DE466443C - Druckluftbremseinrichtung mit durch eine Ausloesevorrichtung an der Schiene betaetigtem Auslassventil - Google Patents
Druckluftbremseinrichtung mit durch eine Ausloesevorrichtung an der Schiene betaetigtem AuslassventilInfo
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- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckluftbremseinrichtung mit einem Auslaßventil zum Auslaß
von Druckluft aus der Zugleitung, wenn, der Zug über eine an der Schiene befindliche
Auslösevorrichtung hinwegfährt.
Man hat bereits solche Bremseinrichtungen gebaut, deren Auslaßventil für gewöhnlich
durch den Druck in der Zugleitung geschlossen gehalten und durch den Ausschlag
ίο eines abwärts gerichteten schwingbaren Hebels
geöffnet wurde. Mit dieser Einrichtung war es jedoch nicht möglich, das Auslaßventil
so lange geöffnet zu halten, bis ein bestimmter Druckabfall in der Zugleitung erreicht
war.
Zu diesem Zwecke hat man bereits die ausströmende Druckluft zum vollen Eröffnen des
Auslaßventils benutzt. Der. Abschluß des Ventils erfolgte darauf durch mechanische
Mittel, z. B. durch eine Kette oder Stange, die am Fahrzeugrahmen geführt wurde. Oder
das Auslaßventil wurde in der offenen Stellung durch eine Klinke gehalten, die durch
einen Bowdenzug ausgelöst werden konnte.
Es ist auch bereits eine Einrichtung bekannt geworden, bei der das Auslaßventil
durch unmittelbaren Angriff von Druckluft geschlossen wird, wenn sich der Zugleitungsdruck
auf einen bestimmten Betrag vermindert hat. Gegenüber dieser Vorrichtung besteht
die Erfindung in der Vereinfachung der Anlage und wesentlichen Erhöhung der Betriebssicherheit;
denn während nach der vorbekannten Bremseinrichtung durch den Fahrbahnanschlag zunächst ein Hebel verstellt
wird, der mittelbar das Eröffnen des Auslaßventils durch Einwirken einer Feder ermöglicht,
geschieht dieses Eröffnen gemäß der Erfindung unmittelbar durch einen Schienenanschlag.
Eine solche Bremseinrichtung, deren'Auslöseventil unmittelbar durch einen Schienenanschlag
geöffnet wird, ist zwar auch schon bekannt geworden, jedoch war es mit dieser niicht möglich, das Auslöseventil selbsttätig
nach einem bestimmten Druckabfall in der Zugleitung zu schließen. Durch die Erfindung
wird eine Bremseinrichtung geschaffen, die das Merkmal der selbsttätigen Schließung
des Auslöseventils nach einer bestimmten Druckverminderung in der Zugleitung mittels
Druckluft mit dem Merkmal der Öffnung des Auslöseventils unmittelbar durch einen Schienenanschlag
vereinigt. Die hierdurch erreichte Wirkung besteht einmal darin, daß nicht mehr Druckluft aus der Zugleitung ausgelassen
wird, als zur Bremsung unbedingt ' erforderlich ist, und daß demnach die Wieder-
aufladung der Zugleitung ohne Zeitverlust mit geringem Arbeitsaufwand möglich wird,
zum andern darin, daß eine vollkommene Betriebssicherheit erzielt wird. Bei den nicht
unmittelbar durch einen Schienenanschlag betätigten Auslöseventilen besteht die große Gefahr,
daß die einzelnen Teile sich bei normalerweise lange währender Nichtbenutzung festsetzen oder gar anrosten, und daß sie im
ι» Gefahrsfall, für den ja die vorliegenden Einrichtungen
bestimmt sind, deshalb-nicht wirksam werden.
