DE10316584B4 - Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben - Google Patents

Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben Download PDF

Info

Publication number
DE10316584B4
DE10316584B4 DE2003116584 DE10316584A DE10316584B4 DE 10316584 B4 DE10316584 B4 DE 10316584B4 DE 2003116584 DE2003116584 DE 2003116584 DE 10316584 A DE10316584 A DE 10316584A DE 10316584 B4 DE10316584 B4 DE 10316584B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
drill
boring bar
quartz glass
hole
head
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2003116584
Other languages
English (en)
Other versions
DE10316584A1 (de
Inventor
Rene Sowa
Jürgen Schwarz
Detlef Knorr
Michael Tantow
Matthias Baer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Heraeus Quarzglas GmbH and Co KG
Original Assignee
Heraeus Tenevo GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heraeus Tenevo GmbH filed Critical Heraeus Tenevo GmbH
Priority to DE2003116584 priority Critical patent/DE10316584B4/de
Publication of DE10316584A1 publication Critical patent/DE10316584A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10316584B4 publication Critical patent/DE10316584B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B41/00Boring or drilling machines or devices specially adapted for particular work; Accessories specially adapted therefor
    • B23B41/02Boring or drilling machines or devices specially adapted for particular work; Accessories specially adapted therefor for boring deep holes; Trepanning, e.g. of gun or rifle barrels
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B51/00Tools for drilling machines
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B28WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
    • B28DWORKING STONE OR STONE-LIKE MATERIALS
    • B28D1/00Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor
    • B28D1/14Working stone or stone-like materials, e.g. brick, concrete or glass, not provided for elsewhere; Machines, devices, tools therefor by boring or drilling
    • B28D1/146Tools therefor
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B2226/00Materials of tools or workpieces not comprising a metal
    • B23B2226/27Composites
    • B23B2226/275Carbon fibre reinforced carbon composites
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B2226/00Materials of tools or workpieces not comprising a metal
    • B23B2226/45Glass

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Processing Of Stones Or Stones Resemblance Materials (AREA)
  • Drilling Tools (AREA)

