DE4432017A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von ZifferblätternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Zifferblättern gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1
bzw. dem von Anspruch 7.
Gemäß dem Stand der Technik werden Zifferblätter für Uhren aus den
verschiedensten Ausgangsmaterialien, wie z. B. Metalle, Kunststoffe, Kera
mik usw., hergestellt. Die bekannten Verfahren zur Herstellung der
Zifferblattrohlinge werden weitgehend vom Ausgangsmaterial bestimmt. So
werden Metallzifferblätter überwiegend aus Bandmaterialien ausgestanzt.
Kunststoffzifferblätter werden entweder ebenfalls gestanzt oder durch
thermoplastischen Spritzguß erzeugt. Zifferblätter aus Keramik werden in
Preß- und/oder Sintertechnik hergestellt.
In der Regel werden zur weiteren Bearbeitung die Rohzifferblätter
mittels der verschiedensten Finish-Technologien veredelt und mit ver
schiedenartigen Designeffekten ausgestattet. Beispiele solcher Technologien
sind die galvanische Beschichtung, die lackiertechnische Bearbeitung
und/oder das Bedrucken der Zifferblätter mittels unterschiedlicher Druck
verfahren.
Die Veredelung der Zifferblattrohlinge mittels Finish-Technologien kann
entweder einzeln oder gruppenweise erfolgen.
Bei einem bekannten Verfahren werden Zifferblätter aus einem Metall
band mittels eines Stanzwerkzeuges ausgestanzt, das mit einem Federkis
sen ausgestattet ist, welches das soeben ausgeschnittene Zifferblatt in
den Metallbandstreifen zurückdrückt (siehe Fig. 1). Gleichzeitig mit dem
Ausstanzen des Zifferblattes und dem Zurückdrücken in das Metallband
werden funktionell notwendige Aussparungen im Zifferblatt, wie z. B. ein
Zeigerwellenmittelloch oder ein Fenster zur Datumsanzeige oder Arretier
ausnehmungen zur Lagejustierung des Zifferblattes in der Uhr sowie
mindestens zwei sogenannte Meisterlöcher zur exakt reproduzierbaren
Stellungspositionierung bei den weiteren Bearbeitungsvorgängen ausge
stanzt.
Nach dem Ausstanzen und Wiedereindrücken einer definierten Anzahl
von Zifferblättern pro Längeneinheit Bandmaterial wird das Bandmaterial
abgelängt und der entstandene Streifen z. B. in ein Magazin, das eine
bestimmte Anzahl dieser Streifen aufnehmen kann, eingeschoben. Die
Streifen werden in dem Magazin für eine weitere Bearbeitung der Ziffer
blätter, z. B. die Bearbeitung im Sieb- und/oder Tampondruck gruppen
weise bzw. im Nutzen entnommen oder im Einzelbearbeitungsverfahren
maschinell weitergetaktet. Das Bandmaterial oder definierte Abschnitte
davon dient bzw. dienen als Träger bzw. Trägermatrize für eine bestimm
te Anzahl von Zifferblättern, wobei über den gleichzeitigen Stanzvorgang
von Zifferblatt und Meisterlöchern eine exakte Stellungspositionierung für
weitere Bearbeitungsoperationen gegeben ist.
Aus dem Träger- oder Trägermatrizensystem wird das Zifferblatt, das
über die Meisterlöcher im Trägerstreifen exakt lagepositoniert ist, ma
schinell montiert, indem es z. B. von unten nach oben ausgedrückt und
gleichzeitig von oben, beispielsweise mittels Vakuumgreifarmen, entnom
men und wiederum lägegenau auf das ebenfalls lagegenau und maschinell
zugeführte Uhrwerk gesetzt wird.