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens dargestellt,
und zwar zeigt
Abb. ι einen senkrechten Schnitt durch ein Auslaßventil bekannter Bauart,
Abb. 2 einen senkrechten Schnitt durch ein Rückführventil nach der Erfindung, das mit
einem Auslaßventil nach Abb. 1 zusammenarbeitet,
Abb. 3 einen senkrechten Schnitt einer Ausführungsform der Vorrichtung für zeitliche
Regelung des Luftauslasses, Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie A-A der Abb. 3,
Abb. 5 einen Schnitt durch ein Handsteuerventil,
Abb. 6 eine Anordnungsskizze, in der die selbsttätig wirkende. Vorrichtung" ausgezogen
und die von Hand zu betätigende Vorrichtung gestrichelt dargestellt ist, und
Abb. 7 eine Anordnungsskizze, in welcher die ausgezogenen Linien die pneumatische
3.5 Rückführeinrichtung für örtliche Regelung, die ausgezogenen schraffierten Linien eine
zweite pneumatische Einrichtung und die gestrichelten Linien eine elektrisch-pneumatische
Einrichtung wiedergeben. Die bekannte Einrichtung nach Abb. 1 besteht
aus dem Ventilgehäuse r mit dem Ventil 2, das die Verbindung zwischen der Zugleitung
3 und der ins Freie mündenden öffnung 4 regelt, und zwar im Zusammenhang
• 45 mit einem zusätzlichen Ventil oder einer Scheibe 5, die durch den Schaft 6 mit dem
Ventil 2 verbunden ist. Die Ventilscheibe 5 steht unter dem Einfluß der durch das Ventil
2 ausströmenden Druckluft. Der Schaft 6 wird durch einen nicht besonders dargestellten
Fahrbahnanschlag oder -nocken bewegt.
Bei einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes nach Abb. 2 ist gegenüber
dem Oberteil des Ventils 2 ein Schieber oder Kolben 7 vorgesehen. Dieser steht auf der
einen Seite unter dem Druck einer Feder 9 und unter dem Zugleitungsdruck durch Vermittlung
einer Bohrung 3'; gegen die andere Seite wirkt der Hauptbehälter druck mittels der Leitung ro. Der Kolben 7 hat einen
Schaft 11, der unter gewissen Umständen unmittelbar auf den Kopf 12 des Steuerventils
im Schließsinne einwirken kann. Das Gehäuse 13 des Kolbens 7 ist mit dem Gehäuse
des Steuerventils, z. B. durch Verschraubung, verbunden. Die Abmessungen und die Spannung
der Feder 9 sind so -gewählt, daß der Schaft 11 die gezeichnete Lage einnimmt,
wenn der Zugleitungsdruck normale Höhe hat. ·
Oberhalb des Kolbens 7 ist ein Sitz 15 von geningerem Durchmesser vorgesehen. Der
Kolben trägt eine weiche Dichtungsscheibe 14. Der Hauptbehälterdruck wirkt bei der
gezeichneten Stellung nur auf einen Teil der Kolbenfläche, entsprechend dem Durchmesser
des Ringsitzes 15; wird der Sitz frei, so wirkt der Druck auf die ganze Kolbenfläche.
Wenn das Auslaßventil durch den Fahrbahnanschlag betätigt wird, so strömt Druckluft
aus der Zugleitung 3 aus; das Ventil 2 bleibt dann so lange offen, bis eine Verminderung
des Zugleitungsdruckes eingetreten ist; hiernach kommt der Druck im Hauptbehälter
zur Wirkung, der Kolben 7 wird unter Überwindung des Druckes der Feder 9 und des
verminderten Zugleitungsdruckes nach unten bewegt, bis der Schaft 11 gegen den Kopf 12
des Steuerventils 2 stößt und dieses schließt. Wird die Zugleitung zwecks Lösens der go
Bremsen wieder aufgefüllt, so bewirkt diese Druckvermehrung in der Zugleitung die
Rückkehr des Kolbens 7 in seine normale Stellung unter Überwindung des Hauptbehälterdruckes
und unter Mitwirkung der Feder 9, so daß die Abdichtung 14, 15 wiederhergestellt
wird.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 ist eine selbsttätige Schließung des
Auslaßventils 2 durch Vermittlung eines als Zeitregler wirkenden Behälters 16 vorgesehen.
Das Schließen des Ventils 2 soll erst erfolgen, nachdem es eine bestimmte Zeitspanne geöffnet
war. Der Ausgleichsbehälter 16 und die dazugehörigen Teile sind am Fahrzeugrahmen
befestigt und mit der Schließvorrichtung des Auslaßventils zweckmäßig durch eine
biegsame Leitung 17 (Abb. 4) verbunden. Die Verbindung zwischen der Zugleitung 3 und
dem Ausgleichsbehälter 16 wird durch ein Rückschlagventil 18 geregelt, dessen eine
Seite unter dem Druck einer Feder 19 steht, und das eine verengte Bohrung 20 hat; die
Durchgangsweite durch diesen engen Kanal 20 kann mittels der Spindel 21 eingestellt
werden. Man kann hierdurch die vom Behälter 16 zur Zugleitung 3 fließenden Druckluftmenge
beliebig regeln.
