DE447345C - Einrichtung zum elektrischen Behandeln von technischen Waessern, wie Kesselspeisewasser u. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
22. JULI 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13 b GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. März 1922 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum elektrischen Behandeln von technischen Wässern verschiedener Art, z. B. Kesselspeisewasser, Kühlwasser u. dgl., außerhalb der Verwendungsstelle, wobei Anoden und Kathoden in einem Behälter außerhalb des zu schützenden Behälters angeordnet sind und das Wasser über den Hilfsbehälter der Verwendungsstelle zugeführt wird. In diesem Hilfsbehälter sind nach der Erfindung großflächige Anoden angeordnet parallel zur Strömungsrichtung der Flüssigkeit, und die Flüssigkeit wird unterhalb der Anoden zugeführt und oberhalb der Anoden abgeführt.

Auf der Zeichnung ist in Abb. 1, 2 und 3 eine Ausführungsform dargestellt, bei der außerdem zur Erhöhung der Wirkung eine besondere Kathode eingebaut ist, die der Form der Anode angepaßt ist. Abb. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Behälter, Abb. 2 einen wagerechten Schnitt in Höhe der Anode und Abb. 3 einen wagerechten Schnitt in Höhe der Heizschlange. Dem Behälter ι wird bei 2 das zu reinigende Wasser zugeführt und bei 3 abgeführt. Über der Wassereintrittsstelle liegt die großflächige Anode 4. Sie besteht beispielsweise aus einem hochkant gestellten breiten Blech, das in immer weiteren Windungen um eine Mittelachse derart gewickelt ist, daß zwischen den 3*0 einzelnen Windungen Raum für das durchstreichende Wasser übrigbleibt. In diesem

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Armin Greiner in Berlin.

Raum liegt außerdem die Kathode 5, die an einem mit der Behälterwand in Verbindung stehenden Träger hängt, so daß das durchströmende Wasser in wirksamer Weise elektrolytisch beeinflußt werden kann. Statt dessen könnte aber auch die Behälterwand unmittelbar als Kathode dienen.

Da das Wasser so zugeführt wird, daß es bei seinem Eintritt seine Geschwindigkeit und Richtung ändert, werden schwerere Bestandteile gleich hier ausgeschieden; man kann aber auch eine Heizschlange 6 anbringen, um dadurch solche Bestandteile abzuscheiden, deren Abscheidung bei erhöhter Temperatur günstig beeinflußt wird. Diese Stoffe brauchen dann nicht mehr an der Anode vorbeiziehen und noch elektrisch beeinflußt zu werden, wodurch die Wirksamkeit der elektrolytischen Beeinflussung auf die anderen Bestandteile beschränkt und die Leistung erhöht wird.

Die ausgeschiedenen Bestandteile fallen nach unten in einen verjüngten Teil 7 des Behälters und können durch einen Schlamm-25" ablaß 8 von Zeit zu Zeit abgelassen werden. Dieses Ablassen kann ohne Unterbrechung des Betriebes erfolgen. Oberhalb der Anoden kann noch ein mechanischer Filter 9 angeordnet sein, um ausgeschiedene Schwebekörper zurückzuhalten.

Durch die Anordnung einer großflächigen Anode, deren Ebene parallel zur Strömungsrichtung liegt, wird die zu behandelnde Flüssigkeit einer kräftigen elektrischen Wirkung ausgesetzt. Wird außerdem die Kathode so

Abb. i.

nahe an die Anode herangelegt, daß die Flüssigkeit mit kleinerem Querschnitt, aber großer Fläche hindurchströmt, so wird infolge des kurzen Weges für die Strombahnen und des reichlichen Flüssigkeitsquerschnittes der elektrische Widerstand vermindert und ein wirtschaftlich günstiger Betrieb ermöglicht. Dadurch, daß die Elektroden parallel zur Strömungsrichtung liegen, üben sie ferner keinen nennenswerten Widerstand auf die strömende Flüssigkeit aus.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum elektrischen Behandem von technischen Wässern, wie Kesselspeisewasser u. dgl., in einem Hilfsbehälter außerhalb der Verbrauchsstelle unter Verwendung von großflächigen Anoden und Kathoden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen der Elektroden parallel zur Strömungsrichtung der Flüssigkeit liegen und unmittelbar nebeneinander so angeordnet sind, daß die Flüssigkeit in dünnen Schichten zwischen den Elektroden hindurchtreten kann, wobei die Zuflußöffnung unterhalb, die Abflußöffnung oberhalb angeordnet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser unterhalb der Anode erwärmt wird.

3. Einrichtimg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kathode und Anode in Windungen nebeneinander geführt sind.

Abb. 2.

Abb.

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