DE4432017C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Ziffer­ blättern aus Kunststoff, für Uhren oder dergleichen, unter Verwendung eines flachen, dünnen Trägers, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zifferblätter für Uhren werden aus den verschiedensten Ausgangsmaterialien wie z. B. Metallen, Kunststoffen, Keramik usw. hergestellt. Die bekannten Verfahren zur Herstellung der Zifferblattrohlinge werden weitgehend vom Ausgangsmaterial bestimmt. So werden Metallzifferblätter überwiegend aus Bandmaterialien ausgestanzt. Kunststoffzifferblätter werden entweder ebenfalls gestanzt oder durch thermoplastischen Spritzguß erzeugt. Zifferblätter aus Keramik werden in Preß- und/oder Sintertechnik hergestellt.
In der Regel werden zur weiteren Bearbeitung die Rohzifferblätter mittels der verschiedensten Finish-Technologien veredelt und mit verschiedenartigen Designeffekten ausgestattet. Beispiele solcher Technologien sind die galvani­ sche Beschichtung, die lackiertechnische Bearbeitung und/oder das Bedrucken der Zifferblätter mittels unterschiedlicher Druckverfahren.
Die Veredelung der Zifferblattrohlinge mittels Finish-Technologien kann entweder einzeln oder gruppenweise erfolgen.
Bei einem bekannten Verfahren werden Zifferblätter aus einem Metallband mittels eines Stanzwerkzeuges ausgestanzt, das mit einem Federkissen ausgestattet ist, welches das soeben ausgeschnittene Zifferblatt in den Metall­ bandstreifen zurückdrückt (siehe Fig. 1). Gleichzeitig mit dem Ausstanzen des Zifferblattes und dem Zurückdrücken in das Metallband werden funktio­ nell notwendige Aussparungen im Zifferblatt, wie z. B. ein Zeigerwellen­ mittelloch oder ein Fenster zur Datumsanzeige oder Arretierausnehmungen zur Lagejustierung des Zifferblattes in der Uhr sowie mindestens zwei sogenannte Musterlöcher zur exakt reproduzierbaren Stellungspositionierung bei den weiteren Bearbeitungsvorgängen ausgestanzt.
Nach dem Ausstanzen und Wiedereindrücken einer definierten Anzahl von Zifferblättern pro Längeneinheit Bandmaterial wird das Bandmaterial abge­ längt und der entstandene Streifen z. B. in ein Magazin, das eine bestimmte Anzahl dieser Streifen aufnehmen kann, eingeschoben. Die Streifen werden in dem Magazin für eine weitere Bearbeitung der Zifferblätter, z. B. die Bearbeitung im Sieb- und/oder Tampondruck gruppenweise entnommen oder im Einzelbearbeitungsverfahren maschinell weitergetaktet. Das Bandmaterial oder definierte Abschnitte davon dient bzw. dienen als Träger für eine bestimmte Anzahl von Zifferblättern, wobei über den gleichzeitigen Stanzvor­ gang von Zifferblatt und Musterlöchern eine exakte Stellungspositionierung für weitere Bearbeitungsoperationen gegeben ist.
Aus dem Trägersystem wird das Zifferblatt, das über die Musterlöcher im Trägerstreifen exakt lagepositoniert ist, maschinell montiert, indem es z. B. von unten nach oben ausgedrückt und gleichzeitig von oben beispielsweise mittels Vakuumgreifarmen entnommen und wiederum lagegenau auf das ebenfalls lagegenau und maschinell zugeführte Uhrwerk gesetzt wird.
Das bekannte Verfahren eignet sich zwar auch zur Herstellung von Ziffer­ blättern aus verschiedensten Kunststoffen, wenn diese als Bandmaterial vorliegen, es versagt allerdings, wenn z. B. Zifferblätter mit Reliefoberflächen hergestellt werden sollen. Derartige Oberflächen erfordern nämlich das Vorliegen von Kunststoffbändern, die in definiertem Abstand dieses Relief auf der Oberfläche enthalten. Zudem ist dieses bekannte Verfahren auf Kunststoffe beschränkt, die stanzfest und hinreichend mechanisch stabil sind, d. h. welche nach dem Stanzen keine unsauberen und unansehnlichen Schnitt­ kanten hinterlassen. Insbesondere bei Zifferblättern aus glasklaren Kunst­ stoffen besteht die Gefahr des Zerkratzens durch die mechanische Formge­ bung sowie die Transportoperationen.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens zur Herstellung und Be­ arbeitung von Zifferblättern in Trägermatrizentechnik ist die Tatsache, daß die Träger nur einmal verwendet werden können und somit nach einmaligem Gebrauch einem aufwendigen Recycling unterworfen werden müssen.
