DE4437603A1

DE4437603A1 - Verfahren zur Messung und Auswertung von Passermarken auf Druckprodukten

Info

Publication number: DE4437603A1
Application number: DE19944437603
Authority: DE
Inventors: Gerald Loh
Original assignee: SAECHSISCHES INST fur DIE DRU
Current assignee: SAECHSISCHES INSTITUT FUER DIE DRUCKINDUSTRIE GMBH
Priority date: 1994-10-21
Filing date: 1994-10-21
Publication date: 1996-04-25
Anticipated expiration: 2014-10-22
Also published as: DE4437603C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung und Auswertung von Passermarken auf Druckprodukten, insbesondere zur Passerermittlung bei auf Bogen und Bahnen von Druckmaschinen bedruckten Passermarken.

Es sind Einrichtungen zur Passerermittlung bei Druckbogen bekannt, wie beispielsweise die Einrichtung nach der DE-OS 36 25 449, die eine rationelle von der visuellen Bewertung unabhängige Erfassung von Strichabständen in Meßzonen innerhalb von beliebig über den Bogen verteilten Meßstellen von beliebigen Bogenfolgen erlaubt.

Bei dieser Einrichtung enthält der Aufnehmer eine Fernsehkamera mit CCD-Sensor und eine Blitzeinrichtung, dem eine Meßwertaufbereitungseinheit zur Berücksichtigung der Spektralempfindlichkeit der Druckfarben nachgeschaltet ist.

In einer Signalauswerteeinheit erfolgt die Ermittlung der arithmetrischen Mittelwerte und der Standardabweichungen pro Meßzone pro Meßstelle über programmierte Probebogenfolgen. Nachteilig an dieser Einrichtung ist jedoch die niedrige Genauigkeit der Messungen durch das mit dieser Einrichtung angewandte Meß- und Auswertungsverfahren. Fehlerhafte Erfassungen der Passermarken gehen dabei in das Auswertungsergebnis ein und beeinträchtigen dadurch die Qualität, der Druckprodukte.

Die Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht deshalb darin, die Erfassung und Auswertung von zu diesem Zweck geschaffenen Passermarken so durchzuführen, daß die fehlerhaften Meßwerterfassungen verhindert und eine genauere Auswertung erfolgt. Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche. Nachfolgend soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In der einzigen dargestellten Figur wird die Gestaltung der Passermarke dargestellt.

Die Passermarke besteht aus zwei Grundmeßskalen 1, 2 und aus einer zwischen diesen angeordneten Meßskale 3. Die Grundelemente der Skalen 1, 2, 3 sind als Strichelemente 4 ausgebildet.

Durch eine Kamera wird die vorhandene mitgedruckte Passermarke erfaßt. Die Auswertung erfolgt zeilenweise unter einem Winkel von 90° zur Längsrichtung der Strichelemente 4. Die so ermittelten mathematischen "Linienschnittpunkte" 5 der Strichelemente 4 mit den festgelegten Meßzeilen werden mit den Linienschnittpunkten des benachbarten Bereiches der Meßfläche verglichen und daraus die Punktkoordinaten der "Linienschnittpunkte" errechnet. Nach der Errechnung der Punktkoordinaten der Linienschnittpunkte (5) werden diese in einer Speicherbaugruppe abgespeichert und durch eine der Speicherbaugruppe nachgeordneten Auswertungseinrichtung den erfaßten Linienschnittpunkten 5 zugeordnet.

Durch eine Linienschnittpunkts-Abstandsanalyse, die auf der Grundlage von vorgegebenen Strichelementsabständen mittels der Auswertungseinrichtung vorgenommen wird, werden registrierte, nicht zuordenbare "Linienschnittpunkte" (5) als fehlerhaft markiert und gelöscht.

Eine weitere Korrektur einer eventuellen fehlerhaften Passermarkenerfassung erfolgt durch den Vergleich der "Linienschnittpunkte" 5 der jeweiligen Meßzeilen untereinander.

Fehlerhaft erfaßte oder fehlende "Linienschnittpunktskoordinaten" werden durch an sich bekannter Approximationsverfahren benachbarter "Linienschnittpunkte" 5 wertmäßig in der Auswertungseinrichtung ersetzt.

Als Vergleich der Grundmeßskalen 1, 2 und der Meßskale 3 miteinander werden mathematische Verbindungslinien der Bezugslinien 7 der Grundmeßskalen 1, 2 und der Meßskale 3 durch die mathematische Einbeziehung aller Linienschnittpunkte 5 mittels Anwendung an sich bekannter Regressionsverfahren errechnet.

