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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach Anspruch 1.
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In
sicherheitsgerichteten Kreisen, insbesondere in der chemischen Industrie
oder in Kraftwerken müssen
Sicherheitsventile regelmäßig auf
ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.
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Im
Gegensatz zu Stellventilen, die über
einen Stellungsregler entsprechend den Bedürfnissen geregelt werden, stehen
Sicherheitsventile nicht selten jahrelang oder immer offen, da sie
nur im Notfall benutzt werden.
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Aus
der
DE 103 18 171
A1 ist ein Stellventil bekannt, das über ein Antriebselement mit
einem Stellglied verbunden ist. Zur Bestimmung der Position des
Antriebselements und somit des Stellglieds steht das Antriebselement
mit einem Messwertaufnehmer in Wirkverbindung. Dieser umfasst einen
ersten Wegsensor mit einem Messprinzip. Weiterhin ist ein zweiter
Sensor vorhanden, der ein Messprinzip nutzt, der sich von dem des
ersten Sensors unterscheidet. Der erste Sensor ist ein berührungsloser Wegsensor
während
der zweite Sensor ein Potentiometer-Sensor ist.
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Zur Überprüfung der
Funktionsfähigkeit
eines Sicherheitsventils ist das Partial Stroke Testverfahren bekannt.
Hierbei wird ein Stellglied des Sicherheitsventils kurzzeitig über einen
Teil eines Stellweges bewegt, um seine Funktionsfähigkeit
zu überprüfen. Das
Sicherheitsventil wird praktisch während eines Betriebs einer
Anlage um einen gewissen Grad geschlossen.
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Hierbei
kann beispielsweise überprüft werden,
ob ein Sicherheitsventil unzulässig
blockiert ist, eine Feder des Stellglieds bzw. des Ventils gebrochen
ist, Korrosion an einer Ventilkugel vorliegt oder eine unerwünschte Kristallbildung
am Ventil vorhanden ist. Das Verfahren ist sowohl bei Hubarmaturen als
auch bei Schwenkarmaturen einsetzbar.
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Wenn
eine Überprüfung des
Sicherheitsventils durch eine technische Zulassungsstelle, z.B.
der TÜV,
erfolgen soll, muss ein Beweis angetreten werden, dass ein Beweglichkeitstest
bzw. Partial Stroke Test stattgefunden bzw. erfolgreich bestanden
worden ist. Eine Überprüfung des
Sicherheitsventils muss also so erfolgen, dass diese von Technischen Überwachungsstellen,
wie dem TÜV,
zertifiziert bzw. validiert wird.
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Mit
einer solchen Maßnahme
kann das Risiko einer Fehlfunktion des Ventils in einem tatsächlichen
Notfall und damit Gefahren minimiert werden. Die Abschätzung des
Risikos kann entsprechend IEC 61508/IEC 61511 erfolgen. Für die Annahme
eines durch das Verfahren des Partial Stroke reduzierten Risikos
ist jedoch die Validierung der Testdaten notwendig.
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Das
Testverfahren des Partial Stroke wird am besten durch eine Vorrichtung
automatisiert durchgeführt,
die im Feld, nahe am zu testenden Ventil, montiert ist. Diese Vorrichtung
kann zum Beispiel ein Stellungsregler mit entsprechend angepasster
Software sein. Diese Stellungsregler sind jedoch aus Gründen des
Explosionsschutzes in ihrer elektrischen Versorgungsenergie und
damit in ihrer Rechenleistung sehr begrenzt. Damit sind Maßnahmen
zur Validierung und Zertifizierung der im Stellungsregler enthaltenen Software
außerordentlich
aufwändig.
Diese Validierung wäre
aber eigentlich notwendig, um validierte Testdaten als Ergebnis
des Partial Stroke Testes durch den Stellungsregler zu erzeugen.
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Aus
der US-PS 42 74 438 ist ein gattungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruches 1 bekannt. Ein Regler (electronic
servo controller) regelt ein Hydraulikventil (hydraulic spool valve)
in Abhängigkeit
einer vorgegebenen Stellung des Stellgliedes zu der über einen Wegsensor
tatsächlichen
ermittelten Stellung. Des Weiteren ist ein hydraulischer Antrieb
vorgesehen, der das Stellglied bewegt. Ein Drucksensor erfasst den
hydraulischen Steuerdruck im Antrieb. Die Signale des hydraulischen
Steuerdrucks und die Signale des Wegsensors werden in einer Aufzeichnungseinheit
(recording mechanism) gespeichert.