Abstract

Bohrer für Quarzglas, mit einer um ihre Längsachse rotierbaren Bohrstange, deren distales Ende einen Bohrkopf mit einer mit Schleif- oder Schneidmitteln versehenen Bohrkrone trägt, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrstange (2) aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff besteht.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bohrer für Quarzglas, mit einer um ihre Längsachse rotierbaren Bohrstange, deren distales Ende einen Bohrkopf mit einer mit Schleif- oder Schneidmitteln versehenen Bohrkrone trägt.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin eine besondere Verwendung des Bohrers.
  • Ein Verfahren zum Erzeugen oder Erweitern einer Bohrung in einem Quarzglaskörper und ein dafür geeigneter Bohrer sind aus der DE 44 34 025 A1 bekannt. Darin ist ein Bohrer mit einer um ihre Längsachse rotierbaren Bohrstange beschrieben, an deren distalem Ende ein Bohrkopf befestigt ist, der mehrere mit Diamantkörnung belegte, scheibenförmige Bohrkronen trägt, deren Außendurchmesser von vorn nach hinten stufenweise zunimmt. Mit der vorderen Bohrkrone wird die Vorbohrung in einem Quarzglaskörper erzeugt oder, sofern bereits eine Bohrung vorhanden ist, geradlinig erweitert. Der bekannte Bohrer ist besonders im Hinblick auf die Erzeugung von Bohrungen mit schädigungsarmer Randzone konzipiert.
  • Während des Bohrprozesses wirken auf den Bohrkopf hohe Kräfte ein. Die Quarzglasmasse kann einseitig auf den Bohrkopf einwirkende Haftreibungskräfte erzeugen, die den Bohrkopf seitlich aus der Rotationsachse auslenken. Darüber hinaus kann sich die Bohrstange bei tiefen horizontalen Bohrungen aufgrund ihrer Länge leicht durchbiegen und dadurch den Bohrkopf aus der Waagerechten kippen. Dadurch kann es beim Erweitern einer vorhandenen Bohrung auch vorkom men, dass der obere Teil der Bohrkopfstirnfläche nicht mehr in Eingriff zum Quarzglas ist.
  • Aufgrund dieser Effekte kann es bei dem bekannten Verfahren zu einer unzureichenden Geradheit der Bohrung und Maßhaltigkeit des Bohrungsdurchmessers kommen. Infolge einer einseitig am Bohrkopf anliegenden Quarzglasmasse werden zudem radiale Rillen in der Bohrungsoberfläche erzeugt.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bohrer zum Bohren von Quarzglas mit möglichst defektfreier, gerader und maßhaltiger Innenbohrung bereitzustellen und eine geeignete Verwendung des Bohrers anzugeben.
  • Hinsichtlich des Bohrers für Quarzglas wird die oben angegebene technische Aufgabe ausgehend von einem Bohrer der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bohrstange aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff besteht.
  • Eine Bohrstange aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff zeichnet sich durch geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Steifigkeit aus. Beide Eigenschaften tragen dazu bei, dass der Bohrkopf auch bei tiefen horizontalen Bohrungen wenig aus seiner idealen Orientierung abgelenkt wird. Beim Erweitern einer vorhandenen Bohrung wird darüber hinaus gewährleistet, dass am Umfang des Bohrkopfes stets etwa gleich große Reibungskräfte rotationssymmetrisch um die Rotationsachse wirken, und so die Ausbildung einseitig wirkender Haftreibungskräfte, die den Bohrkopf noch weiter auslenken könnten, vermieden wird.
  • Aus diesen Gründen wird – im Vergleich zum Einsatz eines Bohrers mit einer Bohrstange aus Edelstahl – beim Einsatz des erfindungsgemäßen Bohrers eine geradere Bohrung erhalten, deren Innenwandung zudem weniger Oberflächendefekte, wie zum Beispiel Rillen, aufweist. Dieser Effekt mach sich besonders bemerkbar bei Bohrungstiefen und Bohrstangen ab einer Länge von etwa 1,5 m.
  • Besonders bewährt hat es sich, wenn die Bohrstange einen Außendurchmesser im Bereich von 25 mm bis 40 mm aufweist.
  • Insbesondere Bohrstangen aus Metall mit geringem Außendurchmesser haben ein geringes axiales Flächenträgheitsmoment und zeigen daher bei tiefen Bohrungen (ab etwa 1,5 m) eine nicht zu vernachlässigende Durchbiegung. Infolge ihres geringen Gewichts und der vergleichsweise hohen Biegesteifigkeit (bezogen auf das Gewicht) zeigt eine Bohrstange aus CFC diese Nachteile nicht in dem Maße, so dass sie auch zur Herstellung von Bohrungen mit kleinem Durchmesser geeignet ist.