Das bekannte Verfahren eignet sich zwar auch zur Herstellung von
Zifferblättern aus verschiedensten Kunststoffen, wenn diese als Bandmate
rial vorliegen, es versagt allerdings, wenn z. B. Zifferblätter mit Relief
oberflächen hergestellt werden sollen. Derartige Oberflächen erfordern
nämlich das Vorliegen von Kunststoffbändern, die in definiertem Abstand
dieses Relief auf der Oberfläche enthalten. Zudem ist dieses bekannte
Verfahren auf Kunststoffe beschränkt, die stanzfest und hinreichend
mechanisch stabil sind, d. h. welche nach dem Stanzen keine unsauberen
und unansehnlichen Schnittkanten hinterlassen. Insbesondere bei Ziffer
blättern aus glasklaren Kunststoffen besteht die Gefahr des Zerkratzens
durch die mechanische Formgebung sowie die Transportoperationen.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens zur Herstellung und
Bearbeitung von Zifferblättern in Trägermatrizentechnik ist die Tatsache,
daß die Trägermatrizen nur einmal verwendet werden können, und somit
nach einmaligem Gebrauch einem aufwendigen Recycling unterworfen
werden müssen.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Zifferblättern zu schaffen, welche bzw. welches zum
Spritzgießen geeignet ist und bei welcher bzw. welchem herstellungs
bedingter Materialabfall stark reduzierbar ist und jeder Träger wiederver
wendbar ist.
Dieses Ziel wird erreicht mit einem Verfahren mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1 und mit einer der Durchführung des Verfahrens
dienenden Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 7.
Danach weist das Verfahren zur Herstellung von Zifferblättern, insbeson
dere aus Kunststoff, für Uhren oder dergleichen unter Verwendung eines
Trägers zunächst ein Einspannen des durch Ausstanzen von Zifferblättern
mit Ausschnitten versehenen Trägers in eine Gießvorrichtung auf. Die
Einspannung in der Gießvorrichtung erfolgt so, daß die Ausschnitte
abgedichtete Gießhohlräume bilden, wenn entsprechende als Matrizen
ausgebildete Teile der Gießvorrichtung mindestens einen der Ausschnitte
des Trägers vollständig abdecken, wobei diese Ausschnitte in ihrem
Durchmesser dem Durchmesser eines jeden neu herzustellenden Ziffer
blattes entsprechen. Anschließend werden die so entstehenden Gießhohl
räume mit einem spritzgießbaren Material gefüllt, welches anschließend
erstarrt. Nach Erstarren und Öffnen der Gießvorrichtung schließt sich ein
Transportieren des so behandelten Trägers zu einer weiteren Behand
lungs- bzw. Bearbeitungsstufe der Zifferblätter an.
Wesentliche Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung liegen in der
Einfachheit und technischen Beherrschbarkeit der eingesetzten Techniken
sowie in der umweltfreundlichen Wiederverwendung von Metallmatrizen
für die Zifferblattherstellung, wodurch eine beträchtliche Menge an
Recyclematerial eingespart werden kann. Das Verfahren gemäß der Erfin
dung weist des weiteren den Vorteil auf, daß völlig neue Ausgangsmate
rialien für Zifferblätter eingesetzt werden und neue Gestaltungsmöglich
keiten zur Anwendung gebracht werden können, die bisher nicht oder
nicht mit vertretbarem Aufwand möglich waren. Das trifft insbesondere
für die vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten zur dekorativen Gestaltung
von Kunststoffen für Zifferblätter zu.
Bei einem vorzugsweisen Ausführungsbeispiel wird der Träger nach
Entfernen der im Spritzgießverfahren hergestellten Zifferblätter dem Ver
fahren gemäß Anspruch 1 erneut zugeführt.
In einem weiteren vorzugsweisen Ausführungsbeispiel wird als Spritzguß
material für die herzustellenden Zifferblätter insbesondere Kunststoff
verwendet, wobei prinzipiell jedes spritzgießfähige Material einsetzbar ist.