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Eine
der eben genannten US-PS 42 74 438 entsprechendes Verfahren ist
auch aus der US-5,197,328 bekannt.
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Aus
der US-PS 48 96 101 ist ein Ventil bekannt, dessen Stellglied elektrisch
betrieben wird. Um die Steuerda ten des Stellglieds zu erfassen,
wird der Strom und die anliegende Spannung aufgezeichnet und an
einem Display dargestellt. Über
die Strom- und Spannungsdaten wird auch die Schließstellung des
Stellglieds ermittelt. Zudem wird die Schließenstellung des Stellglieds
durch Sensoren bestätigt, welche
den Lärmpegel
im Ventil messen. Alle Daten werden einer Auswerteeinheit zugeführt und
dort verglichen.
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Aus
der
DE 196 15 176 A ist
ein Überwachungsverfahren
von motorgetriebenen Armaturen bekannt. Die dort offenbarte Auswerteeinheit
ist über eine
Schnittstelle mit einem externen Datenaufzeichnungsgerät verbunden.
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DE 102 09 545 A offenbart
ein Verfahren zur Erfassung von Ventildaten, bei welchen Betriebsdaten
und/oder Zustandsparameter erfasst und auf den technischen Funktionszustand
des Ventils geschlossen wird. Hierbei werden die Zeitstempel der
erfassten Daten bei der Analyse der ermittelten Daten als Bezugsgröße verwendet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches
eine Validierung von Testdaten mit geringem Aufwand ermöglicht und damit
eine unkomplizierte Zertifizierung erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung bilden die Gegenstände der
Unteransprüche.
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Nach
der Erfindung wird eine zweite Auswerteeinheit eingesetzt, welche
die Bewegung des Stellgerätes
erfasst und gleichzeitig mit der Erfassung ein Protokoll über die
Bewegung erstellt und aufzeichnet. Ein zweiter mit der zweiten Auswerteeinheit
verbundener Sensor wird dabei zur unabhängigen Erfassung der Stellgliedbewegung
eingesetzt. Dadurch kann die Bewegung des Stellgliedes durch einen
unabhängig
von der primären
Steuerung bzw. unabhängig
von einem primären
Mikrorechner arbeitenden Sensor erfasst werden.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es möglich,
praktisch einen technischen zertifizierungsfähigen Beweis für die erfolgreiche
Durchführung
eines Partial Stroke Tests vorzulegen. Hierbei können die Vorteile des Partial
Stroke Tests in vollem Umfang ausgeschöpft werden. Dadurch ist ein
häufiges
Testen des Stellgliedes bzw. des Sicherheitsventils möglich, ohne
dass eine Unterbrechung eines Betriebs einer Anlage erforderlich
wäre.
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Durch
die Erfindung können
Bewegungen des Stellgliedes ohne Verfälschung durch mögliche Softwarefehler
erfasst und aufgezeichnet werden. Wichtig ist, dass eine Information
darüber
möglich
ist, dass ein Stellungsregler den Beweglichkeitstest auch tatsächlich durchgeführt hat.
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Ein
komplette Zertifizierung der gesamten Software des Stellungsreglers
ist durch die Erfindung nicht erforderlich. Eine solche würde nämlich einen unverhältnismäßig hohen
Aufwand darstellen. Durch den Nachweis über die tatsächliche
Bewegung des Stellgliedes kann im Um kehrschluss auf die Gültigkeit
von durch Software erzeugten Diagnosedaten geschlossen werden. Diese
Diagnosedaten können zum
Beispiel ein Weg-Zeit-Diagramm der Bewegung der Stellglieder, der
Druckverlauf im Antrieb oder Ähnliches
sein, oder auch daraus abgeleitete Parameter.
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Der
eingesetzte Stellungsregler sorgt für eine definierte Schließbewegung
des Sicherheitsventils. Besonders bei Ventilen mit kurzen Laufzeiten,
beispielsweise zwei Sekunden, ist die Ventilbewegung mit Hilfe des
Stellungsreglers sinnvoll. Ein Magnetventil für den Antrieb ist nämlich nicht
so genau zu regeln wie der Stellungsregler mit dem ersten Wegsensor
nach der Erfindung. Bei großen
Antrieben kann das Verfahren auch mit einem Magnetventil anstelle
eines Stellungsreglers eingesetzt werden.
