DE4420808A1 - Siegelwerkzeug, insbesondere an einer Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Siegelwerkzeug, insbesondere an einer Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine, mit zwei beheiz­ baren, gegeneinander beweglichen Siegelbacken zum Herstel­ len einer Siegelnaht an flexiblen, siegelfähigen Folien, insbesondere an Verbundfolien mit mindestens einer siegel­ fähigen Kunststoffschicht, durch thermisches Siegeln der in Teilbereichen der Siegelnaht in unterschiedlicher Anzahl paarweise aufeinander liegenden, von den Siegelbacken unter der Wirkung einer Siegelkraft eingeklemmten und so während des Siegelns einem Siegeldruck ausgesetzten Folien, bei­ spielsweise einer Quer-Siegelnaht an einem durch eine Längs-Siegelnaht hergestellten Kunststoff-Schlauch zur Er­ zeugung einer Kunststoffverpackung (Schlauchbeutel).

Werkstücke dieser Art machen das Siegeln schwierig. Während bei einer ununterbrochen in der gleichen Stärke durchgehen­ den Siegelnaht, beispielsweise bei der Längs-Siegelnaht der überlappten Kanten eines Kunststoff-Schlauches, ein ge­ eigneter konstanter Siegeldruck und eine geeignete Siegel­ temperatur problemlos mit dem Siegelwerkzeug erzeugt werden können, gestaltet sich das viel schwieriger, wenn von den Siegelbacken in Teilbereichen eine unterschiedliche Anzahl von Lagen der gleichen Folie miteinander zu versiegeln sind. Das betrifft beispielsweise umgefaltete Längs-Siegel­ nähte oder eingeschlagene Seitenfalten, bei denen jeweils zwei Paar aufeinanderliegender Folienpartien, dazwischen aber nur jeweils ein Paar der gleichen Folie zu versiegeln sind, wenn über die Längs-Siegelnaht und die Seitenfalten eine Quer-Siegelnaht gezogen werden soll; in der Regel wird mit einer Schneidvorrichtung anschließend diese Quer-Sie­ gelnaht halbiert, so daß auf diese Weise aus dem Kunst­ stoff-Schlauch individuelle Schlauchbeutel entstehen.

Damit eine solche Quer-Siegelnaht absolut dicht hergestellt wird, werden die Siegelbacken mit einer Siegelkraft auf die Folien gepreßt, die weit über derjenigen für eine einlagige Siegelnaht gleicher Dicke liegt, weil die zu versiegelnden Schichten im Teilbereich aufeinanderliegender doppel- oder mehrlagiger Siegelnähte soweit zusammengequetscht werden müssen, daß von der planen Siegelfläche der Siegelbacken auch die übrigen (einlagigen) Teilbereiche sicher gesiegelt werden. Besonders ungünstig ist ein solches Siegeln bei Verbundfolien, bei denen dafür gesorgt werden muß, daß die nicht siegelfähige Trägerschicht, die beispielsweise aus Papier, Metall (Aluminium) oder einem Kunststoff (Poly­ ester, Propylen) bestehen kann, unzerstört bleibt. Man kann sich behelfen, indem die siegelfähige Kunststoffschicht (Polyäthylen) wesentlich dicker als und mindestens doppelt so dick wie die Trägerschicht ausgebildet ist. Weil dabei aber die Trägerschicht aus mechanischen Gründen nicht be­ liebig dünn ausgeführt werden kann, ergibt sich eine Ge­ samtdicke der Folie in einer Größenordnung, wie sie dem je­ weiligen Verwendungszweck zumeist eigentlich gar nicht an­ gemessen ist.

Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Siegelwerkzeug der eingangs näher bezeichneten Art so aus­ zubilden, daß das Dicken-Verhältnis der Trägerschicht und der siegelbaren Kunststoffschicht ohne Rücksicht auf das Siegeln optimal wählbar ist und gleichwohl eine über eine unterschiedliche Anzahl von zu siegelnden Lagen geführte Siegelnaht einwandfrei herstellbar ist, ohne eine der Schichten zu stören oder zu zerstören.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß minde­ stens eine der Siegelbacken in der Richtung der Siegelkraft geteilt und aus mehreren flächig aneinanderliegenden, zu­ mindest zu einem Teil blechförmigen Siegelsegmenten zusam­ mengesetzt ist, die in einer Aufnahme eines Segmenthalters zusammenfassend angeordnet sind, daß weiterhin die blech­ förmigen Siegelsegmente jeweils mit einer quer zu der Sie­ gelnaht gerichteten, deren Breite und Form bestimmenden, oblongen Siegelfläche versehen sind, daß ferner die blech­ förmigen Siegelsegmente unter der Wirkung des Siegeldruckes in der Aufnahme in der Richtung der Siegelkraft einzeln ge­ geneinander und gegen die Aufnahme beweglich sind, und daß schließlich der Segmenthalter beheizbar und insgesamt der Siegelkraft aussetzbar ist.

Auf diese Weise ist die Siegelfläche nicht mehr flächig- starr, sondern paßt sich - zumindest dort, wo das erforder­ lich ist - dem Profil der zu siegelnden Stücke an, dieses Profil beibehaltend und trotzdem die erforderlichen Siegel­ nähte bei gleichbleibender Temperatur und womöglich auch gleichbleibendem Siegeldruck zuverlässig in ganzer Länge erzeugend.

Besonders effektiv ist das Siegelwerkzeug einsetzbar, wenn die blechförmigen Siegelsegmente in der Richtung der Sie­ gelkraft federnd ausgebildet sind; da die Federwege, wie es in der Natur der Sache liegt, nur relativ klein sind, kann ohne Schwierigkeit, beispielsweise durch entsprechende Be­ messung der Vorspannung, erreicht werden, daß die Siegel­ drücke auf die Siegelflächen der unterschiedlich bewegten Siegelsegmente nur wenig differieren.

Besonders einfach gestaltet sich das erfindungsgemäße Sie­ gelwerkzeug, wenn an dem Segmenthalter eine Basisfläche der Aufnahme ausgebildet ist, an der die Siegelsegmente jeweils mit ihrer der Siegelfläche abgewandten Seite ortsfest an­ liegen. Dabei können die Siegelsegmente an der Basisfläche befestigt sein und/oder jeweils mindestens einen Anschlag­ bund aufweisen, der an einer entsprechenden Anschlagleiste des Segmenthalters unter Vorspannung anliegt. Auf diese Weise werden alle blechförmigen oder - dort, wo eine derar­ tige, feine Unterteilung der Siegelbacken nicht erforder­ lich ist, wie etwa an längeren zusammenhängenden, aus einer einzigen doppelten Lage der Folien bestehenden Teilberei­ chen der Siegelnaht - blockförmigen Siegelsegmente zusam­ menfassend gehaltert. Während die blockförmigen, nicht fe­ dernden Siegelsegmente allein durch ihre Formgebung zwi­ schen der Anschlagleiste und der Basisfläche der Aufnahme arretierbar sind, ist es erfindungsgemäß möglich, daß die blechförmigen Siegelsegmente mit ihrem jeweiligen Anschlag­ bund federnd an der Anschlagleiste anliegen.

Eine solche Anordnung kann außerordentlich variabel gestal­ tet und so den jeweiligen Werkstücken spezifisch angepaßt werden. Während die einzelnen Siegelsegmente sämtlich si­ cher in der Aufnahme des Segmenthalters gelagert sind, kön­ nen sie in einem einzigen Freiheitsgrad bewegt werden, wo­ bei der durch den Siegeldruck erzeugte Federweg variabel sein kann oder - bei blockförmigen Siegelsegmenten - ganz verschwindet.

Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß die blechförmigen Siegelsegmente als in der Richtung der Siegelkraft selbstfedernde Stegbleche ausgebildet sind. Solche Siegelsegmente sind relativ einfach herstellbar und vermeiden die mit einem gesonderten Federungssystem verbun­ denen höheren Kosten und konstruktiven Schwierigkeiten. Sie sind leicht auswechsel- und beliebig kombinierbar, ohne daß es dazu umfangreicher Demontage- und Zusammenbauarbeiten bedürfte; statt dessen können die damit verbundenen Arbeiten ohne besondere Fachkenntnisse vorgenommen werden.

Im einzelnen ist es vorteilhaft, wenn die Siegelsegmente quer zu der Richtung der Siegelkraft schlitzförmige Ausneh­ mungen aufweisen, zwischen denen jeweils Federstege ver­ bleiben, wobei die Ausnehmungen Verbindungsstege in den Siegelsegmenten belassen können, die als Einspannstellen der Federstege wirken, um welche diese Federstege ver­ schwenkt werden, wenn der Siegeldruck das jeweilige Siegel­ segment belastet. Es ist leicht zu erkennen, daß damit viele Einflußmöglichkeiten zur Gestaltung der Federung vor­ gegeben sind; abgesehen von den Werkstoffeigenschaften (Elastizitätsmodul) der Stegbleche stehen dazu viele geome­ trische Parameter zur Verfügung.

Die Federstege können einen Mäander oder jeweils eine ge­ schlossene Konfiguration um eine gemeinsame Ausnehmung bil­ den, und dabei kann das Siegelsegment in Bezug auf die Richtung der Siegelkraft symmetrisch ausgebildet und die Verbindungsstege können mittig belassen sein, oder das Sie­ gelsegment ist in Bezug auf die Richtung der Siegelkraft asymmetrisch ausgebildet und die Verbindungsstege sind zu­ mindest teilweise außermittig belassen.

Um Schlauchbeutel aus einem Kunststoff-Schlauch zu verein­ zeln, ist es vorteilhaft, wenn die Siegelsegmente mit einem in der Richtung der Siegelkraft verlaufenden, von der je­ weiligen Siegelfläche ausgehenden Querschlitz ausgebildet sind, der die Siegelfläche in zwei Teilflächen unterteilt, wobei die Querschlitze aller Siegelsegmente einen Längs­ schlitz ausbilden, in den ein in einer zweiten Siegelbacke gelagertes, zur Trennung der gesiegelten Folien geeignetes Trennmesser einführbar ist.

Die Bewegung zwischen den einzelnen Stegblechen kann er­ leichtert werden, indem die Siegelsegmente auf mindestens einer an jeweils einem benachbarten Siegelsegment anliegen­ den Segmentfläche mit einer die Haft- und Gleitreibung zwi­ schen den Segmentflächen vermindernden Beschichtung verse­ hen sind; in einfachster Form sind sie mit Polytetrafluor­ äthylen beschichtet.

Durch den Einfluß von Siegeldruck und -temperatur, so wie dem zu verpackenden Produkt, können sich mit der Zeit im Bereich der Siegelsegmente Rückstände und Verschmutzungen bilden, die zu einer Beeinträchtigung der Funktionssicher­ heit des Siegelwerkzeuges führen könnte. Diese kann dadurch vermieden werden, daß an dem Segmenthalter ein Druckluftan­ schluß vorgesehen ist, in den Druckluft zur Spülung des Siegelwerkzeuges einleitbar ist.

Schließlich ist es möglich, daß statt glatter Siegelflächen diese mit einer Riffelung versehen sind.

