DE4419410A1 - Faltbare und/oder rollbare Bahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine faltbare und/oder rollbare Bahn mit parallel zueinander in einer ihrer Erstreckungsrichtungen verlaufenden, schlauchartigen Taschen für Versteifungsele­ mente.

Bei den bekannten Bahnen dieser Art, welche für Verdunklungs­ rollos verwendet werden, erhöhen die Taschen, welche zur Aufnahme von Versteifungsstäben benötigt werden, die Herstel­ lungskosten erheblich, weil diese Taschen auf die Bahn aufge­ bracht werden. Hinzu kommt, daß diese Taschen, da sie gut sichtbar sind, in vielen Fällen ästhetisch störend sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bahn der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine kostengünsti­ gere Fertigung ermöglicht und außerdem höhere Anforderungen an das ästhetische Erscheinungsbild zu erfüllen vermag. Diese Aufgabe löst eine Bahn mit den Merkmalen des Anspruches 1.

Dadurch, daß das Gewebe der erfindungsgemäßen Bahn im Bereich der Taschen zwei verbindungslos übereinander liegende Gewebe­ lagen bildet, entfällt das Erfordernis eines nachträglichen Aufbringens der Taschen auf die eine Bahnseite. Außerdem wird durch die Bildung der Taschen zwischen zwei Gewebelagen ver­ hindert, daß die Taschen optisch störend in Erscheinung tre­ ten, wozu auch die beidseitige Beschichtung der Gewebeaußen­ seite mit Kunststoff beiträgt.

Das Gewebe könnte durchgehend zweilagig ausgeführt sein. Die beiden Lagen wären dann nur in den Zonen zwischen den Taschen miteinander verbunden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist jedoch das Gewebe nur im Bereich der Taschen als zweila­ giges Hohlgewebe, dazwischen jedoch als einlagiges Flachgewebe ausgeführt. Ein derartiges Gewebe läßt sich dann ohne weiteres realisieren, wenn die Taschen in Richtung der Kettfäden ver­ laufen.

Nicht nur bei einem Verlauf der Taschen in Kettrichtung des Gewebes bietet die erfindungsgemäße Bahn den großen Vorteil, daß sie nicht mit den häufig unterschiedlichen Maßen herge­ stellt werden muß, weil von der erfindungsgemäßen Bahn Stücke mit jeder gewünschten Länge und Breite abgeschnitten werden können. Damit reduzieren sich auch die Kosten für die Lager­ haltung sehr wesentlich.

Zumindest die Beschichtung der einen Außenseite des Gewebes kann eine geprägte Gewebestruktur haben, um ein sehr anspre­ chendes Erscheinungsbild zu vermitteln.

Sofern die Bahn lichtundurchlässig sein soll, genügt es in der Regel, wenigstens die Beschichtung der einen Außenseite des Gewebes lichtundurchlässig auszuführen. Man kann aber zusätz­ lich das Gewebe oder die das Gewebe bildenden Fäden schwarz einfärben.

Weiterhin kann man ohne zusätzlichen Aufwand die Beschichtung der einen Außenseite des Gewebes reflektierend ausbilden. Ebenso ist es möglich, für die Beschichtung einen lichtdurch­ lässigen Kunststoff zu verwenden.

Die in manchen Anwendungsfällen gestellte Forderung der schwe­ ren Entflammbarkeit oder Nichtbrennbarkeit kann auch problem­ los erfüllt werden, da sowohl für das Gewebe als auch für die Beschichtung schwer entflammbare oder nicht brennbare Mate­ rialien zur Verfügung stehen. Schließlich kann auch eine Kunststoffbeschichtung vorgesehen werden, die abriebfest ist, falls dies verlangt wird.

Die Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Bahn sind sehr vielseitig. Außer für Rollos an Fenstern oder sonstigen verti­ kalen, horizontalen oder geneigten Flächen, beispielsweise von Wintergärten, ist es möglich, durch eine Falten- oder Wellen­ bildung die von der Bahn bedeckte Fläche zu variieren. Ferner eignet sich die erfindungsgemäße Bahn auch für Planen, bei­ spielsweise von Zelten, oder zur Abdeckung der Ladefläche von Lastkraftwagen.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigen je in schematischer Darstellung

Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in perspektivischer Dar­ stellung,

Fig. 2 einen unvollständig dargestellten Schnitt in Schußrichtung durch das Gewebe,

Fig. 3 einen unvollständig dargestellten Schnitt in Schußrichtung des Gewebes durch die Bahn des Ausführungsbeispiels.

Ein Rollo zum lichtdichten Verschließen eines Fensters weist eine rechteckförmige Bahn 1 sowie eine Wickelwelle 2 auf, auf welche die Bahn 1 aufgewickelt werden kann. Fig. 1 zeigt einen Zustand, in dem die Bahn 1 nur teilweise auf die Wickelwelle 2 Die seitlichen Ränder der Bahn 1 werden von nicht dargestell­ ten Schienen übergriffen und geführt.

Die Bahn 1 besteht aus einem als Ganzes mit 3 bezeichneten Gewebe und je einer Kunststoffbeschichtung 4 und 5 auf beiden Außenseiten des Gewebes 3.