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Als
zweiter Sensor kann beispielsweise ein induktiver Sensor eingesetzt
werden. Sensoren dieser Art werden bereits von technischen Überwachungsstellen
(TÜV) in
Sicherheitskreisen anerkannt. Es sind aber auch andere Messprinzipien möglich, wie
zum Beispiel potentiometrische, oder optische Verfahren oder mittels
Magnetfeldsensoren. Die Sensierung kann schaltend oder analog erfolgen. Der
zweite Wegsensor erfasst insbesondere nur, ob das Sicherheitsventil
bei dem Beweglichkeitstest (Partial Stroke) seine gewünschte Schließstellung, z.B.
90%-Stellung, erreicht hat. Ist dies der Fall, wird ein entsprechendes
Signal an die zweite Auswerteeinheit bzw. an eine zweite Steuerung
gesendet.
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Zweckmäßigerweise
wird als zweiter Sensor ein induktiver Grenzschalter eingesetzt.
Als Eingangssignal für
die zusätzliche
Auswerteeinheit bzw. Elektronik dient dies als redundantes Sensorsignal. Ein
Schalter bzw. ein Kontakt reicht aus, weil nur eine Ja-Nein-Information für eine Zertifizierung
ausreichend ist.
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Alternativ
kann aber auch der primäre
Sensor, insbesondere ein Grenzschalter bzw. ein induktiver Grenzlageschalter
zur Signalversorgung der weiteren Auswerteeinheit eingesetzt werden.
Statt also durch einen zweiten induktiven Grenzlageschalter eine
Bewegung des Stellgliedes analog oder digital aufzuzeichnen, kann
die sensorische Erfassung durch einen einzigen Sensor erfolgen,
und zwar einerseits mit einem primären Rechner und andererseits
mit einer zusätzlichen
Elektronik. Als Eingangssignal für
die zusätzliche
Elektronik dient also das Signal des primären Wegsensors des Stellungsreglers. Hierbei
ist eine Überwachung
dieses Sensors, wie z.B. in
DE
199 21 828 beschrieben, sinnvoll.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die im Stellungsregler lokal abgelegten
Signale sowie die in der zweiten Auswerteeinheit angelegten Signale
jeweils mit einer Uhrzeit (Zeitstempel) erfasst werden. Aus der
Gleichzeitigkeit beider Signale wird auf einen gültigen Partial Stroke geschlossen.
Dadurch können außerdem für diesen
Test durch die Software des Stellungsreglers ermittelte Parameter
und Signale, wie Totzeit, Anstiegszeit Weg-Zeit-Diagramm und dergleichen,
als gültige
Aussagen anerkannt und/oder mit einer entsprechenden hohen Wahrscheinlichkeit
als gültig
bewertet werden. Ein Zeitstempel ist eine interne Uhr, die anzeigt,
wann das Signal auftritt. Die Uhrzeit, wann welches Signal auftritt, wird
gespeichert und kann entsprechend ausgelesen werden. Sowohl die
Test- und Diagnosedaten in der ersten Auswerteeinheit als auch die
Aufzeichnung der Signale in der zweiten Auswerteeinheit werden also
mit der Uhrzeit (Zeitstempelung) der jeweiligen Ereignisse erfasst.
Ein Nachweis über
die Echtheit der in der ersten Auswerteeinheit erzeugten Diagnosedaten
erfolgt praktisch durch Vergleich der zeitlichen Registrierung der
in beiden Auswerteeinheiten registrierten Daten.
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Alternativ
zum Vergleich der beiden Signale anhand ihrer Zeitstempel kann ein
Vergleich über eine
sogenannte Signatur erfolgen. Dem Testsignal, das dem Ventil vom
Stellungsregler übermittelt
wird, wird dabei ein Merkmal aufgeprägt, das sich in dem durch die
zweite Auswerteeinheit aufgezeichneten Signal wiederfinden muss.
Dazu ist zum Beispiel eine Sequenz von drei zeitlich rasch aufeinanderfolgenden
Testhüben
mit einem ersten Abstand zwischen ersten Testhub und zweitem Testhub
von fünf
Sekunden und einem zweiten Abstand zwischen zweitem Testhub und
drittem Testhub von zwei Sekunden möglich. Das von der Auswerteeinheit
aufgezeichnete Signal muss also insgesamt drei Testhübe anzeigen,
mit dem richtigen Abstand von fünf
und zwei Sekunden. Ein Nachweis über
die Echtheit der in der ersten Auswerteinheit erzeugten Diagnosedaten
ist also auch durch Vergleich mit den in einer zweiten Auswerteeinheit
abgelegten Diagnosedaten anhand einer Signatur möglich.
