DE463879C

DE463879C - Verfahren zur Herstellung von photographischen Silbersalzemulsionen

Info

Publication number: DE463879C
Application number: DEA45574D
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Dieterle; Dr Otto Matthies; Dr Bruno Wendt; Dr Peter Wulff
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1925-07-26
Filing date: 1925-07-26
Publication date: 1928-08-04

Description

Verfahren zur Herstellung von photographischen Silbersalzemulsionen Es ist bekannt, daß Schwefelwasserstoff oder Sulfide photographische Silbersalzemulsionen mehr oder weniger leicht verschleiern. Auch Versuche mit äußerst geringen Mengen dieser Verbindungen unter genauer Gewichtsbemessung führen meist zu Verschleierungen, wenn auch gleichzeitig eine gewisse Empfindlichkeitssteigerung der Emulsion wahrnehmbar ist.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man die Empfindlichkeitssteigerung ohne den Nachteil des Verschleierns erhält, wenn man beim Ansatz der Emulsion für die Anwesenheit geringer Mengen wasserlöslicher Salze Sorge trägt, deren Anion mindestens drei Schwefelatome enthält. Der Zusatz kann erfolgen bei den Bestandteilen für die Emulsion, beim Emulsionsansatz oder erst bei der fertigen Emulsion.
Die als Zusätze in Betracht kommenden Verbindungen, z. B. Natriumtrithionat, Natriumtetrathionat, trisulfidessigsaures Natrium, sind im Emulsionsansatz sowohl bei alkalischer als auch bei neutraler oder schwach saurer Reaktion wirksam. Mit Silberionen bilden sie in Wasser schwer lösliche Silberverbindungen, die sich freiwillig zersetzen und Silbermetalloid entstehen lassen.
Dieser Zerfall in Silberhaloid vollzieht sich auch in der Emulsion, nachdem in den schwefelfreien Silibers;alzkristallen oder an ihrer Oberfläche die Bildung der zersetzlichen schwefelhaltigen Silberverbindungen stattgefunden hat. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß besonders gute Empfindlichkeitssteigerungen in photographischen Emulsionen eintreten, wenn durch Zerfall der erwähnten zersetzlichen Verbindungen Spuren von Silbermetalloid, im besonderen Silbersulfid, innerhalb der Halogens.ilberkristalle oder auf ihrer Oberfläche als Keime entstehen. Durch lösliche Sulfide oder etwa durch Silbersulfidsole lassen sich ähnliche Empfindlichkeitssteigerungen nicht erzielen.
Als Äquivalente des Schwefels sind Selen und Tellur anzusehen.
Das vorliegende Verfahren gibt ein Mittel an die Hand, eine photographisch unempfindliche Gelatine zur Herstellung hocheinp-findlicher Emulsionen zu verwenden, während man bisher sich auf die Verwendung einer nur geringen Zahl der bei der Gelatinefabrikation sich ergebenden Sude beschränken mußte, wobei .die Auswahl mit viel Mühe und Kosten verknüpft war. Durch das vorliegende Verfahren wird die Herstellung von photographischen Emulsionen nicht nur auf eine wesentlich sicherere Grundlage gestellt, so@iclern es ist auch die Möglichkeit gegeben zu einer erheblichen Empfindlichkeitssteigerung der Emulsion. Beispiele. i. Ein 1---mulsionsans:atz, hergestellt mit i kg Gelatine und .1.00 g Silbernitrat, erhält einen Zusatz. von 5o bis ioo mg Natr.iurntrithionat. Durch diesen Zusatz wird die Empfindlichkeit von 12' auf 17' Scheiner gesteigert. 2. Man ersetzt mit gleicher Wirkung in Beispiel i das Natriumtrithionat durch 3o bis 4.o mg tr.isulfildessigsaures Natrium.
3. Man setzt der Emulsion nach dein Beispiel i statt Natriumtrithionat - 5 ccm n/"-selentrithiosaures Kalium, das beim Auflösen von Selen in Kaliumsulfit entsteht, zu.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von photographischen Silbersalzeinulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß man der Emulsion oder ihren Rohstoffen wasserlösliche Salze zusetzt, deren Anionen mindestens drei Schwefelatome enthalten.