DE443181C - Verfahren und Vorrichtung zur Loesung von Zucker auf warmem Wege - Google Patents

Description

In der zuckerverarbeitenden Industrie wurde bisher der Zucker mit Wasser in einem Kochkessel gelöst. Um ein Bräunen der Zuckerlösung dabei zu verhüten, mußte genügend Wasser zugesetzt werden bei möglichster Vermeidung von Temperaturen über ioo° C. Auf diese Weise konnte man in praktisch brauchbarer Zeit nur dünnere Zuckerlösungen herstellen; wollte man solche von höchster Sättigung haben, so mußten sie unter Vakuum erst wieder eingedickt werden.

Diese umständliche Herstellungsweise von Zuckerlösungen soll durch das vorliegende neue Verfahren in Wegfall kommen. Der zu lösende Zucker wird zunächst ununterbrochen unter Rühren bei Einleitung kondensierenden Dampfes soeben gelöst, wonach diese gesättigte Lösung erforderlichenfalls durch weiteren Zusatz von Flüssigkeiten auf die ge- j

ao wünschte Stärke verdünnt wird.

Das Verfahren hierbei ist folgendes: Der doppelwandige Behälter α wird zunächst mit Niederdruckdampf genügend erwärmt, welcher durch das Rohrö eintritt. Hierauf wird das Rührwerk c in Betrieb gesetzt und gleichzeitig reiner Dampf durch das Rohr d unter den kreisenden Tellere eingeführt. Der zu lösende Zucker wird dann gleichmäßig in den Trichter/ eingegeben und von dem kreisenden Teller e an die Außenwand des Gefäßes a befördert. Hier vermischt er sich infolge kräftigen Rührens mit dem Rührwerke mit dem unter dem Teller e hervortretenden Dampfe, wodurch er in schnellster Weise gelöst wird. Der Tellern ist nach unten umgebördelt und in Einschnitten auf die Arme des Rührwerkes c gelegt, so daß er von diesem mit in Drehung versetzt wird. Der zum Teil schon gelöste Zucker wird dann durch das Rührwerk c dauernd an der beheizten Wandung des Gefäßes α bewegt, wodurch infolge weiterer Wärmeaufnahme die Lösung beschleunigt und erhalten wird. Dieses Verfahren wird so lange fortgesetzt^ bis die gelöste Masse über den Hahng· steigt, aus welchem dann nach Öffnen die gesättigte Zuckerlösung im Maße ihrer Herstellung abfließt. Soll eine dünnere Lösung hergestellt werden, so wird der Hahn g

geschlossen und der Hahn/ geöffnet, worauf mittels des Ventils h durch das Rohr ο ein Wasserzufluß so eingestellt wird,, daß durch den Hahn/ eine Zuckerlösung von giawüaschter Stärke abfließt.. Für noch dünnere Lösungen wird der Ablaufhaihn k benutzt, indem der Hahn / gesdhlassen und mittelis des Ventils h ein größerer Wasserzufluß eingestellt wird. Bei gleichmäßiger Ei'nfüliruing des Zuckers

ίο in den Trichter/ und bei gleichbleibender Umlaufzahl des Rührwerkes c können die Ventile ρ und h und die Hähne g-_:,i,& dann so ausgeprobt, eingestellt und mit Marken versehen werden,, daß wenige Handgriffe für die Herstellung eimer bestimmten Zuckerlösung genügen. Das Rührwerke wird durch die Welle/ angetrieben, welche durch die Stofifbüchse/tt nach außen abgedichtet wird. Das Kondenswasser aus dem Doppelmantel des Gefäßesa fließt durch den Stutzen« ab.

In der Zeichnung ist nur ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung· für das oben beschriebene Verfahren dargestellt; es kann diese auch noch andere Ausführungsformen haben.

Claims (2)

1. Patentansprüche;

   i. Verfahren zur Lösung von Zucker auf warmem Wege,, dadurch gekennzeichnet, daß der zu lösende Zucker zwecks schneller Lösung mit kondensierendem Dampf an beheizter Fläche verrührt wird, wonach für dünnere Lösungen weitere Verdünnungemittel (Wasser, Fruchtsaft o. dgl.) nach Erfordernis zugeleitet werden, und wobei die hergestellte Lösung je nach der gewünschten Sättigung in entsprechender Höhe aus der Vorrichtung durch Hähne abgeleitet wird.
2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrene nach Anspruch ij gekennzeichnet durch .zwei Einführungsrohre (djO), eines (d) für Lösunglsdatnpf und das andere (o) für weitere Verdünnungsmittel, durch ein Rührwerk (c) zum Verrühren des zu lösenden Zuckers mit kondensierendem Dampf und weiteren Verdürfliungsmitteln und durch mehrere Abzapfhäüine (,g-, i, k) zum Entnehmen verschieden starker Lösungen an verschieden hoch gelegenen Stellen der Vorrichtung.