DE4434025A1 - Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, Bohrer zur Durchführung des Verfahrens und Verwendung des Bohrers - Google Patents
Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, Bohrer zur Durchführung des Verfahrens und Verwendung des BohrersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, wobei mittels
eines Bohrers mit einer Bohrstange, an deren vorderen Ende ein Bohrkopf angeordnet ist, der
eine mit Schleif- oder Schneidmitteln versehene, um die Längsachse der Bohrstange rotierende
Bohrkrone aufweist, eine Endbohrung erzeugt oder eine vorhandene Bohrung zu einer Endboh
rung erweitert wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Bohrer für spröde Werkstoffe, mit einer um ihre Längsach
se rotierbaren Bohrstange, an deren vorderen Ende ein Bohrkopf angeordnet ist, der eine mit
Schleif- oder Schneidmitteln versehene erste Bohrkrone mit Außenabmessungen, denen bei
Rotation um die Längsachse ein erster Hüllkreis zuzuordnen ist, aufweist.
Derartige Verfahren und Bohrer sind aus der Produktinformationsschrift "Forets couronne, Core
drills, Bohrkronen" der Firma DIAMANT BOART bekannt. Darin sind Bohrer dargestellt, die eine
mit einem Außengewinde versehene Bohrstange aufweisen, mittels der der Bohrer in einer
Bohrmaschine gehalten werden kann. Am vorderen Ende der Bohrstange ist ein Bohrkopf mit
einer Bohrkrone vorgesehen. Die Bohrkrone ist in Form einer Scheibe ausgebildet, die teilweise
in den Bohrkopf eingelassen ist. Die Zylindermantelfläche der Bohrkrone und die dem zu boh
renden Werkstoff zugewandte Stirnseite weist einen Diamantbelag auf. Die Längsachse der
Bohrstange entspricht der Rotationsachse. Beim Rotieren des Bohrkopfes mitsamt der Bohrkro
ne wirkt der Diamtbelag als Schleif- und Schneidmittel für den zu bohrenden Werkstoff, trägt
diesen ab und erzeugt so die Bohrung. Bei der Rotation um die Rotationsachse ist der
Bohrkrone ein Hüllkreis zuzuordnen, mit einem Durchmesser, der demjenigen der Bohrkrone
entspricht. Der Durchmesser des Hüllkreises entspricht auch dem Durchmesser der erzeugten
Bohrung.
Beim Bohren von spröden Werkstoffen werden in den Randzonen der Bohrung Materialschädi
gungen induziert. Es hat sich gezeigt, daß bei spröden Werkstoffen, wie Glas oder Keramik, in
den Randzonen Risse auftreten, die von der Schädigungsstelle ausgehend eine kurze Strecke
ins Innere des Glases und dann im wesentlichen parallel zur abgetragenen Oberfläche verlau
fen. Diese ellipsenförmigen, longitudinalen Risse führen zu einer Festigkeitsreduzierung des
gebohrten Werkstoffes. Dabei ist die Rissentstehung und Rissausbreitung umso ausgeprägter,
je höher die beim Abtrag des Werkstoffes auftretenden mechanischen Spannungen sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, wo
bei mittels eines Bohrers mit einer Bohrstange, an deren vorderen Ende ein Bohrkopf angeord
net ist, der eine mit Schleif- oder Schneidmitteln versehene, um die Längsachse der Bohrstan
ge rotierende Bohrkrone aufweist, eine Endbohrung erzeugt oder eine vorhandene Vorbohrung
zu einer Endbohrung erweitert wird, und wobei der Bohrkopf mittels eines Führungselementes,
das, in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, hinter der Bohr
krone angeordnet ist, in der Endbohrung geführt wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Bohrer zum Bohren spröder Werkstoffe, mit einer um ihre
Längsachse rotierbaren Bohrstange, die an ihrem vorderen Ende einen Bohrkopf aufweist, der
eine mit Schleif- oder Schneidmitteln versehene Bohrkrone mit Außenabmessungen, denen bei
Rotation um die Längsachse ein äußerer Hüllkreis zuzuordnen ist, und ein Führungselement
umfaßt, das, in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, hinter der
Bohrkrone angeordnet ist.
Aus Dubbel II, 1966, Seite 649 (Bild 134) ist ein Tiefbohrer in Form eines Spindelbohrers zum
Bohren tiefer Löcher bekannt. Der Spindelbohrer weist einen Schaft auf, dessen vorderes Ende
einen Bohrkopf trägt, der um die Längsachse des Schaftes rotierbar ist. Der Bohrkopf trägt eine
mit einer Schneide versehene, im Querschnitt kreisförmige Bohrkrone. Beim Rotieren des Bohr
kopfes ist der Bohrkrone ein Hüllkreis zuzuordnen, der dem Durchmesser der erzeugten Boh
rung entspricht. In einem Bereich unterhalb der Bohrkrone ist der Bohrkopf mit Nocken verse
hen. Bei Rotation um die Längsachse des Schaftes ist den Nocken ein Hüllkreis zuzuordnen,
mit einem Durchmesser, der ebenfalls demjenigen der Bohrung entspricht. Die Nocken verhin
dern so ein "Verlaufen" des Bohrers und erhöhen dadurch die Führungsgenauigkeit.
Das daraus zu entnehmende Verfahren und der bekannte Bohrer sind geeignet zum Führen
des Bohrkopfes beim Bohren tiefer Bohrungen in Metallen, jedoch nicht in spröde Werkstoffen.
