DE4426163A1 - Beschleunigungssensor unter Ausnutzung mechanischer Instabilitäten - Google Patents
Beschleunigungssensor unter Ausnutzung mechanischer InstabilitätenInfo
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- G01P—MEASURING LINEAR OR ANGULAR SPEED, ACCELERATION, DECELERATION, OR SHOCK; INDICATING PRESENCE, ABSENCE, OR DIRECTION, OF MOVEMENT
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Beschleunigungssensor mit
einem Feder-Masse-System entsprechend dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs, bei dem auf eine seismische Masse einwir
kende Beschleunigungskräfte einen in Resonanz schwingenden
Biegebalken aus lenken. Diese Auslenkung bewirkt eine Ände
rung der Schwingfrequenz (Resonanzfrequenz) die mit geeig
neten Mitteln erfaßt wird. Die Nachweisempfindlichkeit der
Beschleunigungskräfte wird bei einem solchen Sensor durch
die Größe der seismischen Masse, der Steifigkeit der Federn
und die Dimensionierung des Resonatorelementes (des Biege
balkens) bestimmt. Zur Erhöhung der Sensorempfindlichkeit
wird die Grundfrequenz des Feder-Masse-Systems verringert.
Das hat jedoch eine Verschlechterung der Sensordynamik sowie
ein Vergrößerung der Sensordimensionierung zur Folge.
Der erfindungsgemäße Beschleunigungssensor mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, daß die Sensorempfindlichkeit erheblich gestei
gert werden kann, ohne daß die Sensordimensionierung vergrö
ßert oder die -dynamik verschlechtert werden muß. Besonders
vorteilhaft ist, daß durch die Verlagerung des Sensor
arbeitspunktes in die Nähe einer mechanischen Instabilität
die Sensorempfindlichkeit nahezu beliebig gesteigert werden
kann. Dies ermöglicht eine besonders starke Sensorminiaturi
sierung.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnah
men sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Hauptanspruch angegebenen Beschleunigungssensors möglich.
Besonders vorteilhaft ist, daß der Biegebalken als Wölbung
mit einer gewissen Vorspannung zwischen zwei festen Aufnah
men ausgebildet ist, so daß er bei geringster Krafteinwir
kung wellenartig einbricht (Snap-Through-Instabilität). Die
Wölbung kann vorteilhaft auch mehrere Wellen, vorzugsweise
eine Doppel-S-Struktur aufweisen. Dadurch kann die Empfind
lichkeit des Sensors weiter gesteigert werden.
Wegen der hohen Empfindlichkeit des Sensors genügt z. B. in
vielen Fällen die seismische Masse des Biegebalkens selbst
zur Aufnahme der Beschleunigungskräfte. Eine zusätzliche An
ordnung einer Masse ist nicht erforderlich, aber möglich.
Dadurch vereinfacht sich die Herstellung des Biegebalkens in
vorteilhafter Weise.
Die Auslenkung des Biegebalkens kann elektrostatisch,
elektrothermisch oder piezoelektrisch und die Detektion
kapazitiv, piezoresistiv oder piezoelektrisch erfolgen. Bei
elektrostatischer Anregung, kapazitiver Auswertung wird eine
Kammstruktur vorteilhaft verwendet. Zur Ankopplung des
Schwingungsantriebs bzw. der Detektion der Auslenkung können
eine oder mehrere Zungen am Biegebalken angeordnet sein, die
beispielsweise kammartig ausgebildet sind. Die Zungen
korrespondieren mit entsprechenden feststehenden Aufnahmen.
Ein mechanisch vorteilhaftes Herstellungsverfahren ist die
Herausbildung aus einer Silikon-on-Isolator-Struktur (SOI-Struktur),
da dieses Material sehr gute Eigenschaften hat.
Die Anordnung oder Ausbildung des Biegebalkens auf dem Trä
ger erfolgt dabei so, daß die Schwingebene des Biegebalkens
entweder parallel oder vertikal zur Oberfläche des Trägers
liegt. Bei vertikaler Schwingrichtung ist beispielsweise das
Breiten-Dicken-Verhältnis des Biegebalkens derart ausgebil
det, daß vorzugsweise eine vertikale Schwingung möglich ist.