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Damit
sowohl regelmäßige Überprüfungen bzw.
Prüfungstermine
eingehalten werden als auch im Bedarfsfall zusätzliche Tests möglich sind,
ist es vorteilhaft, wenn der Partial Stroke Test wahlweise manuell
oder durch einen Timer automatisch ausgeführt wird.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung
in Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ventilanordnung mit Stellgerät, Stellungsregler
und einem zweiten Wegsensor mit sicherheitsgerichteter Steuerung;
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2 eine
schematische Darstellung eines Stellventils, und
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3 ein
Zeitdiagramm einer Stellbewegung eines Stellventils nach einem Partial
Stroke Testverfahren;.
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1 zeigt
ein Stellgerät 1,
das einen pneumatischen Antrieb 2 mit Federrückstellung – Rückstellfeder 2a – umfasst.
Mit dem Antrieb 2 wird ein Antriebselement translatorisch
bewegt, in diesem Fall eine Hubstange 3, die mit einem
hier nicht dargestellten Stellglied eines Ventils 3a verbunden
ist. Möglich
ist aber auch ein Antriebselement für einen Schwenkantrieb bei
entsprechend ausgebildetem Stellgerät.
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Bei
dem Ventil 3a handelt es sich um ein Sicherheitsventil,
beispielsweise in einem zu oder von einem Reaktor eines Kraftwerks
führenden
Leitungsrohr 3b. In dem Leitungsrohr 3b ist ein
weiteres hier nicht dargestelltes Hauptventil eingebracht, das den in
dem Leitungs rohr geführten
Fluidstrom steuert. Das Ventil 3a wird über einen Stellungsregler 5 gesteuert,
wodurch auch das Ventil 3a den Fluidstrom beeinflussen
kann.
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Das
Sicherheitsventil 3a befindet sich in einem sicherheitsgerichteten
Kreis und kann nicht nur in einem Kraftwerk, sondern beispielsweise
auch in einer chemischen Anlage eingesetzt werden. Das Sicherheitsventil 3a wird
nur im Notfall betätigt
und steht ansonsten offen.
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Zudem
werden Tests zum Erfassen der Betriebsfähigkeit des Sicherheitsventils 3a durchgeführt, wie
weiter unten noch ausgeführt
wird.
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Der
pneumatische Antrieb 2 des Stellgerätes 1 des Ventils 3a ist über eine
pneumatische Leitung 4a mit einem Stellungsregler 5 verbunden.
In die pneumatische Leitung 4a ist ein Magnetventil 4 eingebracht,
das von einem Leitsystem gesteuert wird.
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Die
Hubstange 3 wirkt über
einen mechanischen Positionsmelder 6 mit einem ersten Wegsensor 7 des
Stellungsreglers 5 zusammen, um die Position des Stellgliedes
des Ventils 3a über
die Hubstange 3 des Stellgerätes 1 zu erfassen.
Der erste Wegsensor 7 ist mit einer Datenerfassungs- und
Verarbeitungseinheit 8 – erste Auswerteeinheit – des Stellungsreglers 5 mit
lokalem Speicher verbunden, der wiederum einen Strom-Druckwandler 9 des
Stellungsreglers 5 u.a. in Abhängigkeit der Position des Stellgliedes
und vorgegebener Sollwerte betätigt. Über den
Strom-Druckwandler 9 wird der Stellantrieb 2 betätigt.
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Um
die Sollwerte vorzugeben und auch um die Position des Stellglieds
abzufragen, ist der Stellungsregler 5 mit einer Zweidrahtkommunikationsleitung 10 versehen,
worüber
eine Ansteuerung des Stellungsreglers 5 mit 4 bis 20 mA
und einer überlagerten
digitalen Kommunikationsmöglichkeit
erfolgt. Die Zweidrahtkommunikationsleitung 10 ist mit
einem hier nicht dargestellten Leitsystem zur Steuerung des Reaktors
oder der chemischen Anlage verbunden, um die Prozesse dieser Anlage
zu steuern. Statt der Signalisierung durch 4 bis 20 mA ist aber auch
eine Anbindung an übergeordnete
Steuerungs- und
Wartungssysteme durch Feldbus (Profibus, Fieldbus Foundation) oder
andere Systeme denkbar.