Zwischen dem Rückschlagventilgehäuse 22 und dem Ausgleichsbehälter 16 befindet sich
ein Gehäuse 24, in welchem zwei Kolben 25 und 26 enthalten sind. Diese Kolben dienen
zur Regelung der Verbindung zwischen einer Druckluftquelle, z. B. dem Hauptbehälter,
und dem Kanal (Schlauch) 17, der zu der Schließeinrichtung des Auslaßventils 2 führt.
Zwischen den beiden Kolben 25 und 26 liegt eine Feder 27. Auf die äußere Fläche des
Kolbens 25 wirkt der Druck des Hauptbehälters. Auf die Außenfläche des Kolbens 26
wirkt der in der Zugleitung und dem Ausgledchsbehälter 16 herrschende Druck.
Wird die Zugleitung 3 mit Druckluft zwecks Lösens der Bremsen gespeist, so
strömt die Druckluft durch das offene Rückschlagventil 18 unter Überwindung der Spannung
der Ventilfeder 19 nach dem Behälter 16.
Der auf den Kolben 26 in Verbindung mit der Feder 27 wirkende Druck veranlaßt eine Bewegung
des zweiten Kolbens 25 in die Stellung, in der die Verbindung zwischen dem Hauptbehälter und der Leitung 17 abgeschnitten
ist; gleichzeitig wird die Verbindung zwischen der Leitung 17 und der Außenluft
durch einen im Gehäuse 24 vorgesehenen Kanal 28 hergestellt.
Wird Druckluft aus der Zugleitung 3 durch die Betätigung des Ventils r ausgelassen, so
entweicht auch Druckluft aus demAusgleichsbehälter 16 durch die verhältnismäßig enge
Bohrung 20 im Rückschlagventil 18; der KoI-ben 26 wird sich unter dem Einfluß des
Druckes im Ausgleichsbehälter nach einem bestimmten Zeitabschnitt nach Maßgabe der
Einstellung der Drosselspindel 21 des Rückschlagventils 18 in seine unterste Stellung be-
wegen, wobei auch der Druck im Hauptbehälter auf den anderen Kolben 25 mitwirkt. Der
Kolben 25 gibt nun die Verbindung zwischen Hauptbehälter und Leitung 17 frei. Der unter
dem Druck im Ausgleichsbehälter stehende Kolben 26 geht auf seinen Sitz 29, so daß keine Druckluft von der einen Seite dieses
Kolbens nach der anderen entweichen kann. Es strömt nun Druckluft vom Hauptbehälter
unmittelbar nach dem Kolben 7 der Schließvorrichtung 13 des Auslaßventils 2,
das in seine Schließlage übergeführt wird. Die Rückführbewegung des Auslaßventils erfolgt
also selbsttätig erst nach einem bestimmten Zeitraum, und zwar nachdem eine bestimmte Verminderung des Zugleitungsdruckes
eingetreten ist.
An Stelle der beschriebenen selbsttätigen Ventilschließung nach Maßgabe der Verminderung
des Zugleitungsdruckes oder nach einem bestimmten Zeitabschnitt unter Benutzung eines entsprechenden xA.usgleichsbehälters
kann man auch durch Betätigung von Hand Druckluft zur Rückführung des Auslaßventils
in die Schließlage benutzen. Die
Druckluft kann vom Fahrzeugführer von j einer beliebigen Stelle aus zugeleitet werden. !
Zur Druckluftzuführung kann ein von Hand zu betätigendes Ventil 30 nach Abb. 5 Verwendung
finden. Dieses Ventil regelt die Verbindung zwischen dem Hauptbehälter oder einer anderen Druckluftquelle und der
Druckluftkammer 8 der in Abb. 2 dargestellten Rückführvorrichtung 13. Der handgesteuerte
Ventilkörper 31 verbindet in einer Stellung den Hauptbehälter mit der Kammer
8 und in der anderen Stellung die Kammer 8 mit der Außenluft, wobei ein Druckluftdurchfluß
von der Rückführvorrichtung 13 ins Freie um den Ventilschaft 32 herum
stattfinden kann, wenn der Ventilkörper 31 sich in normaler Stellung befindet. Eine Lederscheibe
33 oder ähnliche Dichtung ist vorgesehen, um ein Ausströmen bei Offenstellung des Ventils zu verhindern. Der
Übertritt von Druckluft ins Freie kann auch statt um den Schaft 32 des Ventils 31 herum,
durch einen kleinen Kanal oder durch eine besondere Öffnung stattfinden.