Bei Schwingung parallel zur Oberfläche ist dieses Verhältnis
umgekehrt ausgebildet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der Beschreibung näher erläutert. Es zei
gen Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel im Querschnitt,
Fig. 2 zeigt das erste Ausführungsbeispiel bei Krafteinwir
kung im Querschnitt, Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungs
beispiel in Draufsicht, und Fig. 4 zeigt das zweite Ausfüh
rungsbeispiel in Draufsicht bei Krafteinwirkung.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Beschleunigungssensors, bei dem ein Biegebalken
1 an zwei Aufnahmen 3 derart fixiert ist, daß sich bedingt
durch innere und externe mechanische Spannungen eine Wölbung
(Buckel) ergibt. Der Biegebalken 1 ist über die Aufnahmen 3
fest mit einem Träger 2 verbunden. Schematisch ist noch ein
Generator 5 dargestellt, der einerseits die Schwingung f des
Biegebalkens anregt und diesen von Schwingungsverlusten
entdämpft. Eine derartige Struktur kann beispielsweise nach
der Silicon-on-Isolator-Technik aus einkristallinem Silicium
hergestellt werden. Dabei wird der Biegebalken 1 aus
einkristallinem Silicium dadurch freigeätzt, daß die
Siliciumoxidschicht darunter teilweise entfernt wird, so daß
sich ein Hohlraum 4 bildet. Als Träger 2 dient der Basis
wafer. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist
das Verhältnis von Breite zur Dicke des Biegebalkens 1 groß,
so daß der Biegebalken 1 im wesentlichen vertikal zur Ober
fläche des Halbleiterchips 2 ausgelenkt werden kann. Die
Ausbildung des Buckels kann vorteilhaft durch Ausnutzung
mechanischer (Druck-)Spannungen im Resonatormaterial erzeugt
werden. Dabei können bereits die vorhandenen Spannungen aus
genutzt werden, oder sie können durch einen geeigneten
Dotierungsvorgang nachträglich erzeugt werden. Wird Polysi
licium anstelle von SOI verwendet, so kann beispielsweise
die Spannung durch geeignete Bedingungen bei der Abscheidung
und Nachbehandlung erzeugt werden. Auch können zusätzliche
Schichten mit günstigem Spannungsverhalten auf dem Biegebal
ken aufgebracht werden, die ebenfalls strukturierbar sind.
Der Resonatorantrieb und die Detektion der Biegebalken
schwingung kann auf verschiedene Weise erfolgen, wobei ein
elektronischer Rückkopplungskreis das schwingende Gebilde in
der gewählten Mode kontinuierlich entdämpft. Bekannt sind
elektrostatische Antriebe und die kapazitive Auslesung der
Auslenkung bzw. der Frequenz, wobei zwischen dem Biegebalken
und dem Träger entsprechende Elektroden angebracht sind, an
denen elektrische Potentiale abgegriffen werden können. Des
weiteren kann ein elektrodynamischer Antrieb vorgesehen wer
den. Die Auslesung kann z. B. über Piezowiderstände piezore
sistiv erfolgen. Auch kann direkt nach dem piezoelektrischen
Effekt der Antrieb und die Auslesung erfolgen. Als
piezoelektrische Materialen kommen z. B. Zinkoxid (ZnO) oder
Aluminiumnitrid (AlN) in Frage, die in Dünnschichttechnik
abgeschieden und nachfolgend strukturiert werden. Derartige
Antriebe sind dem Fachmann per se bekannt.
Anhand der Fig. 2 wird die Wirkungsweise dieser Sensoran
ordnung näher erläutert. Bei Einwirkung einer vertikalen
Kraft a auf den Biegebalken 1 wird dieser beispielsweise,
wie in der Fig. 2 dargestellt, wellenförmig durchgebogen.
Dadurch ändert sich die Schwingfrequenz f auf eine neue
Frequenz f′. Diese Frequenzänderung kann von der Auswerte
elektronik 5 detektiert werden. Sowohl der Generator 5 als
auch die Detektion der Schwingung ist per se bekannt und muß
daher nicht näher erläutert werden.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die
"Snap-Through"-Instabilität ausgenutzt, die zwischen den
symmetriegebrochenen Zuständen gebuckelter Resonatorstruktu
ren besteht. Dabei wird der schwingende, in der Schwingungs
ebene gebuckelte Biegebalkenresonator durch die Einwirkung
der äußeren Beschleunigungskraft a in oder gegen die ge
buckelte Richtung ausgelenkt, d. h., er wird auf den zweiten
symmetriegebrochenen Zustand zu oder von ihm wegbewegt. Die
Größe der dabei auftretenden Resonatorfreqenzänderung des
schwingenden gebuckelten Biegebalkenresonators hängt im we
sentlichen von der mechanischen Vorspannung ab, mit der das
"buckling" bewirkt wird. Über diese Vorspannung kann die
gewünschte Frequenz-/Kraftempfindlichkeit eingestellt wer
den.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel
in Draufsicht. Einfachheitshalber wurden die gleichen Be
zeichnungen verwendet. Der Biegebalken 1 ist derart ausge
bildet, daß er parallel zur Oberfläche des nicht dargestell
ten Trägers schwingt. Die Resonanzfrequenz ist wieder mit f
bezeichnet. Zusätzlich sind an dem Biegebalken 1 im mittle
ren Bereich eine oder mehrere Zungen 7 angeordnet. Die Zun
gen greifen kammartig in einen kammartig ausgebildeten An
trieb 6, der mit dem Träger fest verbunden ist. Der Antrieb
6 ist über einen Regelkreis wiederum mit dem Generator 5
verbunden und erfaßt gleichzeitig die Änderung der Frequenz
bei Einwirkung der Kraft a.