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Der
Stellungsregler 5 wirkt zudem mit einer von einer pneumatischen
Quelle kommenden Versorgungsleitung 14 zur Betätigung des
Stellantriebes 2 in Abhängigkeit
der Stellsignale zusammen.
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An
der Hubstange 3 ist ein weiterer Positionsmelder 3c,
beispielsweise in Form einer metallischen Fahne angebracht, der
mit einem zweiten Wegsensor 11 zur Bestimmung einer vorbestimmten Position
der Hubstange 3 und somit der Stellung des Stellgliedes
des Ventils 3a zusammenwirkt. Der zweite Wegsensor 11 ist
als induktiver Grenzwertschalter ausgebildet. Über Signalleitungen 12 wirkt
der zweite Wegsensor 11 mit einer eine sicherheitsgerichtete Software
aufweisenden Steuerung 13 zusammen, die eine zweite Auswerteeinheit 13a umfasst.
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Das
Stellgerät 1 ist
in 2 schematisch dargestellt. An dem Stellgerät 1 ist
der Stellungsregler 5 montiert.
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Das
Stellgerät 1 ist
dabei mit einer Armatur versehen. Der Stellungsregler 5 wird
mit dem Elektronikgehäuse 15 integriert
angebaut und kann aber auch anders, wie nach NAMUR, montiert sein.
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Die
erste Auswerteeinheit, also die Datenerfassungs- und Verarbeitungseinheit 8 mit
einem lokalen Speicher des Stellungsreglers 5 ist mit einer
lokalen Software versehen, die jedoch im Gegensatz zur Software
der sicherheitsgerichteten Steuerung 13, also der zweiten
Auswerteeinheit 13a nicht validiert sein muss.
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Der
Stellungsregler 5 meldet das Ergebnis eines Funktionstests,
z.B. ein Weg-Zeitdiagramm oder auch abgeleitete Parameter, synchron
oder asynchron an ein übergeordnetes
Asset Management System des Leitsystems. Bei asynchroner Übertragung
muss der Stellungsregler einen lokalen Datenspeicher aufweisen,
der in 1 nicht näher dargestellt
ist.
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Bei
einem durchgeführten
Test aktiviert der Positionsgeber 3c den als induktiven
Grenzschalter ausgebildeten zweiten Wegsensor 11, der entsprechende
Signale an die Steuerung 13 mit der zweiten Auswerteeinheit 13a weitergibt.
Die Steuerung 13 mit der zweiten Auswerteeinheit 13a ist
weit entfernt in einem Kontrollraum untergebracht. Wegen eines möglicherweise
hohen Energiebedarfs ist eine lokale Montage am Stellungsregler 5 nicht
sinnvoll. Der Stellungsregler 5 mit der Datenerfassungs-
und Verarbeitungseinheit 8 ist dagegen unmittelbar im Elektronikgehäuse 15 des
Stellgerätes 1 angeordnet.
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Dieser
zweite Sensor 11 und ein Verfahren zum Erfassen der Position
oder der Betriebsfähigkeit des
Sicherheitsventils 3a kann von einer anerkannten Überwachungsstelle
(TÜV) zugelassen
werden.
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Zum
Testen des Ventils 3a wird dabei ein Partial Stroke-Testverfahren
eingesetzt, das anhand der 3 veranschaulicht
ist. Kurzzeitig, d.h. insbesondere im Bereich von 100–1000 ms
(hier im Beispiel etwa 200 ms), wird das Stellglied auf 93% von 100% Öffnungs/Schließstellung
verfahren. Zweckmäßig ist
eine Ventilveränderung
um bis zu 10% (d.h. von 100 auf 90%). Damit kann festgestellt werden,
ob das Ventil blockiert, korridiert oder einen sonstigen Defekt
hat oder das Stellgerät
eine defekte Rückstellfeder 2 hat,
und zwar ohne z.B. einen Produktionsablauf des Reaktors oder einer
chemischen Anlage unterbrechen zu müssen. Beim Partial Stroke Test
wird also das Stellglied bzw. das mit dem Stellglied verbundene
Antriebselement 3 – Hubstange – kurzzeitig über einen
Teil des Stellweges bewegt, um seine Funktionsfähigkeit und die Bewegungsfähigkeit
des Antriebsstranges und somit die Funktionsfähigkeit des Ventils 3a zu überprüfen.
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Erfindungsgemäß wird zum
Nachweis einer Durchführung
einer Überprüfung einer
Funktionsfähigkeit
des Ventils 3a das Partial-Stroke-Testverfahren eingesetzt.
Bei diesem Verfahren wird eine weitere (zusätzliche) Auswerteeinheit 13a als
Teil der Steuerung mit validierter Software 13 eingesetzt,
um durch einen Signalvergleich mit dem Ergebnis der ersten Auswerteeinheit 8,
also zweier unabhängig voneinander
ausgewerteter Signale, einen Funktionstest zu validieren, insbesondere
zu zertifizieren.
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Ein
Signal wird von der primären
Auswerteeinheit 8 ausgegeben. Das andere Signal wird von der
zweiten Auswerteeinheit 13a der Steuereinheit 13 unabhängig von
der ersten Einheit aufgezeichnet. Die im Stellungsregler 5 lokal
abgelegten Signale sowie die in der zweiten Auswerteeinheit 13a der
Steuereinheit 13 abgelegten Signale werden außerdem mit
einer Uhrzeit (Zeitstempel) erfasst.
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Es
kann entweder der zweite mit der weiteren Auswerteeinheit 13a verbundene
Sensor 11 zur unabhängigen
Erfassung der Stellgliedbewegung eingesetzt werden, wie dies in
den Figuren dargestellt ist, oder der primäre Wegsensor 7 wird
zur Signalversorgung der weiteren Auswerteeinheit bestimmt. Beides
ist möglich.
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Die
unabhängigen
Sensorsignale (bei zwei Sensoren, erster Wegsensor 7 und
zweiter Wegsensor 11) werden unabhängig voneinander aufgezeichnet.
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Signalverläufe und/oder
Signaldaten des Partial Stroke Tests können mittels einer Druckeinrichtung
ausgedruckt werden.
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Eine
beispielhafte Anschlussbelegung des Stellungsreglers 5 des
Stellgeräts 1 für das Ventil 3a könnte wie
folgt realisiert werden: Im Stellungsregler 5 sind die
bzw. der Endlageschalter (erster Wegsensor 7) und das Magnetventil 4 integriert.
Der Stellungsregler 5 kann zusätzlich zum oder anstelle des Magnetventils 4 eingesetzt
werden.
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Über Alarmkontakte
des Stellungsreglers 5 kann ein Alarmsignal im Falle einer
Fehlfunktion ausgegeben werden.
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Es
kann das Ansteuersignal des internen, analogen Strom-Druckwandlers 9 aufgezeichnet werden.
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Außerdem ist
eine unabhängige
Aufzeichnung des Druckes in dem Stellantrieb 2 des Stellgliedes 1 durch
einen zusätzlichen
Drucksensor möglich.
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Der
erfindungsgemäße Partial
Stroke Test kann wahlweise manuell oder durch einen Timer automatisch
ausgeführt
werden. Die Auslösung
des "Partial Stroke" kann außerdem entweder
durch ein sog. HART Protokoll oder durch lokale Bedienung erfolgen.
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Durch
die Erfindung kann eine Signalkette über ausschließlich zertifizierte
Komponenten (Endlageschalter, ein Standardeingang der sicherheitsgerichteten
SPS, Software) geschaffen werden und damit ein Ereignis zweifelsfrei
erfasst werden, und dies durch marktübliche und erprobte Komponenten.
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- 1
- Stellgerät
- 2
- Pneumatischer
Antrieb mit Federrückstellung
- 2a
- Rückstellfeder
- 3
- Hubstange
- 3a
- Ventil,
Sicherheitsventil
- 3b
- Leitungsrohr
- 3c
- Positionsmelder
für den
zweiten Wegsensors
- 4
- Magnetventil
- 4a
- Leitung
- 5
- Stellungsregler
- 6
- Mechanischer
Positionsmelder
- 7
- Wegsensor
des Stellungsreglers – erster Weg
-
- sensor –
- 8
- Datenerfassungs-
und Verarbeitungseinheit
-
- der
Stellungsreglers mit lokalem Speicher,
-
- erste
Auswerteeinheit
- 9
- Strom-Druckwandler
des Stellungsreglers
- 10
- Zweidrahtkommunikationsleitung
- 11
- Zweiter
Wegsensor
- 12
- Signalleitungen
- 13
- Sicherheitsgerichtete
Steuerung mit vali
-
- dierter
Software
- 13a
- zweite
Auswerteeinheit
- 14
- Pneumatische
Versorgung des Stellungsreglers
- 15
- Elektronikgehäuse