DE4018497C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungsrolle für Fäden, ins­ besondere elastomere Fäden, an Textilmaschinen, insbeson­ dere Strickmaschinen, mit einer die Führungsrolle tragen­ den Welle, die an ihren Enden beidseits der Führungsrolle in Lagerausnehmungen von Halterungen drehend abgestützt ist.

Bei bekannten Führungsrollen dieser Art sind die kreis­ zylindrischen Enden der Welle in den Lagerausnehmungen praktisch ohne Spiel abgestützt. Infolgedessen sammelt sich unvermeidlicher Faserflug in Form von Flusen oder dergleichen im Bereich der Welle zwischen Halterung und Führungsrolle an, was dazu führt, daß die Rolle in ihrem Lauf blockiert wird und schließlich zum Stillstand kommt. Wenn ein zugeführter Faden dann weiter über die Führungs­ rolle gleitet, sägt er sich in diese ein. Bereits beim Stillstand der Führungsrolle und erst recht beim Einsägen des Fadens in die Rolle entstehen unerwünscht hohe Faden­ einlaufspannungen an einer Textilmaschine, die zu Quali­ tätsverschlechterungen des von der Textilmaschine erzeug­ ten Produktes führen.

Die genannten Schwierigkeiten treten insbesondere bei der Verwendung elastomerer Kunststoffäden auf, bei­ spielsweise, wenn solche Fäden von einer Strickmaschine verarbeitet werden, wo es zu einem ungleichmäßigen Maschenbild kommen kann.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Füh­ rungsrolle so zu verbessern, daß sie während ihrer Rota­ tion auch bei erheblichem Faserflug nicht blockiert oder zum Stillstand kommt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lagerausnehmungen in den Halterungen durchgehend ausgebil­ det sind, daß die Enden der Wellen sich zu den Lageraus­ nehmungen hin verjüngen, und daß die sich verjüngenden Enden der Welle die Lagerausnehmungen mit Spiel durch­ dringen und über diese Ausnehmungen vorstehen.

Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß wegen des Spiels der Welle in der Lagerausnehmung stets eine Öffnung vor­ handen ist, durch welche der durch die drehende Welle ver­ dickte Faserflug und anderer Staub abgeschleudert werden kann. Hierdurch ist die Rolle an einem Blockieren gehin­ dert.

Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungs­ formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegen­ der Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:

Fig. 1 eine Führungsrolle für Fäden nach dem Stand der Technik;

Fig. 2 eine erfindungsgemäß verbesserte Führungsrolle für Fäden;

Fig. 3 zwei abgewandelte Ausführungsformen der Erfindung und

Fig. 4 eine weiterhin abgewandelte Ausführungs­ form der Erfindung.

Die Fig. 1 zeigt eine Fadenführungsrolle 1 an sich bekann­ ter Art, die drehfest auf einer Welle 2 sitzt. Die Welle 2 ist mit ihren überstehenden Enden drehend in einer von zwei Lagerblechen 3 und 4 gebildeten Halterung abgestützt, zu welchem Zwecke in den Lagerblechen 3, 4 entsprechende Ausnehmungen 5, 6 vorgesehen sind, welche die Wellenenden ohne Spiel aufnehmen. Die Führungsrolle 1 weist eine ringsumlaufende Nut 7 auf, in welcher ein zu einer Textil­ maschine hin vorlaufender Faden 8, beispielsweise ein ela­ stischer Kunststoffaden geführt ist. Durch den mit be­ stimmter Geschwindigkeit zugeführten Faden 8 wird die Füh­ rungsrolle 1 in Rotation versetzt. Der Faden 8 wird, wie aus Fig. 1 ersichtlich, um einen bestimmten Winkel, bei­ spielsweise 90°, umgelenkt. Die Lagerausnehmungen 5, 6 sind bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform nicht durchgehend ausgebildet, so daß die Enden der Welle 2 nicht über die Halterung vorstehen. Bei einer anderen an sich bekannten Ausführungsform können die Enden der Welle 2 auch über die Lagerbleche 3, 4 hinaus vorstehen, wobei jedoch diese Enden in den Ausnehmungen 5, 6 kein Spiel haben und diese Ausnehmungen durch die Wellenenden prak­ tisch vollständig verschlossen sind.

Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform einer Faden­ führungsrolle 11 gemäß der Erfindung unterscheidet sich vom Stand der Technik gemäß Fig. 1 im wesentlichen durch folgende Merkmale: die Enden 9, 10 der mit der Führungs­ rolle 11 fest verbundenen Welle 12 verjüngen sich nach außen hin in Form von Halbkugeln. Die als Halterung die­ nenden Lagerbleche 13, 14 weisen Lagerausnehmungen 15, 16 - beispielsweise in Gestalt kreisrunder Bohrungen - auf, die im Gegensatz zu Fig. 1 durchgehend ausgebildet sind, also die Lagerbleche 13, 14 vollständig durchdringen. Die sich kugelig verjüngenden Enden 9, 10 der Welle 12 durch­ dringen die Lagerausnehmungen 15, 16, wie aus Fig. 2 er­ sichtlich, mit Spiel und stehen über diese Ausnehmungen 15, 16 vor. In der Führungsnut 17 der Führungsrolle 11 verläuft der zuzuführende Faden 18 in der gleichen Weise wie der Faden 8 in der Nut 7 nach Fig. 1.