Insgesamt verbessert die Erfindung die Möglichkeit, eine Siegelnaht an Kunststoffolien herzustellen, die in unter­ schiedlicher Anzahl mehrfach übereinander gelegt sind, ohne daß dabei Trägerfolien zerstört werden oder überdimensio­ nierte Siegelschichten notwendig werden, wobei trotzdem eine dichte Siegelnaht gewährleistet ist. Die Einsparung an Siegelschichtdicken und damit von Material ist erheblich und beträgt bis zu 50 Prozent.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an ei­ nem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen (Kunststoff-)Schlauchbeutel im Quer­ schnitt, der mit einem erfindungsgemäßen Siegel­ werkzeug siegelbar ist,

Fig. 2 die Einzelheit A der Fig. 1, etwas vergrößert,

Fig. 3 die Längsnaht der Fig. 2 nach der Herstellung ei­ ner Quer-Siegelnaht mit einem Siegelwerkzeug aus dem Stand der Technik,

Fig. 4 die Längsnaht der Fig. 2 nach der Herstellung ei­ ner Quer-Siegelnaht mit einem erfindungsgemäßen Siegelwerkzeug,

Fig. 5 ein erfindungsgemäßes Siegelwerkzeug,

Fig. 6 eine Seitenansicht B des Siegelbereiches aus Fig. 5, etwas vergrößert, und

Fig. 7 bis Fig. 9 verschiedene Ausführungen eines erfindungsgemäßen Siegelsegmentes, sämtlich in schematischer Darstellung.

In der Fig. 1 ist als typisches Werkstück für ein erfin­ dungsgemäßes Siegelwerkzeug ein Kunststoff-Beutel B im ver­ einfachten Querschnitt dargestellt. Er besteht aus zwei aufeinanderliegenden flexiblen, siegelfähigen Folien F1 und F2, die durch eine Längs-Siegelnaht LS bereits zu einem Kunststoff-Schlauch gefügt sind. Zwei eingestochene Seiten­ falten SF bilden nach der Befüllung des Kunststoff-Beutels B dessen Seitenwände. Um aus dem ursprünglichen Kunststoff- Schlauch die Kunststoff-Beutel B zu gewinnen, sind Quer- Siegelnähte erforderlich, in deren Bereich die Kunststoff- Beutel B durch Trennmesser vereinzelt werden.

Besonders in der Fig. 2 ist gut zu erkennen, daß die Folien F1 und F2 jeweils aus einer siegelfähigen Kunststoffschicht KS und einer nicht siegelbaren Trägerschicht TS zusammenge­ setzt sind. Diese besteht in der Regel aus Papier, Metall oder einem Kunststoff wie Polyester oder Propylen, die bei der Siegeltemperatur unzerstört bleiben, während die sie­ gelfähigen, aufeinanderliegenden Kunststoffschichten KS z. B. aus Polyäthylen bestehen und beim Stand der Technik we­ sentlich dicker als und mindestens doppelt so dick wie die Trägerschicht TS ausgebildet sein müssen.

Wird eine im Teilbereich der Längs-Siegelnaht LS vierlagige Bahn der Folien F1 und F2 mit einem zum Stand der Technik gehörigen Siegelwerkzeug mit starren Siegelbacken gesie­ gelt, dann müssen die Kunststoffschichten KS im Bereich der Längs-Siegelnaht LS soweit zusammengequetscht werden, daß auch der sonstige, zweilagige Teilbereich mit einer dichten Quer-Siegelnaht sicher versiegelt wird. Die schematische Darstellung der Fig. 3 soll andeuten, daß dabei die Kunst­ stoffschicht KS im Teilbereich der Längs-Siegelnaht LS er­ heblich komprimiert und/oder verdrängt werden muß, um ein solches Ergebnis abzusichern und eine Mindestdicke von ca. 200 Prozent der Trägerschicht TS haben muß, wenn diese nicht beschädigt werden soll.

In der Fig. 5 ist ein erfindungsgemäßes Siegelwerkzeug mit seinen funktionswesentlichen Einzelheiten in einer schema­ tischen Vorderansicht dargestellt. Es besteht aus einer er­ sten, in der Fig. 5 oberen Siegelbacke 10, die entsprechend denjenigen Ausführungen ausgebildet ist, wie sie dem Fach­ mann geläufig sind, so daß auf die Angabe weiterer Einzel­ heiten verzichtet worden ist; es ist allerdings zu erken­ nen, daß in der Siegelbacke 10 ein Trennmesser 11 vorgese­ hen sein kann, welches in einer eine ansonsten starre Siegelfläche 12 unterbrechenden Lagerausnehmung 13 unterge­ bracht ist. Es kann in der Lagerausnehmung 13 senkrecht nach unten bewegt werden und trennt dabei einen (komplett versiegelten) Kunststoff-Beutel B von einem in der Fig. 5 angedeuteten Kunststoff-Schlauch K ab.