Die Wirkung dieser Anordnung bei Einwirkung der Kraft a ist
in Fig. 4 dargestellt. Es handelt sich dabei um einen in
der Waferebene schwingenden, zu einer Doppel-S-Struktur ge
formten Biegebalkenresonator, der z. B. gleichzeitig die
seismische Masse des Sensors bildet. Die Doppel-S-Struktur
kann erhalten werden durch "buckling" eines zunächst ge
streckt hergestellten Biegebalkens durch mechanische Span
nungen, oder durch Herstellung einer bereits im spannungs
freien Zustand doppel-S-förmigen Struktur über eine entspre
chende Maskendefinition. Der Antrieb der Struktur zu
resonanten Biegeschwingungen in der Ebene der Trägerober
fläche erfolgt vorteilhaft durch elektrostatische Kräfte.
Die Detektion der Schwingungsbewegung erfolgt vorzugsweise
kapazitiv. Antriebs- und Aufnahmeelektroden können ähnlich
wie beim ersten Ausführungsbeispiel als geätzte Kammstruktu
ren (Zunge 7) ausgebildet sein. Alternativ können auch ande
re Elektrodenkonfigurationen wie Parallelplattenanordnungen
usw. verwendet werden.
Claims (10)
1. Beschleunigungssensor mit einem Feder-Masse-System, bei
dem auf eine seismische Masse einwirkende Beschleunigungs
kräfte einen in Resonanz schwingenden Biegebalken aus lenken,
dadurch gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1) zwischen
zwei festen Aufnahmen (3) derart eingespannt ist, daß eine
mechanische Instabilität vorliegt.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Biegebalken (1) eine Wölbung aufweist.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1) eine mehrfache
Wölbung, vorzugsweise eine Doppel-S-Struktur aufweist.
4. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1)
gleichzeitig die seismische Masse bildet.
5. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (6) aus
gebildet ist, die Schwingungsbewegung des Biegebalkens (1)
durch einen elektrischen Generator (5) kontinuierlich von
Dämpfungsverlusten zu befreien.
6. Beschleunigungssensor nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Antrieb (6) elektrostatisch, elektrother
misch oder piezoelektrisch und die Detektion kapazitiv,
piezoelektrisch oder piezoresistiv erfolgt.
7. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1) an einer
geeigneten Stelle wenigstens eine Zunge (7) für einen
elektrostatischen Antrieb und einen kapazitiven Abgriff
aufweist.
8. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1)
als mikromechanisches Element einer Silikon-on-Isolator-Struktur
ausgebildet ist.
9. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1)
derart parallel zur Oberfläche eines Trägers (2), vorzugs
weise eines Halbleiterchips angeordnet ist, daß seine
Schwingungsebene senkrecht zur Oberfläche des Trägers (2)
liegt.
10. Beschleunigungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Biegebalken (1) derart
parallel zur Oberfläche des Trägers (2) angeordnet ist, daß
seine Schwingungsebene parallel zur Oberfläche des Trägers
(2) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944426163 DE4426163A1 (de) | 1994-07-22 | 1994-07-22 | Beschleunigungssensor unter Ausnutzung mechanischer Instabilitäten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944426163 DE4426163A1 (de) | 1994-07-22 | 1994-07-22 | Beschleunigungssensor unter Ausnutzung mechanischer Instabilitäten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4426163A1 true DE4426163A1 (de) | 1996-01-25 |
Family
ID=6523987
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944426163 Withdrawn DE4426163A1 (de) | 1994-07-22 | 1994-07-22 | Beschleunigungssensor unter Ausnutzung mechanischer Instabilitäten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4426163A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997022864A1 (de) * | 1995-12-16 | 1997-06-26 | Robert Bosch Gmbh | Instabilitätenschwinger mit elektrostatischer voreinstellung |
EP1860346A3 (de) * | 2006-05-23 | 2008-04-09 | AFT Atlas Fahrzeugtechnik GmbH | Führungs- und Spannvorrichtung für Kettentriebe |
DE102010030878A1 (de) | 2010-07-02 | 2012-01-05 | Robert Bosch Gmbh | Mikromechanische Sensorvorrichtung zur Messung einer Beschleunigung, eines Drucks und dergleichen |
-
1994
- 1994-07-22 DE DE19944426163 patent/DE4426163A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997022864A1 (de) * | 1995-12-16 | 1997-06-26 | Robert Bosch Gmbh | Instabilitätenschwinger mit elektrostatischer voreinstellung |
US6012341A (en) * | 1995-12-16 | 2000-01-11 | Robert Bosch Gmbh | Force sensor having an adjustable distance between an operating point and a point of mechanical instability |
EP1860346A3 (de) * | 2006-05-23 | 2008-04-09 | AFT Atlas Fahrzeugtechnik GmbH | Führungs- und Spannvorrichtung für Kettentriebe |
DE102010030878A1 (de) | 2010-07-02 | 2012-01-05 | Robert Bosch Gmbh | Mikromechanische Sensorvorrichtung zur Messung einer Beschleunigung, eines Drucks und dergleichen |
DE102010030878B4 (de) | 2010-07-02 | 2023-08-17 | Robert Bosch Gmbh | Mikromechanische Sensorvorrichtung zur Messung einer Beschleunigung, eines Drucks und dergleichen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |