DE4436989C2 - Verfahren zur Herstellung von in der Patisserie gebräuchlichen Krems, Dressings für Salate sowie stabilisierter Sahne - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in der Patisserie gebräuchlichen Krems, Dressings für Salate sowie stabilisierter SahneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von in der Patisserie
gebräuchlichen Krems, Dressings für Salate sowie stabilisierter Sahne.
Es ist bekannt, Krems zur Herstellung von Torten und anderen Konditorei
erzeugnissen unter Verwendung von Vollei herzustellen. Dies ist auch für an
dere Zubereitungen, wie Dressings für Salate üblich. In alle diese Zubereitun
gen wird das Vollei im rohen Zustand eingebracht. Dabei besteht stets die Ge
fahr, daß durch das Vollei eine Kontamination der Zubereitung mit Salmonellen
erfolgen kann, die beim Verzehr der Artikel bei den betreffenden Personen zu
schweren gesundheitlichen Schäden, ja sogar zum Tod führen kann. Derartige
Fälle sind in letzter Zeit immer wieder bekannt geworden, und man warnt daher
überall vor dem Verzehr von mit rohem Ei zubereiteten Artikeln.
Stabilisatoren für Sahne werden in aller Regel auf Gelatinebasis hergestellt.
Sie bedürfen einer besonderen Zubereitung, was einen zusätzlichen technolo
gischen Aufwand erforderlich macht. Benutzt werden diese Stabilisatoren bei
spielsweise bei der Herstellung von Sahnetorten, wo durch diese stabilisie
renden Zusätze verhindert werden soll, daß die aufgeschlagene Sahne vorzei
tig in sich zusammenfällt. Auch wird dadurch gewährleistet, daß die Sahne
frosterstabil ist.
In der Zeitschrift "Lebensmitteltechnik" (1990) 22(3) 89-91 ist die Zuberei
tung eines löslichen Weizenproteinprodukts beschrieben, bei dem Weizen ge
mahlen und mit Wasser zu einem Teig verarbeitet wird, der in Proteinfraktio
nen und Stärkefraktionen getrennt wird. Die Proteinfraktion wird weiter be
handelt und getrocknet. Das erhaltene cremefarbene Pulver ist in hohem Maße
löslich. Es wird zur Herstellung von u. a. Fleischprodukten, Dressings, Sau
cen sowie Schlagcremersatz als Ersatz für Eigelb eingesetzt. Jedoch ist
dieses Weizenproteinprodukt nicht für die Substituierung von Vollei geeignet,
da dieses Protein bei der Verarbeitung nicht die charakteristischen Eigen
schaften von Vollei, also Eidotter und Eiklar, entwickelt.
In der US-PS 4 285 862 wird ein Protein-Isolat-Produkt vorgestellt, das
aus pflanzlichem Material wie Getreide, Leguminosen, Sonnenblumensamen,
Erdnüssen, Raps und Soja durch isoelektrische Fällungstechnik gewonnen
wird. Das Isolat, das sich aus verschiedenen Pflanzenproteinen darstellt,
wird als teilweiser oder gänzlicher Ersatz von Eiweiß in vielen Lebensmit
telzubereitungen verwendet wie beispielsweise Ölemulsionen, fleischloser
Frühstückswurst, hühnerfleischähnliche Fertiggerichte, Produkte analog
Seefisch und analog Schinken.
Der Einsatz dieses Protein-Isolat-Produkts reichert wohl das zu schaffen
de Produkt mit Protein an und kann als Ersatz von Eiklar eingesetzt werden,
von einer Substitution von Vollei kann aber nicht die Rede sein, da auch
hier vom alleinigen Zusatz von Protein nicht der Charakter des Zusatzes
von Vollei erreicht werden kann.
Es ergibt sich daher die Aufgabe, eine Lösung zu finden, wie alle diese Zu
bereitungen ohne den Einsatz von Vollei oder Gelatinepräparaten in gleicher
Qualität wie bisher geschaffen werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst wie im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 dargelegt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind aus den An
sprüchen 2 bis 4 zu entnehmen.
