DE472305C

DE472305C - Loeschkammer fuer Schalter

Info

Publication number: DE472305C
Application number: DES82478D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Fritz Kesselring
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1927-10-30
Filing date: 1927-10-30
Publication date: 1929-02-26

Description

Löschkammer für Schalter Die bisher bekannten Löschkammern bei Ölschaltern zum Löschen eines Lichtbogens bestehen aus einer festen, im wesentlichen senkrecht an den Durchführungsisolatoren angeordneten Metallkammer, die innen und außen mit Isolierstoff umkleidet ist und das feste Schaltstück umgibt. Durch die Öffnung des aus Isolierstoff bestehenden Bodens der Kammer tritt das bewegliche Schaltstück aus und ein. Die den Lichtbogen löschende Wirkung besteht hauptsächlich darin, daß beim Ziehen des Lichtbogens in der Kammer durch den hohen, in der Kammer entstehenden Gasdruck ein Ölpfropfen über dem Ende des beweglichen Schaltstückes gebildet wird. Dieser Ölpfropfen entsteht durch den hohen Druck in der Kammer selbsttätig zwischen den beiden Elektroden und verhindert, nachdem- der Strom durch seinen Nullwert gegangen ist, ein Wicderzünden des Lichtbogens infolge der hohen Durchschlagsfestigkeit des Öles. 1.s ist also hierbei ein Wiederentstehen des Lichtbogens durch selbsttätiges Einschalten eines flüssigen Dielektrikums zwischen die Elektroden verhindert.
Auch ist es bereits bekannt, nach Verlassen des beweglichen Schaltstückes die Öffnung in (lem Boden der Kammer durch eine in der Kamm(r befindliche Kugel aus Isolierstoff zu verschließen. Bei allen diesen Arten von Löschkammern besteht jedoch der Nachteil, daß eine sichere Bildung des Ölpfropfens bzw. ein Vorlegen der Kugel vor die Öffnung am Boden der Kammer durch Umstände in Frage gestellt werden kann, die durch die Eigenartigkeit der Vorgänge in der Löschkammer in überaus mannigfaltiger Art auftreten können.
Nach der Erfindung besteht daher die Löschkammer aus zwei oder mehreren ineinandergeschobenen Bechern, die auf ihrem Mantel derart angeordnete Öffnungen besitzen, daß diese in normaler Betriebsstellung eine Durchtrittsöffnung für das bewegliche Schaltstück bilden, während sie beim Austritt des beweglichen Schaltstückes mit den Bechern- axial verschoben werden. Dieses Verschieben der Becher kann in Abhängigkeit von der Schaltbewegung mechanisch oder magnetisch oder in Abhängigkeit von dem beim Schaltvorgang auftretenden Druck in der Löschkammer vorgenommen werden.
Mit einer derartigen Anordnung wird der Vorteil erzielt, daß ein sicheres Zwischenschieben von Isolierstoff zwischen die beiden Schaltstücke erreicht wird und ein Rückzünden des Lichtbogens in jedem Falle verhindert wird.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Abb. i zeigt die Löschkammer mit noch eingeführtem beweglichen Schaltstück, Abb. a die Löschkammer nach Verlassen des beweglichen Schaltstückes.
An dem Bolzen i i des Durchführungsisolators 12 ist ein feststehender Becher 13 aus Isolierstoff, gegebenenfalls mit einer ihn verstärkenden Metalleinlage, sowie das Schaltstück 1q. befestigt. In den Becher 13 ist ein zweiter Becher 15 derartig eingeschoben, daß durch die beiden Böden der Becher die Löschkammer seitlich begrenzt wird. Beide in dieser Weise axial ineinandergeschobenen Becher besitzen auf ihrem Mantel Öffnungen 16, 17, die bei eingeführtem beweglichen Schaltstück 18 übereinanderliegen und somit eine Durchtrittsöffnung bilden. Durch eine Feder ig wird der Becher 15 an Anschläge 2o herangedrückt und in dieser Stellung normal festgehalten. Die Berührungsflächen der Becher an den Stellen, an denen die Öffnungen 16, 17 vorgesehen sind, sind derartig ausgebildet, daß zwischen ihnen ein sich verjüngender Zwischenraum 2i entsteht.
Die Wirkungsweise nach der Erfindung ist folgende: Bei Ziehen eines Lichtbogens in der Löschkammer nach Abb. i entsteht infolge der Gasentwicklung ein Druck, der den Becher 15 nach links zu drücken sucht. Sobald das bewegliche Schaltstück 18 die Öffnung 16 in dem Becher 14 verlassen hat, bewegt sich der Becher 15 in die in Abb. 2 dargestellte Lage, so daß die Durchtrittsöffnung für das Schaltstück 18 verschlossen wird. Infolgedessen füllen sich die Öffnungen 16 und 17 sofort mit 01. Der Raum zwischen den Berührungsflächen der Becher, der einen Teil des Kriechweges vom festen, 1q., zum beweglichen Schaltstück 18 darstellt, wird durch das Eindringen von 01 über den sich verjüngenden Zwischenraum 21 durch die Bewegung des Bechers 15 nach links ebenfalls mit 01 unter hohem Druck ausgefüllt, so daß auch hierüber keine Rückzündung des Lichtbogens erfolgen kann.
Ob die Becher einen zylindrischen, rechteckigen oder einen sonstigen Querschnitt besitzen, ist für die Erfindung unerheblich, ebenfalls ob der Boden des Bechers eingesetzt ist oder die Becher aus einem Stück bestehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Löschkammer für Schalter, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei oder mehreren ineinandergeschobenen Bechern besteht, die auf ihrem Mantel derart angeordnete Öffnungen besitzen, daß diese in der normalen Betriebsstellung eine Durchtrittsöffnung für das bewegliche Schaltstück bilden, bei Austritt des beweglichen Schaltstückes aber mit dem Becher oder den Bechern axial verschoben werden.
2. Löschkammer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Becher in Abhängigkeit von der Schaltbewegung mechanisch öder magnetisch bewegt werden.
3. Löschkammer nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Becher durch den beim Schaltvorgang entstehenden Druck verschoben werden. Löschkammer nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die besonders ausgebildeten Berührungsflachen der Becher ein sich verjüngender Zwischenraum gebildet wird.