Vorzugsweise liegt der Träger in Streifenform mit reihenförmig angeord
neten Ausschnitten vor; ein Träger mit Doppelreihen und quadratischer
Anordnung der entsprechenden Ausschnitte für Zifferblatter ist ebenfalls
möglich.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens
unter Verwendung des flachen Trägers, welcher mit den neu herzustellen
den Zifferblättern entsprechenden Ausschnitten versehen ist, weist eine
Gießvorrichtung, insbesondere eine Spritzgießvorrichtung mit einem
mindestens aus einer ersten und mindestens aus einer zweiten Matrize
bestehenden Matrizenpaar auf, zwischen dem der Träger einspannbar ist.
Die Matrizen sind gegeneinander zwischen einer geschlossenen Position,
in welcher der Träger am Rand seiner Ausschnitte abgedichtet gehalten
ist, so daß die Ausschnitte jeweils einen Gießhohlraum bilden, und einer
geöffneten Position bewegbar, in welcher der Träger entnehmbar ist.
Damit der Gießhohlraum mit dem spritzgießbaren Material gefüllt wer
den kann, weist zumindest eine der Matrizen eine verschließbare Gießdü
se mit einer Zuleitung zum Zuführen von flüssigem Spritzgußmaterial in
den Gießhohlraum bei geschlossener Position der Matrizen auf.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist mindestens eine der
Matrizen einen der Größe des Halbmessers des Ausschnittes für das
Zifferblatt entsprechenden, in seiner geschlossenen Position in den Aus
schnitt ragenden erhabenen Abschnitt auf, dessen Höhe vorzugsweise im
Bereich von 0,01 mm liegt.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Oberfläche des
erhabenen Abschnittes auch gewölbt sein, um eine dementsprechende
gewölbte Oberfläche eines Zifferblattes zu erzeugen.
In noch einem weiteren Ausführungsbeispiel weist eine Matrize der
Vorrichtung Zentrierstifte auf, welche durch in dem Träger vorgesehene
Meisterlöcher in entsprechende Vertiefungen in der der mit Zentrier
stiften versehenen Matrize gegenüberliegenden Matrize in der geschlos
senen Position eingreifen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen bei der konventionellen Herstellung von Zifferblättern
anfallenden Träger mit Zifferblättern sowie funktionell bedingte
Aussparungen;
Fig. 2 einen Streifen mit ausgestanzten Zifferblättern und ausgestanzten
funktionellen notwendigen Aussparungen;
Fig. 3A eine Vorrichtung zum Spritzgießen der Zifferblätter in den in
einem Träger durch Ausstanzen der Zifferblätter erhaltenen
Ausschnitten in der geöffneten Position;
Fig. 3B die Gießvorrichtung gemäß Fig. 3A in der geschlossenen, d. h.
Gießposition; und
Fig. 4 eine Spritzgießvorrichtung in geschlossener Position mit erhabe
nen Abschnitten auf den Matrizen im Bereich der Ausschnitte
im Träger.
Fig. 1 zeigt ein für die konventionelle Herstellung von Zifferblättern
vorgesehenes Metallband bzw. einen Streifen aus einem geeigneten
Material, aus welchem Zifferblätter 6 mittels eines Stanzwerkzeuges
(nicht gezeigt) aus dem Träger 1 ausgestanzt und anschließend wieder
eingesetzt wurden. Alle weiteren für die Bearbeitung der Zifferblätter 6
sowie ihre Montage in die Uhren notwendigen Aussparungen werden mit
diesem Stanzvorgang gleichzeitig ausgestanzt. Das sind die funktionell
notwendigen Aussparungen im Zifferblatt 6, wie z. B. ein Zeigerwellen
mittelloch 2, ein Fenster 3 zur Datumsanzeige, eine Arretierausnehmung
4 zur Lagejustierung des Zifferblattes in der Uhr sowie mindestens zwei
Meisterlöcher 5 pro Zifferblattausschnitt zur exakt reproduzierbaren
Stellungspositionierung bei den weiteren Bearbeitungsvorgängen. Der
Träger 1 dient nach Ausstanzen und Wiedereinsetzen der Zifferblätter 6
der Aufnahme der Zifferblätter zu deren Weitertransportierung zu nach
folgenden Bearbeitungsschritten und wird nach Fertigstellung, d. h. End
bearbeitung der Zifferblätter und Montage in den Uhren, in der Regel
als recyclefähiger Abfall entsorgt. Damit während der nach dem Stanzen
und Wiedereinsetzen der Zifferblätter folgenden Bearbeitungsschritte eine
Beschädigung der Zifferblätter vermieden wird, werden die Streifen mit
den in den Ausschnitten angeordneten Zifferblättern 6 in Magazine
eingeführt und können diese geschützt weiteren Bearbeitungsschritten
zugeführt werden.