  • Vorzugsweise ist zwischen dem Bohrkopf und der Bohrstange ein Bohrkopf-Anschlusselement vorgesehen, das mit der Bohrstange fest verbunden ist.
  • Das Bohrkopf-Anschlusselement soll einen einfachen Wechsel des Bohrkopfes ermöglichen. Der Bohrkopf muss häufig ausgetauscht werden, sei es wegen Verschleiß oder zum Werkstückwechsel. Hierzu ist das Bohrkopf-Anschlusselement beispielsweise in Form eines Morsekegels ausgebildet. Da dieser eine hohe Maßhaltigkeit aufweisen muss ist daher vorzugsweise aus Edelstahl gefertigt. Die Verbindung des Bohrkopf-Anschlusselements mit der Bohrstange ist hingegen auf Dauer angelegt. Sie kann beispielsweise durch Verkleben, Verstiften, Aufsprengen oder Aufschrumpfen hergestellt werden.
  • In ähnlicher Weise ist auch für die Verbindung zwischen einem Antrieb für die Rotation der Bohrstange und der Bohrstange ein Antriebs-Anschlusselement vorgesehen, das mit der Bohrstange fest verbunden ist.
  • Wegen der hohen Kräfte, die vom Antrieb auf die Bohrstange zu übertragen sind, ist eine besonders feste Verbindung zum Antrieb erforderlich. Bei einer Klemm- oder Pressverbindung würden die Bohrstange durch starke radiale Druckspannungen belastet, die zu Abscherungen oder Brüchen führen können. Daher greift der Antrieb erfindungsgemäß an einem Antriebs-Anschlusselement an, das vorzugsweise aus Edelstahl gefertigt ist, und das mit der Bohrstange fest verbunden ist. Diese Verbindung kann wiederum durch Verkleben, Verstiften, Aufsprengen oder Aufschrumpfen hergestellt werden.
  • Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn die Bohrstange eine mittlere Oberflächenrauigkeit Ra im Bereich von 2 μm bis 6 μm aufweist.
  • Eine geringe Oberflächenrauigkeit erleichtert eine etwaige Abdichtung am Zylindermantel der Bohrstange und sie vermindert den Abrieb bei Einsatz einer Drehdurchführung. Die Definition der Oberflächenrauigkeit Ra ergibt sich EN ISO 4287, die Messbedingungen aus EN ISO 4288 oder EN ISO 3274, je nachdem, ob die Oberfläche der Bohrstange durch Schleifen (nicht periodisches Oberflächenprofil) oder durch Drehen (periodisches Oberflächenprofil) endbearbeitet ist.
  • Es hat sich besonders bewährt, wenn sich die Bohrstange durch ein Führungselement erstreckt, das mindestens ein Gleitlagerelement aus Grafit aufweist.
  • Das Führungselement dient insbesondere zur Führung der Bohrstange, wenn eine lange freitragende Strecke zwischen dem Antrieb und dem Bohrkopf zu überbrücken ist. Gleitlagerelemente aus Graphit entwickeln eine Eigenschmierung, so dass auf den Zusatz von Schmierstoffen verzichtet werden kann.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bohrers ist die Bohrstange aus mehreren zylinderförmigen Teilstücken zusammengesetzt, die mit Gewinde versehen und mittels Schraubverbindung miteinander verbunden sind, wobei die Gewinde als Rundgewinde ausgebildet sind.
  • Die Verbindung der als Stab oder Rohr vorliegenden Teilstücke miteinander erfolgt durch eine lösbare Schraubverbindung. Dadurch kann die Länge der Bohrstange leicht an die aktuellen Erfordernisse angepasst werden. Die Teilstücke – abgesehen von den beiderseitigen Endstücken – sind jeweils an beiden Enden mit einem Gewinde versehen. Entweder ist an einem Ende ein Außengewinde (Gewindebolzen) und an dem anderen Ende ein Innengewinde (Gewindebohrung) vorgesehen. Entscheidend ist dass diejenigen beiden jeweils ineinander greifenden Gewinde, mittels denen die Schraubverbindung zwischen benachbarten Teilstücken realisiert ist, als Rundgewinde ausgebildet sind. Durch das Rundgewinde werden Kantenspannungen im Bereich der Gewindeflanken vermindert. Metrische Gewinde haben üblicherweise einen Flankenwinkel von 60°; Trapezgewinde um 30°. Werden derartige Gewindeverbindungen axial belastet, so bildet sich – je nach Flankenwinkel – eine in radialer Richtung wirkende Kraftkomponente aus, die das Muttergewinde in der Grafitschicht aufsprengen kann. Daher werden bei dieser Ausgestaltung der Tragstange die Gewinde als Rundgewinde ausgeführt, wie sie in DIN 405 spezifiziert sind. Durch die Ausrundung des Gewindegrundes werden Spannungsspitzen reduziert.