In der DE 42 13 654 C2 ist eine Gießform für eine Kunststoff-Spritzgieß­ maschine sowie ein Verfahren zur Herstellung von Spritzteilen in einer solchen Gießform beschrieben. Die Vorrichtung bzw. das Verfahren sind zum einen auf eine schnelle Entnahme der Spritzteile aus dem Formhohl­ raum sowie auf eine schnell wechselbare Berandung des Formhohlraumes gerichtet. Insbesondere geht es um ein leichtes Auswechseln der Kontur dieser Berandung. Dabei weist diese bekannte Vorrichtung eine Trägerplatte auf; diese Trägerplatte weist jedoch zur Beeinflussung der jeweiligen Ober­ flächenbeschaffenheit des zu gießenden Bauteils eine entsprechende Form­ platine oder Prägefolie auf, welche auf der Trägerplatte befestigt ist. Die Trägerplatte mit der Formplatine stellt somit den Grund einer Gießform dar und ist auf der beweglichen Formaufspannplatte befestigt. Der Gießhohlraum wird weiter begrenzt durch ein an der festen Formaufspannplatte angebrach­ tes Formteil und durch ein zwischen die Trägerplatte und das an der festen Formaufspannplatte angebrachte Formteil schwenkbares weiteres Formteil, das den Rand des Gießhohlraums bestimmt. Die gegeneinander beweglichen Formteile stellen die Matrizen dar, wobei die Trägerplatte keinerlei Hohl­ raum aufweist und auch keine Musterlöcher besitzt, welche der Arretierung bzw. Lagefixierung dienen könnten. Vielmehr wird dort die Position durch eine von Führungsschienen bestimmte Endlage bestimmt. Damit möglichst ebene Bauteile herstellbar sind, ist die eigentliche Trägerplatte relativ dick ausgeführt.
Aus der DE 42 17 034 A1 ist ein Mold-System mit einer mehrere Spritz­ kolben enthaltenden Presse bekannt, bei welcher auf einem Trägerstreifen angeordnete Halbleiterelemente zwischen zwei Führungsschienen einem Spritzvorgang so zugeführt werden, daß sie mit einem Kunststoff umhüllt werden können. Insbesondere geht es dabei um die Herstellung der Gehäuse von integrierten Halbleiterschaltungen aus Kunststoff. Die integrierten Halb­ leiterschaltungen bzw. elektronischen Bauelemente werden dabei auf einen Trägerstreifen gelegt, welcher keine Ausschnitte aufweist, auf welchen das eigentliche Anspritzen erfolgt. Deshalb müssen zum Gießen die Matrizen Formhohlräume aufweisen, nicht jedoch der Träger.
Da der Trägerstreifen relativ flach und dünn ist, muß er durch seitliche, längs des Trägerstreifens angeordnete gegenüberliegende Führungsschienen verstärkt werden. Beim eigentlichen Spritzgießvorgang greifen zwei mit Vorsprüngen versehene Matrizen an jeweils einer Seite der Trägerstreifen an, wodurch der eigentliche Gießhohlraum gebildet wird.
Da der zwischen den Vorsprüngen der Matrizen und dem Trägerstreifen gebildete Gießhohlraum größer ist als das elektronische Bauelement, spielt die exakte Lagepositionierung der elektronischen Bauelemente auf dem Trägerstreifen und somit innerhalb des Gießhohlraumes keine wesentliche Rolle hinsichtlich der Genauigkeit, solange gewährleistet ist, daß das elek­ tronische Bauteil beim Absenken der Matrize durch deren Vorsprünge nicht verletzt wird und zwischen dem Vorsprung und dem elektronischen Bauteil ein Raum verbleibt, welcher mit Kunststoff zur Ausbildung des Gehäuses um das gesamte elektronische Bauelement füllbar ist. Zur exakten Zuführung der Trägerstreifen ist eine zusätzliche Vorschubeinrichtung zu deren getakte­ ter Zufuhr erforderlich.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Zifferblättern durch Spritzgießen zu schaffen, wobei diese Zifferblätter genau herstellbar und beschädigungsfrei ohne zusätzliche Halte­ rungselemente zu weiteren Verfahrensschritten transportierbar sind und wobei herstellungsbedingter Materialabfall stark reduzierbar ist und jeder Träger wiederverwendbar ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen gemäß An­ spruch 1 und mit einer der Durchführung des Verfahrens dienenden Vor­ richtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 6 gelöst.
