-
Verfahren zur Herstellung von Rundgalvanos für Rotationsdruck Die
Herstellung von Rundgalvanos für den Rotationsdruck erfolgt bisher nach zwei verschiedenen
Arbeitsmethoden.
-
Ein Verfahren besteht in der Anfertigung von cicerostarken = 4,6 mm
Flachgalvanos. Diese werden nach ihrer Fertigstellung in einem Biegeapparat gebogen,
so daß ihre Oberfläche (Bildseite) dem Biegungsgrad des Druckzylinders entspricht.
Da jedoch die Plattenstärke der Rotationsrundgalvanos g bis 1a mm beträgt, so ist
man gezwungen, das gebogene 4,6 mm starke Galvano mit einem Hinterguß zu versehen,
um die benötigte Pla.ttenstärke zu erhalten. Dieses geschieht, indem man auf der
Rückseite des Galvanos Bleistreifen in Stärke der Differenz zwischen der 4,6 mm
starken Galvanoplatte und der benötigten Plattenstärke auflötet. Angenommen, die
Stärke der herzustellenden Platte soll io mm betragen, so müssen die betreffenden
Streifen io mm weniger 4,6 mm_= 5,4 mm stark sein. Die Streifen dienen dazu, bei
Hintergießen des gebogenen Galvanos im Rundgießinstrument das Galvano an die Gießmulde
anzudrücken und so festzuhalten sowie eine Verbindung herzustellen zwischen dem
gebogenen Galvano und dem Hintergußmetall. Nach erfolgtem Hintergießen werden die
Galvanos auf genaue Plattenstärke ausgeschabt oder gebohrt und auf der Bildseite
alle im Druck evtl. mitschmierenden Stellen durch besondere Fräsapparate entfernt.
-
Das zweite bisher gebräuchliche Verfahren besteht darin, daß nur die
Kupferhaut des Galvanos mit Hilfe einer harten Bürste in die Mulde des Rundgießinstruments
eingeklopft wird. Die Kupferhaut muß vorher verzinnt werden, damit das nunmehr einzugießende
Metall (Hartblei) eine Verbindung mit der Kupferhaut eingehen kann. Es kommt hierbei
das gleiche Verfahren zur Anwendung, wie es bei dem Gießen von Rotationsstereos
üblich ist, nur mit dem Unterschied, daß an Stelle der Papiermatrize die Kupferhaut
liegt, letztere jedoch nicht, wie die Papiermatrize, vom Guß gelöst wird, sondern
sich mit diesem vereinigt und festhaftet. Ein nachheriges Ausbohren und Fräsen der
fertigen Rundgalvanos ist jedoch, wie bei dem ersten Verfahren, ebenfalls erforderlich.
-
Es bestand also bisher nicht die Möglichkeit, Flachgalvanos in einer
Stärke von mehr als 4,6 mm zu biegen, ohne deren Bildfläche zu deformieren bzw.
breitzudrücken. Auch war eine einwandfreie Rundung bei einer Plattenstärke von mehr
als 4,6 mm nicht zu erlangen.
-
Mit dem neuen Verfahren erreicht man jedoch, Galvanos in beliebiger
Stärke biegen zu können, ohne irgendwelche Schädigung von Bildfläche und Rundung.
Bei jeder Biegung wird eine Ausdehnung der Oberfläche, in. diesem Falle der Bildfläche
oder Kupferhaut, erfolgen, während die Innenfläche zusammengedrängt bzw. zusammengeschoben
wird. Diese Erscheinung tritt um so mehr hervor, je stärker die zu biegende Platte
ist. Das zusammengedrängte Metall drückt nach
oben gegen die Oberfläche
und verursacht hier die Deformation der Bildfläche, was auch häufig ein Platzen
der Kupferhaut zur Folge hat.
-
Die Herstellung der Platten nach dem neuen Verfahren ist folgende:
Die Galvanokupferhaut wird, ebenso wie bei der Herstellung eines Flachgalvanos,
mit Weichblei hintergossen, und zwar etwa i bis a mm stärker, als die benötigte
Plattenstärke beträgt, bei einer Plattenstärke von i4 mm demgemäß auf i i bzw. 12
mm. Darauf wird die Oberfläche (Bildseite) auf Fläche gebracht, und etwaige Unebenheiten
werden mit Hilfe von Punzen herausgearbeitet. Nach Erhalt der genauen Fläche wird
das Galvano auf die verlangte Plattenstärke gehobelt. Dann erfolgt die Riffelung
der Rückseite, z. B. durch mit der Zylinderachse gleichlaufende Einschnitte oder
mit Hilfe eines entsprechenden Gießinstruments. Hierauf kann die Biegung für den
gewünschten Zylinderumfang ohne jede Schwierigkeit vorgenommen werden, worauf nach
erfolgter Ausfräsung der Bildfläche die Platte druckfertig ist.
-
Die Zeichnung erläutert in Abb. i ein nach der Erfindung ausgeführtes
Galvano, dessen Bildfläche a mit Weichblei b hintergossen ist. Die Rückseite
der Weichbleiplatte ist bei c mit den die Riffelung bildenden Einschnitten versehen,
die im Querschnitt sehr verschiedenartig gestaltet sein. können. So zeigt Abb. z
eine Riffelung durch rechteckige Einschnitte, während Abb. 3 dreieckige, Abb. 4
und 5 andere Ausführungsbeispiele von Einschnitten veranschaulichen.
-
Die Vorteile gegenüber dem bisherigen Arbeitsverfahren sind erheblich:
Die benötigte Plattenstärke ist ohne weiteres gegeben. Die Oberfläche weist eine
gleichmäßige Rundung auf, und ein Verziehen der Platten kann nicht statt-finden.
Auch ist eine Veränderung der Plattenstärke durch nicht genaues Ausbohren der Platten,
wie es bei den bisherigen Verfahren vorkommt, ausgeschlossen, da die nachherige
Ausbohrung fortfällt. Außerdem ergibt sich eine erhebliche Verkürzung der Zurichtezeit
bei - Erreichung unbedingter Gleichmäßigkeit der Plattenstärke und Rundung.