DE441766C

DE441766C - Vorrichtung zur Herstellung dreifaediger Plattierware auf flachen Kulierwirkstuehlen

Info

Publication number: DE441766C
Application number: DEP52710D
Authority: DE
Original assignee: KURT PLASCHKE FA
Current assignee: KURT PLASCHKE FA
Priority date: 1926-04-16
Filing date: 1926-04-16
Publication date: 1927-03-12

Description

Vorrichtung zur Herstellung dreifädiger Plattierware auf flachen Kulierwirkstühlen. Es sind bereits viele Verfahren bekannt, um plattierte Ware auf mechanischen Flachkulierstühlen herzustellen, darunter gibt es auch ein Verfahren, nach welchem durch zwei über die ganze Nadelfontur laufende Fäden, dem Grund- und dem Musterfaden, Musterungen dadurch hervorgebracht werden, daß mittels besonderer hierzu gestalteter Platinen die beiden Fäden an einzelnen Stellen der _',Tadelreihe gewendet werden, so daß also, je nach der Zahl und Reihenfolge der eingelegten Musterplatinen, die beiden Fäden abwechselnd auf der Warenvorder- und -rückseite sichtbar sind. Als Nachteil muß nun bezeichnet werden, daß für die Legung eines jeden Fadens ein besonderer Fadenführer nötig ist, also für die Legung zweier Fäden, z. B. zwei Fadenführer, und daß die Vielseitigkeit der Mustermöglichkeit mit zwei Fäden stark begrenzt ist, bei Verwendung mehrerer Fäden dagegen mehr Fadenführer - und eine besondere Mustervorrichtung erforderlich ist. Diesen Nachteil zu beseitigen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, und zwar geschieht dies dadurch, daß von einem Fadenführer allein drei Fäden auf einmal gelegt werden und mittels besonderer Platinen eine mehrfarbige Musterung der Warenvorderseite erzielt wird.
Die Vorrichtung ist auf der Zeichnung veranschaulicht in Abb. i im Schnitt nach 11-II (Abb. i) und in Abb.2 in einer Vorderansicht. In Abb. 3 ist ein nach dem Verfahren hergestelltes Muster gezeichnet.
Abb. 4 zeigt in vergrößertem Maßstabe die Fadenführer in Vorderansicht.
Das Wesentliche der Vorrichtung besteht darin, daß drei verschiedenfarbige Fäden getrennt in einen Fadenführer eingeführt werden und auch getrennt aus dem Fadenführer austreten. Die bekannte Plattierplatine 16, auch Wendeplatine genannt, ist mustergemäß so in der Maschine angeordnet, daß sie einmal den einen Plattierfaden 5 und zum anderen den anderen Plattierfaden 7 auf die Vorderseite der Ware bringt. Zu diesem Zweck hat diese Platine eine besondere Form. Der den Warengrund bildende Faden wird, wie üblich, eingelegt und kuliert.
Der Fadenführer besteht aus einem Bügel i, welcher an seinem Kopfende mit drei Bohrungen 2, 3 und 4 'versehen ist, durch welche drei Fäden 5, 6 und 7 zugeführt werden, um dann zusammen durch Öffnungen 8, 9 und eine Nut io zu laufen. Am Ende i i des Bügels i befinden sich zwei Röhrchen oder irgendwelche Fadenleiter 12 und 13, von denen das den Platinen näher gelegene Röhrchen 12 den Grundfaden 6 führt. In dem anderen Röhrchen 13 werden die beiden Plattierfäden 5 und 7 geführt. Das Röhrchen 13 hat zwei Austrittsöffnungen 14 und 15, von denen die eine Öffnung 14 am Ende des-Röhrchens 13 ist, während die andere Öffnung 15 höher liegt und die Wand des Röhrchens 13 durchbricht. Die für das Verfahren nötigen Platinen bestehen aus gewöhnlichen Kulierplatinen und einer dem gewünschten Muster entsprechenden Zahl besonders gestalteter Wendeplatinen 16.
Die Wirkungsweise ist die, daß die durch die Bohrungen 2, 3 und 4 dem Fadenführer i zugeführten Fäden 5, 6 und 7 durch die Öffnungen 8 und 9 der Tut io entlang in die Röhrchen 12 und 13 gelangen, in denen sie, ihrem Verwendungszweck als Grund- oder Musterfaden entsprechend, verteilt werden. So wird also, wie auf der Zeichnung in beispielsweiser Ausführung dargestellt, der Faden 6 als Grundfaden verwendet und als solcher dem den Platinen zunächst gelegenen Röhrchen 12 zugeführt, während die Musterfäden 5 und 7 dem oberen Röhrchen 13 zulaufen, welches beide durch getrennte Austrittsöffnungen 14 und 15 den besonders gestalteten Wendeplatinen zuführt, so daß also durch die Art der Zuführung der Fäden, verbunden mit der eigenartigen Form der Platinenschnäbel beim Kulieren der Wendeplatinen 16, plattierte Musterungen von großer Vielfältigkeit entstehen, weil die Musterfäden wechselweise auf die Vorderseite der Ware gebracht werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Herstellung dreifädiger Plattierware auf flachen Kulierwirkstühlen, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger drei Fäden führender Fadenführer (i) angeordnet ist, der die drei Fäden (5, 6 und 7) den Wendeplatinen (16) so zuführt, daß diese Platinen je nach ihrer Anordnung und Bewegung in der Maschine einmal den einen, das andere Mal den zweiten Musterfaden zur Auflage bringen, während der dritte Faden abwechselnd mit dem einen Musterfaden, der nicht aufliegt, Grund arbeitet.
2. Vorrichtung nachAnspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Bügel (i) zwei Fadenleiter, z. B. Röhrchen (i2 und 13), befestigt sind, von denen das eine Röhrchen (12) zur Zuführung des Grundfadens (6) dient, während das andere Röhrchen (13) mit zwei Austrittsöffnungen (1.4 und 15) versehen ist, durch welche die Musterfäden (5 und 7) voneinander. getrennt vor die besonders gestalteten Wendeplatinen (16) gebracht wer-- den.