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Wlotorenbremse mit regelbarer Bremswirkung. Den Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet eine Motorenbremse mit regelbarer Bremswirkung. Es sind nun Motorenbremsen
dieser Art bekannt, bei denen die Zylinder bei geschlossenen Einlaßv entilen durch
regelbares öffnen der Auslaß.ventile mittels einer verschiebbaren, drehbaren oder
sonstwie einstellbaren, mit Nocken o. dgl. versehenen Steuerstange zur Bremsarbeit
herangezogen «-erden.
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Das Neue vorliegender Erfindung besteht nun darin, daß die Nocken
der Steuerstange derart angeordnet sind, daß beim Verstellen der Steuerstange alle
Auslaßventilhebel gleichmäßig mehr oder weniger angehoben «-erden. Als Steuerstange
wird ein Schieber verwendet, eler eine auf und nieder gehende Bewegung mittels Keilflächen,
Nocken, mittels eines Parallelkurbelgetriebes o. dgl. ausführt und unter Zuhilfenahme
von Zwischenorganen das Anheben der Auspuffventile besorgt.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in verschiedenen Beispielen
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen teilweisen Schnitt und eine teilweise
Ansicht durch einen Vi.erzy lindermotor, der als Kompressor .arbeiten kann, Abb.2
und 2a den Schieber in verschiedenen Stellungen, Abb. 3 einen Querschnitt durch
den Motor, Abb. d. einen Schnitt durch die Nockenwelle mit Hilfsnocken und Auspuffnocken,
Abb.5 und 6 zwei übereinanderliegende Schieber mit konischen Aussparungen und .\
rasen-, Abb.7 und 8 einen Schieber, der als Parallelkurbelgetriebe ausgebildet ist,
Abb. 9 und 1o einen mit Hebel versehenen Schieber.
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Nach Abb. i trägt die Nockenwelle 75 die Nocken 1, 3, d., 6, 7, 8,
1o, i i und die Hilfsnocken 2, 5, 9, 12, welche dazu dienen, den Motor als Kompressor
laufen zu lassen. Während die Nocken 1, q., 8, 11 .die Auslaßventile betätigen,
öffnen die Nocken 3, 6, 7, 1o die Einlaßventile. Zu diesem Zwecke ist ein Stößel
27 nach Abb. 3 vorgesehen, dessen Rolle auf der Nockenwelle aufsitzt. Mittels der
Stange 28 wird der Hebel 23, der :bei 24 seinen Drehpunkt hat, bewegt. Der Hebel
23 trifft mittels einer Schraube ,auf das Ventil rd.. In gleichem Sinne werden auch
die anderen Ventile betätigt, und zwar sind angeordnet die Auspuffventile 14., 16,
r9, 21 und die Einlaßventile 15, 17, 18, 20. Die Nockenwelle trägt das mit Nuten
versehene Zahnrad 3d., das mittels seines Lagers 76 am seitlichen Verschieben verhindert
wird. Beim Verschieben der Nockenwelle 75 in Längsrichtung werden die auf der Nockenwelle
angebrachten Keile in den Nuten des Zahnrades 34 verschoben. Das Zahnrad 34 wird
von der Kurbelwelle aus angetrieben. Auf der dem Rade 34 gegenüberliegenden Seite
ist die Nockenwelle im Lager 77 gelagert: Hier trägt die Nockenwelle die Aussparungen
67, 68, in die eine Arretiervorrichtung einschnappt. Auf diese Weise wird die Nockenwelle
bei der Längsverschiebung in den entsprechenden Stellungen festgehalten,
Zwecks
Verschiebung der Nockenwelle ist der am Drehpunkt 66 .befestigte Hebel 65 vorgesehen,
der am Ende. der Nockenwelle angreift und mittels der Zugstange =3 bewegt wird.
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Nach Abb. 3 sind nun unter dem Kopfe 22 des Hebels 23 die Schieber
25 26 angeordnet, die in Ansicht in Abb. 2 und Abb. 2a wiedergegeben sind. Beide
Schieber 25, 26 weisen konische Flächen auf, und über dein Schieber 25 ruhen die
Köpfe 22, 29, 30, 31 der Auspuffventilhebel. Die konischen Flächen der Schieber
25, 26 sind so ausgebildet, däß der Schieber 26, welcher eine Länigsbewegung ausführt,
den Schiaber 25, welcher sich infolge der Anschläge 32, 33 bloß auf und nieder bewegt,
erst dann anhebt, nachdem der Schieber 26 eine bestimmte Bewegung in Längsrichtung
ausgeführt hat.
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Abb. 4 zeigt die Stellung :der Hilfsnocken in bezug auf den Auspuffnocken.