Durch Schläge der rotierenden Nocken an die Innenwandung der Bohrung werden zusätzliche
Risse im Randzonenbereich erzeugt. Diese verringern die Festigkeit des mit der Bohrung ver
sehenen spröden Werkstoffes zusätzlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das ein schädigungsar
mes und führungsgenaues Bohren tiefer Bohrungen in spröden Werkstoffe erlaubt, einen Boh
rer hierfür bereitzustellen und eine geeignete Verwendung des Bohrers anzugeben.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe ausgehend von dem eingangs genannten Ver
fahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Erzeugung der Endbohrung eine Vorbohrung
erweitert wird, die mittels einer Bohrkrone, die in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende
der Bohrstange gesehen vor der die Endbohrung erzeugenden Bohrkrone und koaxial zu dieser
auf dem Bohrkopf angeordnet ist, erzeugt wird. Mit der vorderen, ersten Bohrkrone wird eine
Vorbohrung im Werkstoff erzeugt oder, sofern bereits eine Bohrung vorhanden ist, diese gerad
linig erweitert. Die dabei auf den Werkstoff wirkenden mechanischen Scher- und Schlagbean
spruchungen erzeugen an der Innenwandung der Vorbohrung einen geschädigten Randzonen
bereich mit ellipsenförmigen, longitudinalen Rissen. Durch die Erweiterung der Vorbohrung wird
der geschädigte Randzonenbereich entfernt. Bei der Erweiterung der Vorbohrung werden zwar
neue Schädigungen im Werkstoff induziert. Der geschädigte Randzonenbereich kann aber da
durch schmal gehalten werden, daß die Vorbohrung nur geringfügig erweitert wird, weil dabei
auch nur entsprechend geringe mechanische Kräfte auf die Innenwandung der Vorbohrung wir
ken. Zur Erzeugung der Endbohrung kann die Vorbohrung schrittweise erweitert werden, wobei
der Abtrag von der Innenwandung der jeweiligen Vorbohrung gering gehalten werden kann und
von Bohrung zu Bohrung abnehmen kann. Die einzelnen Bohrkronen sind auf einer gemeinsa
men Achse, der Rotationsachse des Bohrers, angeordnet. Dadurch, daß die Erweiterung zur
Endbohrung mittels Bohrkronen erfolgt, die derart koaxial zueinander verlaufen wird gewährlei
stet, daß der Abtrag des Werkstoffes über den Umfang der Vorbohrung bzw. jeder Vorbohrung
gleichmäßig erfolgt, so daß wiederum die beim Bohren auftretenden Kräfte gleichmäßig auf die
Innenwandung der Bohrungen verteilt werden.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn zur Erzeugung der Endbohrung mindestens
zwei Vorbohrungen schrittweise erweitert werden, die mittels mindestens zweier Bohrkronen,
die in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen vor der die Endboh
rung erzeugenden Bohrkrone und koaxial zu dieser auf dem Bohrkopf angeordnet ist, erzeugt
werden. Das schrittweise Aufbohren der Vorbohrungen zu der Endbohrung gewährleistet einen
besonders schmalen Schädigungsbereich, wenn die Spantiefe gering gehalten wird. Die Span
tiefe kann auch von der einen zur nächsten Bohrung jeweils verringert werden. In dieser Hin
sicht hat es sich auch besonders bewährt, zur Erzeugung der Endbohrung den Durchmesser
der vorhergehenden Bohrung nur geringfügig, vorzugsweise weniger als 0,8 mm, zu erweitern.
Besonders glatte und schädigungsarme Bohrungen werden erhalten, wenn die erste Vorboh
rung mittels einer Bohrkrone erzeugt wird, die mit Diamantbelag einer mittleren Korngröße im
Bereich von 200 µm bis 1000 µm, vorzugsweise von 570 µm bis 740 µm versehen ist, und daß
jede weitere Bohrung mit einer Bohrkrone erzeugt wird, die mit Diamantbelag einer mittleren
Korngröße im Bereich von 200 µm bis 300 µm versehen ist.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe weiterhin da
durch gelöst, daß bei dem eingangs genannten, ein Bohren mit einem am Bohrkopf angeorden
ten Führungselement betreffenden Verfahren, zwischen dem Führungselement und der Innen
wandung der Endbohrung ein Druckpolster aufrechterhalten wird. Das Druckpolster verringert
die Kontaktmöglichkeiten des Führungselementes mit der Innenwandung der Endbohrung, ins
besondere verhindert es das Verklemmen des rotierenden Führungselementes. Weiterhin
gleicht das Druckpolster gleicht auch Oberflächenrauhigkeiten der Innenwand der Endbohrung
aus. Mittels des Druckpolsters wird somit ohne Berührung mit der Innenwandung der Endboh
rung die Führung des Bohrkopfes durch das Führungselement gewährleistet.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Verfahren erwiesen, bei dem das Druckpolster zwischen
dem Führungselement und der Innenwandung der Endbohrung in einem Sicherheitsspalt mit
einer Spaltweite von weniger als 0,05 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,01 mm bis 0,03 mm,
aufrechterhalten wird. Spaltweiten in diesem Bereich gewährleisten eine gute Führungsgenau
igkeit bei gleichzeitig geringer Gefahr des Verklemmens der Führungselemente in der
Endbohrung.
Besonders gute Ergebnisse werden mit einem Verfahren erzielt, bei dem daß das Druckpolster
aufrechterhalten wird, indem der Endbohrung eine Flüssigkeit zugeführt wird. Flüssigkeiten sind
leicht handhabbar, sie können gleichzeitig als Schmiermittel für die Bohrkrone dienen. Beson
ders bewährt hat es sich die Flüssigkeit der Endbohrung durch im Führungselement vorgesehe
ne Kanäle von außen zuzuführen. Bei einer derartigen Verfahrensweise sind keine zusätzlichen
Zuleitungen für die Flüssigkeit erforderlich, die das Bohren möglicherweise stören oder sich in
der Bohrung verklemmen könnten.
Als vorteilhaft hat sich ein Verfahren erwiesen, bei dem für die Führung des Bohrkopfes in der
Endbohrung mehrere, über den Umfang des Bohrkopfes gleichmäßig verteilte Führungsele
mente eingesetzt werden. Die gleichmäßige Verteilung verhindert Unwuchten. Gleichzeitig wird
die Führungsgenauigkeit erhöht. Hierzu können die Führungselemente beispielsweise in einer
Ebene senkrecht zur Rotationsachse des Bohrers und/oder in einer parallel zur Rotationsachse
verlaufenden Ebene am Bohrkopf angeordnet sein.
Eine besonders schädigungsarmes und führungsgenaues Bohren tiefer Bohrungen erlaubt ein
Verfahrens, bei dem mittels eines Bohrers mit einer Bohrstange, an deren vorderen Ende ein
Bohrkopf angeordnet ist, der eine mit Schleif- oder Schneidmitteln versehene, um die Längs
achse der Bohrstange rotierende Bohrkrone aufweist, eine Endbohrung erzeugt oder eine vor
handene Bohrung zu einer Endbohrung erweitert wird, und bei dem der Bohrkopf mittels eines
Führungselementes, das, in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gese
hen, hinter der Bohrkrone angeordnet ist, in der Endbohrung geführt wird, wobei zur Erzeugung
der Endbohrung eine Vorbohrung erweitert wird, die mittels einer Bohrkrone, die in Längsach
senrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, vor der die Endbohrung erzeugen
den Bohrkrone und koaxial zu dieser auf dem Bohrkopf angeordnet ist, erzeugt wird, und wobei
zwischen dem Führungselement und der Innenwandung der Endbohrung ein Druckpolster auf
rechterhalten wird. Dabei erlaubt das schrittweise Aufbohren bis zur Endbohrung mittels einer
stufenartig ausgebildeten Bohrkrone, bei der die einzelnen Bohrkronen auf einer gemeinsamen
Rotationsachse angeordnet sind, wie oben bereits erläutert, die Erzeugung einer Endbohrung
mit besonders glatter und schädigungsarmer Innenwand. Um die Qualität der so erzeugten In
nenwand zu erhalten, ist das Druckpolster zwischen dem Führungselement und der Innenwand
der Endbohrung vorgesehen, das auch bei tiefen Bohrungen eine Führung des Bohrkopfes in
der Endbohrung ohne wesentliche Belastung oder Beschädigung der Innenwand ermöglicht.