Wie in Fig. 1 angedeutet, wird die Bahn 1 von in Querrichtung, also parallel zur Wickelwelle 2 verlaufenden, schlauchartigen Taschen 6 durchdrungen, welche sich über die gesamte Breite der Bahn 1 erstrecken und in Längsrichtung der Bahn 1 in gleichen Abständen aufeinanderfolgen. Im Ausführungsbeispiel ist in jede Tasche 6 ein Flachstab 7 eingelegt, der beispiels­ weise aus Aluminium besteht und sich über die gesamte Breite der Bahn 1 erstreckt. Die Flachstäbe 7 haben die Aufgabe, die Bahn 1 in Querrichtung zu versteifen, ohne ihre Aufwickelbar­ keit auf die Wickelwelle 2 zu beeinträchtigen. Es wäre aber auch möglich, nicht jede der Taschen 6 mit einem Flachstab 7 zu bestücken, sondern eine oder mehrere Taschen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Flachstäben 7 unbestückt zu lassen.

Zur Bildung der Taschen 6 ist das Gewebe 3 in den die Taschen 6 bildenden Zonen als ein Schlauchgewebe ausgeführt. Zwischen diesen Zonen ist das Gewebe 3 als Flachgewebe ausgebildet, wie Fig. 2 zeigt. Sowohl das Flachgewebe als auch das Schlauch­ gewebe weist im Ausführungsbeispiel eine Leinwandbindung auf. Doppelte Schußfäden in den als Flachgewebe ausgeführten Zonen ermöglichen es, in den als Schlauchgewebe ausgebildeten Zonen mit den Kettfäden 8 der zwei hier übereinander liegenden Gewebelagen 3′ und 3′′ je eine Leinwandbindung einzugehen.

Die in Schußrichtung gemessene Breite des Gewebes 3, die entsprechende Breite der als Schlauchgewebe ausgebildeten Zone sowie der Abstand dieser Zonen voneinander können an die Erfordernisse angepaßt werden. Vorteilhafterweise wird man jedoch eine Breite des Gewebes 3 wählen, die zumindest für den größten Teil der Anwendungsfälle ausreichend ist, beispiels­ weise 300 cm, und den Abstand der Taschen 6 entsprechend dem geringsten üblichen Wert wählen, weil größere Abstände zwi­ schen aufeinanderfolgenden Flachstäben 7 durch eine Bestückung nur jeder zweiten oder dritten Tasche 6 realisiert werden können. Es können dann die benötigten Bahnen 1 von dem be­ schichteten Gewebe abgeschnitten werden. Die größte ausführ­ bare Länge der Bahn 1 ist dann gleich der Breite des Gewebes 3.

Da im Ausführungsbeispiel die Bahn 1 Verdunklungszwecken dient, handelt es sich bei dem für die Kunststoffbeschich­ tungen 4 und 5 verwendeten Material um einen zumindest sehr weitgehend lichtundurchlässigen Kunststoff. Um die Bahn 1 vollständig lichtundurchlässig zu machen, ist zusätzlich das sehr dicht ausgeführte Gewebe 3 schwarz gefärbt. Ferner ist die nach außen weisende Kunststoffbeschichtung 4 reflektierend ausgeführt.

Aus ästhetischen Gründen ist im Ausführungsbeispiel die der Rauminnenseite zugewandte Kunststoffbeschichtung 5 mit einem geprägten Gewebemuster versehen, so daß die Bahn 1 auf dieser Seite das Aussehen eines Textilgewebes hat.

Die Herstellung der Bahn 1 erfolgt in der Weise, daß von einem Vorrat in Form eines Wickels mit einer Breite von beispiels­ weise 300 cm ein Stück abgeschnitten, das die für die Bahn benötigte Form und Größe hat, wobei darauf zu achten ist, daß die Taschen 6 in Querrichtung der Bahn 1 verlaufen müssen. Danach brauchen nur noch in die Taschen 6 die Flachstäbe 7 eingeführt und das eine Ende der Bahn 1 mit der Wickelwelle 2 verbunden zu werden.

Claims (12)

1. Faltbare und/oder rollbare Bahn mit parallel zueinander in einer ihrer Erstreckungsrichtung verlaufenden, schlauchar­ tigen Taschen für Versteifungselemente, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bahn (1) ein Gewebe (3) aufweist, das im Bereich jeder Tasche (6) zwei bindungslos übereinander liegende Gewebelagen (3′, 3′′) bildet und dessen Außen­ seiten mit einer Beschichtung (4, 5) aus einem elastisch deformierbaren Kunststoff versehen sind.

2. Bahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (3) im Bereich jeder Tasche (6) als Schlauchgewebe ausgeführt ist.

3. Bahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (3) in den Bereichen zwischen den Taschen (6) als einlagiges Flachgewebe ausgeführt ist.

4. Bahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß zumindest die Beschichtung (5) der einen Außen­ seite des Gewebes (3) eine geprägte Gewebestruktur hat.

5. Bahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß sie lichtundurchlässig ist.

6. Bahn nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß we­ nigstens die eine Beschichtung (4) der Außenseite des Gewebes (3) lichtundurchlässig ist.

7. Bahn nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (3) schwarz gefärbt ist.

8. Bahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtung (4) der einen Außenseite des Gewebes (3) reflektierend ausgebildet ist.

9. Bahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der die Beschichtung (4, 5) bildende Kunst­ stoff lichtdurchlässig ist.

10. Bahn nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die sie bildenden Materialien schwer ent­ flammbar oder nicht brennbar sind.

11. Verwendung einer Bahn (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 als Rollo mit parallel zur Wickelachse verlaufenden Taschen (6).

12. Verwendung einer Bahn (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 als Plane.