DE4419548A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines elektro-pneumatischen Stellungsreglers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines elektro-pneumatischen StellungsreglersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Überwachen der Funktionsfähigkeit eines
elektro-pneumatischen Stellungsreglers nach dem Oberbe
griff der unabhängigen Ansprüche.
Stellungsregler haben die Aufgabe, die Position eines
mechanischen Bauteils entsprechend einem vorgegebenen
variablen oder festen Sollwert zu regeln. Angewandt wer
den derartige Stellungsregler u. a. zur Regelung der Po
sition eines Drosselelementes bei Stellgeräten mit pneu
matischen Antrieben, z. B. der Kegelstange bei Hubventi
len oder der Welle bei Klappen.
In diesem Zusammenhang ist die DE-OS 28 47 380 zu nen
nen, in der ein druckmittelbetriebener Regler mit Rück
führung insbesondere für pneumatisch von einem Stellmo
tor angetriebene Stellglieder, wie Regelventile oder
dergleichen, beschrieben ist. Diese Vorrichtung ist ge
schaffen worden, um die Anordnung der Spiralmeßfeder
zwischen dem Stellglied und dem pneumatischen Meßwerk so
mit einer einfachen Vorrichtung zu überwinden, daß die
Einstellung des Null-Punktes und eine Verschiebung der
Federkernlinie bzw. eine Auswechselung der Spiralmeßfe
der auf einfache Weise auch bei einem bereits montierten
Gerät möglich ist. Das vollständige Ausregeln einer Hy
sterese, d. h. den durch die verschiedenen mechanischen
Komponenten z. B. durch die Abdichtung (Stopfbuchse)
sich ergebenden richtungsabhängigen Abweichungen von den
Idealübermittlungen, ist zur Zeit aber nicht zufrieden
stellend möglich. Obwohl Stellungsregler auch die Aufga
be haben, die Hysterese auszuregeln, können konventio
nelle Stellglieder den Wert der Hysterese nicht erkennen
und keine Änderungen feststellen.
Häufig muß ein Stellungsregler die Position des Stelle
lementes trotz des Einflusses von variablen Strömungs-
und Antriebskräften und der sich aus der Abdichtung der
Stange bzw. Welle ergebenden Hysterese ausregeln. Dazu
werden zunehmend intelligente digitale Stellungsregler
eingesetzt. Derartige Geräte sind mit Prozessor ausge
stattet, die neben der eigentlichen Stellungsregelung
noch weitere Aufgaben übernehmen könnten. Ein derartiges
Gerät ist beispielsweise in der DE-C1 42 33 301 offen
bart, in der ein Stellungsregler mit zwei das Stellgerät
steuernden, pneumatisch betriebenen elektromagnetischen
Ventilen vorgeschlagen wird. Damit ist zwar ein frühzei
tiges und zuverlässiges Erkennen einer Fehlfunktion von
Stellungsreglern oder Stellgeräten möglich, jedoch nicht
das kontinuierliche Überwachen auf die vorgesehene Funk
tionsfähigkeit, also ein Erfassen sich langsam verän
dernder Hysterese.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Zustand des
Stellgerätes, insbesondere die Größe der Hysterese in
folge Reibung zwischen Stange bzw. Welle und dem Dicht
element, zu überprüfen. Dies kann laufend oder in gewis
sen zeitlichen Abständen geschehen. Im Falle des Über
schreitens vorgegebener Grenzen kann das Wartungsperso
nal mittels entsprechender Signalgebereinrichtungen in
formiert werden.
Es ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, daß früh
zeitig auf Hystereseunregelmäßigkeiten hingewiesen wird.
Eine zu geringe Hysterese läßt auf eine zu wenig angezo
gene Stopfbuchse schließen, die in einer Undichtigkeit
nach außen ihren Niederschlag finden könnte. Eine zu ho
he Hysterese wiederum zeigt, daß durch zu festes Anzie
hen wahrscheinlich ein Montagefehler vorliegt und mit
einem schnellen Verschleiß der Stopfbuchse zu rechnen
ist. Durch die frühzeitige Möglichkeit, auf Hystereseän
derungen einzugehen, kann ohne Materialverlust oder
Zeitverlust durch eine Reparatur der Fehler einfach be
hoben werden. Die Zuverlässigkeit eines derartig über
wachten Stellgliedes ist ganz beträchtlich gesteigert.