Hinsichtlich des Bohrers wird die der Erfindung zugrunde liegende technische Aufgabe erfin
dungsgemäß einerseits dadurch gelöst, daß, ausgehend von dem eingangs genannten Bohrer,
der Bohrkopf eine zweite Bohrkrone aufweist, die, in Längsachsenrichtung auf das vordere
Ende der Bohrstange gesehen, hinter der ersten Bohrkrone angeordnet ist, und die Außenab
messungen aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse ein koaxial zum ersten Hüllkreis
verlaufender, zweiter Hüllkreis zuzuordnen ist, dessen Durchmesser größer ist als derjenige
des ersten Hüllkreises. Die Längsachse der Bohrstange entspricht der Rotationsachse des
Bohrers. Mit der vorderen, ersten Bohrkrone wird die Vorbohrung im Werkstoff erzeugt oder,
sofern bereits eine Bohrung vorhanden ist, geradlinig erweitert. Der Durchmesser des der zwei
ten Bohrkrone zuzuordnenden Hüllkreises entspricht dem Durchmesser der zunächst zu erzeu
genden Vorbohrung. Die beim Bohren auftretenden mechanischen Scher- und Schlagbean
spruchungen des Werkstoffes erzeugen an der Innenwandung der Bohrung einen geschädigten
Randzonenbereich mit ellipsenförmigen, longitudinalen Rissen. Der hinter der ersten Bohrkrone
angeordneten zweiten Bohrkrone ist ein Hüllkreis mit einem größeren Durchmesser zuzuord
nen. Sie erweitert daher die Vorbohrung. Dabei wird der geschädigte Randzonenbereich der
Vorbohrung entfernt. Bei der Erweiterung der Vorbohrung werden jedoch neue Schädigungen
in der erweiteren Bohrung induziert, die jedoch eine geringere Schädigungstiefe aufweisen. Der
geschädigte Randzonenbereich kann nämlich dadurch schmal gehalten werden, daß die Vor
bohrung nur geringfügig erweitert wird, weil dabei auch nur entsprechend geringe mechanische
Spannungen beim Bohren auftreten. Dadurch, daß die Hüllkreise der Bohrkronen in Bezug auf
die Rotationsachse des Bohrers koaxial zueinander verlaufen wird gewährleistet, daß bei der
Erweiterung der Vorbohrung die abgetragene Spantiefe, und damit die Verteilung der mechani
schen Belastungen durch das Bohren, über den Umfang der Vorbohrung gleichmäßig ist.
Bevorzugt wird eine Ausführungsform des Bohrers, bei der der Bohrkopf mindestens drei Bohr
kronen aufweist, die, in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen,
hintereinander angeordnet sind, und deren Außenabmessungen derart sind, daß die ihnen bei
Rotation um die Längsachse der Bohrstange zuzuordnenden Hüllkreise koaxial zueinander ver
laufen und in ihrem Durchmesser von vorne nach hinten zunehmen. Die Durchmesser der den
Abmessungen der einzelnen Bohrkronen zuzuordnenden Hüllkreise können dabei so gewählt
werden, daß, von dem Durchmesser der Vorbohrung ausgehend, die Erweiterung der Bohrung
durch die jeweilige Bohrkrone sukzessive abnimmt. Hierdurch ist es möglich, eine besonders
glatte und schädigungsarme Innenwandung der Endbohrung zu erzeugen. Eine Anzahl von vier
bis sechs Bohrkronen hat sich als günstig erwiesen. Dadurch, daß die Hüllkreise der Bohrkro
nen koaxial zueinander verlaufen wird wiederum ein gleichmäßiger Abtrag des Werkstoffes
über den Umfang der jeweiligen vorhergehenden Bohrung ermöglicht.
Besonders bewährt hat es sich, den erfindungsgemäßen Bohrer so zu gestalten, daß, in Längs
achsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, die letzte Bohrkrone Außenab
messungen aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse ein Hüllkreis zuzuordnen ist, mit
einem Durchmesser, der nur geringfügig, vorzugsweise weniger als 0,8 mm größer ist als der
entsprechende Hüllkreis der vorletzten Bohrkrone. Durch die geringfügige Erweiterung der Vor
bohrung aufgrund der, in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen,
letzten Bohrkrone, erfolgt nur noch ein leichter Abtrag des Werkstoffes mit geringen mechani
schen Kräften. Dadurch sind die in der Innenwandung der endgültigen Bohrung induzierten
Spannungen gering, ebenso wie die Tiefe der dabei erzeugten Schädigungszone.
Es hat sich bewährt, einen Bohrer mit Bohrkronen auszubilden, die koaxial zueinander ange
ordnet sind. Hierdurch wird insbesondere die Schlagbeanspruchung der Bohrungs-Innenwand
vermieden, die bei nicht koaxial zueinander angeordneten Bohrkronen beobachtet wird. Die
Bohrkronen können beispielsweise in Form von Scheiben oder Ringen ausgebildet sein, die an
ihrem Außenumfang mit zahnartigen Diamantleisten belegt sind.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Bohrkronen an ihrem Außenumfang mit Diamantbelag
zu versehen. Aufgrund der großen Härte der Diamantkörnung erfolgt der Werkstoffabtrag in er
ster Linie durch Anritzen und Ausbrechen der Glasoberfläche; bei geringen Spantiefen auch
durch Abschleifen. Die Schädigungstiefe kann dadurch gering gehalten werden. Dabei hat es
sich besonders bewährt, daß in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange ge
sehen, die vorderste Bohrkrone mit Diamantkörnung einer mittleren Korngröße im Bereich von
200 µm bis 1000 µm, vorzugsweise von 570 µm bis 740 µm belegt ist, und daß weitere Bohr
kronen mit Diamantkörnung einer mittleren Korngröße im Bereich von 200 µm bis 300 µm be
legt sind. Mit einer Diamantkörnung, die von Bohrkrone zu Bohrkrone feiner wird, ist es mög
lich, besonders glatte, schädigungs- und spannungsarme innere Oberflächen der Bohrung zu
erhalten.
Vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform des Bohrers erwiesen, bei dem die Bohrkronen im
wesentlichen in Form auswechselbarer Scheiben ausgebildet sind, deren in Richtung auf den
zu bohrenden Werkstoff weisende Oberflächen segmentweise mit Diamantbelag versehen sind.
