DE476087C

DE476087C - Spitzenhandarbeit

Info

Publication number: DE476087C
Application number: DED50918D
Authority: DE
Original assignee: Dittmar & Ostertag
Current assignee: Dittmar & Ostertag
Publication date: 1929-05-08

Description

Spitzenhandarbeit Spitzenhandarbeiten werden unter Zuhilfenahme von glatten oder gemusterten Bändern oder Geflechten, deren einzelne- Teile ineinandergreifen und ein bandartiges Gebilde ergeben, durch Verbinden der gelegten Muster mittels Stege oder Zierstiche oder EJerknotungen hergestellt. Auch werden Spitzenhandarbeiten durch Spannen von Fäden in geometrischen Linien und durch Ausfüllen einzelner der sich ergebenden Zwischenräume und Formen durch gehäkelte oder gewebte Flächen hergestellt (Reticella-Spitze). Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von obigen bekannten Spitzenarbeiten dadurch, daß selbständige Formelemente, Figuren, :in dreieckiger, halbkreisförmiger oder ähnlicher Form zum Zusammensetzen der Spitze bzw. der Handarbeit verwendet werden, welche derart aneinandergereiht sind, daß die einzelnen Figuren eine fortlaufende Figurenreihe bilden, wobei die einzelnen Figuren nicht direkt aneinanderstoßen oder ineinandergreifen, sondern durch schmale, kurze oder längere Verbindungen zusammenhängen, welche beliebige Biegungen, Drehungen, Überkreuzungen der Figurenreihe an den Verbindungsstellen und Umschlagen der Figuren auf die andere Seite ermöglichen. Diese Figurenreihe wird nach Vorlagen oder freiem Entwurf zu Spitzenmustern angeordnet und kann infolge der beweglichen Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren in jede gewünschte Form oder Linienführung gebracht werden. Diese Zusammenstellung wird alsdann durch an sich bekannte Feston-, Ziero. dgl. Stiche oder Stege beliebiger Art zu einem zusammenhängenden Ganzen verbunden.
Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung. Die Abb. i, 2 und 4 stellen Beispiele der erfindungsgemäß verwendeten Figurenreihe dar, Abb.3 eine aus diesen Figurenbändchen hergestellte Spitze und Abb, 5 eine aus verschieden gemusterten Figurenbändchen hergestellte Spitze.
Das Grundmaterial für die neue Spitzenhandarbeit besteht aus den Figuren b oder e von dreieckiger, halbrunder o. dgl. Form und beliebiger Ausgestaltung oder aus einer Figurenreihe (Abb. z; 2-und 4). Die Figuren b und e sind hierbei vorteilhaft an den Stellen c verbunden, so daß die einzelnen Figuren um ihre Basis a drehbar sind. Die kurzen oder längeren, vorteilhaft flachen Verbindungen c sind "so schmäl, daß sie in sich drehbar und nach jeder Richtung biegsam sind und eine Überkreuzung der Verbindungen dem Flächencharakter der Spitze keinen Eintrag tut.
Zur Herstellung einer Spitze (Abb. 3 und 5) wird die Figurenreihe auf einer Vorlage oder nach freiem Entwurf in beliebiger Linienführung der Kanten a angeordnet und durch Feston-, Zier-' o. dgl. Stiche oder Stege d untereinander verbunden, wobei die einzelnen Figuren b, e je nach dem herzustellenden Muster durch Drehung der Verbindungen c auf die eine oder andere Seite der Basis a gelegt und auch Überkreuzungen der Figurenreihe vorgenommen werden können.
Erwähnt sei noch, daß das Muster der einzelnen Figur b, e beliebig ist. Auch können die einzelnen Figuren wie in Abb. 5 einzeln oder gereiht in Gebilde aus andersartigen Figurenreihen eingesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH. Spitzenhandarbeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzenmuster durch Legen von Figuren1@ändchen gebildet werden, deren einzelne Figuren oder Motive nicht unmittelbar zusammenhängen, sondern durch schmale, beliebig biegbare, drehbare, umschlagbare und überkreuzbare Verbindungen verbunden sind.