 26 gleiten die vierkantigen Ansätze 33' und 34' auf den Führungsleisten
35 bzw. 36 und die Zeigerstriche 32 verändern ihre Lage gegenüber den Teilungen
der Glasstreifen 39 und 4o. Diese Glasstreifen liegen bei den Veränderungen des
Geländewinkels a auf den Mantellinien eines Zylindermantels um die Längsachse des
Entfernungsmessers, dessen- Radius gleich dem Abstande der Glasstreifen von der-
Entfernungsmesserachse ist. -Die Teilungen der Glasstreifen 39 und 40 für
-die Kartenentfernung und die Höhe des Zieles sind linear. Unter Zugrundelegung
dieser Bedingung und Annahme des Teilungsmaßstabes können die Übersetzungsverhältnisse
der Getriebe sowie die Form der Kurvenräder 52, 55 in bekannter Weise rechnerisch
oder- experimentell bestimmt -,werden,
wobei der Zusammenhang zwischen
der Stellung des Ringel 26 und jener der Drehkeile 7, 7' durch die Gleichungen:
tg d. = c # e (8)
bestimmt ist, in denen 9 den Verdrehungswinkel der
Drehkeile 7, 7', s die Ablenkung des Drehkeilpaares 7, 7', b die Basis des
Entfernungsmessers und c eine vom Teilungsmaßstabe abhängige unveränderliche Größe,
die sogenannte Apparatkonstante, bedeuten.
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In den weitaus meisten Fällen wird die Bewegung des Zieles eine horizontale
sein. Wenn demnach einmal dessen Höhe und Kartenentfernung bestimmt worden ist,
so wird sich nur letztere bei der weiteren optischen Zielverfolgung ändern. In diesem
Falle ist es zweckmäßig, den Antrieb des Getriebes nicht durch Verdrehen der die
direkte Entfernung einstellenden Riffelwalze 47 zu bewirken, sondern durch Verschwenken
des die Kartenentfernung messenden Radialzapfens 31, zu welchem Zwecke dieser als
Handgriff 3i" verlängert aus dem mit einem von a bis b
reichenden Schlitz
versehenen Gehäuse 38 herausragt, ebenso wie der Zapfen 30' verlängert als Handgriff
(in der Zeichnung nicht ersichtlich) aus einem Schlitz des Gehäuses 37 herausragt.
Dabei muß die Einrichtung so getroffen sein, daß dieser die Zielhöhenmarke tragende
Zapfen im Schlitz festklemmbar ist, damit bei eingestellter Höhe die Koinzidenz
der Zielteilbilder bzw. der Meßmarke einzig und allein durch Einstellung des Zielhöhenwinkels,
also durch Kippen der Visierlinie, bei der optischen Verfolgung des bewegten Zieles
erhalten bleibt. Außerdem muß naturgemäß der selbsthemmende Schneckentrieb 41, 42
durch einen nichthemmenden Kegelradtrieb 41a, 42a (Abb. 7, 8, 9) mit Zwischenschaltung
eines doppeltverzahnten Zwischenrades 42b, 42c, das um eine im kippbaren Gehäuseteil
z gelagerte Radialwelle i2d drehbar gelagert ist, ersetzt werden.
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Anstatt der beiden geradlinigen Glasfensterskalen 39 und 4o können
auch zwei Kreisskalen in zwei zueinander senkrechten Ebenen verwendet werden, die
sich annähernd in einem Punkte berühren, woselbst eine gemeinsame am Gehäuse befestigte
Ablesemarke vorgesehen sein kann. In diesem Falle erhält zweckmäßig der Ring 28
zwei horizontale Schildzapfen3oa', 30a" (Abb. 8, 9), auf denen eine halbkreisförmige
Gabel 57 angelenkt ist, die im nichtkippbaren Gehäuseteil 14 mittels eines vertikalen
Zapfens 57' horizontal vierschwenkbar gelagert ist. Auf letzterem ist ein mit einem
Griffrand 58 versehener Skalenträger 58' befestigt, der eine kreisförmige Zielhöhenskala
58" trägt. Um bei eingestellter Zielhöhe die Koinzidenz der Zielteilbilder bzw.
der Meßmarke nur durch die optische Verfolgung des Zieles zu bewirken, muß der Skalenträger
58' mittels einer am Gehäuse 14 gelagerten Klemmschraube 14.9 festgehalten werden.,
Der Ring 29 ist jedoch nur mit einem Zapfn 31a ausgestattet, der vertikal nach abwärts
gerichtet ist und in die Bohrung einer halbkreisförmigen Gabel 59 eingreift,
die selbst wieder mittels zweier horizontaler Schildzapfen 59', 59" im nichtkippbaren
Gehäuse 14 schwingend gelagert ist. Auf dem Zapfen 59' ist der mit einem Griffrand
6o versehene Skalenträger 6o' befestigt, der eine kreisförmige Kartenentfernungsskala
6o" trägt. Über der Berührungsstelle der letzteren mit der Zielhöhenskala 58" sitzt
eine mit einer senkrecht zum Skalenumfang eingeritzten Ablesemarke versehene Ableselüpe
61 in einem am Gehäuse 14 befestigten Bügel 6i'.
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Bei dieser Anordnung kann die Einmessung des Zieles nach Belieben
durch die Bedienung der Riffelwalze 47 oder der beiden Griffscheiben 58, zur Einstellung
der Zielhöhe, und 6o, zur Einstellung der KarteneIntfernung, vorgenommen werden.
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Bei der in Abb. io im Aufriß dargestellten einfachsten Ausführungsform
sind am vierschwenkbaren, hier einteiligen Ring 26 zwei mit je einem Radialzapfen
30b, 3ib versehene Gleitsektoren 28b, 29b am Umfange geführt, während an jedem der
beiden Zapfen ein prismatischer Markenträger 33b, 34b vierdrehbar gelagert ist und
in je einer im kugelschalenförmig ausgebildeten Gehäuse ausgesparten Führungsnut
35b, 36b geführt ist. Längs der in der vertikalen Mittelebene liegenden Nut 36b
ist die kreisförmige Kartenentfernungsskala 39b aufgetragen, während längs der in
der horizontalen Mittelebene liegenden Nut 35b die Zielhöhenskala 40b vorgesehen
ist. Die Kupplung des vierschwenkbaren Ringes 26 mit dem Meßkeiltrieb ist die gleiche
wie bei Abb. 5 und 6.