Erfindungsgemäß wird zunächst der mit Ausnehmungen in der Größe der herzustellenden Zifferblätter, insbesondere aus Kunststoff, für Uhren oder dergleichen versehene Träger zwischen zwei Matrizen in einer Gießvorrich­ tung eingespannt. Dabei bilden die Ausnehmungen zusammen mit den Matrizen an den Rändern der Ausnehmungen abgedichtete Gießhohlräume. Anschließend werden die so entstehenden Gießhohlräume mit einem spritz­ gießbaren Material gefüllt, welches anschließend erstarrt. Nach Erstarren und Öffnen der Gießvorrichtung schließt sich ein Transportieren des so behandel­ ten Trägers zu einer weiteren Behandlungs- bzw. Bearbeitungsstufe der Zifferblätter an.
Wesentliche Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung liegen in der Einfachheit und technischen Beherrschbarkeit der eingesetzten Techniken sowie in der umweltfreundlichen Wiederverwendung von Metallmatrizen für die Zifferblattherstellung, wodurch eine beträchtliche Menge an Recyclemate­ rial eingespart werden kann. Das Verfahren gemäß der Erfindung weist des weiteren den Vorteil auf, daß völlig neue Ausgangsmaterialien für Ziffer­ blätter eingesetzt werden und neue Gestaltungsmöglichkeiten zur Anwendung gebracht werden können, die bisher nicht oder nicht mit vertretbarem Aufwand möglich waren. Das trifft insbesondere für die vielfältigen Be­ arbeitungsmöglichkeiten zur dekorativen Gestaltung von Kunststoffen für Zifferblätter zu.
Bei einem vorzugsweisen Ausführungsbeispiel wird der Träger nach Entfer­ nen der im Spritzgießverfahren hergestellten Zifferblätter dem Verfahren gemäß Anspruch 1 erneut zugeführt.
In einer bevorzugten Ausführung wird als Spritzgußmaterial für die herzu­ stellenden Zifferblätter Kunststoff verwendet, wobei prinzipiell jedes spritz­ gießfähige Material einsetzbar ist. Vorzugsweise weist der Träger in Streifen­ form mit reihenförmig angeordnete Ausnehmungen auf; ein Träger mit Dop­ pelreihen und quadratischer Anordnung der entsprechenden Ausschnitte für Zifferblätter ist ebenfalls möglich.
Bei der Vorrichtung gemäß Erfindung unter Verwendung des flachen dünnen Trägers, welcher mit den neu herzustellenden Zifferblättern entsprechenden Ausnehmungen versehen ist, weist eine Gießvorrichtung, insbesondere eine Spritzgießvorrichtung mindestens eine erste und mindestens eine zweite Matrize auf, zwischen denen der Träger einspannbar ist. Die Matrizen sind gegeneinander zwischen einer geschlossenen Position, in welcher der Träger am Rand seiner Ausnehmungen abgedichtet gehalten ist, so daß die Aus­ schnitte jeweils einen Gießhohlraum bilden, und einer geöffneten Position bewegbar, in welcher der Träger entnehmbar ist. Damit der Gießhohlraum mit dem spritzgießbaren Material gefüllt werden kann, weist zumindest eine der Matrizen eine verschließbare Gießdüse mit einer Zuleitung zum Zuführen von flüssigem Spritzgußmaterial in den Gießhohlraum bei geschlossener Position der Matrizen auf.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist mindestens eine der Matri­ zen einen der Größe des Halbmessers der Ausnehmungen für das Zifferblatt entsprechenden, in der geschlossenen Position in die Ausnehmung ragenden erhabenen Abschnitt auf, dessen Höhe vorzugsweise im Bereich von 0,01 mm liegt.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Oberfläche des erhabe­ nen Abschnittes auch gewölbt sein, um eine dementsprechende gewölbte Oberfläche eines Zifferblattes zu erzeugen.