Fig. 2 zeigt den Träger 1, der durch Ausstanzen der Zifferblätter erhal
ten wird, so daß in dem Träger die Ausschnitte 7, die Meisterlöcher 5
und die Arretierausnehmung 4 vorgesehen sind. Dieser bei dem Ver
fahren zur Herstellung von Uhrenzifferblättern anfallende streifenartige
Träger bzw. die Trägermatrize 1 konnte bisher einer direkten Wiederver
wendung bei der Herstellung von Zifferblättern nicht zugeführt werden,
sondern mußte recyclet werden. Da Uhrenzifferblätter in der Regel in
großen Stückzahlen hergestellt werden, mußte auch ein beträchtlicher
Materialanfall dem Recycling zugeführt werden, was zusätzliche Produk
tionskosten bedingte.
Gemäß der Erfindung wird nun ein derartiger Träger 1 als Trägermatrize
für die Herstellung neuer Zifferblätter aus einem spritzgießfähigen Mate
rial wiederverwendet.
In den Fig. 3A und 3B ist eine Vorrichtung zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens in einer geöffneten Position (Fig. 3A) und
einer geschlossenen, d. h. Gießposition (Fig. 3B) gezeigt. Die Gießvor
richtung, die Teil einer Spritzgießmaschine ist, besteht dabei aus zwei
Matrizen, von denen eine Matrize 9 unter dem Träger 1 und die andere
Matrize 8 über dem Träger 1 angeordnet ist. Die beiden Matrizen 8, 9
sind gegeneinander zwischen einer geöffneten Position (Fig. 3A), in
welcher der Träger 1 mit den Ausschnitten für die herzustellenden
Zifferblätter 7 und den funktionellen Aussparungen 4, 5 zwischen die
Matrizen 8, 9 eingeschoben werden kann, und einer geschlossenen Posi
tion bewegbar, in welcher die Matrizen die Ränder der in dem Träger
1 angeordneten Aussparungen 7 für die Zifferblätter 6 derart abdichten,
daß ein geschlossener Gießhohlraum entsteht. Die als Unterteil dienende
Matrize 9 ist heiz- und/oder kühlbar. Die als Oberteil dienende Matrize
8 ist ebenfalls heiz- und/oder kühlbar und weist eine für die Spritzgieß
technik erforderliche Düse mit einer Düsennadel 12, welche so ausgebil
det ist, daß ihre Spitze gleichzeitig zur Erzeugung des Zeigerwellenmittel
loches 2 dient, und eine Zufuhrleitung 11 auf, durch welche das spritz
gießfähige Material 10 der Düse zugeführt wird. Die obere mit der
Nadeldüse ausgestattete Matrize 8 weist Zentrierstifte 13 bzw. Fangstifte
auf, welche im geschlossenen Zustand zur exakten Lagerpositionierung
durch die Meisterlöcher 5 im Träger 1 in entsprechende, den Zentrier
stiften angepaßte Vertiefungen 14 eingreifen.
Fig. 4 zeigt eine Gießvorrichtung in der geschlossenen Position, d. h. in
der Position, bei weicher die untere Matrize 9 und die obere Matrize 8
an dem Träger 1 derart anliegen, daß die Ränder der Aussparung 7 in
dem Träger vollständig nach außen abgedichtet werden und ein Gieß
hohlraum in dem Ausschnitt 7 entsteht. Darüber hinaus weisen die
Matrizen 8, 9 erhabene Abschnitte auf, die bezüglich ihrer Größe exakt
in die Ausschnitte 7 im Träger hineinpassen, so daß ein Zifferblatt
erzeugbar ist, das in seiner Dicke geringer als die Dicke des Trägers 1
ist. Es ist ebenfalls möglich, den erhabenen Abschnitt profiliert oder
gewölbt darzustellen, um bestimmte Oberflächeneffekte für die Ziffer
blätter zu erzielen.
