DE482748C

DE482748C - Verfahren zum Aufschliessen von Erzen, insbesondere konglomeratischen Roherzen oder deren Zwischenprodukte, durch Zertruemmerung in der Masse

Info

Publication number: DE482748C
Application number: DEB123226D
Authority: DE
Original assignee: BHS Bayerische Berg Hutten und Salzwerke AG
Current assignee: BHS Bayerische Berg Hutten und Salzwerke AG
Priority date: 1925-12-16
Filing date: 1925-12-16
Publication date: 1929-09-19

Description

Verfahren zum Aufschließen von Erzen, insbesondere konglomeratischen Roherzen oder deren Zwischenprodukte, durch Zertrümmerung in der masse Die vorliegende Erfindung bezweckt die Zerkleinerung von Rohstoffen., insbesondere von oolithischen und konglomeratischen Erzen, teils nach ihren natürlichen Trennungslinien an der Grenze der eixlzelnen Bestandteile, teils durch vorzugsweise Zerkleinerung des Bindemittels unter Schonung der übrigen homogernen Teile.
Das Verfahren geht von der' Erfahrung aus, daß bei der Aufschließung solcher Rohstoffe durch mechanischen Druck die Zerkleinerungslinien zum Teil den Grenzlinien der homogenen Bestandteile entsprechen und daß die Auslösung der einzelnen homogenen Bestandteile (beispielsweise der Oolithe) aus dem Bindemittel dadurch begünstigt wird, daß der die Zertrümmerung bewirkende Druck die konglomeratischen Stücke des Rohgutes nicht unmittelbar, sondern, durch übertragung innerhalb der Masse des aufgegebenen Gutes trat.
Zur Erzeugung eines solchen Druckes, der die Zertrümmerung des Roherzes in der 1Vlasse bewirkt, eignen sich besonders Zerkleinerungsvorrichtungen, bei welchen das Gut zur Aufschließung' ein Wälzdruckkaliber (z. B. Walzen) durchsetzen muß.
Gemäß der Erfindung wird zur Zertrümmerung in der Masse gegebenenfalls nach der üblichen Grob- oder Vorzerkleinerung das Gut als ununterbrochener Strang durch das Wälzdruckkaliber mit stetig, aber nur so weit abnehmendem Durchsatzspalt hindurchgeschickt, daß der kleinste Durchsatzspalt immer wesentlich größer als die Korngröße ist. Dadurch wird bewirkt, daß das Gut sich über dem Wälzdruckkaliber staut und dann die gesamte aufgegebene Menge, das Grobe gemeinsam mit dem Feinen, als geschlossener Strang durch den @D.urchsatzspalt hindurchgeht und dabei in seiner Masse dem starken Wälzdruck .ausgesetzt wird.
Da das im Aufgabegut vorhandene feine Korn an sich gegenseitig verschiebbar ist, so wird bei dem Durchsatz durch seine Vermittlung auf das grobe Gut ein nahezu allr seitiger Druck in der Masse ausgeübt; zugleich tritt eine Streckwirkung in der Durch; satzrichtung ein. Im allgemeinen werden die einzelnen Bestandteile des Gutes bei diesem Verfahren mehr wie bisher auf ihre Elastizität beansprucht. Dadurch trennen sie sich gerade in den Flächen, wo ein Wechsel der Elastizität eintritt, also an den Grenzen zweier nichthomogener Bestandteile. Die Wirkung des Druckes in der Masse erstreckt sich deslialb auch auf die feinsten Verwachsungen unter Schonung ihrer Größe und Form.
Die Aufschließung erfolgt im wesentlichen trocken; jedoch ist eine mehr oder weniger starke Anfeuchtung des Gutes vor oder während der Zerkleinerung in manchen Fällen förderlich. Es empfiehlt sich dann, dem Anfeuchtwasser einen Zusatz bekannter Art, z. B. Wasserglas, beizugeben, der die quellende Wirkung erhöht.
Der Vorteil des neuen Verfahrens zeigt sich insbesondere bei konglomeratischen Roherzen oder deren Zwischenprodukten, die kein durchweg plastisches, sondern sein hartes Bindemittel besitzen, sogar bei solchen, deren Bindemittel härter ist als das Erzkorn selbst.
Wenn ein einmaliger Durchsatz des Gutstranges deine eigentliche Trennung der Bestandteile, sondern nur eine Lockerung des Gefüges bewirkt, so wird der Durchsatz wiederholt, indem man mehrere Wälzdruckkaliber hintereinander anordnet, wobei die folgenden Durchsatzkaliber um ein geringes Maß verkleinert werden. Die Aufschließung kann auch stufenweise erfolgen, derart, daß sie bei einem Durchsatzspalt abgebrochen wird, der einem Vielfachen der Korngröße der homogenen Bestandteile entspricht; die aufgeschlossenen Erzteilchen werden abgetrennt, und für den Rest wird dann das Auf-, schlußverfahren wiederholt. Der praktische und wirtschaftliche Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß .der Durchsatz außerordentlich gesteigert wird. Der Kraftbedarf der Walzen ist verhältnismäßig gering; die Umfangsgeschwindigkeit kann daher über das übliche Maß erhöht und auch der Durchsatzspalt erweitert werden.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Vorgang bei dem .neuen AufschUeßverfahren, das z. B. in zwei hintereinanderliegenden Wälzdruckkalibern ausgeführt wird. a, a ist das eine Walzenpaar mit dem weiteren Kaliber, b, b das zweite Walzenpaar mit dem engeren Kaliber, die in den Pfieilrichtungen umlaufen.
Das Gut wird in den .Trichter c aufgegeben; es ist dargestellt als ein Gemenge von feinen und groben Bestandteilen. Es ist ersichtlich, daß das Gut in einem ununfierbroichenen Strang durch beide Wälzkaliber hindurchgeschickt wird, und daß im zweiten. Kaliber die groben verwachsenen Bestandteile in der Masse aufgesprengt sind. Die Durchsatz, geschwindigkeit wird so geleitet, daß das Gut oberhalb der Durchsatzkaliber sich staut, damit der Strang nicht unterbrochen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufschließen von Erzen, insbesondere konglomeratischen Roherzen oder deren Zwischenprodukten, durch Zertrümmerung irr der Masse, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut als ununterbrochener Strang durch ein Wälzdruckkaliber (z. B. Walzen) mit stetig, aber nur so weit abnehmendem Durchsatzspalt hindurchgeschickt wird, daß der kleinste Durchsatzspalt immer wesentlich größer als die Korngröße ist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der wesentlich trockenen Aufschließung eine mehr oder weniger starke Anfeuchtung des Gutes vor oder während der Zerkleinerung erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Anfeuchtwasser seine quellende -Wirkung erhöhende Zusätze bekannter Art beigegeben werden.