Zweckmäßig weist eine Matrize Zentrierstifte auf, welche durch in dem Träger vorgesehene Musterlöcher in entsprechende Vertiefungen in der der mit Zentrierstiften versehenen Matrize gegenüberliegenden Matrize in der geschlossenen Position eingreifen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen bei der konventionellen Herstellung von Zifferblättern einge­ setzten Träger mit Zifferblättern sowie funktionell bedingte Aus­ sparungen;
Fig. 2 einen Streifen mit ausgestanzten Zifferblättern und ausgestanzten funktionellen notwendigen Aussparungen;
Fig. 3A eine Vorrichtung zum Spritzgießen der Zifferblätter in den in einem Träger durch Ausstanzen der Zifferblätter erhaltenen Aus­ nehmungen in der geöffneten Position;
Fig. 3B die Spritzgießvorrichtung gemäß Fig. 3A in der geschlossenen, d. h. Gießposition; und
Fig. 4 eine Spritzgießvorrichtung in geschlossener Position mit erhabenen Abschnitten auf den Matrizen im Bereich der Ausnehmungen im Träger.
Fig. 1 zeigt ein für die konventionelle Herstellung von Zifferblättern vor­ gesehenes Metallband bzw. einen Streifen aus einem geeigneten Material, aus welchem Zifferblätter 6 mittels eines Stanzwerkzeuges (nicht gezeigt) aus dem Träger 1 ausgestanzt und anschließend wieder eingesetzt wurden. Alle weiteren für die Bearbeitung der Zifferblätter 6 sowie ihre Montage in die Uhren notwendigen Aussparungen werden mit diesem Stanzvorgang gleichzei­ tig ausgestanzt. Das sind die funktionell notwendigen Aussparungen im Zifferblatt 6, wie z. B. ein Zeigerwellenmittelloch 2, ein Fenster 3 zur Datumsanzeige, eine Arretierausnehmung 4 zur Lagejustierung des Ziffer­ blattes in der Uhr sowie mindestens zwei Musterlöcher 5 pro Zifferblattaus­ schnitt zur exakt reproduzierbaren Stellungspositionierung bei den weiteren Bearbeitungsvorgängen. Der Träger 1 dient nach Ausstanzen und Wiederein­ setzen der Zifferblätter 6 der Aufnahme der Zifferblätter zu deren Weiter­ transportierung zu nachfolgenden Bearbeitungsschritten und wird nach Fertig­ stellung, d. h. Endbearbeitung der Zifferblätter und Montage in den Uhren, in der Regel als recyclefähiger Abfall entsorgt. Damit während der nach dem Stanzen und Wiedereinsetzen der Zifferblätter folgenden Bearbeitungs­ schritte eine Beschädigung der Zifferblätter vermieden wird, werden die Streifen mit den in den Ausnehmungen angeordneten Zifferblättern 6 in Magazine eingeführt und können geschützt weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt werden.
Fig. 2 zeigt den Träger 1, der durch Ausstanzen der Zifferblätter erhalten wird, so daß in dem Träger die Ausnehmungen 7, die Musterlöcher 5 und die Arretierausnehmung 4 vorgesehen sind. Dieser streifenartige Träger konnte bisher einer direkten Wiederverwendung bei der Herstellung von Zifferblättern nicht zugeführt werden, sondern mußte entsorgt werden. Da Uhrenzifferblätter in der Regel in großen Stückzahlen hergestellt werden, mußte auch ein beträchtlicher Materialanfall dem Recycling zugeführt wer­ den, was zusätzliche Produktionskosten bedingte.
Gemäß der Erfindung wird nun ein derartiger Träger 1 als Trägermatrize für die Herstellung neuer Zifferblätter aus einem spritzgießfähigen Material wiederverwendet.