Die geometrische Lagebestimmung der Passermarke wird mittels der Auswertungseinrichtung durch Ermittlung der geometrischen Mittellinie 9 der Meßskale 3 vorgenommen. Danach wird die Errechnung des bestehenden Passermaßes durch eine Differenzbildung aller Lagekoordinaten der Bezugslinienschnittpunkte 8 der Grundmeßskalen 1, 2 zu allen Bezugslinienlinienschnittpunkten 8 der Meßskale 3 unter Verhältnisbildung zum bekannten Absolutmaßstab der Passermarke durchgeführt.

Bezugszeichenliste

1 Grundmeßskale
2 Grundmeßskale
3 Meßskale
4 Strichelement
5 Linienschnittpunkt
6 Zeilenbereich
7 Bezugs-Linien
8 Bezugslinienschnittpunkt der Verbindungslinie der Bezugs-Linien 7 mit der geometrischen Mittellinie der Meßskale 3
9 Geometrische Mittellinie der Meßskale 3

Claims

1. Verfahren zur Messung und Auswertung von Passermarken auf Druckprodukten unter Anwendung von Passermarken, die in Grund- und Meßskalen Strichmarkierungen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß,

a) die Passermarken durch eine Auswertungseinrichtung zeilenweise ausgewertet werden und dabei alle "Linienschnittpunkte" (5) der Strichmarkierungen (4) der Passermarke mit den Meßzeilen erfaßt und durch eine "Linienschnittpunkt-Umfeldanalyse "die Punktkoordinaten dieser "Linienschnittpunkte" (5) errechnet werden,
b) die errechneten Punktkoordinaten der "Linienschnittpunkte" (5) durch eine Speicherbaugruppe abgespeichert und durch die der Speicherbaugruppe nachgeordneten Auswertungseinrichtung den erfaßten "Linienschnittpunkten" (5) zugeordnet werden,
c) alle "Linienschnittpunkte" (5) der jeweiligen Meßzeile, die nach einer Linienschnittpunkt-Abstandsanalyse durch die Auswertungseinrichtung keinem Strichelement (4) zugeordnet werden konnten, als fehlerhaft markiert und gelöscht werden,
d) eine weitere Korrektur einer fehlerhalten Passermarkenerfassung durch Vergleich der "Linienschnittpunkte" (5) der Meßzeilen untereinander erfolgt und fehlende oder fehlerhaft erfaßte "Linienschnittpunktskoordinaten" mittels an sich bekannter Approximationsverfahren benachbarter "Linienschnittpunkte" (5) durch die Auswertungseinrichtung ersetzt werden,
e) Verbindungslinie der Bezugs-Linien (7) der Grundmeßskalen (1, 2) und der Meßskale (3) durch Einbeziehung aller "Linienschnittpunkte" (5) mittels an sich bekannter Regressionsverfahren errechnet werden,
f) die Lage der Passermarkenzeile der geometrischen Mitte der Meßskale (3) durch die Auswertungseinrichtung ermittelt,
g) die Errechnung aller "Linienschnittpunkte" (8) der Verbindungslinie der Bezugs- Linien (7) mit der geometrischen Mittellinie (9) der Meßskale (3) durch die Auswertungseinrichtung vorgenommen wird und
h) die Errechnung des "Passers" durch Differenzbildung aller Lagekoordinaten der Bezugslinienschnittpunkte (8) der Grundmeßskalen (1, 2) zu allen Bezugs- Linienschnittpunkten (8) der Meßskale (3) unter Verhältnisbildung zum bekannten Absolutmaßstab der Passermarke erfolgt.

2. Verfahren zur Messung und Auswertung von Passermarken auf Druckprodukten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle "Linienschnittpunkte" (5) der Meßzeilen mit dem jeweiligen Strichelement (4) einer vorgegebenen Anzahl von Meßzeilen innerhalb des jeweiligen Zeilenbereiches (6) der Passermarken durch eine Speicherbaugruppe abgespeichert und durch die der Speicherbaugruppe nachgeordneten Auswertungseinrichtung den errechneten Koordinaten zugeordnet werden.

3. Verfahren zur Messung und Auswertung von Passermarken auf Druckprodukten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Korrektur einer fehlerhaften Passermarkenerfassung durch Vergleich der erfaßten "Linienschnittpunkte" (5) innerhalb vorgegebener Zeilenbereiche (6) mit denen benachbarter Zeilenbereiche erfolgt.