Eine zweite, in der Fig. 5 untere Siegelbacke 20 besteht in erfindungsgemäßer Weise aus einem Paket von blechförmigen Siegelsegmenten 21, zwischen denen (Fig. 6) auch blockför­ mige Siegelsegmente 21 angeordnet sein können. Alle diese Siegelsegmente 21 sind in einer Aufnahme 22 eines Segment­ halters 23 ortsfest an- und untergebracht. Die Siegelseg­ mente 21 liegen auf einer Basisfläche 23a innerhalb der Aufnahme 22 auf und sind dort gegebenenfalls befestigt; sie sind jeweils mit einem beiderseitigen Anschlagbund 21a ver­ sehen, der an einer zugehörigen Anschlagleiste 23b des Segmenthalters 23 federnd vorgespannt so anschlägt, daß die Siegelsegmente 21 eine gemeinsame ebene Siegelfläche 210 bilden, wenn sie nicht, wie in Fig. 6 dargestellt, gegen­ seitig verschoben sind.

Die Form der Siegelsegmente 21 in der Fig. 5 macht deut­ lich, daß diese einfedern können, wenn ihre (individuelle) Siegelfläche 21b (Fig. 7 bis 9) einem von einer Siegelkraft F (Fig. 5) erzeugten Siegeldruck an dem eingeklemmten Kunststoff-Schlauch K ausgesetzt ist. Die Siegelkraft F wird den Siegelbacken 10, 20 in bekannter Weise als Aktions- oder Reaktionskraft eingeprägt, in relativ beliebiger Weise; die Einzelheiten stehen mit der Erfindung nicht im Zusammenhang und sind in der Zeichnung nicht berücksich­ tigt.

In der Fig. 6 ist die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Siegelwerkzeuges leicht zu erkennen. Die (obere) Siegel­ backe 10 ist weggelassen, und es ist nur die Umgebung einer vierlagigen, querzusiegelnden Längs-Siegelnaht LS gezeigt. In deren Bereich weichen die Siegelsegmente 21 unter dem Eindruck des anstehenden Siegeldruckes aus und federn ein, so daß der Siegeldruck an dieser Stelle auch dann nicht we­ sentlich erhöht ist, wenn die übrigen Siegelsegmente 21 den zweilagigen Teilbereich der zu erzeugenden Quer-Siegelnaht erfassen.

Wie die blechförmigen Siegelsegmente 21 im einzelnen ausge­ bildet sein können, zeigen die Fig. 7 bis 9. Es sind schlitzförmige Ausnehmungen 21c in den Siegelsegmenten 21 vorgesehen in der Weise, daß Federstege 21d verbleiben, die durch Verbindungsstege 21e miteinander und mit dem übrigen Siegelsegment 21 verbunden sind. Entsprechend sind die Sie­ gelsegmente 21 als federnde Stegbleche ausgebildet, deren Siegelfläche 21b unter Druckbelastung (in der Zeichnung) nach unten bewegbar ist, während eine Auflagefläche 21g an der Basisfläche 23a (Fig. 5) unverrückbar bleibt. Die Fe­ derstege 21d werden dabei um die Verbindungsstege 21e ver­ schwenkt, welche deren Einspannstellen bilden.