Es hat sich gezeigt, daß die aus Roggenmahlprodukten zu isolierenden wasser
löslichen Inhaltsstoffe, die Proteine und Pentosane, sich sehr gut für die
Substituierung von Vollei eignen, da man von einem synergistischen Zusammen
wirken beider isolierter Inhaltsstoffe ausgehen kann, und alle damit herge
stellten Produkte die gleichen Eigenschaften aufweisen, als ob natürliches
Vollei zugesetzt worden wäre. Bei der Bereitung von Krems für die Verwendung
in der Patisserie, für die Herstellung von Dressings für die Zubereitung
von Salaten oder als stabilisierender Zusatz für Sahne eignen sich die iso
lierten Inhaltsstoffe gleichermaßen gut. Dies hat dazu den nicht zu unter
schätzenden Vorteil, daß bei diesen Bereitungen, bei denen Vollei im rohen
Zustand eingesetzt wurde und dadurch die Gefahr der Kontamination mit Salmo
nellen bestand, dieselbe völlig ausgeschaltet ist und man beim Verzehr die
ser Artikel gesundheitlich keinerlei Gefahren ausgesetzt ist. Außerdem sind
die eingesetzten Roggeninhaltsstoffe ballaststoffhaltig, und es wird eine
Brennwertreduzierung im Erzeugnis erreicht.
Dabei ist die Herstellung der Krems und der anderen Erzeugnisse verhältnis
mäßig einfach, da alles in einer all-in-Bereitung hergestellt werden
kann. Um den hier eingeführten Begriff all-in-Bereitung zu definieren,
sei gesagt, daß es sich bei einer solchen Bereitung um eine Verfahrensfüh
rung handelt, zu der nur ein Gefäß notwendig ist, also alles in einem Zug
in einem Gefäß bereitet werden kann. Eine solche Verfahrensführung erfordert
wenig Aufwand an Gerätschaften und ist auch in einer verhältnismäßig kurzen
Zeit zu realisieren; was sich letztendlich auch kostengünstig auswirkt. Die
Erzeugnisse sind auch in geschmacklicher Hinsicht denen mit Vollei hergestell
ten Zubereitungen als ebenbürtig zu bezeichnen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Dressings besitzen
obendrein den Vorteil, daß sie auch auf warme Speisen aufgebracht werden
können, ohne sich dabei zu zersetzen. So ist es denkbar, derartige Dressings
auch zu Pommes frites oder pikanten Fleischgerichten zu reichen.
Die Erfindung ist an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Im folgenden steht "Roggeninhaltsstoffe" für die erfindungs
gemäßen löslichen Proteine und Pentosane aus Roggenmahl
produkten.
In eine Tischanschlagmaschine werden 225 g Roggeninhaltsstoff-Suspension,
die im Verhältnis von Roggeninhaltsstoffen: Wasser von 1 : 8 hergestellt
ist, 225 g feiner Kristallzucker, 1 g Vanillearoma und 2 g Salz eingege
ben, was kurz verrührt wird. Anschließend werden 550 g Butter in kleinen
Portionen zugegeben und das Ganze 1 bis 2 min durchgerührt mit einer
Drehzahl des Rührwerkzeugs von 300 min-1, dann wird die Drehzahl erhöht
auf 600 min-1 und maximal 2 min aufgeschlagen, danach wird die Drehzahl
wieder auf 300 min-1 eingestellt, und der Krem wird bis zur gewünschten
Konsistenz weitergeschlagen. Es empfiehlt sich eine Aufschlagzeit von
15 min bis zur Fertigstellung des Krems. Ergebnis: Dichte des Krems
0,476 g/ml.
Ebenso ist es möglich, ein Krempulver herzustellen, das zur Bereitung
eines Krems im Haushalt oder in Konditoreien sich eignet. Dazu werden
20 g Roggeninhaltsstoffe, 2 g gekörnte Zitronensäure, 20 g Zucker und
ein Geschmacksbildner wie Fruchtpulver aus Erdbeere, Banane, Nuß oder
auch Kakaopulver miteinander gemischt. Diese Mischung kann im Handel
angeboten werden und dient in Verbindung mit Wasser, Milch, Sahne oder
Fruchtsaft zur Herstellung eines Krems. Die Bereitung eines Fettkrems
erfolgt in der Weise, daß wie bei 1 verfahren wird, nur an Stelle von
Butter Backmargarine eingesetzt wird.
