DE47883C - Schraubgetriebe zur Umwandlung einer Kehrschub- in eine Umlauf-Bewegung oder umgekehrt - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Ein kräftiger Rahmen R trägt das Getriebe, indem in Lagern L₁ bis L₄ eine bei K gekuppelte Welle W drehbar ist. Der hintere Theil der Welle trägt ein Schwungrad U, welches gleichzeitig als Antriebriemscheibe dienen kann, und endigt in einen Stützzapfen (s. Patentschrift No. 47069).

Der andere rechts der Kupplung liegende Theil der Welle W ist mit zwei entgegengesetzt gerichteten, mehrgängigen Schraubengewinden von etwa 50⁰ Steigung versehen, auf welchen Muttern M₁ und M₂ verschraubbar sind. Jede dieser Muttern trägt ein Sperrrad Sp, und in diese Sperrräder können in halber Theilung eingreifende Hemmungen HH, Fig. 3, einfallen, welche auf den gleichlaufend mit der Welle W liegenden Führungsstangen D₀ und Z₀, Fig. 2, angebracht sind. Die Anordnung der Hemmungen ist so getroffen, dafs, in der Richtung ß-a, Fig. 2, gesehen, die Muttern sich nur in der Richtung des Uhrzeigers drehen, können.

Die Muttern werden nun durch eine Vorrichtung getrieben, bestehend aus den erwähnten Führungsstangen D₀ Z₀ und den die Muttern seitlich einspannendenRahmenstückenZjZ^ D₁ D₁, welche letzteren in besonderen Führungen gleiten. Eingeleitet wird die Bewegung mittelst des Kolbens einer Kraftmaschine bei N, Fig. 2. Begrenzt wird die Bewegung nach beiden Richtungen durdh Buffer P₁ P₂, von denen nur der erstere in der Zeichnung dargestellt ist.

Bei der Bewegung in der Richtung von α nach β wird die Mutter Ai₁ durch die Hemmung H an der Drehung gehindert und zwingt die Schraubenwelle, sich im Sinne des Uhrzeigers zu drehen. Die Umdrehung der Welle bewirkt, dafs die Mutter Af₂ sich auf der Welle nach β hin weiterschraubt, und zwar in demselben Drehungssinne und schneller als die Welle selbst. Sobald der Treibkolben sich in der Richtung von β nach α zurückbewegt, vertauschen die Muttern ihre Rolle. Ai₂ treibt die Welle, und Af₁ gleitet über diese nach α hin vorwärts. Der Drehungssinn der Welle bleibt jedoch derselbe. Um die Drehungsrichtung der Welle ändern zu können, müfste man jede Mutter noch mit einem zweiten Sperrrad versehen, welches mit einer zweiten in umgekehrter Richtung wirkenden Hemmung in Eingriff kommt. Die nicht zur Wirkung kommenden Hemmungen mUfste man ausschalten.

Soll das beschriebene Getriebe zur Umwandlung einer Umlaufbewegung in geradlinigen Kehrschub benutzt werden, indem die Umdrehung durch Schwungrad U eingeleitet wird, so werden die Hemmungen so abgeändert, dafs sie sich in den Kehrpunkten selbstthätig umschalten, Fig. 4 und 5. Das Sperrrad auf der Mutter Ai₁, Fig. 1 und 2, ist zunächst gehemmt, und die Mutter wird nach eingeleiteter Bewegung in der Richtung a-ß vorwärts getrieben bis an die Umschalter. Diese bewirken gleichzeitig die Ausschaltung der Hemmung für die Mutter Af₁ und die Einschaltung der Hemmung für die Mutter Ai₂, so dafs nun Af₂ zurückgeschraubt wird und auch den Rahmen Z₀ Z₁ D₀ D₁ sammt dem Kolben der getriebenen Maschine zurückschiebt, bis die Muttern wieder an die Umschaltung gelangen. Erreicht werden diese gleichzeitigen Aus- und Einschaltungen durch Knaggen α¹ α², Fig. 5,

welche abwechselnd gegen Federn W¹M²Mi¹OT² stofsen, die bei η nach oben, bei m nach der Seite ausgebuckelt sind, so dafs die Knaggen a¹ bei n¹ und ?z², die Knaggen a² bei m¹ und iw², und damit auch jedesmal die zugehörigen Hemmungen umgelegt werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Getriebe zur Umwandlung der Kehrschubbewegung von Führungsstangen Z₀ D₀ in Umlauf bewegung einer Welle W, bei welchem die mit zwei entgegengesetzt gerichteten Schraubengewinden versehene Welle W zwei Schraubenmuttern M₁ und M₂ trägt, welche durch aufgesetzte Sperrräder Sp mit Hemmungen H derart mit den Führungsstangen Z₀D₀ verbunden sind, dafs die Bewegung der auf Stützzapfen unverschiebbar gelagerten Welle stets in demselben Drehungssinne erfolgt, sobald die von der Betriebskraft beeinflufsten Führungsstangen Z₀D₀ die Muttern verschieben. Bei dem vorstehend gekennzeichneten Getriebe für den Fall der Umsetzung umlaufender in Kehrschubbewegung die Anordnung selbstthätig in den Todtpunkten des Kehrschubes umschaltender Hemmungen in der Weise, dafs während der Bewegungsübertragung durch eine der beiden Muttern die andere ausgeschaltet bleibt.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.