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Sperrschloß Die Erfindung betrifft ein Sperrschloß, welches durch
ein -mittels biegsamen Zuggliedes bewegliches Schaltgetriebe zu- und aufgeschlossen
wird, dessen Klinke eine Stiftscheibe in Teildrehungen versetzt. Dabei wird der
Sperriegel durch den einen oder den anderen von zwei im Durchmesser auf der Stiftscheibe
angeordneten Stiften in seine Schlußstellung verschoben, während er bei der folgenden
Teildrehung unter Wirkung einer Feder in seine öffnungsstellung. zurückschnellt.
Auf diese Weise kann das Sperrschloß mittels des Zuggliedes in einem gegebenen Augenblick
geschlossen und ebenfalls in einem gegebenen Augenblick wieder geöffnet werden,
wobei das Zugglied in beiden Fällen in derselben Richtung angezogen wird. Dabei
kann das Sperrschloß auch von Hand mittels Steckschlüssels geöffnet oder geschlossen
werden.
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Ein besonderes Anwendungsgebiet des neuen Sperrschlosses sind z. B.
die Wagentüren der Eisenbahnzüge, welche zweckmäßig von einem bestimmten Zeitpunkt
ab selbsttätig geschlossen und zu einem anderen bestimmten Zeitpunkt ebenfalls selbsttätig
wieder geöffnet werden. Im Eisenbahnbetriebe kommt es vielfach vor, daß Leute aus
dem Wagen aussteigen, wenn der Zug außerhalb einer Station oder auf einer Verschiebestation
hält, oder daß sie auf der verkehrten Seite aussteigen. Um das sicher auszuschließen,
wird das den Gegenstand der Erfindung bildende Sperrschloß an der Wagentür bzw.
dem Türrahmen angebracht und die Schnur z. B. an einem Winkelhebel angeschlossen,
der an den geeigneten Stellen von einem Schienenansatz o. dgl. ausgeschwenkt wird.
Nach der Abfahrt des Zuges von einer Station wird dann beim ersten Anziehen des
Zuggliedes der Sperriegel vorgeschoben und kurz vor der Ankunft auf einer Station
beim folgenden Anziehen des biegsamen Organs :nieder zurückgezogen. Ferner ist es
einerlei, ob der Wagen rück- oder vorwärts fährt, da der Winkelhebel sich nach beiden
Seiten ausschwenken läßt.
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Das neue Sperrschloß läßt sich auch auf manchem anderen Gebiet verwenden,
z. B. in Kassenräumen o. dgl., wo ein Dieb am Entkommen verhindert werden soll.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Sperrschloß ist auf der
beigefügten Zeichnung im Schaubild dargestellt.
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Auf der Achse a sitzt drehbar das Schaltrad b und der gabelförmige
Klinkenarm c mit der eigentlichen Klinke d. Am Ende des Klinkenarmes c greift die
biegsame Schnur e an, welche, gegen den Zug der Fedef f wirkend, .die Schaltklinke
d nebst dem Schaltrad b ausschwenkt, sobald sie angezogen wird.
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Mit dem Schaltrade b ist das große Zahnrad g- fest verbunden, welches
in das kleine Zahnrad h, eingreift. Mit dem Zahnrad h ist eine Stiftscheibe
i. fest verbunden, welche an ihrem Umfange die vier Ansätze h trägt. Gegen zwei
benachbarte Ansätze h greifen die Federn l und m von verschiedenen Seiten,
so daß die Stiftscheibe i. nach jeder mittels
Klinke und Schaltrades
bewirkten Teildrehung in ihrer richtigen Stellung festgehalten wird. Die Federn
1 und m sind derart angeordnet und eingerichtet, daß sie beim Schalten der Klinke
über die Ansätze h weggleiten können.
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Oberhalb der Stiftscheibe i ist der Sperrriegel n derart angebracht,
daß der Riegelansatz o beim Drehen der Stiftscheibe i von einem der beiden in diese
eingesetzten Stifte p und q gegen die Wirkung einer Schraubenfeder r verschoben
werden kann, wodurch der Sperriegel m in seine Schlußstellung gelangt.
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Damit der Riegel n im Bedarfsfalle auch am Schloß selbst verstellt
werden kann, ist ein unter Federdruck stehender Drehstift .s vorgesehen, welcher
mittels eines Steckschlüssels so gedreht werden kann, daß der mit ihm verbundene
Hilfsarm t den Klinkenarm e in der erforderlichen Weise auszuschwenken vermag, wobei
das Zugglied e genügend nachgibt. Zweckmäßig wird für den Klinkenarm c ein Anschlag
u vorgesehen, weicher genau eingestellt werden kann, um den Hub des Klinkenarmes
c nach unten zu begrenzen, nachdem die Stiftscheibe i eine Teildrehung ausgeführt
hat.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende. Wird
die Schnur e nach unten gezogen, so nimmt die unter Federwirkung in die Zähne des
Schaltrades b eingreifende Klinke d das Schaltrad b und das mit diesem verbundene
Zahnrad g mit. Infolgedessen dreht sich auch das Zahnrad h und die mit diesem verbundene
Stiftscheibe i, und zwar in der Richtung des Pfeiles um eine Teildrehung, nach welcher
die Federn 1 und m an den nächsten beiden Ansätzen k der Stiftscheibe i anliegen.
Während dieser Teildrehung hat der am Riegelansatz o anliegende Stift p der Stiftscheibe
i den Riegel n in seine Sperrstellung vorgeschoben. Dabei ist die Feder y
gespannt worden, während der gabelförmige Klinkenarm c unter der Wirkung der Feder
f in seine Anfangsstellung zurückgegangen ist. Der Anschlag u des Klinkenarmes c
ist so eingestellt, daß die Stiftscheibe i bei jedem Klinkenhub gerade die erforderliche
Teildrehung ausführt. Bei der beschriebenen Anordnung der zwei einander diametral
gegenüberstehenden Stifte p und q ist das eine Vierteldrehung.
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Wird die Schnur e nun von neuem angezogen, so bewirken Klinke d und
Schaltrad b eine weitere Teildrehung der Stiftscheibe i. Dabei schiebt der Stift
p den zu diesem Zweck mit etwas Spielraum eingesetzten Rieöel ia zuerst noch etwas
weiter vor, gleitet dann aber vom Ansatz o ab, worauf der Riegeln unter der Wirkung
seiner Feder y sofort zurückschnellt. Nunmehr liegt der Stift q der Ansatzscheibe
an dem Riegelansatz o an, und das beschriebene Spiel kann immer wiederholt werden,
wobei die Stifte p und q abwechselnd wirksam sind.
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Falls ein Öffnen oder Schließen des Sperrschlosses von Hand erfolgen
soll, so wird ein Steckschlüssel von außen oder vom Wageninnern auf den Drehstift
s aufgesetzt und dieser nebst Hilfsarm t so weit gedreht, daß der Klinkenarm c auf
den Anschlag u trifft. Auch hierbei wird die Feder f gespannt und bewirkt somit
auch das Zurückdrehen des Drehstiftes s, sobald der Druck des Steckschlüssels aufhört.