Zusätzlich lassen sich auch durch die zeitlichen Ände
rungen der Hysterese über längere Zeiträume hin Rück
schlüsse auf das gewählte Dichtungsmaterial, dessen Er
müdung oder ggf. dessen falsche Wahl schließen.
Unter Laborbedingungen wird die Hysterese dadurch ermit
telt, daß die Antriebskräfte bzw. -drücke des pneumati
schen Antriebs geändert werden, wobei der Druck und die
Stangenbewegung gemessen werden. Derartige statische
Messungen erfordern zusätzliche Meßgeräte z. B. zur Er
fassung des Antriebsdruckes.
Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, in einer
vorteilhaften Ausführung des Verfahrens das Bewegungs
verhalten als Maß für die Funktion des Stellgerätes dy
namisch im Betrieb zu überwachen. Diese Überwachung darf
den Betrieb nicht oder nur ganz geringfügig beeinflus
sen. Bei dieser dynamischen Messung wird dem jeweiligen
Ausgangsdruck des Stellungsreglers ein Testsignal, z. B.
ein periodisches Signal, überlagert. Dieses Signal kann
z. B. sinusförmig, sägezahnartig oder in Form von posi
tiven oder negativen Sprüngen oder Impulsen aufmoduliert
werden, wobei dieses Signal möglichst mittelwertfrei
sein soll, also nicht zu einer zu weiten oder zu gerin
gen Veränderung der Stellung des zu stellenden Elementes
führt.
Bei einer Frequenz, die vorzugsweise kleiner als die
Grenzfrequenz des Gesamtsystems gewählt ist, ist sicher
gestellt, daß das Gesamtsystem auch dem Testsignal fol
gen kann.
Wesentlich ist, daß man die Amplitude des dem normalen
Stelldruck über lagerten periodischen Testsignals von ei
nem kleinen Wert bzw. Null an kontinuierlich steigert.
Bei stationärem oder gegenüber der Testfunktion langsam
veränderlichem Stelldruck wird sich das Stellglied genau
dann bewegen, wenn die Amplitude des Testsignals gerade
der Hysterese entspricht, d. h. der Stellungsregler mit
seiner ohnehin vorhandenen Wegmeßeinrichtung ein belie
big kleines periodisches Signal gleicher Frequenz wie
der des Testsignals erkennt. In diesem Moment des Erken
nens ist die Hysteresegrenze gerade geringfügig über
schritten, was mit Hilfe der an die Wegmeßeinrichtung
angeschlossenen Mikroprozessoreinrichtung leicht erkannt
werden kann. Die geringen Stellgliedbewegungen sind auf
den zu regelnden Prozeß ohne Einfluß, da sie sich gerade
im Bereich der Meßsignal-Auflösung bewegen und durch die
im allgemeinen wesentlich niedrigere Grenzfrequenz der
zu regelnden Anlage vollständig gedämpft werden.
Auch ein variabler Reglersollwert, d. h. ein zeitlich
beliebig veränderliches Stellsignal des Stellungsreg
lers, ist ohne Einfluß, da bekannte Signalverarbeitungs
methoden, wie Demodulation und Filterung, zur Erkennung
angewendet werden können. Zur Ermittlung eines Normal
wertes können auch Testläufe durchgeführt werden. Der so
ermittelte Wert kann durch die Vorgabe von Grenzwerten
ergänzt werden. Es ist also denkbar, in einen Mikropro
zessor bereits die durch lange vorher stattgefundene
Tests an ähnlichen Modellen ermittelten Grenzwerte ein
zugeben und jedem Mikroprozessor zusätzlich durch einen
Testlauf den aktuell für ihn zutreffenden Hysterese
grenzwert bzw. die Sollwerte einzugeben, mit denen er
die im laufenden Betrieb gemessenen Werte jeweils ver
gleicht, um aufgrund dieses Vergleiches entsprechend ein
Signal zur Information des Bedienpersonals ausgeben zu
können oder abgefragt zu werden.
