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Eötvössche Drehwaage. Gegenstand des Hauptpatents ist eine Eötvössche
Drehwaage, bei der. die Registriervorrichtung oben auf der vertikalen Schutzhülse
angeordnet ist, damit man den vom Spiegel am Gehänge zurückgeworfenen Lichtstrahl
über einen kardanisch gelagerten Spiegel senkrecht nach oben leiten kann. In den
Weg dieser senkrechten Strahlen kann ein Drehspiegel eingeschaltet werden, derart,
daß sie von außen durch ein Fenster zu beobachten sind.
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Es hat sich herausgestellt, daß die Ablesung der Ausschläge des am
Aufhängedraht befestigten Spiegels durch das Fenster nach der Ausführungsform des
Hauptpatents sehr schwierig oder unmöglich ist, und die genannte Einrichtung kann
höchstens dazu dienen, um überhaupt festzustellen, ob ein Ausschlag vorhanden ist
oder die Waage zur Ruhe gekommen ist.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun eine tatsächliche visuelle
Ablesung. Zu diesem Zweck ist die gemäß dem Hauptpatent für jedes Gehänge vorgesehene
Beleuchtungseinrichtung gegen ein Fernrohr auswechselbar, so daß, wenn man vor der
gemäß dem Hauptpatent vorgesehenen Öffnung für die visuelle Ablesung eine Lichtquelle
bringt, durch das Fernrohr eine genaue Ablesung erfolgen kann. Damit die beiden
Lichtstrahlen, die von den Spiegeln der beiden Gehänge reflektiert werden, nicht
einander stören und die Ablesung undeutlich machen, ist eine besondere Einrichtung
getroffen, die den einen Lichtstrahl abblendet, wenn der andere für die Anzeige
benutzt wird.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform
der Erfindung, und zwar ist Abb. i ein Schnitt durch die Drehwaage, während Abb.
z eine Aufsicht auf die vom oberen Schutzkasten umschlossenen Teile in vergrößertem
Maßstab darstellt.
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In der Zeichnung ist a der Fuß der Drehwaage, auf dem der Schutzkasten
b ruht, der die in einem doppelten Gehäuse c befindlichen Waagebalken d umgibt.
Dieser hängt an einem Platiniridiumdraht e, dessen Torsionskopf in Kreuzschlitten
g aufgehängt ist. Zwei solcher Gehänge sind in bekannter Weise nebeneinander in
der Waage angebracht (Abb. a).
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An dem Torsionsdraht e ist ein Spiegel o befestigt, dessen Ausschläge
in bekannter Weise durch eine oben auf der Schutzhülse q angeordnete Registriervorrichtung
r verzeichnet werden können.
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Die Einrichtung kann nun zunächst in der
in dem Hauptpatent
angegebenen Weise benutzt werden, d. h. es können die in der Abb. 2 des Hauptpatents
dargestellten Lichtquellen u eingefügt und dann der Apparat in der in dem Hauptpatent
beschriebenen Weise zur photographischen Registrierung der Ablesung benutzt werden.
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Um nun gemäß der vorliegenden Erfindung auch eine visuelle Ablesung
zu ermöglichen, sind die erwähnten Lichtquellen u gegen Fernrohre o. dgl. auswechselbar.
Es ist in die Schutzhülse q eine hülsenartige Tragvorrichtung -- eingebaut, welche
an ihrer inneren Seite ein Prisma z' trägt, während die äußere Seite mit einer Klemmvorrichtung,
z. B. einer Klemmschelle z2, versehen ist. Setzt man in diese Hülse -- von außen
eine Lichtquelle ein, so wird das Licht durch das Prisma--' nach unten geworfen,
wirkt also wie in dem Hauptpatent angegeben. Nach Entfernung der Lichtquelle kann
man aber ein Fernrohr w in die Hülse einfügen. Bei dem in Abb. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist dieses Fernrohr an seinem vorderen Ende mit einem Okular x versehen, durch welches
die Beobachtung erfolgt; auch trägt es an dem dem Okular abgekehrten Ende ein Prisma
y, durch welches der Lichtstrahl um 9o° abgelenkt wird. Man erhält auf diese Weise
die beiden Okulare nebeneinander und kann leichter ablesen, als wenn die Fernrohre
geradlinig sich nach den beiden Seiten hin erstreckten.
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Bei der visuellen Ablesung wird vor die gemäß dem Hauptpatent vorgesehene
Beobachtungsöffnung irgendeine Lichtquelleul, z. B. eine Taschenlampe, gehalten.
Das Licht fällt durch die an diese Stelle des Gehäuses q angebrachte durchsichtige
Skala hindurch, so daß das Bild der Skala über die Spiegels und p auf den Gehängespiegel
o und auch den festen Spiegel o1 und von hier zurück über den Spiegel p auf das
betreffende Prisma z1 und das Prisma y in das Fernrohr geworfen wird. In dem Fernrohr
selbst ist in an sich bekannter Weise ein Fadenkreuz oder einfacher senkrechter
Faden angeordnet, dessen Lage gegenüber der in dem Fernrohr zu sehenden Skala den
Ausschlag des Spiegels anzeigt.
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Damit die beiden von dem festen Spiegel o' und auch von dem Gehängespiegel
o ausgesandten Strahlen bei der Ablesung einander nicht stören, ist in dem Gehäuse
q eine Abblendungsvorrichtung B vorgesehen, welche mittels eines Hebels BI nach
der einen oder anderen Richtung hin umgelegt werden kann. In der einen Lage läßt
sie nur den von dein Gehängespiegel o und in der anderen Lage nur den vom festen
Spiegel 6l reflektierten Strahl durch.
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Natürlich kann man die Einrichtung konstruktiv auch anders treffen.
Man kann insbesondere die Fernrohre anders anordnen, die Art der Befestigung der
Fernrohre beliebig wählen, auch kann die Abblendevorrichtung anders ausgebaut sein,
z. B. kann an Stelle einer schwenkbaren eine verschiebbare Vorrichtung treten u.
dgl. mehr.
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Natürlich ist die Einrichtung auch für Drehwaagen mit nur einem Gehänge
geeignet, wobei dann nur ein Fernrohr benutzt wird. Ebenso läßt sie sich entsprechend
auch für Drehwaagen anwenden, die mehr als zwei Gehänge besitzen.