Aufgrund der Tatsache, daß die Welle 12 mit ihren sich verjüngenden Enden 9, 10 in den Lagerausnehmungen 15, 16 mit Spiel abgestützt ist, bilden sich im oberen Bereich der Ausnehmungen 15, 16 freie Öffnungen, welche den Raum zwischen den Lagerblechen 13, 14 und den Seitenflächen der Führungsrolle 11 zur Außenseite der Halterung hin öffnen. Die Welle 12 liegt im Betrieb mit ihren Enden gewöhnlich im Bereich einer Kante der Lagerausnehmungen 15, 16 auf, wobei sich aufgrund des erwähnten Spieles die Öffnungen zwischen Lagerausnehmungen 15, 16 und der Welle 12 an den jeweils gegenüberliegenden Randbereichen ausbilden. In der Regel wird infolge der Schwerkraft die Welle 12 im unteren Bereich der Lagerausnehmungen 15, 16 aufruhen, so daß sich die erwähnten Öffnungen im oberen Bereich dieser Ausneh­ mungen ausbilden.

Im Betrieb der Führungsrolle 11 gemäß Fig. 2 dringt Faser­ flug und anderer Staub 19, der insbesondere von dem zuge­ führten Faden 18 stammen kann, in den Zwischenraum zwi­ schen den Außenseiten der Führungsrolle 11 und den Innen­ seiten der von den Lagerblechen 13, 14 gebildeten Halte­ rung ein. Dieser Faserflug sammelt sich im Bereich der Welle 12 an und wird dort in bekannter Weise aufgrund der Rotation der Welle 12 verdickt. Wegen der sich verjüngen­ den Wellenenden 9, 10, die über die Lagerbleche 13, 14 hinaus vorstehen, und wegen des die erwähnten Öffnungen zwischen der Welle 12 und den Lagerausnehmungen 15, 16 verursachenden Spiels der Welle 12 werden die verdickten Faserflug- und andere Staubteilchen jedoch ständig den sich verjüngenden Wellenenden 9, 10 entlang durch die Öffnungen aus der Halterung hinaus und ins Freie geführt. Es kann somit zu keiner Blockierung oder gar Stillsetzung der Führungsrolle 11 kommen.

Es wurde gefunden, daß sich der Faserflug und anderer Staub, der sich zwischen den Lagerblechen 13, 14 und den Außenseiten der Führungsrolle 11 im Bereich der Lageraus­ nehmungen 15, 16 ansammelt, zu kompakten Teilchen verdickt wird, die schließlich in Form schraubenförmiger "Würst­ chen" 20 in Richtung der Pfeile 21 abgeschleudert werden.

Die in an sich bekannter Weise von den Innenseiten der Lagerbleche 13, 14 schräg weggerichtet verlaufenden Seitenflächen der Führungsrolle 11 unterstützen die Kom­ paktierung des eingetretenen Faserflugs oder dergleichen zu den "Würstchen" 20, die dann selbsttätig aus dem Zwi­ schenraum zwischen den Wellenenden 9, 10 und den Lageraus­ nehmungen 15, 16 austreten. Die sich zu den Wellenenden 9, 10 hin verengenden Spalte zwischen den Lagerblechen 13, 14 und den Seitenflächen der Führungsrolle 11 wirken auf die­ se Weise wie ein Trichter.

Die beiden in Fig. 3 ausschnittsweise dargestellten, abge­ wandelten Ausführungsformen von Führungsrollen gemäß der Erfindung wirken in der gleichen Weise wie die Ausfüh­ rungsform gemäß Fig. 2 und unterscheiden sich hiervon nur durch die andere Gestaltung des Wellenendes.

Wie in Fig. 3 mit ausgezogenen Linien dargestellt, ist das Ende 29 der Welle 12 konisch ausgebildet und verjüngt sich bis zu einer Spitze hin.

Bei der in Fig. 3 strichpunktiert dargestellten Ausfüh­ rungsform verjüngt sich das Wellenende 31 nach außen hin in Form eines Ovals.

In Fig. 3 ist jeweils nur ein Ende der Welle 12 darge­ stellt. Das jeweils andere Ende der Welle 12 ist in der gleichen Weise ausgebildet.