  • Hinsichtlich der Verwendung wird die oben genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zum Bohren von Quarzglas ein erfindungsgemäßer Bohrer eingesetzt wird, mit einer um ihre Längsachse rotierenden Bohrstange aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff, deren distales Ende einen Bohrkopf mit einer mit Schleif- oder Schneidmitteln versehenen Bohrkrone trägt, wobei unter Einsatz des Bohrers eine Bohrung in einem Quarzglaskörper erzeugt oder eine vorhandene Bohrung erweitert wird.
  • Eine Bohrstange aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff zeichnet sich durch geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Steifigkeit (bezogen auf das Gewicht) aus. Beide Eigenschaften tragen dazu bei, dass der Bohrkopf auch bei tiefen horizontalen Bohrungen wenig aus seiner idealen Orientierung abgelenkt wird. Beim Erweitern einer vorhandenen Bohrung wird darüber hinaus gewährleistet, dass am Umfang des Bohrkopfes stets etwa gleich große Reibungskräfte rotationssymmetrisch um die Rotationsachse wirken, so dass die Ausbildung einseitig wirkender Haftreibungskräfte, die den Bohrkopf auslenken könnten, vermieden wird.
  • Aus diesen Gründen wird – im Vergleich zum Einsatz eines Bohrers mit einer Bohrstange aus Edelstahl – bei der erfindungsgemäßen Verwendung des Bohrers eine besonders gerade Bohrung erhalten, die zudem weniger Oberflächendefekte, wie zum Beispiel Rillen, aufweist. Dieser Effekt mach sich insbesondere bei Bohrungstiefen ab etwa 1,5 m besonders bemerkbar.
  • Für den hier zur Ausbildung der Bohrstange verwendeten Werkstoff „kohlefaserverstärkter Kohlenstoff" ist auch die Abkürzung „CFC" gebräuchlich und wird im Folgenden auch verwendet. Bauteile aus CFC werden aus Formkörpern hergestellt, die eine Schichtstruktur aufweisen, wobei sich Schichten aus kreuzförmig angeordneten Fasern (Fasermatrix) und Schichten aus Grafit abwechseln.
  • Es hat sich als günstig erwiesen, wenn der Quarzglaskörper gegenläufig zur Bohrstange rotiert wird.
  • Die gegenläufige Rotation des zu bohrenden Quarzglaskörpers trägt zur Führung des Bohrers bei und führt zu einer Stabilisierung der horizontalen Orientierung der Bohrstange.
  • Besonders bewährt hat sich eine Verwendungsweise, bei der der Bohrkopf mittels der Bohrstange gegen eine zu erweiternde Bohrung des Quarzglaskörpers gezogen wird.
  • Dabei wird eine vorhandene Bohrung durch ein sogenanntes „ziehendes Bohren" erweitert. Hierbei erstreckt sich die Bohrstange am Beginn des Prozesses über die gesamte Länge der Bohrung, so dass ihre anfängliche Durchbiegung maximal ist, was sich gerade bei tiefen horizontalen Bohrungen ungünstig auswirkt. Wegen des – im Vergleich zu Edelstahl – geringen Gewichts der Bohrstange aus CFC wird bei der vorliegenden Erfindung die anfängliche Durchbiegung jedoch minimiert.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung ist grundsätzlich zur Herstellung einer Bohrung mit vertikaler Mittelachse geeignet. Seine vorteilhafte Wirkung infolge der leichtgewichtigen Bohrstange entfaltet das Verfahren aber dann, wenn die Mittelachse zur Vertikalen verkippt ist, und insbesondere dann, wenn die Längsachse der Bohrstange horizontal orientiert ist.
  • Weiterhin hat sich eine Verwendungsweise besonders bewährt, bei der eine Bohrung mit einem Durchmesser von maximal 60 mm erzeugt wird.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung des Bohrers ist grundsätzlich für Bohrungen mit beliebigem Durchmesser geeignet. Zur Herstellung von Bohrungen mit kleinem Durchmesser sind jedoch entsprechend dünne Bohrstangen einzusetzen, die bei einer Ausführung aus Metall – und insbesondere auch aus Edelstahl – ein geringes axiales Flächenträgheitsmoment aufweisen. Derartige metallische Bohrstangen mit einem Außendurchmesser von weniger als 60 mm zeigen daher bei tiefen Bohrungen (ab etwa 1,5 m) eine nicht zu vernachlässigende Durchbiegung. Dieser Nachteil wird beim Einsatz einer Bohrstange aus CFC durch deren geringes Gewicht und hohe Biegesteifigkeit vermieden.
  • Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die ein Bohrer eingesetzt wird, dessen Bohrstange eine mittlere Oberflächenrauigkeit Ra im Bereich von 2,0 μm bis 6,0 μm aufweist.
  • Eine geringe Oberflächenrauigkeit erleichtert eine etwaige Abdichtung am Zylindermantel der Bohrstange und sie vermindert den Abrieb bei Einsatz einer Drehdurchführung für die Bohrstange.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Als einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung
  • 1: einen erfindungsgemäßen Bohrer mit einer Bohrstange aus CFC in einer Seitenansicht.
  • In 1 ist die Bezugsziffer 1 einem Bohrkopf zugeordnet, der an dem vorderen Ende einer Bohrstange 2 befestigt ist. Die Bohrstange 2 besteht aus carbonfaserverstärktem Kohlenstoff (CFC) der SGL Carbon Group, wie er unter Bezeichnung „SIGRABOND" im Handel erhältlich ist. Sie hat eine Länge von 5 m, einen Durchmesser von 32 mm und ist über ihre gesamte Länge auf eine Oberflächenrauigkeit Ra von etwa 3 μm geschliffen. Sie ist aus insgesamt 5 Teilstücken mit einer Länge von jeweils 1 m zusammengesetzt, wobei die Teilstücke mittels endständiger Rundgewinde miteinander verschraubt sind.
  • Die Verbindung zwischen Bohrkopf 1 und Bohrstange 2 erfolgt über ein als Morsekegel ausgebildetes Zwischenstück 3 aus Edelstahl, das an seinem dem Bohrkopf abgewandten Ende eine Aufnahme aufweist, in das die Bohrstange 1 hineinragt und darin verklebt ist.
  • Die Bohrstange 1 wird mittels eines Bohrspindel-Antriebs 4 um ihre Längsachse 5 rotiert, wie dies der Richtungspfeil 9 anzeigt. Hierzu ist das hintere Ende der Bohrstange 2 in der Aufnahme eines Adapterstücks 6 aus Edelstahl eingeklebt, die andererseits von den Spannbacken 7 des Antriebs 4 fest umschlossen wird. Die Bohrstange 2 wird mittels zweier in Richtung der Längsachse 5 verschiebbarer Führungselemente 13 unterstützt und in der Längsachse 5 geführt. Die Füh rungselemente 13 enthalten jeweils Gleitlager aus Grafit, an denen entlang die Bohrstange 2 rotiert.
  • Der Bohrkopf 1 setzt sich aus insgesamt vier scheibenförmigen Bohrkronen mit nach hinten hin zunehmendem Außendurchmesser zusammen, die auf einen Zapfen aufgeschoben und darauf mittels einer Schraube gesichert sind. Am Außenumfang der Bohrkronen sind mit einem Diamantbelag versehene Diamantleisten vorgesehen, wie dies in der DE 44 34 025 A1 ausführlich beschrieben ist. Die letzte der Bohrkronen mit dem größten Außendurchmesser erzeugt die Endbohrung mit einem Solldurchmesser von 45 mm.
  • Nachfolgend wird anhand 1 eine Verfahrensweise zum Erweitern der Innenbohrung eines Quarzglas-Hohlzylinders mit einer Länge von 3 m und einem anfänglichen Bohrungsdurchmesser von 41 mm unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrers 1 mit einem maximalen Bohrkronen-Durchmesser von 45 mm beispielhaft erläutert.
  • Der Hohlzylinder 10 wird mittels Spannkonen 8 einer Tieflochbohrmaschine 14, zentriert aufgenommen. Der Bohrer wird so ausgerichtet, dass die Längsachse 5 der Bohrstange 2 exakt horizontal und in der Rotationsachse 5b des Hohlzylinders 10 verläuft.
  • Während des Bohrens rotiert der Hohlzylinder 10 gegenläufig – wie durch den Richtungspfeil 12 angedeutet – zur Rotationsrichtung 9 der Bohrstange 1. Diese wird kontinuierlich in die vorhandene Innenbohrung eingeschoben, so dass die erweiterte Bohrung mit einem Solldurchmesser von 45 mm erzeugt wird.
  • Wegen des geringen Gewichts der CFC-Bohrstange 1 und ihrer vergleichsweise hohen Steifigkeit (im Vergleich zu einer Bohrstange aus Edelstahl) wird der Bohrkopf 1 wenig aus seiner ideal horizontalen Orientierung abgelenkt. Am Umfang des Bohrkopfes 1 wirken daher etwa gleich große Reibungskräfte und die Ausbildung einseitig wirkender Haftreibungskräfte, die den Bohrkopf 1 auslenken könnten, wird vermieden. Das Verfahren ermöglicht somit die Ausbildung eine tiefen, geraden Bohrung mit wenig Oberflächendefekten.