Bei der Herstellung von Zifferblättern gemäß der Erfindung unter Ver
wendung der Träger 1 wird eine Spritzgießvorrichtung gemäß den
Fig. 3 bzw. 4 verwendet. Als spritzgußfähige Materialien können Kunst
stoffe, Metalle und andere Materialien verwendet werden, deren Schmelz
punkt unter dem der aus dem konventionellen Zifferblattherstellung in
Trägermatrizentechnik als Abfall anfallenden Trägermatrizen liegt. Sämtli
che in der Spritzgußtechnik übliche Einspritzverfahren wie Heißkanaltech
nik, Tunnelkanaltechnik usw. sind anwendbar. Insbesondere die Verwen
dung von Kunststoffen bei der erfindungsgemäßen Zifferblattherstellung
in Trägermatrizentechnik bietet zahlreiche Vorteile, wobei das verwendete
Material thermoplastisches oder chemisch härtbares Material ist. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst zwischen dem Werkzeug
oberteil bzw. der oberen Matrize 8 und dem Werkzeugunterteil bzw. der
Matrize 9 eine Vorschubbewegung des mit den entsprechenden Aus
schnitten 7, 4, 5 versehenen Trägers 1 in horizontaler Richtung um ein
definiertes Schrittmaß bewegt, so daß sich die Meisterlöcher 5 in dem
Träger 1 exakt unterhalb der in der Matrize 8 vorgesehenen Zentrier
stifte 13 bzw. über den in der Matrize 9 vorgesehenen Vertiefungen
befinden. Nach dieser Vorpositionierung des Trägers 1 bezüglich der
Matrizen wird die obere Matrize 8 durch Abwärtsbewegung in Richtung
auf die untere Matrize 9, auf welcher der Träger 1 liegt, bewegt. Die
Zentrierstifte 13 sind so ausgebildet, daß sie die Matrizen sowie den
Träger automatisch zentrieren. Im nächsten Arbeitsgang wird bei geöff
neter Düse 11, 12 die thermoplastische Spritzgußmasse 10 in definierter
Menge in den Gießhohlraum zwischen den Matrizen liegenden Träger
gespritzt. Dadurch, daß die Matrizen 8, 9 auch so ausgebildet sind, daß
sie zur Kühlung verwendet werden können, kann der Erstarrungsvorgang
im Gießhohlraum beschleunigt werden. Nach Abkühlen der Schmelze
entstehen somit Zifferblätter 6 aus thermoplastischen oder chemisch
härtbaren Materialien, die in die Matrize, d. h. den Träger 1, eingebettet
sind. Nach Erstarren der Schmelze wird die obere Matrize 8 angehoben,
so daß der Träger 1 aus der Vorrichtung entnommen werden kann und
weiter transportiert werden kann. In positionsgenauen Nachbehandlungs
prozessen unterschiedlicher Art erhalten die Zifferblattrohlinge ihr endgül
tiges Design und werden durch Herausdrücken aus dem Träger 1
automatisch auf der Uhr montiert.