In Fig. 3A und 3B ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens in einer geöffneten Position (Fig. 3A) und einer geschlossenen, d. h. Gießposi­ tion (Fig. 3B) gezeigt. Die Gießvorrichtung, die Teil einer Spritzgießmaschi­ ne ist, besteht dabei aus zwei Matrizen, von denen eine Matrize 9 unter dem Träger 1 und die andere Matrize 8 über dem Träger 1 angeordnet ist. Die beiden Matrizen 8, 9 sind gegeneinander zwischen einer geöffneten Position (Fig. 3A), in welcher der Träger 1 mit den Ausnehmungen für die herzustellenden Zifferblätter 7 und den funktionellen Aussparungen 4, 5 zwischen die Matrizen 8, 9 eingeschoben werden kann, und einer geschlos­ senen Position bewegbar, in welcher die Matrizen die Ränder der in dem Träger 1 angeordneten Ausnehmungen 7 für die Zifferblätter 6 derart abdichten, daß ein geschlossener Gießhohlraum entsteht. Die als Unterteil dienende Matrize 9 ist heiz- und/oder kühlbar. Die als Oberteil dienende Matrize 8 ist ebenfalls heiz- und/oder kühlbar und weist eine für die Spritzgießtechnik erforderliche Düse mit einer Düsennadel 12, welche so ausgebildet ist, daß ihre Spitze gleichzeitig zur Erzeugung des Zeigerwellenmittelloches 2 dient, und eine Zufuhrleitung 11 auf, durch welche das spritzgießfähige Material 10 der Düse zugeführt wird. Die obere mit der Nadeldüse ausgestattete Matrize 8 weist Zentrierstifte 13 bzw. Fangstifte auf, welche im geschlossenen Zustand zur exakten Lagerpositionie­ rung durch die Musterlöcher 5 im Träger 1 in entsprechende, den Zentrier­ stiften angepaßte Vertiefungen 14 eingreifen.
Fig. 4 zeigt eine Gießvorrichtung in der geschlossenen Position, d. h. in der Position, bei welcher die untere Matrize 9 und die obere Matrize 8 an dem Träger 1 derart anliegen, daß die Ränder der Ausnehmung 7 in dem Träger vollständig nach außen abgedichtet werden und ein Gießhohlraum in der Ausnehmung 7 entsteht. Darüberhinaus weisen die Matrizen 8, 9 erhabene Abschnitte auf, die bezüglich ihrer Größe exakt in die Ausnehmungen 7 im Träger hineinpassen, so daß ein Zifferblatt erzeugbar ist, das in seiner Dicke geringer als die Dicke des Trägers 1 ist. Es ist ebenfalls möglich, den erhabenen Abschnitt profiliert oder gewölbt darzustellen, um bestimmte Oberflächeneffekte für die Zifferblätter zu erzielen.
Bei der Herstellung von Zifferblättern gemäß der Erfindung unter Verwen­ dung des Trägers 1 wird eine Spritzgießvorrichtung gemäß Fig. 3 bzw. 4 verwendet. Als spritzgießfähige Materialien können Kunststoffe, Metalle und andere Materialien verwendet werden, deren Schmelzpunkt unter dem der aus dem konventionellen Zifferblattherstellung in Trägermatrizentechnik als Abfall anfallenden Träger liegt. Sämtliche in der Spritzgußtechnik übliche Einspritzverfahren wie Heißkanaltechnik, Tunnelkanaltechnik usw. sind anwendbar. Insbesondere die Verwendung von Kunststoffen bei der Ziffer­ blattherstellung in Trägermatrizentechnik bietet zahlreiche Vorteile, wobei das verwendete Material thermoplastisches oder chemisch härtbares Material ist.