30 g Roggeninhaltsstoffe im trockenen Zustand, 25 g Zucker, 4 g Salz,
2 g Zitronensaft, 280 g Essigwasser mit 0,4% Säuregehalt und 665 g
Speiseöl werden in eine Tischanschlagmaschine gegeben, wobei der Zusatz
des Öls während des Rührens mit einer Drehzahl von 600 min-1 langsam
in den bereits entstandenen Schaum gegeben wird. Die Aufschlagzeit be
trägt 10 min. So entsteht ein Grundkrem, dem je nach Geschmacksrich
tung Pasten wie Senf, Tomatenmark, Meerrettich oder Knoblauchpaste zu
gesetzt werden kann. Aber auch Gewürze, Worcestersauce, Kapern sowie
pulverförmige Gewürze wie Curry, Ingwer, Knoblauch, Pfeffer, Paprika,
Senfpulver sowie Dill oder Petersilie können zugesetzt werden.
Auch lassen sich für den Handel kleine Packungen herstellen, die Grund
substanzen wie Roggeninhaltsstoffe, Zucker, kristalline Zitronensäure
und Salz enthalten, aus denen jede Hausfrau mit einem im Haushalt übli
chen Mixgerät unter Zugabe von Essigwasser und Öl sowie den entsprechen
den Gewürzen sich eine Dressingkrem selbst herstellen kann.
6 g Roggeninhaltsstoffe, 15 g Puderzucker, 1 g Salz, 1 g Aroma und
200 g Sahne werden in einen Rührer eingebracht, kurz verrührt und 1,5
min bei einer Drehzahl von 600 min-1 des Rührwerkzeugs aufgeschlagen.
Die steife Sahne wird zu Sahne-Törtchen verarbeitet. Diese können in
einer Tiefkühltruhe aufbewahrt werden, ohne daß sie dabei ihre Struk
tur verlieren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von in der Patisserie gebräuchlichen Krems,
Dressings für Salate sowie einer stabilisierten Sahne, dadurch ge
kennzeichnet, daß den Ingredienzien wie Butter, Backmargarine, Zucker,
Salz, Aromen, Zitronensaft oder -säure, Essig, Pflanzenöl, Sahne und
ggf. Geschmackszusätzen aus
Roggenmahlprodukten gewonnene lösliche Proteine und Pentosane in einem Verhältnis von 1 : 5 bis 1 : 12 in Wasser gelöst oder auch im
trockenen Zustand zugesetzt und jeweils in einer "all-in"-Bereitung
aufgeschlagen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Torten
krembereitung 210 bis 250 g der Roggeninhaltsstoff-Suspension, 210 bis
250 g Kristallzucker, 500 bis 600 g Butter oder Backmagarine sowie Salz
und Vanillearoma bei einer Drehzahl des Rührwerkzeugs bis etwa 300 min-1
etwa 30 s bis 2 min aufgeschlagen, alsdann die Drehzahl auf ca. 600 min-1
erhöht und weitere 30 s bis etwa 2 min aufgeschlagen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Dressing
krembereitung 30 bis 35 g der getrockneten Roggeninhaltsstoffe, 20 bis 25 g
Zucker, 3 bis 5 g Zitronensaft, 260 bis 280 g mit Wasser verdünnter
0,3%-iger Essig, 630 bis 670 g Pflanzenöl und Salz in einem Rührer zu
einer Krem aufgeschlagen werden und das Ganze mit Gewürzen abgeschmeckt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bereitung
einer frosterstabilen Sahne 4 bis 8 g der getrockneten Roggeninhaltsstoffe,
12 bis 18 g Puderzucker, 200 bis 250 g Sahne, Salz und ggf. 1 bis 1,5 g
Aroma in einem Rührer bei einer Drehzahl von ca. 600 min-1 aufgeschla
gen wird.
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---|---|---|---|
DE4436989A DE4436989C2 (de) | 1994-10-07 | 1994-10-07 | Verfahren zur Herstellung von in der Patisserie gebräuchlichen Krems, Dressings für Salate sowie stabilisierter Sahne |
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DE4436989A1 DE4436989A1 (de) | 1996-04-11 |
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Families Citing this family (2)
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DE1492991B (de) * | Finandal S A , Paris | Verfahren zur Herstellung eines insbesondere als Eierersatz verwend baren Nahrmittels | ||
US4285862A (en) * | 1976-09-30 | 1981-08-25 | General Foods, Limited | Protein isolate product |
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Food Science and Technology Abstracts, 90(08):G0006 * |
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