-
Drehschieber für Rohrleitungen Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf Drehschieber für Rohrleitungen mit einem in einem Ventilgehäuse drehbar gelagerten
Ventilkörper, -dessen zylindrische Durchlaßöffnung so bemessen ist, daß in der ganz
offenen Stellung des Ventilkörpers die Flüssigkeit unbehindert hindurchfließen kann.
Die bekannten Drehschieber dieser Art sind, um die erforderliche Dichtung in der
geschlossenen Stellung des Ventilkörpers herbeizuführen, mit einem beweglichen Dichtungsorgan
ausgerüstet, welches beim Schließen und öffnen des Drehschiebers besonders bewegt
werden muß. Diese bekannten Drehschieber sind daher recht kompliziert und umständlich
in der Bedienung.
-
Die Erfindung verfolgt nun den Zweck, einen wesentlich einfacheren
und zuverlässigeren Drehschieber zu schaffen, bei dem die Dichtung in der geschlossenen
Lage ohne Verwendung besonders zu bewegender Dichtungsorgane herbeigeführt wird,
so daß der ganze Schließ- bzw. öffnungsvorgang sich auf eine Drehung des Ventilkörpers
um 9o° in der einen oder anderen Richtung beschränkt. Dies wird gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, daß der Ventilkörper- an der Außenseite mit zwei etwa halbmondförmigen
Flanschen oder Flügeln verschiedener Größe versehen ist, die in Ebenen liegen, welche
miteinander einen Winkel bilden, und in der geschlossenen Stellung des Ventilkörpers
durch den in der Rohrleitung herrschenden Druck gegen entsprechend angebrachte Sitzflächen
des Ventilgehäuses angepreßt werden. Die Größe der Anpressungskraft ist hierbei
von dem Größenunterschied der beiden Flanschen oder Flügel abhängig.
-
Die beiliegenden Zeichnungen zeigen zwei beispielsweise Ausführungsformen
der Erfindung, und zwar ist Abb. i ein gemäß der Erfindung ausgeführter Drehschieber
in geschlossener Stellung, wobei das Ventilgehäuse im Schnitt dargestellt ist. Abb.
2 zeigt eine etwas abgeänderte Ausführungsform des Drehschiebers.
-
In der Zeichnung ist i ein zweiteilig ausgeführtes, kugelig gestaltetes
Ventilgehäuse, in welchem ein Ventilkörper 2 drehbar gelagert ist, und zwar vermittels
zwei nabenähnlicher Vorsprünge, in deren Bohrungen durch das Ventilgehäuse i hindurchgeführte
Zapfen eingreifen. Der Ventilkörper 2 kann mittels einer an einem Arme 5 des Ventilkörpers
angelenkten Stange 6 um die Zapfen gedreht werden, und zwar entweder auf mechanischem
oder hydraulischem Wege. Der Ventilkörper 2 besitzt eine zylindrische Durchlaßöffnung
7, die so bemessen ist, daß bei ganz geöffneter Stellung des V entilkörpers 2 die
Flüssigkeit unbedingt von der Einlaßöffnung 8 des Ventilgehäuses nach der
Aüslaßöffnung
g hindurchströmen kann. Es wird also angenommen, daß die Flüssigkeit durch das Ventil
in der Richtung des Pfeiles io in Abb. i strömt, so daß die rechte Seite in Abb.
i die Druckseite ist.
-
Gemäß der Erfindung ist nun der Ventilkörper 2 an der Außenseite mit
zwei etwa halbmondförmigen Flanschen i i und i2 versehen, die in Ebenen liegen,
welche in dem in Abb. i dargestellten Falle durch die Drehachse des Ventilkörpers
gehen und miteinander einen Winkel von go° bilden. Der Flansch i2, d. h. der hintere
Flansch, in der Drehrichtung des Ventilkörpers beim Schließen gerechnet, ist dabei
etwas größer als der Flansch i i. Die Flanschen i i und 12 werden in der geschlossenen
Stellung des Ventilkörpers (Abb. i) durch den auf der (rechten) Druckseite herrschenden
Überdruck gegen entsprechend angeordnete Sitzflächen 13 bzw. 1q. des Ventilgehäuses
angepreßt, und zwar mit einer Kraft. welche von dem Größenunterschied der beiden
Flanschen abhängig ist. Durch geeignete Bemessung dieses Unterschiedes kann man
also jede gewünschte Anpressungskraft erzielen. Um eine gute Dichtung in der geschlossenen
Stellung des Ventilkörpers zu erzielen, sind die Sitzflächen 13 und 1q. mit
Dichtungsleisten 15 bzw. 16 aus Gummi, Leder oder einem anderen nachgiebigen Stoff
versehen, die durch geeignete Schienen 17 bzw. i8 festgehalten werden und gegen
die sich die Flanschen i i bzw. i2 anlegen.
-
Der Druck der Flüssigkeit auf den Ventilkörper 2 wird von den Drehzapfen
aufgenommen. Da diese stillstehend sind, so können sie mittels geeigneter, in der
Zeichnung nicht dargestellter Schmiervorrichtungen gut geschmiert werden, so daß
der Reibungswiderstand beim Schließen und Öffnen gering ist. Das Absperrventil wird
zweckmäßig mit einer Umführungsleitung ausgerüstet werden, um den Druckunterschied
zu beiden Seiten des Ventilkörpers aufzuheben und dadurch das Öffnen des Ventils
zu erleichtern.
-
Die oben beschriebene Ausführungsform ist nur als Beispiel zu betrachten
und kann natürlich bezüglich ihrer Einzelheiten in verschiedener Weise abgeändert
werden, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. So können z. B., wie
aus Abb. 2 hervorgeht, die Ebenen, in welchen die beiden Flanschen zi und i2 liegen,
auch einen anderen Winkel als go° miteinander bilden.