Dabei wird zunächst zwischen der oberen Matrize 8 und der Matrize 9 eine Vorschubbewegung des mit den entsprechenden Ausnehmungen 7, 4, 5 ver­ sehenen Trägers 1 in horizontaler Richtung um ein definiertes Schrittmaß bewegt, so daß sich die Musterlöcher 5 in dem Träger 1 exakt unterhalb der in der Matrize 8 vorgesehenen Zentrierstifte 13 bzw. über den in der Matrize 9 vorgesehenen Vertiefungen befinden. Nach dieser Vorpositionierung des Trägers 1 bezüglich der Matrizen wird die obere Matrize 8 durch Abwärtsbewegung in Richtung auf die untere Matrize 9, auf welcher der Träger 1 liegt, bewegt. Die Zentrierstifte 13 sind so ausgebildet, daß sie die Matrizen sowie den Träger automatisch zentrieren. Im nächsten Arbeitsgang wird bei geöffneter Düse 11, 12 die thermoplastische Spritzgießmasse 10 in definierter Menge in den Gießhohlraum zwischen den Matrizen liegenden Träger gespritzt. Dadurch, daß die Matrizen 8, 9 auch so ausgebildet sind, daß sie zur Kühlung verwendet werden können, kann der Erstarrungsvorgang im Gießhohlraum beschleunigt werden. Nach Abkühlen der Schmelze ent­ stehen somit Zifferblätter 6 aus thermoplastischen oder chemisch härtbaren Materialien, die in die Matrize, d. h. den Träger 1, eingebettet sind. Nach Erstarren der Schmelze wird die obere Matrize 8 angehoben, so daß der Träger 1 aus der Vorrichtung entnommen werden kann und weiter trans­ portiert werden kann. In positionsgenauen Nachbehandlungsprozessen unter­ schiedlicher Art erhalten die Zifferblattrohlinge ihr endgültiges Design und werden durch Herausdrücken aus dem Träger 1 automatisch auf der Uhr montiert.
Nach Entfernen der gemäß der Erfindung hergestellten Zifferblätter können die Träger 1 erneut dem Spritzgießverfahren zugeführt werden.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Verfahrens werden statt der endlichen Matrizen Matrizenrollen verwendet, die von einer Spule getaktet abgerollt, durch das Spritzgußwerkzeug geführt und schließlich wieder auf eine Spule aufgerollt werden.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung von Zifferblättern aus Kunst­ stoff, für Uhren oder dergleichen unter Verwendung eines flachen dünnen Trägers, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
  • (a) Einspannen des mit Ausnehmungen in der Größe der herzustellen­ den Zifferblätter versehenen Trägers zwischen mindestens zwei Matrizen in einer Gießvorrichtung derart, daß die Ausnehmungen zusammen mit den Matrizen an den Rändern der Ausnehmungen abgedichtete Hohlräume bilden, wobei der Träger durch Musterlö­ cher exakt reproduzierbar positioniert wird;
  • (b) Füllen von mindestens einem der Gießhohlräume mit einem spritz­ gießbaren Material, das anschließend erstarrt;
  • (c) Transportieren des so behandelten Trägers zu einer weiteren Be­ handlungsstufe; und
  • (d) erneutes Zuführen des Trägers nach Entfernen der fertigen Ziffer­ blätter aus den Ausnehmungen des Trägers zu dem Verfahrens­ schritt (a).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger ein Streifen mit reihenförmig angeordneten Ausnehmun­ gen verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus Aluminium oder Messing hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger auf eine Rolle gewickelt ist, von welcher dieser getaktet und der Gießvorrichtung zugeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei welcher ein flacher dünner Träger (1) und eine Gießvorrichtung mit mindestens einer ersten Matrize (8) und mindestens einer zweiten Matrize (9) vorgesehen sind, wobei die Matrizen (8, 9) gegeneinander zwischen einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position bewegbar sind und mindestens eine der Matrizen (8, 9) eine verschließ­ bare Düse mit einer Zuleitung (11) zum Zuführen von flüssigem Spritz­ material (10) in einen bei geschlossener Position der Matrizen (8, 9) gebildeten Gießhohlraum aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger eine Dicke aufweist, welche der Dicke von Zifferblättern (6) entspricht und mit Ausnehmungen (7) versehen ist, deren Durchmesser gleich dem Durchmesser eines jeden herzustellenden Zifferblattes (6) ist; und
der Träger (1) in der geschlossenen Position der Matrize zwischen dieser so einspannbar und mittels Musterlöcher (5) exakt reproduzierbar lagefixierbar ist, daß der Träger (1) am Rand seiner Ausschnitte abge­ dichtet gehalten ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Matrizen (8, 9) einen der Größe des Halbmessers der Aus­ nehmung (7) entsprechenden, in ihrer geschlossenen Position in die Ausnehmung (7) ragenden erhabenen Abschnitt (15) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des erhabenen Abschnittes (15) etwa 0,01 mm beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des erhabenen Abschnittes (15) gewölbt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Matrize (8) Zentrierstifte (13) aufweist, die durch in den Träger (1) vorgesehene Löcher (5) geführt sind und in entsprechende Vertiefungen (14) in der anderen Matrize (9) in der geschlossenen Position eingrei­ fen.
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