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Die Wirkungsweise- vorliegender Motorenbremse ist folgende: In der
in Abb, i dargestellten Lage der Nockenwelle 75 arbeitet der Motor als kraftabgebende
Maschine. Soll nun der Motor als Bremse arbeiten, so wird .mittels Stange
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der Hebel 65 in Abb. i nach links verstellt, wobei auch die Nockenwelle
75 nach links verschoben wird. Hierbei werden die Auspuffnocken i, 4, 8, i i und
die Einlaßnocken 3, 6, 7, io unter ihren betreffenden Stößeln, welche die entsprechenden
Ventilhebel anheben, fortgeschoben. Sämtliche Ventile, also Einlaß-und Auslaßventile,
werden jetzt durch ihre Nocken nicht mehr betätigt. Unter die Auspuffventilstößel
sind aber jetzt die Hilfsnocken 2, 5, 9, r2 geschoben worden, so daß jetzt die Auspuffventile
14, 1ö, i9, 2i durch die Hilfsnocken betätigt werden, während die Ein.laßventile
i5, 17, 18, 2o geschlossen bleiben. Die Hilfsnocken betätigen nun die Auspuffventile
in folgender Weise. Beim Niedergehen des Kolbens sauga mit Hilfe des durch den Hilfsnocken
2 geöffneten Auslaßventils 14 der Kolben Luft an, die beim Hochgehen des Kolbens
komprimiert wird. Kurz vor dem oberen Totpunkte wird mittels des nächstfolgenden
Hilfsnockens 2d das Auspuffventil geöffnet, und dasselbe entläßt den Druck aus dem
Zylinder. Beim Niedergehen des Kolbens saugt der Kolben durch das mittels des Nockens
2d geöffnete Auspuffventil wieder Luft an, die wiederum beim Hochgehen des Kolbens
komprimiert wird. Während einer Umdrehung saugt und komprimiert der Kolben die Luft
in jedem Zylinder einmal. Dadurch, daß` der Kolben beim Komprimieren der Luft einen
Widerstand ausübt, wird die Bremswirkung erzeugt. Die Regelung der Bremswirkung
geschieht nun in folgender Weise: Soll die Bremswirkung abgeschwächt werden, so
werden die Auspuffventile sämtlicher Zylinder nicht ganz geschlossen, so daß beim
Komprimieren der Luft ein kleiner Teil wieder entweichen kann, wodurch der beim
Komprimieren entstehende Druck etwas reduziert wird. ,je nachdem nun die Auspuffventile
mehr oder weniger weit offen gehalten werden, je nachdem wird auch der Druck im
Zylinder während der Kompressionsperiode reduziert, und dementsprechend wird auch
der Bremswiderstand geändert. Dadurch also, daß sämtliche Auspuffventile gleichzeitig
mehr oder weniger offen gehalten werden, wird der Bremswiderstand reguliert. Zu
diesem Zwecke wird der Schieber 26 hin und her geschoben. Die Abb. 2 zeig't die
Stellung von Schieber 25, 26, wenn der Motor als kraftabgebende Maschine arbeitet.
Ist jedoch die Nockenwelle in Bremsstellung gebracht worden, und der Schieber 26
wird in Stellung nach Abb. 2a gebracht, so ist der Schieber 25 so angehoben, worden,
daß die Köpfe 22, 29, 30, 3 i der Auspuffv entilhebel gerade auf die Schieber 25
aufliegen. Wird jetzt der Schieber 25 durch Verschieben des Schiebers 26 noch etwas
mehr angehoben, so können die Auspuffventilhebel nicht in ihre Ruhelage zurückkehren,
und die Auspuffventile bleiben geöffnet. Je nachdem nun der ,Schieber 25 durch den
Schieber 26 mehr oder weniger angehoben wird, desto mehr oder weniger bleiben die
Auspuffventile geöffnet, und es tritt dann die bereits oben beschriebene Wirkung
ein.
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Nach Abb. 5 sind die Schieber 35, 36, welche die Köpfe 51, 52, 53,
54 der Auspuffventilhebel festhalten sollen, insofern abweichend von der Konstruktion
nach Abb. 2 ausgebildet, als hier an beiden Enden konische Aussparungen und konische
Nasen vorgesehen sind.
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Die Wirkungsweise ist hier die gleiche wie bei der Konstruktion nach
Abb. 2, 2a.
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Abb. 7 und 8 zeigen .eine Konstruktion, :bei welcher der die Köpfe
55, 56, 57, 58 der Auspuffventilhebel festhaltende Schieber 37 in Form eines Parallelkurbelgetriebes
betätigt wird. Der Schieber 37 ist an .den Hebeln 38, 39, die bei 40, 41 ihren Drehpunkt
haben, angebracht. Durch Zug an dem Schieber 37 wird derselbe auf und nieder bewegt.
Entsprechend dieser Bewegung werden die Auspuffhebel und mithin auch die Auspuffventile
in bestimmter Lage festgehalten, so daß die Auspuffventile mehr oder weniger in
Offen= Lage gehalten werden. Hierdurch wird die Bremswirkung, wie bereits erwähnt,
reguliert. Selbstverständlich können auch hier zwei Schieber angewendet werden wie
nach Abb. 2 und 5, indem auf Schieber 37 ein anderer Schieber gelegt wird, der bloß
eine
auf und nieder gehende Bewegung ausführen kann.
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A.bb. 9 und io zeigen eine Anordnung, bei welcher ein Schieber 46
vorgesehen ist, an welchem die Arme von den Winkelhebeln 42, 43. 44, 45, die bei
47, 48, 49, 5o ihre Drehpunkte haben, an.gelenkt sind. Die anderen Arme der Winkelhebel
sind mit Rollen versehen, welche gegen die Köpfe 59, 6o, 61, 62 der Auspuffventilhebel
stoßen. Mittels dieser Winkelhebel können die Auspuffventile mehr oder weniger in
Offenstellung gehalten werclen. Die der Neuerung zugrunde liegende Idee kann noch
in anderer Weise ausgeführt werden, und es sollen die vorgeführten Konstruktionen
bloß als Beispiele dienen. Es können die beschriebenen Schieber auch in der eise
arbeiten, daß sie direkt die Auspuffventile beeinflussen und :dieselben nicht in
die P,.uhelage zurückkommen lassen.