Die Ausbildung in Form einer Scheibe erlaubt eine leichte Stapelbarkeit und Zentrierbarkeit der
Bohrkronen auf dem Bohrkopf. Ihre Auswechselbarkeit gewährleistet, daß der Bohrer an unter
schiedliche Ansprüche hinsichtlich Werkstoff und Bohrung leicht angepaßt werden kann. Die
Abstufung der Durchmesser der Bohrkronen von der einen zu der nächsten Bohrkrone ist
variabel. Der am Außenumfang angeordnete Diamantbelag kann in Form einer ebenfalls aus
wechselbaren Diamantleiste an der Bohrkrone befestigt sein. Sofern keine Vorbohrung im
Werkstoff vorhanden ist, kann es erforderlich sein, auch die dem Werkstoff zugekehrte Stirnsei
te der ersten Bohrkrone mit Diamantbelag zu versehen. Für die erste Bohrkrone haben sich
Diamantbeläge mit einer nach innen geneigten Stirnfläche bewährt. Für die auf die erste Bohr
krone folgenden Bohrkronen sind hingegen Diamantbeläge mit senkrecht zur Rotationsachse
des Bohrkopfes angeordneten Stirnflächen günstiger.
Weiterhin wird die oben angegebene Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ausge
hend von dem eingangs beschriebenen, mit einem Führungselement versehenen Bohrer das
Führungselement Außenabmessungen aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse der
Bohrstange ein koaxial zum äußeren Hüllkreis verlaufender, innerer Hüllkreis zuzuordnen ist,
der um einen Sicherheitsspalt kleiner ist als derjenige des äußeren Hüllkreises. Der Sicherheits
spalt verringert die Kontaktmöglichkeiten des Führungselementes mit der Innenwandung der
Bohrung, insbesondere verhindert er das Verklemmen des rotierenden Führungselementes.
Das Führungselement kann beispielsweise in Form einer am Umfang des Bohrkopfes angeord
neten Leiste oder einer Spirale ausgebildet sein. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Sicher
heitsspalt mit einer Spaltweite von weniger als 0,05 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,01 mm
bis 0,03 mm erwiesen. Bei geringeren Spaltweiten nimmt die Gefahr des Verklemmens der
Führungselemente in der endgültigen Bohrung zu, bei größeren Spaltweiten nimmt die Füh
rungsgenauigkeit ab.
Besonders bewährt hat sich eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bohrers, bei dem
mehrere Führungselemente vorgesehen sind, die bei Rotation um die Längsachse der
Bohrstange demselben Hüllkreis zuzuordnen sind, wobei die Führungselemente über den Um
fang dieses Hüllkreises gleichmäßig verteilt sind. Derartige Führungselemente können bei
spielsweise in Form von am Umfang des Bohrkopfes angeordneten Leisten oder spiralförmig
am Umfang des Bohrkörpers verlaufenden Erhebungen ausgebildet sein. Mehrere, gleichmäßig
um den Umfang des Hüllkreises verteilte Führungselemente vermeiden Unwuchten bei der Ro
tation um die Längsachse.
Ebenso hat es sich als günstig erwiesen, einen Bohrer so auszubilden, daß mehrere Führung
selemente vorgesehen sind, denen bei Rotation um die Längsachse der Bohrstange gleiche, in
Längsachsenrichtung der Bohrstange gesehen, hintereinander verlaufende Hüllkreise oder eine
hohlzylinderförmige Hüllfläche zuzuordnen sind. Dadurch wird die Führungsgenauigkeit weiter
erhöht. Mehrere hintereinander verlaufende Hüllkreise werden bei einer Ausführungsform des
Bohrers erhalten, bei der mehrere Führungselemente, beispielsweise als hintereinander verlau
fende, am Umfang des Bohrkopfes in jeweils einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse verteil
te leistenförmige Erhebungen angeordnet sind. Eine hohlzylinderförmige Hüllfläche wird bei
spielsweise bei Ausführungsformen erhalten, bei der die Führungselemente sich als zusam
menhängende oder unterbrochene, langgestreckte Erhebungen am äußeren Umfang des Bohr
kopfes spiralförmig oder parallel zur Längsachse der Bohrstange erstrecken. Wichtig ist, daß
die Führungselemente so gestaltet sind, daß sie die Abfuhr des von der Bohrung abgetragenen
Werkstoff noch zulassen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Bohrkopf mit Halteflächen auszustatten, an
denen die Führungselemente austauschbar befestigt sind. Die Halteflächen können beispiels
weise mit Nuten oder anderen Befestigungselementen versehen sein, an denen die Führungse
lemente verrutschsicher gehalten werden.
Als vorteilhaft hat es sich auch ein Bohrer herausgestellt, bei dem der Bohrkopf von einer In
nenbohrung an seine Außenoberfläche reichende und im zwischen dem äußeren Hüllkreis und
dem inneren Hüllkreis vorgesehenen Sicherheitsspalt mündende Zuführungskanäle für Gase
und/oder für Flüssigkeiten aufweist. Diese Ausführungsform des Bohrkopfes erlaubt nicht nur
die Zuführung von Spülmedium zur Bohrkrone, sie ermöglicht auch den Aufbau eines gasförmi
gen oder flüssigen Druckpolsters zwischen der Wandung der endgültigen Bohrung und den
Führungselementen. Beim Bohren werden hierdurch Kontakte der Führungselemente mit der
Innenwandung der endgültigen Bohrung vermieden.
Für den Aufbau eines ausreichend hohen Druckpolsters hat es sich als günstig erwiesen, die
Zuführungskanäle nach außen abzudichten, indem zwischen den Halteflächen des Bohrkopfes
und den Führungselementen Dichtmittel vorgesehen sind.
Bewährt hat sich eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bohrers, bei dem mehrere
Führungselemente in Form von Führungsleisten vorgesehen sind, die an im wesentlichen par
allel zur Längsachse der Bohrstange verlaufenden Halteflächen des Bohrkopfes austauschbar
befestigt sind. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, mindestens 4, jedoch maximal 8 Füh
rungsleisten auf dem Umfang des Bohrkopfes zu verteilen. Vorteilhafterweise ist die Breite der
Lücke zwischen den einzelnen Führungsleisten etwa gleich der Breite der Führungsleiste
selbst. Eine besonders hohe Führungsgenauigkeit wird erhalten, wenn mehrere solcher
Führungsleisten in einer Ebene parallel zur Längsachse der Bohrstange hintereinander ange
ordnet sind.