Claims (14)

  1. Bohrer für Quarzglas, mit einer um ihre Längsachse rotierbaren Bohrstange, deren distales Ende einen Bohrkopf mit einer mit Schleif- oder Schneidmitteln versehenen Bohrkrone trägt, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrstange (2) aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff besteht.
  2. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrstange (2) einen Außendurchmesser im Bereich von 25 mm bis 40 mm aufweist.
  3. Bohrer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Bohrkopf (1) und der Bohrstange (2) ein Bohrkopf-Anschlusselement (3) vorgesehen ist, das mit der Bohrstange (2) fest verbunden ist.
  4. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Antrieb (4) für die Rotation der Bohrstange (2) und der Bohrstange (2) ein Antriebs-Anschlusselement (6) vorgesehen ist, das mit der Bohrstange (2) fest verbunden ist.
  5. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrkopf-Anschlusselement (3) und das Antriebs-Anschlusselement (6) aus Edelstahl gefertigt sind.
  6. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrstange (2) eine mittlere Oberflächenrauigkeit Ra im Bereich von 2 μm bis 6 μm aufweist.
  7. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bohrstange (2) durch ein Führungselement (13) erstreckt, das mindestens ein Gleitlagerelement aus Grafit aufweist.
  8. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrstange (2) aus mehreren zylinderförmigen Teilstücken zusammengesetzt ist, die mit Gewinde versehen und mittels Schraubverbindung miteinander verbunden sind, wobei die Gewinde als Rundgewinde ausgebildet sind.
  9. Verwendung eines Bohrers nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer um ihre Längsachse rotierenden Bohrstange aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff, deren distales Ende einen Bohrkopf mit einer mit Schleif- oder Schneidmitteln versehenen Bohrkrone trägt, zum Bohren von Quarzglas, indem unter Einsatz des Bohrers eine Bohrung in einem Quarzglaskörper erzeugt oder eine vorhandene Bohrung erweitert wird.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Quarzglaskörper (10) gegenläufig zur Bohrstange (2) rotiert.
  11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf (1) mittels der Bohrstange (2) gegen eine zu erweiternde Bohrung des Quarzglaskörpers (10) gezogen wird.
  12. Verwendung nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (5) der Bohrstange (2) horizontal orientiert ist.
  13. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bohrung mit einem Durchmesser von maximal 60 mm erzeugt wird.
  14. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bohrer eingesetzt wird, dessen Bohrstange (2) eine mittlere Oberflächenrauigkeit Ra im Bereich von 2 μm bis 6 μm aufweist.
DE2003116584 2003-03-21 2003-03-21 Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben Expired - Fee Related DE10316584B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003116584 DE10316584B4 (de) 2003-03-21 2003-03-21 Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003116584 DE10316584B4 (de) 2003-03-21 2003-03-21 Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10316584A1 DE10316584A1 (de) 2004-10-07
DE10316584B4 true DE10316584B4 (de) 2006-03-30