Nach einer weiteren Ausführungsform wird die Zufuhr von Druckluft zu der Kammer
8 der Rückführvorrichtung 13 durch ein elektromagnetisch gesteuertes Ventil 34
(Abb. 7) geregelt. Will man ein oder mehrere Auslaßventile außer Wirkung setzen, so
können z. B. Absperrhähne 35 in die Verbindungsleitung zwischen Zugleitung 3 und Auslaßventil
ι eingeschaltet werden. Jeder Absperrhahn kann mit Stromschlußvorrichtungen
36 versehen werden, die geöffnet sind, wenn der Absperrhahn geschlossen ist. Diese
Stromschlußvorrichtungen liegen in einer Stromleitung, die zu einem Kontroller 40 des
Fahrzeugkraftstromes führt. Zweckmäßig werden noch besondere Stromschlußstücke 37
in einem versiegelten Gehäuse vorgesehen, damit man die Regelströme unabhängig von den
Stromschlußstücken 36 der Schalthähne wiederherstellen kann.
Die angegebenen Hähne gestatten nötigenfalls die Ein- oder Ausschaltung eines oder
mehrerer Auslaßventile, ohne daß das Schließen der anderen Auslaßventile von verschiedenen
Stellen aus auf elektrisch-pneumatischem Wege dadurch behindert würde.
Es können für die Rückführvorrichtungen no
durchlaufende Zugstromleitungen 38 vorgesehen werden, damit alle Vorrichtungen gleichzeitig betätigt werden können. Man
kann auch eine über den ganzen Zug durchlaufende Druckluftleitung 39 für die pneumatische
Rückführung vorsehen. Überwachungseinrichtungen können an beliebig vielen Stellen vorgesehen werden.
Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen beschränkt;
vielmehr kann sich der Erfindungsgedanke auch in hiervon, je nach den ver-
schiedenen Bedingungen, abweichender Gestaltung lind Anordnung der Teile verkörpern.
Claims (4)
- Patentansprüche:i.Druckluftbremsednrichtung mit einem Auslaßventil, welches Druckluft aus der Zugleitung ins Freie fließen läßt, wenn· das Auslaßventil durch eine Auslösevorrichtung an oder nahe der Schiene betätigt wird, gekennzeichnet durch die Vereinigung der Merkmale, daß das Auslaßventil (2) nach einem Druckabfall in der Zugleitung (3) selbsttätig durch unmittelbaren Angriff von Druckluft auf einen Rückführkolben (7) geschlossen wird, und daß das Auslaßventil (2) unmittelbar durch einen Schienenanschlag geöffnet wird.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Doppelkolben (25, 26), der durch die Druckänderung in einem über eine einstellbare Drosseleinrichtung (21) mit der Zugleitung (3) verbundenen Ausgleichsbehälter (16) gesteuert wird und die Luftzufuhr zum Rück-führventil (8) regelt. :
- .3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückführventil ..(13) einen Ventilkolben (7) enthält, dessen eine Seite unter dem in der . Zugleitung (3) herrschenden Druck steht und dessen andere Seite dem Druck des Hauptbehälters oder einer anderen Druckluftquelle:. unterworfen werden kann, so daß der Ventilkolben .(7) normalerweise in seiner oberen Lage gehalten wird und bei Beaufschlagung seiner einen Kolbenseite mit Hauptbehälterluft die Schließung des Auslöseventils (2) veranlaßt.
- 4. Ausführungsform nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch zwei verschiebbare Ventilkolben (25, 26), deren einer (25) in der Lösestellung der Bremsen das Rückführventil (8) mit der Außenluft verbindet und es von dem Hauptbehälter bzw. einer anderen Druckluftquelle trennt, dagegen in der Bremsstellung das Rückführventil (8) mit dem Hauptbehälter bzw. einer anderen Druckluftquelle verbindet, während der zweite Ventilkolben (26) dem Druck im Ausgleichsbehälter (16) unterworfen ist und nach Maßgabe dieses Druckes den Ventilkolben (25) steuert.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE466443C (de) |
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1925
- 1925-07-29 DE DEW70029D patent/DE466443C/de not_active Expired
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