Insbesondere erkennt man auch in Fig. 3 wiederum den Zwischenraum zwischen den Wellenenden 29, 31 und der Lagerausnehmung 15, durch welche hindurch verdickter Faserflaum oder dergleichen ("Würstchen" 20) heraus­ transportiert wird.

Man erkennt in Fig. 3 auch deutlich, wie das sich verjün­ gende Ende 29, 31 der Welle 12 an der unteren Kante der Lagerausnehmung 15 aufliegt.

Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich der Konstruktion nach von den bisher beschriebenen Ausfüh­ rungsformen dadurch, daß statt einer durchgehenden Welle Kugeln 41 beidseits der Führungsrolle 11 befestigt sind, mit denen die Führungsrolle 11 in den Lagerausnehmungen 15 und 16 drehend abgestützt ist. Die Kugeln 41 übernehmen somit die Funktion der Wellenenden 9, 10 in Fig. 2.

Der Durchmesser der vorzugsweise als kreisrunde Bohrungen ausgebildeten Lagerausnehmungen 15, 16 ist kleiner als der Durchmesser der Welle 12 bzw. der Kugeln 41. Entscheidend ist nur, daß das sich verjüngende Ende der Welle 12 so in der Lagerausnehmung 15, 16 abgestützt ist, daß sich wegen des vorhandenen Spieles eine Öffnung für den fortlaufenden Durchtritt des verdichteten Faserflaums ergibt.

Bei einem praktisch erprobten Ausführungsbeispiel der Er­ findung hatten die Wellen 12 bzw. die Kugeln 41 einen Durchmesser von 4 mm. Der Durchmesser der Lagerbohrung be­ trug 3 mm. Die kugeligen Enden der Welle tauchten so weit in die Lagerausnehmungen 15, 16 ein, daß sich aufgrund des vorhandenen Spieles eine Öffnung zwischen dem Wellenende und der Lagerausnehmung von etwa 0,2 mm Höhe ergab. Gene­ rell ist es günstig, wenn das Spiel der sich verjüngenden Wellenenden 9, 10, 29, 31, 41 in den Lagerausnehmungen 15, 16 zwischen ein Zehntel und ein Zwanzigstel, vorzugsweise bei etwa ein Fünfzehntel des Durchmessers der Lageraus­ nehmung 15, 16 liegt.

Die beschriebene Wirkung, nämlich der fortlaufende Durch­ tritt des zu "Würstchen" gedrehten Faserflaums durch die Öffnungen zwischen den Wellenenden und den Lagerausnehmun­ gen kann dadurch unterstützt werden, daß an den Seitenflä­ chen der Führungsrolle 12 Mitnehmerelemente für den Faser­ flug oder dergleichen angeordnet oder ausgebildet sind, beispielsweise in Gestalt von Aufrauhungen dieser Flächen, in Form spiralförmiger Nuten, durch Ausbildung schaufel­ ähnlicher Glieder oder auch durch die Anordnung von mes­ serartigen Elementen, welche den Transport des Faserflaums unterstützen.

Claims (8)

1. Führungsrolle für Fäden, insbesondere elastomere Fäden, an Textilmaschinen, insbesondere Strick­ maschinen, mit einer die Führungsrolle tragenden Welle, die an ihren Enden beidseits der Führungsrolle in Lagerausnehmungen von Halterungen drehend abge­ stützt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerausnehmungen (15, 16) in den Halterungen (Lagerbleche 13, 14) durchgehend ausgebildet sind,
daß die Enden (9, 10) der Welle (12) sich zu den Lagerausnehmungen (15, 16) hin verjüngen, und
daß die sich verjüngenden Enden (9, 10) der Welle (12) die Lagerausnehmungen (15, 16) mit Spiel durchdringen und über diese Ausnehmungen vorstehen.

2. Führungsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Enden (9, 10) der Welle (12) kugelförmig ausgebildet sind.

3. Führungsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Enden (29) der Welle (12) konisch aus­ gebildet sind.

4. Führungsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Enden (29) der Welle (12) oval ausge­ bildet sind.

5. Führungsrolle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß als Welle zwei mit der Führungsrolle (11) fest verbundene Kugeln (41) vorgesehen sind, die beidseits der Führungsrolle (11) vorstehen.

6. Führungsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Halterung als Lagerblech (13, 14) und die Lagerausnehmung (15, 16) als kreisförmige Lager­ bohrung ausgebildet sind.

7. Führungsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Spiel der sich verjüngenden Wellenenden (9, 10, 29, 31, 41) in den Lagerausnehmungen (15, 16) zwischen ein Zehntel und ein Zwanzigstel des Durch­ messers der Lagerausnehmungen (15, 16) liegt.

8. Führungsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß ihre Seitenflächen von den Halterungen (Lagerbleche 13, 14) weggerichtet schräg verlaufen, so daß zwischen diesen Seitenflächen und den Halte­ rungen sich zu den Wellenenden (9, 10) hin verengende Spalte entstehen.