Da periodisch Testsignale vorgeschlagen werden, kann die
Filterung des Meßsignals mit bekannten Mitteln vorgenom
men werden zur Trennung der Stellbewegung in Folge Soll
wertänderung und der Reaktion auf das Testsignal.
Die Meldung eines Statussignals beim Über- bzw. Unter
schreiten bestimmter Hysteresegrenzen kann ebenfalls auf
bereits an sich bekannte Weise erfolgen.
Bei einem Stellungsregler kann ein erfindungsgemäßer
Test entweder während des gesamten Betriebes "mitlau
fen", oder es kann in einem bestimmten zeitlichen Ab
stand, von einigen Sekunden bis zu sehr langen Abstän
den, die jeweils von Wartungspersonal beobachtet werden,
variiert werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Überwachung der vorgesehenen
Funktionsfähigkeit eines Stellgerätes, dadurch gekenn
zeichnet, daß
dem eigentlichen Stellsignal am Ausgang eines Stellungs
reglers ein Testsignal überlagert wird, bis eine Bewe
gung des zu regelnden Systems verursacht ist, die von
einer entsprechenden Meßeinrichtung am zu regelnden Sy
stem erfaßt wird, wobei ein Mikroprozessor aus der ver
ursachten Bewegung und der Größe des Testsignals durch
Vergleich solcher Beobachtungen auf die momentane Funk
tionsfähigkeit des Stellgerätes zurückschließt.
2. Verfahren zur Überwachung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Testsignal von einem vor
bestimmten Wert beginnend kontinuierlich in der Amplitu
de ansteigt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Wert
Null ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Test
signals kleiner als die Grenzfrequenz des Systems ist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Testsignal peri
odisch und mittelwertfrei ist, so daß eine anschließende
Filterung möglich ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Testsignal positive und negative
Sprünge aufweist.
7. Verfahren zur Überwachung der vorgesehenen
Funktionsfähigkeit eines Stellgerätes durch Erfassen der
Hysterese, dadurch gekennzeichnet, daß dem eigentlichen
Stellsignal am Ausgang des Stellungsreglers ein Testsig
nal überlagert wird, das in der Größe derart angepaßt
wird, daß es bei konstantem Stelldruck jeweils in den
beiden Bewegungsrichtungen des Stellgerätes einen Bewe
gungsanfang induziert.
8. Stellungsregler zur Durchführung des Verfah
rens nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen Mikroprozessor, der dem eigentli
chen Stellsignal am Ausgang des Stellungsreglers ein
Testsignal überlagert, dessen Amplitude bei kleinen Wer
ten beginnend steigerbar ist, bis der Mikroprozessor
mittels der Meßeinrichtung des Stellungsreglers eine
entsprechende Bewegung des zu regelnden Systems erkennt.
9. Stellungsregler nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mikroprozessor die Hysterese des
Stellsystems aus der Amplitude des Testsignals bei be
ginnender bzw. kleiner Bewegung des Stellgliedes berech
net und an geeignete Anzeigemittel ausgibt.
10. Stellungsregler nach einem der beiden vorher
gehenden Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikroprozessor das Meßsignal zur Trennung von Stell
bewegung infolge Sollwertänderung von der Reaktion auf
das Testsignal filtert.
11. Stellungsregler nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroprozes
sor vorbestimmte Hysteresegrenzen mit den momentan vor
liegenden Hysteresegrenzen vergleicht zur Ausgabe eines
Statussignals.
12. Stellungsregler nach einem der Stellungsreg
leransprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrich
tung zur Wiederholung des Verfahrens zur Überwachung der
vorgesehenen Funktionsfähigkeit in zeitlichem Abstand
vorhanden ist.
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