DE444569C - Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit o. dgl. und zum Agglomerieren von Erzen o. dgl. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit o. dgl. und zum Agglomerieren von Erzen o. dgl.Info
- Publication number
- DE444569C DE444569C DEST38389D DEST038389D DE444569C DE 444569 C DE444569 C DE 444569C DE ST38389 D DEST38389 D DE ST38389D DE ST038389 D DEST038389 D DE ST038389D DE 444569 C DE444569 C DE 444569C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fuel
- nozzles
- combustion chamber
- burning
- combustion
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B7/00—Hydraulic cements
- C04B7/36—Manufacture of hydraulic cements in general
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Furnace Details (AREA)
Description
Es sind bereits Verfahren zum Brennen von Zement u. dgl. bekanntgeworden, bei
denen der Rohstoff mit dem Brennstoff in staubfeinem Zustand gemeinsam in einen Brennofen eingeblasen werden; sie haben
aber bisher noch keine praktische Anwendung gefunden, weil bei ihnen die Ausbildung
des Brennofens bzw. die Ausnutzung der sehr heißen Abgase keine günstigeren
ίο Verhältnisse erwarten läßt als die bislang
allgemein benutzten Brennvorrichtungen erfahrungsgemäß ergeben. Auch das weiterhin
bekanntgewordene Verfahren, die im Kesselbetriebe anfallenden Schlacken durch
staubfeine Zuschläge zum Brennstoff und durch besondere Gestaltung des Feuerraumes
(stehender Zylinder, Bettington-Kessel) zur Herstellung von Zement u. dgl. geeignet zu
machen, hat noch Mangel. Insbesondere
zo bietet das Einblasen von unten nach oben
und der damit verbundene Gegenstrom des gebrannten Gutes große Schwierigkeiten für
den Brand und die Gutabfuhr.
Die Erfindung betrifft nun ein Veffahren,
bei dem das Brennen von Zement u. dgl. vereinfacht und eine gute Ausnutzung der im
Brennraum erzeugten Wärmemengen erzielt wird. Es besteht im wesentlichen darin, daß
der gefeinte Rohstoff mit dem ebenfalls gefeinten oder flüssigen oder gasförmigen
Brennstoff getrennt oder gemischt bzw. teilweise einzeln und teilweise gemischt unter
Zuführung von Verbrennungsluft von oben, schräg von oben oder wagerecht in den Feuerungsraum eines Dampfkessels eingelassen
werden, so daß das Brenngut in der äußerst kurzen Zeit, während der es in der Flamme niedersinkt, gargebrannt wird und
gewissermaßen als Schlacke anfällt. Hierbei wird das feinkörnig niederrieselnde Fertiggut zwischen Kühlröhren, die z. B. als Siederöhren
ausgebildet sein können, hindurchgeleitet und unter Verwertung der Abwärme so weit abgekühlt, daß seine Austragung aus
dem Schlackenraum in einfacher Weise erfolgen kann. Das Einblasen des staubförmigen
Rohgutes mit den Feuerungsgasen in annähernd wagerechter Richtung ist an sich bekannt.
Doch geschieht dabei das Brennen in einer besonderen Brennkammer, nicht in der Kesselfeuerung.
Bei allen bisher zur Anwendung gelangten Verfahren zum Brennen von Zement u. dgl.
hat es sich gezeigt, daß in den Brennräumen ein bedeutender Wärmeüberschuß erzeugt
wird; so werden z.B. beim Zementbrennen im Schachtofen etwa 1 000 bis 1 200 WE,
im Drehrohrofen sogar etwa 1 800—2 000 WE für je ι kg Klinker entwickelt, obwohl
tatsächlich nur etwa 375 WE hierfür erforderlich sind. Dieser Wärmeüberschuß ist
unvermeidlich, da er zur Erwärmung der je nach Ofenart verschieden großen Heizgasmengen
dient, mit denen..er größtenteils in die freie Atmosphäre -entweicht und verlorengeht.
Erfahrungsgemäß ist dabei der Brand des Brenngutes um so gleichmäßiger, je höher dieser Wärmeüberschuß ist.