Zur Erzeugung einer tiefen Bohrung in spröden Werkstoff mit hoher Führungsgenauigkeit und
mit einer geringen Schädigung der Innenwandung der endgültigen Bohrung hat sich eine Aus
führungsform des Bohrers besonders bewährt, mit einer Bohrstange, die an ihrem vorderen En
de einen Bohrkopf aufweist, der mit einer um die Längsachse der Bohrstange rotierbaren und
mit Schleif- oder Schneidmitteln versehenen ersten Bohrkrone mit Außenabmessungen, denen
bei Rotation um die Längsachse ein erster Hüllkreis zuzuordnen ist, wobei der Bohrkopf minde
stens eine weitere Bohrkrone aufweist, die, in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der
Bohrstange gesehen, hinter der ersten Bohrkrone angeordnet ist, und die Außenabmessungen
aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse ein koaxial zum ersten Hüllkreis verlaufender,
äußerer Hüllkreis zuzuordnen ist, und der mit einem Führungselement versehen ist, das, in
Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, hinter der zweiten Bohr
krone angeordnet ist, und das Außenabmessungen aufweist, denen bei Rotation um die Längs
achse der Bohrstange ein koaxial zum äußeren Hüllkreis verlaufender, innerer Hüllkreis zuzu
ordnen ist, dessen Durchmesser kleiner ist als derjenige des äußeren Hüllkreises und bei der
der innere Hüllkreis einen Durchmesser aufweist, der um weniger als 0,1 mm, vorzugsweise
um einen Wert im Bereich von 0,02 mm bis 0,06 mm, größer ist als derjenige des äußeren Hüll
kreises. Der Bohrer weist mindestens zwei Bohrkronen auf, die koaxial zueinander angeordnet
sind und deren Durchmesser so gewählt sind, daß sich beim Aufeinanderstapeln ein stufenarti
ger Aufbau ergibt. Unter dem Ausdruck "zweite Bohrkrone" wird dabei diejenige Bohrkrone ver
standen, die die endgültige Bohrung erzeugt. Der stufenartige Aufbau der Bohrkronen erlaubt
dabei, wie vorstehend erläutert, die Herstellung einer besonders glatten und schädigungsarmen
Bohrung. Die Führungselemente gewährleisten eine exakte Führung des Bohrkopfes in der
Bohrung ohne Berührung mit der Innenwandung, so daß die durch die Bohrkronen erzielte
Oberflächenqualität der Bohrung auch bei tiefen Bohrungen erhalten bleibt und dies bei gleich
zeitig hoher Führungsgenauigkeit der Bohrung.
Der erfindungsgemäße Bohrer hat sich besonders bewährt zur Erweiterung der Bohrung eines
Quarzglas-Hohlzylinders. Quarzglas-Rohre werden beispielsweise als Halbfabrikat bei der Her
stellung von Lichtwellenleitern eingesetzt. Ihre Bohrung weist fertigungsbedingt eine relativ rau
he Oberfläche auf, die nach behandelt werden muß. Sie kann auch krumm innerhalb des
Hohlzylinders verlaufen. Der erfindungsgemäße Bohrer erlaubt eine besonders effektive
Nachbehandlung einer derartigen Bohrung, wobei glatte und schädigungsarme Innenwände er
halten werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen im einzelnen in schematischer Schnittdarstellung
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Bohrer mit mehreren, stufenartig abgesetzten
Bohrkronen in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bohrers mit mehreren
Führungselementen,
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Bohrer mit mehreren, stufenartig abgesetzten
Bohrkronen und mit mehreren Führungselementen in einer Seitenansicht,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Führungselemente gemäß Fig. 3 in Höhe der
Zuführungskanäle in einem Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 2,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Bohrkrone entlang der Linie A-A in Fig. 1.
In der Fig. 1 ist der Bohrkopf 1 an dem vorderen Ende ei
ner Bohrstange 19 aufgenommen. An der Stirnseite des Bohrkopfes 1 sind insgesamt vier
scheibenförmige, zahnradartige Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d auf einen Zapfen 4 aufgeschoben
und darauf mittels einer Schraube 5, gegen Verdrehen gesichert, befestigt. Am Außenumfang
der Bohrkronen 2a, 2b, 2c und 2d sind mit einem Diamantbelag versehene Diamantleisten 3
vorgesehen. Bei der vordersten Bohrkrone 2a zeigen die Diamantleisten 3 eine nach innen ge
neigte Stirnfläche, während die Diamantleisten 3 bei den anderen Bohrkronen 2b, 2c und 2d mit
einer senkrecht zur Rotationsachse 23 des Bohrkopfes 1 verlaufenden Stirnfläche ausgestattet
sind.
Die zahnradartige Ausbildung der Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d ist am Beispiel der Bohrkrone 2d
aus der Draufsicht gemäß der schematischen Darstellung von Fig. 5 ersichtlich. Die einzelnen
Diamantleisten 3, im Fall der Bohrkrone 2d sind dies insgesamt neun, sind am Umfang eines im
wesentlichen scheibenförmigen Haltekörpers 20 gleichmäßig verteilt angelötet. Der den Dia
mantleisten 3 zuzuordnende Hüllkreis hat einen Durchmesser, der demjenigen der endgültigen
Bohrung 9d entspricht. Der Durchmesser des Haltekörpers 20 ist jedoch kleiner als der
Durchmesser der endgültigen Bohrung 9d, so daß das anfallende Bohrklein durch den Spalt 21
abgeführt werden kann.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist der Bohrkopf 1 in seinem hinteren Teil eine als Sackloch aus
geführte, zentrale Innenbohrung 6 auf, die über Zuführungskanäle 7 für Spülflüssigkeit mit der
äußeren Oberfläche des Bohrkopfes 1 in Verbindung steht. Der Bohrkopf 1 ist eingesetzt in ein
Quarzglasrohr 8, wobei die Anfangsbohrung 9 des Quarzglasrohres 8 einen kleineren Durch
messer aufweist als der Durchmesser der vordersten Bohrkrone 2a.
Nachfolgend wird anhand Fig. 1 eine Verfahrensweise zum Erzeugen tiefer Bohrungen in
spröden Werkstoffen unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrers beispielhaft erläutert.
Die Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d sind so angeordnet, daß die vorderste Bohrkrone 2a zunächst
die Vorbohrung 9a erzeugt, in welcher als Folge davon feine longitudinale Risse 10 entstehen.
Die folgenden Bohrkronen 2b, 2c erweitern die Vorbohrung 9a zu den Bohrungen 9b und 9c.
Der Durchmesser der Vorbohrung wird dabei zunächst um 1,3 mm erweitert. Anschließend wird
unter einer Durchmessererweiterung von 0,8 mm die Bohrung 9c erzeugt. Unter Abtrag der je
weiligen Glasschichten von der Innenwandung der Bohrungen entfernen die Bohrkronen 2b
und 2c die zuvor entstandenen feinen longitudinalen Risse 10. Die hinterste Bohrkrone 2d er
weitert die zuvor entstandene Bohrung 9c nur noch geringfügig um ca. 0,5 mm auf den endgül
tigen Durchmesser der Bohrung 9d von 40 mm.