Die nicht blech- sondern vielmehr blockförmigen Siegelseg­ mente 21 (Fig. 6) bleiben beim Siegeln starr; sämtliche Siegelsegmente 21 sind jedoch von der Siegelbacke 20 aus beheizbar. Die zugehörigen fachüblichen Einzelheiten sind in der Zeichnung weggelassen, ebenso wie ein möglicherweise in der Siegelbacke 20 vorgesehener Druckluftanschluß für die Bereitstellung von Druckluft zum Durchspülen des Ge­ samtpaketes der blechförmigen Siegelsegmente 21, die außer­ dem zumindest auf einer ihrer Segmentflächen mit einem die Reibung verbessernden Werkstoff beschichtet sein können. Alle diese Einzelheiten stehen in keinem unmittelbaren Zu­ sammenhang mit der Erfindung, so daß auf eine ausführliche Erörterung verzichtet werden kann.

Ist eine Trennvorrichtung in Form eines Trennmessers 11 (Fig. 5) vorgesehen, dann erhalten die Siegelsegmente 21 durchweg einen entsprechenden Querschlitz 21f (in Fig. 5 und 7 nur strichpunktiert angedeutet), der die Siegelfläche 21b in zwei Teilflächen 21b′ und 21b′′ (Fig. 8) unterteilt. In der Regel werden auf diese Weise eine erste Quer-Siegel­ naht zum Verschluß eines befüllten Kunststoff-Beutels B und eine zweite Quer-Siegelnaht zur Bildung eines Bodens für einen nächstfolgenden Kunststoff-Beutel B gleichzeitig her­ gestellt, und anschließend wird der befüllte Kunststoff- Beutel B vereinzelt.

In der Zeichnung ist die Oberflächenstruktur der Siegelflä­ chen 21b nicht zu erkennen; sie kann glatt oder geriffelt sein.

Bezugszeichenliste

10 Siegelbacke
11 Trennmesser
12 Siegelfläche
13 Lagerausnehmung
20 Siegelbacke
21 Siegelsegment
210 Siegelfläche, gemeinsam
21a Anschlagbund
21b Siegelfläche, individuell
21b′, 21b′′ Teilfläche
21c Ausnehmung
21d Federsteg
21e Verbindungssteg
21f Querschlitz
21g Auflagefläche
22 Aufnahme
23 Segmenthalter
23a Basisfläche
23b Anschlagleiste
B Kunststoff-Beutel
F Siegelkraft
F1, F2 Folie
K Kunststoff-Schlauch
KS Kunststoffschicht
LS Längs-Siegelnaht
SF Seitenfalte
TS Trägerschicht.

Claims (17)

1. Siegelwerkzeug, insbesondere an einer Schlauchbeutel- Verpackungsmaschine, mit zwei beheizbaren, gegeneinander beweglichen Siegelbacken zum Herstellen einer Siegelnaht an flexiblen, siegelfähigen Folien, insbesondere an Verbundfo­ lien mit mindestens einer siegelfähigen Kunststoffschicht, durch thermisches Siegeln der in Teilbereichen der Siegel­ naht in unterschiedlicher Anzahl paarweise aufeinander lie­ genden, von den Siegelbacken unter der Wirkung einer Sie­ gelkraft eingeklemmten und so während des Siegelns einem Siegeldruck ausgesetzten Folien, beispielsweise einer Quer- Siegelnaht an einem durch eine Längs-Siegelnaht hergestell­ ten Kunststoff-Schlauch zur Erzeugung einer Kunststoffver­ packung (Schlauchbeutel), dadurch gekennzeichnet daß

• (a) mindestens eine der Siegelbacken (20) in der Richtung der Siegelkraft (F) geteilt und aus mehreren flächig anein­ anderliegenden, zumindest zu einem Teil blechförmigen Sie­ gelsegmenten (21) zusammengesetzt ist, die in einer Auf­ nahme (22) eines Segmenthalters (23) zusammenfassend ange­ ordnet sind,
• (b) die blechförmigen Siegelsegmente (21) jeweils mit ei­ ner quer zu der Siegelnaht gerichteten, deren Breite und Form bestimmenden, oblongen Siegelfläche (21b) versehen sind,
• (c) die blechförmigen Siegelsegmente (21) unter der Wir­ kung des Siegeldruckes in der Aufnahme (22) in der Richtung der Siegelkraft (F) einzeln gegeneinander und gegen die Aufnahme (22) beweglich sind und
• (d) der Segmenthalter (23) beheizbar und insgesamt der Siegelkraft (F) aussetzbar ist.

2. Siegelwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die blechförmigen Siegelsegmente (21) in der Rich­ tung der Siegelkraft (F) federnd ausgebildet sind.

3. Siegelwerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an dem Segmenthalter (23) eine Basisfläche (23a) der Aufnahme (22) ausgebildet ist, an der die Siegel­ segmente (21) jeweils mit ihrer der Siegelfläche (12, 21b) abgewandten Seite ortsfest anliegen.

4. Siegelwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Siegelsegmente (21) an der Basisfläche (23a) befestigt sind.

5. Siegelwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Siegelsegmente (21) jeweils mindestens einen Anschlagbund (21a) aufweisen, der an einer entspre­ chenden Anschlagleiste (23b) des Segmenthalters (23) an­ liegt.

6. Siegelwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die blechförmigen Siegelsegmente (21) mit ihrem jeweiligen Anschlagbund (21a) unter Vorspannung an der An­ schlagleiste (23b) anliegen.

7. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die blechförmigen Siegelsegmente (21) als in der Richtung der Siegelkraft (F) selbstfedernde Stegbleche ausgebildet sind.

8. Siegelwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die Siegelsegmente (21) quer zu der Richtung der Siegelkraft (F) schlitzförmige Ausnehmungen (21c) aufwei­ sen, zwischen denen jeweils Federstege (21d) verbleiben.

9. Siegelwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Ausnehmungen (21c) Verbindungsstege (21e) in den Siegelsegmenten (21) belassen, die als Einspannstellen der Federstege (21d) wirken, um welche diese Federstege (21d) verschwenkt werden, wenn der Siegeldruck das jewei­ lige Siegelsegment (21) belastet.

10. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 oder 9, da­ durch gekennzeichnet, daß die Federstege (21d) einen Mäan­ der bilden.

11. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 8 oder 9, da­ durch gekennzeichnet, daß die Federstege (21d) jeweils eine geschlossene Konfiguration um eine gemeinsame Ausnehmung (21c) bilden.

12. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß das Siegelsegment (21) in Bezug auf die Richtung der Siegelkraft (F) symmetrisch ausgebil­ det ist und die Verbindungsstege (21e) mittig belassen sind.

13. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß das Siegelsegment (21) in Bezug auf die Richtung der Siegelkraft (F) asymmetrisch ausgebil­ det ist und die Verbindungsstege (21e) zumindest teilweise außermittig belassen sind.

14. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da­ durch gekennzeichnet, daß die Siegelsegmente (21) mit einem in der Richtung der Siegelkraft (F) verlaufenden, von der jeweiligen Siegelfläche (21b) ausgehenden Querschlitz (21f) ausgebildet sind, der die Siegelfläche (21b) in zwei Teil­ flächen (21b′, 21b′′) unterteilt, wobei die Querschlitze (21f) aller Siegelsegmente (21) einen Längsschlitz ausbil­ den, in den ein in einer zweiten Siegelbacke (10) gelager­ tes, zur Trennung der gesiegelten Folien (F1, F2) geeignetes Trennmesser (11) einführbar ist.

15. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da­ durch gekennzeichnet, daß die Siegelsegmente (21) auf min­ destens einer an jeweils einem benachbarten Siegelsegment (21) anliegenden Segmentfläche mit einer die Haft- und Gleitreibung zwischen den Segmentflächen vermindernden Be­ schichtung versehen sind.

16. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da­ durch gekennzeichnet, daß an dem Segmenthalter (23) ein Druckluftanschluß vorgesehen ist, in den Druckluft zur Spü­ lung des Siegelwerkzeuges einleitbar ist.

17. Siegelwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß die Siegelflächen (12, 21b) mit einer Riffelung versehen ist.