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Einrichtung zur Feststellung der -geleisteten Arbeit im Webstuhl.
Zählvorrichtungen für Webstühle, die von einer Stuhlwelle angetrieben werden und
entweder die Zahl der Schüsse oder eine sonstige zu messende Größe zur Bestimmung
der Leistung des Webstuhles, des Webers und zur Überwachung des Verbrauches an Webmaterial
anzugeben dienen, sind bekannt. Bei ihnen erscheint diese Zahl rein optisch zum
Zwecke der Ablesung sowohl für den Weber wie für die Kontrolle, und es werden mit
ihr alle erforderlichen Berechnungen vorgenommen. Die betreffende Zahl tritt somit
lediglich als solche in Erscheinung. Sie verschwindet mit dem Gange des. Webstuhles
und es läßt sich nachträglich nicht mehr feststellen, welche Zahl in einem bestimmten
Augenblick, beispielsweise nach Beendigung einer bestimmten Schicht, vorhanden war.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesem Mangel abzuhelfen
und dadurch die Kontrolle zu vereinfachen. Die Vereinfachung soll darin liegen,
daß der Kontrollvorgang von allen menschlichen Einflüssen und demgemäß Irrtümern
entkleidet und auf rein mechanischem Wege durchgeführt wird.
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plan hat bereits vorgeschlagen, einen Schußzähler mit einer Zähl-
und Anzeigevorrichtung zu verbinden, welche auf graphischem Wege fortlaufend die
Abweichung der tatsächlichen Schußdichte von der gewünschten Schußdichte aufzeichnet.
Mit dieser Einrichtung ist jedoch für die Lösung der gestellten Aufgabe nichts gewonnen,
da es hauptsächlich darauf ankommt, Ablese- und Schreibfehler beim Abschreiben der
Schußzahl für die Lohnberechnung und die Feststellung der Ausnutzung des Webstuhles
zu verhindern. Zu diesem Zweck muß eine Einrichtung geschaffen werden, die im Bedarfsfalle
eine gedruckte Wiedergabe der jeweiligen Schußziffer liefert. Dies wird gemäß der
Erfindung dadurch erreicht, daß neben der rein optischen und laufend wirkenden Zählvorrichtung
eine Druckvorrichtung zur Wiedergabe der jeweiligen Schußziffer angeordnet ist.
Die Vorrichtung selbst wirkt wie eine Art Rechenmaschine und gibt demnach eindeutig
und einwandfrei eine Gesamtziffer an, die der Lohnberechnung zugrunde gelegt werden
kann. Es kann sogar weitergehend diese Ziffer gleichzeitig in Lohn selbst fertig
gedruckt in Erscheinung treten, damit die Arbeit des Lohnbüros zu einem wesentlichen
Teil verringert werden kann. Die Druckvorrichtung besteht gemäß der Erfindung zweckmäßig
aus einem Druckkissen, das ein Farbband und einen Druckstreifen an die von dem Zählwerk
fortgeschalteten Typenräder der Druckvorrichtung heranführt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgcgenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es ist dabei angenommen, daß die
Druckvorrichtung sich
unmittelbar an einem optischen Schußzähler der obenerwähnten Art anschließt. Es
zeigen Abb. i eine Vorderansicht der Druckvorrichtung mit abgenommener Vorderwand,
Abb. 2 eine Seitenansicht mit abgenommener Seltenwand, Abb. 3 eine Draufsicht, Abb.4
eine Vorderansicht der geschlossenen Vorrichtung, Abb. 5 die Vorrichtung mit geöffneter
Vorderwand im Zusammenbau mit einem optischen Schußzähler.
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In den Seitenwänden i eines kastenartigen Gehäuses 2 ist die Hauptzählwerl@velle
3 gelagert, die über einen Kupplungszapfen 4 ihren Antrieb unter Vermittlung einer
Welle 5 vom Schußzähler 6 aus' erfährt, der an sich bekannt ist.
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Auf der Welle 3 sitzt fest eine Scheibe 7, die an ihrem Umfange mit
einem Einschnitt 8 versehen ist, mit welchem sie bei jeder Umdrehung einmal in.
ein Andreaskreuz 9 eingreift, das auf einer parallel zu der Welle 3 in den Seitenwänden
i gelagerten Welle io drehbar sitzt. Das Kreuz 9 erfährt somit bei jeder Umdrehung
der Scheibe 7 eine Vierteldrehung. Es überträgt diese Drehung auf das erste Typenrad
i i, das drehbar auf der Welle 3 sitzt und das zum Zwecke der Kupplung mit einem
Stiftkranz 12 versehen ist, der seinerseits mit einem mit dem Kreuz 9 verbundenen,
auf der Welle io drehbaren Stiftkranz 13 in Eingriff steht, so daß bei jedem Eingriff
des Ausschnittes 8 in das Kreuz 9 und Fortschaltung das Typenrad i i um j e _ein
Zifferfeld fortgeschaltet wird.
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Das Typenrad i i andererseits besitzt ebenfalls wiederum an seiner
dem nächstfolgenden Typenrad 14 zugekehrten Stirnseite einen Ausschnitt 15,
mit 'dem es mit einem auf der Welle io sitzenden zweiten Andreaskreuz 16 in Eingriff
kommen kann und somit bei jeder Umdrehung einmal dieses Kreuz fortschaltet. Dieses
Kreuz 16 hängt wiederum zusammen mit einem Trieb 17, der mit dem Typenrad 14 unter
Vermittlung der Stiftreihe 18 in Eingriff steht und somit das Typenrad 14 fortschaltet.
In gleicher Weise sind, wie dies bei Schaltwerken an sich bekannt ist, die nächstfolgenden
beiden Typenräder ig und 2o gekuppelt, so daß jeweils nach Ablauf einer Dekade das
nächsthöhere Typenrad um je ein Feld selbsttätig fortgeschaltet wird.
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Vor den Typenrädern ist das Farbband 21 gelagert, und zwar ist dieses
auf zwei Spindeln 22, 23 aufgewickelt, die nach oben hin verlängert und an ihrem
Ende mit Handhabungsknöpfen 24, 2,5 versehen sind, so daß das Farbband von außen
her von Hand fortgeschaltet werden kann. Die Spindeln 22 und 23 sitzen in Schlitzen
26, 27, die ihrerseits in seitlichen Ansätzen 28, 29 des Gehäuses 2 sich befinden,
so daß das Farbband leicht herausgenommen werden kann. An den Ansätzen 29 ist weiter
ein Deckel 3o angelenkt, der so bemessen ist, daß er über die Ansätze 28 greifen
kann und dort beispielsweise durch einen Schnappverschluß festgelegt wird. Der Deckel
ist so-gestaltet, daß er in seiner Schließstellung das Gehäuse 2 und das Farbband
nach außen staubdicht abschließt.
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Über dem Farbband ist beispielsweise der zu bedruckende Papierstreifen
31 angeordnet, und zwar so, daß in der Verschlußstellung des Deckels 3o dieser Papierstreifen
ebenfalls mit von dem Deckel überdeckt wird. Der Streifen ist beispielsweise als
Fortschaltstreifen ausgebildet und zu dem Zweck mit seitlichen Löchern 32 versehen,
die in an der Vorderwand 33 des Gehäuses oben sitzende Stifte 34 passen und durch
die somit der Streifen 31 in der jeweiligen Stellung gegenüber den Typenrädern
festgelegt wird.
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Der Streifen 31 ist ferner geführt in einem Schlitz 35 (Abb. 2), der
zwischen der Vorderwand 33 und dem Lagerungsteil 36 eines einarmigen Hebels 37 sich
befindet, welch letzterer somit an das Gehäuse 2 angelenkt und mit einer Platte
38 versehen ist, die ihrerseits zur Aufnahme eines nachgiebigen, beispielsweise
'aus Gummi bestehenden Druckkissens dient. Der Hebel 37 läuft in eine Handhabe
4o aus, mittels deren der Hebel und somit das Druckkissen 39 gegen die Typenräder
bewegt werden kann. Der Hebel drückt dadurch den Papierstreifen gegen das Farbband
und dieses wiederum gegen die Typenräder, so daß die jeweils auf diesen befindliche
Ziffer auf dem Papierstreifen abgedruckt wird.
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Der Hebel 37 kann nach mit einer Feder 41 ausgestattet sein, die dafür
sorgt, daß in der Normalstellung der Hebel hochgeklappt ist, so daß er bei der Bedienung
des Stuhles nicht hinderlich ist.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ergibt sich aus der vorstehenden
Beschreibung ohne weiteres. Die Fortschaltung der Typenräder erfolgt zwangläufig
abhängig von dem Gange des Webstuhles bzw. von der Bewegung des Schußzählers. Soll
in einem bestimmten Zeitpunkt die Schußzahl festgelegt werden, so wird der Deckel
30 zurückgeschlagen und in der beschriebenen Weise der Druckhebel 37 in Tätigkeit
gesetzt. Nach Ausübung des Druckvorganges wird der Papierstreifen 3i auf das nächste
freie Feld fortbewegt, wozu gegebenenfalls auch noch eine mechanische Fortschaltbewegung
herangezogen werden kann, die unter Umständen durch den Hebel 37 beim Rückschwingen
desselben ausgelöst
werden kann. Nach Erledigung des Druckvorganges
wird der Deckel 3o wieder geschlossen, um das Getriebe gegen Staub zu sichern. Der
Streifen 31 wird, nachdem seine Felder ausgenutzt sind, herausgenommen und weiter
bearbeitet. Gegebenenfalls kann der Streifen so eingerichtet sein, daß die Lohnabrechnung
in eine gleichzeitig darin vorgesehene Spalte eingetragen werden kann. Es wird dann
ein neuer Streifen in den Schlitz 35 eingeführt und an den Stiften 3.4 so festgelegt,
daß das erste Feld vor den Typenrädern liegt.
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Das beschriebene Ausführungsbeispiel setzt, wie bemerkt, voraus, daß
die Druckvorrichtung im Zusammenhange und im Anbau an einen Schußzähler Anwendung
findet. Die Vorrichtung kann aber auch so ausgebildet sein, daß sie für sich und
lediglich angetrieben von einer Stuhlwelle Anwendung findet. - Es ist dann lediglich
erforderlich, beispielsweise unter Vermittlung einer biegsauren Welle, eine Übertragung
zwischen der Stuhlwelle und der ersten Antriebsscheibe der erwähnten Vorrichtung
zu schaffen. Die Vorrichtung bildet dann an sich einen geschlossenen, selbständigen
Apparat, der nachträglich an jedem Webstuhl angebracht werden kann.