Family

ID=32946372

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2003116584 Expired - Fee Related DE10316584B4 (de) 2003-03-21 2003-03-21 Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10316584B4 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010036874A1 (de) 2010-08-05 2012-02-23 Gühring Ohg Spanabhebendes Werkzeug und Verfahren zu dessen Herstellung

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4434025A1 (de) * 1994-09-23 1996-03-28 Heraeus Quarzglas Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, Bohrer zur Durchführung des Verfahrens und Verwendung des Bohrers
WO1998057771A1 (en) * 1997-06-17 1998-12-23 Norton Company Method for improving wear resistance of abrasive tools

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4434025A1 (de) * 1994-09-23 1996-03-28 Heraeus Quarzglas Verfahren zum Bohren spröder Werkstoffe, Bohrer zur Durchführung des Verfahrens und Verwendung des Bohrers
WO1998057771A1 (en) * 1997-06-17 1998-12-23 Norton Company Method for improving wear resistance of abrasive tools

Also Published As

Publication number Publication date
DE10316584A1 (de) 2004-10-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2934801B1 (de) Werkzeughalter und zerspanwerkzeug mit dämpfungssystem
EP1846186B1 (de) Tieflochbohrer
DE102015005250A1 (de) Bohr-Fas-Kombi-Werkzeug
DE69926067T2 (de) Schneidwerkzeug mit vergrössertem diameter und reduzierter länge des kopfes für faser verstärkte verbundmaterialien
EP2326848B1 (de) Schraube
DE102008004564A1 (de) Bohrwerkzeug mit Ausspitzung
EP2454043B1 (de) Bohrer
DE102009049087C5 (de) Bohrer
EP0104458A2 (de) Zentrifugensieb und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102019102726A1 (de) Bohrwerkzeug und Verfahren zur Erzeugung einer Bohrung
DE102007062539B4 (de) Bohrwerkzeug
DE102009030470B4 (de) Wechselkopfhalter-System und Werkzeugkopfelement
AT15013U1 (de) Auswechselbarer Schneidkopf, Werkzeugschaft und Schaftwerkzeug
WO2008080748A1 (de) Tieflochbohrer mit stützring und verfahren zu dessen herstellung
DE10333194B4 (de) Entgratwerkzeug mit Messerschnellwechsler
DE10316584B4 (de) Bohrer zum Bohren von Quarzglas und Verwendung desselben
DE10112165B4 (de) Stabmesserkopf zum Verzahnen
EP2845672B1 (de) Bohrer
EP0891832B1 (de) Bohrer
DE102017212053A1 (de) Rotationswerkzeug sowie Verfahren zur Herstellung eines Rotationswerkzeugs
DE102010017267B3 (de) Selbstbohrende Schraube
DE202013105739U1 (de) Miniaturfräser
DE19915304A1 (de) Bohrwerkzeug
DE102020130445A1 (de) Zerspanungswerkzeug zum Bearbeiten von Kunststoff
DE2824958B2 (de) Bohrstange zum Anstechen von Hochöfen mit einstückig angeschmiedeter Bohrkrone

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: HERAEUS TENEVO GMBH, 63450 HANAU, DE

8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: HERAEUS QUARZGLAS GMBH & CO. KG, 63450 HANAU, DE

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20111001