Nach Entfernen der gemäß der Erfindung hergestellten Zifferblätter
können die Träger 1 erneut dem Spritzgießverfahren zugeführt werden.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Verfahrens werden statt der
endlichen Matrizen Matrizenrollen verwendet, die von einer Spule getak
tet abgerollt, durch das Spritzgußwerkzeug geführt und schließlich wieder
auf eine Spule aufgerollt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Zifferblättern, insbesondere aus
Kunststoff, für Uhren oder dergleichen unter Verwendung eines
flachen Trägers,
gekennzeichnet durch:
- a) Einspannen des durch Ausstanzen von Zifferblättern mit Aus schnitten versehenen Trägers in eine Gießvorrichtung derart, daß die Ausschnitte abgedichtete Gießhohlräume bilden, wobei diese Ausschnitte in ihrem Durchmesser dem Durchmesser eines jeden herzustellenden Zifferblattes entsprechen;
- b) Füllen von mindestens einem der Gießhohlräume mit einem spritzgießbaren Material, das anschließend erstarrt; und
- c) Transportieren des so behandelten Trägers zu einer weiteren Behandlungsstufe.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Entfernen der fertigen Zifferblätter aus den Ausschnitten der Träger
der Verfahrensstufe (a) erneut zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Spritzgußmaterial Kunststoff verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Träger ein Streifen mit reihenförmig angeordneten Ausschnit
ten verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger aus Aluminium oder Messing hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
auf eine Rolle gewickelt ist, von welcher dieser getaktet und der
Gießvorrichtung zugeführt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
wobei ein flacher Träger (1) mit Ausschnitten (7) versehen ist, deren
Durchmesser dem Durchmesser eines jeden herzustellenden Ziffer
blattes (6) entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) eine Gießvorrichtung mit mindestens einer ersten Matrize (8) und mindestens einer zweiten Matrize (2) vorgesehen ist, zwi schen denen der Träger (1) einspannbar ist;
- b) diese Matrizen (8, 9) gegeneinander zwischen einer geschlosse nen Position, in welcher der Träger (1) am Rand seiner Aus schnitte (7) abgedichtet gehalten ist, so daß die Ausschnitte (7) jeweils einen Gießhohlraum bilden, und einer geöffneten Posi tion bewegbar sind, in welcher der Träger (1) entnehmbar ist; und
- c) mindestens eine der Matrizen (8, 9) eine verschließbare Düse mit einer Zuleitung (11) zum Zuführen von flüssigem Spritzma terial (10) in den Gießhohlraum bei geschlossener Position der Matrizen (8, 9) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens eine der Matrizen (8, 9) einen der Größe des Halbmessers des
Ausschnittes (7) entsprechenden, in seiner geschlossenen Position in
den Ausschnitt (7) ragenden erhabenen Abschnitt (15) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
des erhabenen Abschnittes (15) etwa 0,01 mm beträgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des erhabenen Abschnittes (15) gewölbt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Matrizen (1, 2) in ihrer geschlossenen Position
abdichtend gegen den Träger gedrückt sind, um mindestens einen
vom Ausschnitt (7) gebildeten Gießhohlraum abdichten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Matrize (8) Zentrierstifte (13) aufweist, die durch in den Träger (1)
vorgesehene Löcher (5) und in entsprechende Vertiefungen (14) in
der anderen Matrize (9) in der geschlossenen Position eingreifen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432017 DE4432017C2 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern |
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DE19944432017 DE4432017C2 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern |
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DE4432017A1 true DE4432017A1 (de) | 1996-03-14 |
DE4432017C2 DE4432017C2 (de) | 1998-02-05 |
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DE19944432017 Expired - Fee Related DE4432017C2 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern |
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DE (1) | DE4432017C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE19750344C2 (de) * | 1997-11-13 | 2000-05-18 | Ods Landis & Gyr Gmbh & Co Kg | Verfahren zum Herstellen eines flachen Kartengrundkörpers für eine Chipkarte |
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---|---|---|---|---|
DE4217034A1 (de) * | 1992-05-22 | 1993-11-25 | Lauffer Maschf | Mold-System mit einer mehrere Spritzkolben enthaltenden Presse |
DE4213654C2 (de) * | 1992-04-25 | 1994-08-25 | Karl Hehl | Gießform für eine Kunststoff-Spritzgießmaschine und Verfahren zur Herstellung von Spritzteilen in einer Gießform |
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1994
- 1994-09-08 DE DE19944432017 patent/DE4432017C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4432017C2 (de) | 1998-02-05 |
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