Bei dem vorliegenden Verfahren kann der Wärmeüberschuß sehr groß gehalten werden,
da die entwickelte Wärme, soweit sie nicht zum Brennen des Zements verbraucht wird, mit der Dampferzeugung größtenteils
wiedergewonnen wird. Bei einer Wärmeentwicklung von beispielsweise 1 800 WE je
ι kg Klinker können rechnerisch etwa ι 300 WE zur Dampferzeugung nutzbar gemacht
werden. Nun werden aber in einer Zementfabrik in der Regel nur etwa 500 WE Dampfenergie zum Betriebe aller Aufbereitungsmaschinen
für die Erzeugung von 1 kg Zement benötigt, und da eine Verwendung
überschüssiger Kraft nicht immer möglich ist, so wird bei dem neuen Verfahren zur
Aufnahme und Rückführung der überschüssigen Wärme der Brenngase ein Wärmekreislauf
hergestellt. Dieser wird in einfacher, an sich bekannter Weise dadurch gebildet,
daß die Verbrennungsluft mittels geeigneter Vorrichtungen durch die Brenngase erhitzt g0
wird, so daß also ein Teil der Heizgaswärme nicht zur Dampferzeugung, sondern mit der Verbrennungsluft wieder in den
Brennraum zurückgeführt wird. Bei gleichbleibendem Wärmeinhalt des Brennraumes kann dann entsprechend der zurückgeführten
Wärmemenge die Brennstoffzufuhr verringert werden. Mit der Veränderung der Temperatur
der Verbrennungsluft wird somit auch die Dampferzeugung geregelt.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt die Abbildung. Es bedeuten hierin α eine Brenndüse
für ein Gemisch aus Luft, Rohstoff und Brennstoff, b eine Brenndüse für Luft und
Brennstoff zum Anheizen oder zur Feuerreglung, c den Feuerungsraum eines Röhrenkesseis,
d die Siederöhren desselben, e die als Siederöhren ausgebildeten Kühlröhren für
das niederrieselnde Brenngut, f Sammeltrichter für das Brenngut, aus denen dieses durch
Klappen g in Förderrinnen h gelangt, i den ίο Abzugskanal für die Abgase und k Heizschlangen
zum Anwärmen und Erhitzen der Verbrennungsluft. Der Betrieb einer solchen Anlage gestaltet sich folgendermaßen. Zunächst
wird mittels der Düsen b der Feuerungsraum c auf die für den Brennvorgang
erforderliche Temperatur erhitzt und darauf die Düsen α angestellt. Je nach den Bedürfnissen
des Brandes werden sodann die Düsen b ganz oder teilweise abgestellt. Die
Regelung der Brenntemperatur kann durch die Einstellung des Luftüberschusses in den
Düsen α oder durch besondere Lufteinlässe am Feuerungsraum oder auch Anstellen der
Düsen b erfolgen; diese werden zweckmäßig dicht an die Düsen α herangerückt oder mit
ihnen organisch verbunden, damit die Hilfsflammen die Brennwirkung der Düsen a
kräftig unterstützen.
Der größte Teil des Brenngutes sinkt gargebrannt in der Flamme im Feuerungsraum c
nieder, ein kleiner Teil wird von den Heizgasen mitgerissen und auf deren Weg durch
die Kesselheizräume abgesetzt. Das Brenngut fällt infolge seiner Schwere durch diedicht
nebeneinander angeordneten Siederöhren e, die eine ständige Abkühlung der sie
umgebenden Gasschicht bewirken und somit mittelbar die vorbeiströmenden, im schweißweichen
Zustande ankommenden Brenngutkörnchen zum Erstarren bringen und abkühlen.
Der Wärmekreislauf und die Regelung der Dampferzeugung ist hierbei in der Weise
ausgebildet, daß die Verbrennungsluft zunächst unter Ausnutzung der Abgaswärme vorgewärmt wird und dann in einer zweiten
Erhitzeranlage auf die gewünschte Temperatur gebracht wird.
Die Einbringung des Rohstoffes, des Brennstoffes und der Luft kann auch auf
andere Weise erfolgen, als dies im Ausführungsbeispiel beschrieben ist. Und zwar
können Rohstoff, Brennstoff und Luft, jeder Teil für sich getrennt oder teilweise miteinander
gemischt und teilweise getrennt je nach Rohstoff und Brennstoff, in den Brennraum
gelangen, wobei jedoch immer der feinkörnige Rohstoff, während er in der Flamme bzw. in den Heizgasen schwebt, gebrannt
wird.
Der große, feststehende und daher von mehreren Seiten übersichtliche Brennraum,
dessen Temperatur stetig und leicht überwacht werden kann, das sofortige Anfallen
des gekühlten Brenngutes und die Möglichkeit, die Brenntemperatur auf verschiedene
und sofort wirksame Weise leicht zu regeln, ergeben einen sehr einfachen und sicheren
Betrieb. Das Brennen des Gutes kann jederzeit durch einige wenige Handgriffe abgestellt
und wieder angestellt werden, ohne daß Wärmeverluste und andere mit Verlusten verbundene Umstände, wie z. B. die Erzeugung
von Schwachbrand bei der Ingangsetzung eines Ofens u. a. m., eintreten.