Während des Bohrens gelangt über die Innenbohrung 6 Spülflüssigkeit in Richtung der Rich
tungspfeile 11 zu den Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d und nimmt durch deren zahnradförmige Lüc
ken das anfallende Bohrklein mit.
Gleichen oder äquivalenten Bauteilen sind in den Figuren die gleichen Bezugsziffern zugeord
net. In Fig. 2 ist der Bohrkopf 1 mit einer scheibenförmigen, zahnradartigen, an ihrem Außen
umfang mit Diamantleisten 3 versehenen Bohrkrone 12 ausgestattet. Die Bohrkrone 12 ist auf
dem Bohrkopf 1 mittels einer Schraube 5 verdrehsicher befestigt. Der Durchmesser der Bohr
krone 12 entspricht dem Durchmesser der im Quarzglasrohr 8 zu erzeugenden endgültigen
Bohrung 13 von 100 mm.
Der auf der Bohrstange 19 befestigte Teil des Bohrkopfes 1 ist im wesentlichen zylinderförmig
ausgebildet und weist eine als Sackloch ausgeführte Innenbohrung 6 auf. Diese steht über Zu
führungskanäle 7 für Spülflüssigkeit, mit der äußeren Oberfläche des Bohrkopfes 1 in Verbin
dung. Auf die endgültige Bohrung 13 stützen sich über Druckpolster die Führungsleisten 14 ab.
Diese sind um die Längsachse der Bohrstange 19, die der Rotationsachse 23 entspricht, rotier
bar. Die Führungsleisten 14 sind, gleichmäßig verteilt über den Umfang des Bohrkopfes 1, in
einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse 23 angeordnet. Der Abstand zwischen den einzel
nen Führungsleisten 14 in einer Ebene entspricht etwa der Breite der Führungsleisten 14. Im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind drei dieser mit Führungsleisten 14 besetzten Ebenen
vorgesehen, die in Richtung der Rotationsachse 23 gesehen, hintereinander und koaxial zuein
ander verlaufen. Die aus Hartmetall bestehenden Führungsleisten 14 sind in Aufnahmenuten
(nicht dargestellt) in vertikal orientierten Halteflächen 15 des Bohrkopfes 1 mittels Schrauben
16 befestigt. Die Zuführungskanäle 7 für die Spülflüssigkeit sind mittels elastischer Dichtungen
17, die zwischen den Führungsleisten 14 und den Halteflächen 15 angeordnet sind, nach au
ßen abgedichtet.
Nachfolgend wird anhand Fig. 2 eine Verfahrensweise zum Bohren tiefer Bohrungen in sprö
de Werkstoffe unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrers beispielhaft erläutert. Mittels
der Bohrkrone 12 wird die endgültige Bohrung 13 im Quarzglasrohr 8 erzeugt. Dabei ist der
Durchmesser der Bohrkrone 12 so gewählt, daß nur noch eine geringe Erweiterung der Vor
bohrung 9 um 0,8 mm erfolgt. Dadurch werden die beim Abtrag des Quarzglases auf die Innen
wandung der Bohrung 13 wirkenden mechanischen Kräfte gering gehalten, so daß eine relativ
glatte und schädigungsarme Oberfläche erhalten wird.
Zur Verbesserung der Führungsgenauigkeit ist der Bohrkopf gemäß Fig. 2 mit Führungslei
sten 14 versehen. Damit diese sich nicht auf die Innenwandung der vorher mittels der Bohrkro
ne 12 erzeugten endgültigen Bohrung 13 festklemmen und dabei Risse in dem Quarzglasrohr 8
erzeugen, hat der Hüllkreis der Führungsleisten 14 einen kleineren Durchmesser als die Boh
rung 13. Die Spaltweite des zwischen den Führungselementen 14 und der Bohrung 13 beste
henden Sicherheitsspaltes 18 beträgt 0,01 mm. Während des Bohrens wird über die Innenboh
rung 6 des Bohrkopfes 1 Spülflüssigkeit in Richtung der Richtungspfeile 11 zu der Bohrung 13
gepreßt. Dadurch baut sich zwischen den Führungsleisten 14 und der Innenwandung der Boh
rung 13 ein Druckpolster auf, das die Führungsgenauigkeit des Bohrkopfes 1 gewährleistet, oh
ne daß eine Berührung der Innenwandung der endgültigen Bohrung 13 erforderlich ist. Gleich
zeitig dient die Spülflüssigkeit zum Kühlen der Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d und zum Herausspü
len des anfallenden Bohrkleins.
Die schematische Darstellung in Fig. 4 verdeutlicht den Aufbau und die Wirkung der Füh
rungsleisten 14. Im Ausführungsbeispiel sind sechs Führungsleisten 14 über den Umfang des
Bohrkopfes 1 gleichmäßig verteilt. Die Führungsleisten 14 ragen über die Zylindermantelfläche
24 des Bohrkopfes 1 hinaus. Ihnen ist bei der Rotation des Bohrkopfes 1 um die Rotationsach
se 23 ein Hüllkreis mit einem Durchmesser zuzuordnen, der um den doppelten Sicherheitsspalt
18 kleiner ist als derjenige der endgültigen Bohrung 13. Mittels der in Fig. 4 schematisch dar
gestellten Dichtungen 17 zwischen den Führungselementen 14 und den Halteflächen 15 wer
den die Zuführungskanäle 7 nach außen abgedichtet.
An der Stirnseite des Bohrkopfes 1 gemäß Fig. 3 sind mehrere scheibenförmige, zahnradarti
ge, an ihrem Außenumfang und an der Stirnseite mit Diamantleisten 3 versehene Bohrkronen
2a, 2b, 2c, 2d auf einen Zapfen 4 aufgeschoben und darauf mittels einer Schraube 5 verdrehsi
cher befestigt. Der Bohrkopf 1 ist eingesetzt in ein Quarzglasrohr 8, das eine Anfangsbohrung 9
aufweist, die einen um ca. 5 mm kleineren Durchmesser aufweist als der Durchmesser der vor
dersten Bohrkrone 2a.