Claims (4)
1. Verfahren zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit u. dgl. und zum
Agglomerieren von Erzen u. dgl., wobei der gefeinte Rohstoff und der gefeinte oder flüssige oder gasförmige Brennstoff
und die Verbrennungsluft zusammen in den Feuerungsraum eines Dampfkessels eingeblasen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff und das Rohgut von oben, schräg von oben oder wagerecht durch Brenndüsen in den Feuerungsraum
eingeblasen und das gebrannte Gut unten zwischen Kühlröhren hindurchgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der
Dampferzeugung und zur Verminderung des Brennstoffverbrauches die Verbrennungsluft in an sich bekannter Weise in
einem Erhitzer durch die Abgase erhitzt und damit ein Teil der Wärmemenge wieder
in den Brennraum zurückgeführt wird.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß besondere Hilfsdüsen (b), die nur Brennstoff oder Brennstoff mit Luft in den Feuerungsraum einführen,
angeordnet sind, die zur Temperaturregelung und zum Anheizen dienen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsdüsen
{b) dicht an die Brenndüsen (a) heran-.
gerückt oder mit diesen verbunden sind, so daß die Hilfsflainme die Brennwirkung
der Düsen (a) unterstützt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST38389D DE444569C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit o. dgl. und zum Agglomerieren von Erzen o. dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST38389D DE444569C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit o. dgl. und zum Agglomerieren von Erzen o. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE444569C true DE444569C (de) | 1927-05-24 |
Family
ID=7463194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST38389D Expired DE444569C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit o. dgl. und zum Agglomerieren von Erzen o. dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE444569C (de) |
-
0
- DE DEST38389D patent/DE444569C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3603387A1 (de) | Verfahren zum betreiben eines gas-infrarotstrahlers und gas-infrarotstrahler | |
DE2853729A1 (de) | Verfahren zum brennen von pellets auf einem wanderrost | |
DE2657239A1 (de) | Regenerativ-gleichstrombrennverfahren fuer die kalkherstellung | |
DE2454857A1 (de) | Verfahren zum gipsbrennen und kocher hierfuer | |
DE444569C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Zement, Kalk, Dolomit, Magnesit o. dgl. und zum Agglomerieren von Erzen o. dgl. | |
DE3915986C1 (de) | ||
CH372237A (de) | Verfahren zum Brennen und Kühlen von körnigem Gut im Schachtofen und Ofen zur Ausübung des Verfahrens | |
DE2517552A1 (de) | Verfahren zur thermischen behandlung von feinkoernigem gut, insbesondere zum brennen von zement | |
DE514068C (de) | Gipsofen mit zwei hintereinandergeschalteten Brennroehren | |
DE363249C (de) | Verfahren zum Brennen mit Gas im Schachtofen | |
DE358604C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Vorkuehlen heisser Koksmassen u. dgl. mittels indifferenter Gase unter gleichzeitiger Ausnutzung der vorhandenen Waermemengen in einer Waermeaustauschvorrichtung | |
DE905526C (de) | Verfahren zur stetigen schlackenfreien Vergasung von Koks | |
DE492089C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung brennbaren Gases | |
DE1408638A1 (de) | Verfahren zum Erhitzen und Befeuchten des einem Hochofen zuzufuehrenden Windes | |
DE374484C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Wasserstoff | |
DE1796057C3 (de) | Mit vergastem öl beheizter SHACHTOFEN | |
DE466191C (de) | Schachtofen zum Brennen und Roesten von Kalk, Zement usw. | |
DE1199175B (de) | Verfahren zum Betrieb eines Doppelschraegofens | |
DE632309C (de) | Gliederkessel | |
AT128326B (de) | Verfahren zur Verminderung des spezifischen Brennstoffverbrauches und Regelung der Temperatur in metallurgischen Öfen aller Art. | |
DE1955499C3 (de) | Verfahren zum Brennen von Kalkstein | |
DE575307C (de) | Verfahren und Ofen zum Brennen von Porzellan und aehnlichen keramischen Erzeugnissen | |
DE205252C (de) | ||
AT117859B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Gas aus Öl oder Teer oder zum Aufspalten der letzteren. | |
DE19647442A1 (de) | Verfahren zur Vorwärmung von Treibgas zum Betrieb von Schachtöfen |