In seinem hinteren Teil weist der Bohrkopf 1 eine als Sackloch ausgeführte, zentrale Innenboh
rung 6 auf, die über Zuführungskanäle 7 für Spülflüssigkeit, mit der äußeren Oberfläche der
Führungsleisten 14 in Verbindung steht. Zur Verbesserung der Führungsgenauigkeit ist der
Bohrkopf 1 mit Führungsleisten 14 versehen, die sich auf die endgültige Bohrung 9d über
Druckpolster abstützen. Die Führungsleisten 14 sind, gleichmäßig verteilt über den Umfang des
Bohrkopfes 1, in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse 23 angeordnet. Der Abstand zwi
schen den einzelnen Führungsleisten 14 in einer Ebene entspricht etwa der Breite der Füh
rungsleisten 14. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind drei dieser mit Führungsleisten 14
besetzten Ebenen vorgesehen, die in Richtung der Rotationsachse 23 von vorne gesehen, hin
tereinander und koaxial zueinander angeordnet sind. Dabei sind in jeder Ebene jeweils sechs
Führungsleisten 14 gleichmäßig über den Umfang des Bohrkopfes 1 verteilt. Die aus Hartmetall
bestehenden Führungsleisten 14 sind in Aufnahmenuten (nicht dargestellt) in vertikal orientier
ten Halteflächen 15 des Bohrkopfes 1 mittels Schrauben 16 befestigt. Die Zuführungskanäle 7
für die Spülflüssigkeit sind mittels elastischer Dichtungen 17, die zwischen den Führungsleisten
14 und den Halteflächen 15 angeordnet sind, nach außen abgedichtet. Damit die Führungslei
sten sich nicht auf die Innenwandung der vorher mittels der Bohrkrone 2d erzeugten endgülti
gen Bohrung 9d festklemmen und dabei Risse in dem Quarzglasrohr 8 erzeugen, hat der Hüll
kreis der Führungsleisten 14 einen kleineren Durchmesser als die endgültige Bohrung 9d. Die
Spaltweite des Sicherheitsspaltes 18 beträgt 0,01 mm.
Nachfolgend wird anhand Fig. 3 eine Verfahrensweise zum Herstellen tiefer Bohrungen in
spröde Werkstoffe unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrers beispielhaft erläutert.
Die Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d sind so angeordnet, daß die vorderste Bohrkrone 2a zunächst
die Vorbohrung 9a erzeugt, in welcher als Folge der dabei auf die Wandung wirkenden Kräfte
feine longitudinale Risse 10 entstehen. Die folgenden Bohrkronen 2b, 2c erweitern die Vorboh
rung 9a zu den Bohrungen 9b und 9c. Der Durchmesser der Vorbohrung wird dabei zunächst
um 1,3 mm erweitert. Anschließend wird unter einer Durchmessererweiterung von 0,8 mm die
Bohrung 9c erzeugt. Unter Abtrag der jeweiligen Glasschichten von der Innenwandung der
Bohrungen entfernen die Bohrkronen 2b und 2c die zuvor entstandenen feinen longitudinalen
Risse 10. Die hinterste Bohrkrone 2d erweitert die zuvor entstandene Bohrung 9c nur noch ge
ringfügig um ca. 0,5 mm auf den endgültigen Durchmesser der Bohrung 9d von 60 mm. Durch
diese Abstufung der jeweiligen Bohrungserweiterungen werden die beim Abtrag des Quarzgla
ses auf die Innenwandung der Bohrungen 9a, 9b, 9c und insbesondere 9d wirkenden mechani
schen Kräfte gering gehalten, so daß eine glatte und schädigungsarme Oberfläche erhalten
wird.
Während des Bohrens wird über die Innenbohrung 6 Spülflüssigkeit in Richtung der Richtungs
pfeile 11 durch die Zuführungskanäle 7 zu der Bohrung 9d gepreßt. Dadurch baut sich zwi
schen den Führungsleisten 14 und der Innenwandung der endgültigen Bohrung 9d ein Druck
polster auf, das die Führungsgenauigkeit des Bohrkopfes 1 gewährleistet, ohne daß eine Be
rührung der Innenwandung der endgültigen Bohrung 9d erfolgt. Gleichzeitig dient die Spülflüs
sigkeit zum Kühlen der Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d und zum Herausspülen des anfallenden
Bohrkleins.
Da bei dem erfindungsgemäßen Bohrer die Zentrierung des Bohrkopfes 1 nicht von außen,
sondern durch die von den Bohrkronen 2a, 2b, 2c, 2d geschaffene Bohrung 9d selbst erfolgt,
wird auch das Ausbohren von krumm verlaufenden ursprünglichen Bohrungen unter gleichmä
ßigem Abtrag ermöglicht. Dies wird durch die der endgültigen Bohrung 9d stets folgenden Füh
rungsleisten 14 erreicht. Gleichzeitig wird eine schädigungsarme Innenwandung der endgülti
gen Bohrung erzielt, und zwar ebenfalls durch die stufenartig abgesetzten Bohrkronen 2a, 2b,
2c, 2d, einerseits und durch sich auf Druckpolstern abstützenden Führungsleisten 14
andererseits.
Claims (27)
1. Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, wobei mittels eines Bohrers mit einer
Bohrstange, an deren vorderen Ende ein Bohrkopf angeordnet ist, der eine mit Schleif-
oder Schneidmitteln versehene, um die Längsachse der Bohrstange rotierende Bohrkrone
aufweist, eine Endbohrung erzeugt oder eine vorhandene Bohrung zu einer Endbohrung
erweitert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Endbohrung (9d) eine
Vorbohrung (9a, 9b, 9c) erweitert wird, die mittels einer Bohrkrone (2a, 2b, 2c), die in
Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange (19) gesehen vor der die
Endbohrung (9d) erzeugenden Bohrkrone (2d) und koaxial zu dieser auf dem Bohrkopf
(1) angeordnet ist, erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß zur Erzeugung der End
bohrung (9d) mindestens zwei Vorbohrungen (9a, 9b, 9c) schrittweise erweitert werden,
die mittels mindestens zweier Bohrkronen (2a, 2b, 2c), die in Längsachsenrichtung auf
das vordere Ende der Bohrstange (19) gesehen vor der die Endbohrung (9d) erzeugen
den Bohrkrone (2d) und koaxial zu dieser auf dem Bohrkopf (1) angeordnet ist, erzeugt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der
Endbohrung (9d) der Durchmesser der vorhergehenden Vorbohrung (9c) nur geringfügig,
vorzugsweise um weniger als 0,8 mm, erweitert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Vorbohrung (9a) mittels einer Bohrkrone (2a) erzeugt wird, die mit Diamantbelag (3)
einer mittleren Korngröße im Bereich von 200 µm bis 1000 µm, vorzugsweise von 570 µm
bis 740 µm versehen ist, und daß jede weitere Bohrung (9b, 9c, 9d) mit einer Bohrkrone
(2b, 2d, 2c) erzeugt wird, die mit Diamantbelag (3) einer mittleren Korngröße im Bereich
von 200 µm bis 300 µm versehen ist.
5. Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, wobei mittels eines Bohrers mit einer
Bohrstange, an deren vorderen Ende ein Bohrkopf angeordnet ist, der eine mit Schleif-
oder Schneidmitteln versehene, um die Längsachse der Bohrstange rotierende Bohrkrone
aufweist, eine Endbohrung erzeugt oder eine vorhandene Vorbohrung zu einer Endboh
rung erweitert wird, und wobei der Bohrkopf mittels eines Führungselementes, das, in
Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, hinter der Bohrkro
ne angeordnet ist, in der Endbohrung geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen dem Führungselement (14) und der Innenwandung der Endbohrung (9d, 13) ein
Druckpolster aufrechterhalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckpolster zwischen
dem Führungselement (14) und der Innenwandung der Endbohrung (9d, 13) in einem Si
cherheitsspalt (18) mit einer Spaltweite von weniger als 0,05 mm, vorzugsweise im Be
reich von 0,01 mm bis 0,03 mm, aufrechterhalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckpolster auf
rechterhalten wird, indem der Endbohrung (9d, 13) eine Flüssigkeit zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit der Endboh
rung (9d, 13) durch im Führungselement vorgesehene Kanäle von außen zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Füh
rung des Bohrkopfes in der Endbohrung (9d, 13) mehrere, über den Umfang des Bohr
kopfes (1) gleichmäßig verteilte Führungselemente (14) eingesetzt werden.
10. Verfahren nach nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 und nach einem oder
mehreren der Ansprüche 5 bis 9.
11. Bohrer für spröde Werkstoffe, mit einer um ihre Längsachse rotierbaren Bohrstange, an
deren vorderen Ende ein Bohrkopf angeordnet ist, der eine mit Schleif- oder Schneidmit
teln versehene, erste Bohrkrone mit Außenabmessungen, denen bei Rotation um die Ro
tationsachse ein erster Hüllkreis zuzuordnen ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bohrkopf (1) eine zweite Bohrkrone (2b) aufweist, die, in Längsachsenrichtung auf
das vordere Ende der Bohrstange (19) gesehen, hinter der ersten Bohrkrone (2a) ange
ordnet ist, und die Außenabmessungen aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse
(23) ein koaxial zum ersten Hüllkreis verlaufender, zweiter Hüllkreis zuzuordnen ist, des
sen Durchmesser größer ist als derjenige des ersten Hüllkreises.
12. Bohrer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (1) mindestens
drei Bohrkronen (2a, 2b, 2c, 2d) aufweist, die, in Längsachsenrichtung auf das vordere
Ende der Bohrstange (19) gesehen, hintereinander angeordnet sind, und deren Außenab
messungen derart sind, daß die ihnen bei Rotation um die Längsachse (23) zuzuordnen
den Hüllkreise koaxial zueinander verlaufen und in ihrem Durchmesser von vorne nach
hinten zunehmen.
13. Bohrer nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die letzte Bohrkrone
(2d) Außenabmessungen aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse (23) ein Hüll
kreis zuzuordnen ist, mit einem Durchmesser, der nur geringfügig, vorzugsweise weniger
als 0,8 mm größer ist als der entsprechende Hüllkreis der unmittelbar davor angeordne
ten Bohrkrone (2c).
14. Bohrer nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkro
nen (2a, 2b, 2d, 2c) koaxial zueinander angeordnet sind.
15. Bohrer nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkro
nen (2a, 2b, 2d, 2c) an ihrem Außenumfang mit Diamantbelag (3) versehen sind.
16. Bohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß in Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange (19) gesehen, die vor
derste Bohrkrone (2a) mit Diamantbelag (3) einer mittleren Korngröße im Bereich von 200
µm bis 1000 µm, vorzugsweise von 570 µm bis 740 µm belegt ist, und daß jede weitere
Bohrkrone (2b, 2d, 2c) mit Diamantbelag (3) einer mittleren Korngröße im Bereich von
200 µm bis 300 µm versehen ist.
17. Bohrer nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkro
nen (2a, 2b, 2d, 2c) im wesentlichen in Form auswechselbarer Scheiben (20) ausgebildet
sind, deren in Richtung auf den zu bohrenden Werkstoff weisende Oberflächen segment
weise mit Diamantbelag (3) versehen sind.
18. Bohrer für spröde Werkstoffe, mit einer um ihre Längsachse rotierbaren Bohrstange, die
an ihrem vorderen Ende einen Bohrkopf aufweist, der eine mit Schleif- oder Schneidmit
teln versehene Bohrkrone mit Außenabmessungen, denen bei Rotation um die Längsach
se ein äußerer Hüllkreis zuzuordnen ist, und der ein Führungselement umfaßt, das, in
Längsachsenrichtung auf das vordere Ende der Bohrstange gesehen, hinter der Bohrkro
ne angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (14) Außenab
messungen aufweist, denen bei Rotation um die Längsachse (23) der Bohrstange (19)
ein koaxial zum äußeren Hüllkreis verlaufender, innerer Hüllkreis zuzuordnen ist, der um
einen Sicherheitsspalt (18) kleiner ist als derjenige des äußeren Hüllkreises.
19. Bohrer nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsspalt (18) eine
Spaltweite von weniger als 0,05 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,01 mm bis 0,03 mm
aufweist.
20. Bohrer nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Führungsele
mente (14) vorgesehen sind, die bei Rotation um die Längsachse (23) der Bohrstange
(19) demselben Hüllkreis zuzuordnen sind, wobei die Führungselemente (14) über den
Umfang dieses Hüllkreises gleichmäßig verteilt sind.
21. Bohrer nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Füh
rungselemente (14) vorgesehen sind, denen bei Rotation um die Längsachse (23) der
Bohrstange (19) gleiche, in Längsachsenrichtung der Bohrstange (19) gesehen, hinterein
ander verlaufende Hüllkreise oder eine hohlzylinderförmige Hüllfläche zuzuordnen sind.
22. Bohrer nach einem der Ansprüche 18 bis 21 dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf
(1) Halteflächen (15) aufweist, an denen die Führungselemente (14) lösbar befestigt sind.
23. Bohrer nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß im Bohrkopf
(1) von einer Innenbohrung (6) des Bohrkopfes (1) an seine Außenoberfläche reichende,
und im zwischen dem äußeren Hüllkreis und dem inneren Hüllkreis vorgesehenen Sicher
heitsspalt (18) mündende Zuführungskanäle (7) für Gase oder für Flüssigkeiten aufweist.
24. Bohrer nach den Ansprüchen 22 und 23, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Abdich
tung der Zuführungskanäle (7) nach außen, zwischen den Halteflächen (15) und den Füh
rungselementen (14) Dichtmittel (17) vorgesehen sind.
25. Bohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 und 24, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Führungselemente (14), die an im wesentlichen parallel zur Längsachse
(23) der Bohrstange verlaufenden Halteflächen (15) des Bohrkopfes (1) austauschbar be
festigt sind, zu einer Führungsleiste zusammengefaßt sind.
26. Bohrer nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 17 und nach einem oder mehre
ren der Ansprüche 18 bis 25.
27. Verwendung eines Bohrers nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 17 und
nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 25 zur Erweiterung der Bohrung (9) ei
nes Quarzglas-Hohlzylinders (8).
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