DE4413564A1 - Hochfester nichtrostender Stahl zur Verwendung als Material von Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel für Brennkraftmaschine, aus dem nichtrostenden Stahl hergestellte Kraftstoffeinspritzdüse und Verfahren zur Herstellung der Kraftstoffeinspritzdüse - Google Patents
Hochfester nichtrostender Stahl zur Verwendung als Material von Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel für Brennkraftmaschine, aus dem nichtrostenden Stahl hergestellte Kraftstoffeinspritzdüse und Verfahren zur Herstellung der KraftstoffeinspritzdüseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Material einer Kraftstoffein
spritzdüse oder -nadel für eine Brennkraftmaschine, eine
aus dem Material hergestellte Kraftstoffeinspritzdüse oder
-nadel und ein Verfahren zur Herstellung der Kraftstoff
einspritzdüse oder -nadel durch Schmieden.
Erfahrungen zeigen, daß die Materialien der Kraftstoffein
spritzdüse oder -nadel nach der Wärmebehandlung eine Härte
von wenigstens HRC 57 oder einem Äquivalent sowie eine
Korrosionsbeständigkeit, die der des JIS SUS 440C gleich
wertig ist, aufweisen sollten.
Gegenwärtig verwendete Materialien, wie z. B. JIS SUS 420
J2, SUS 440B und SUS 440C können nicht gleichzeitig beiden
Anforderungen an hohe Korrosionsbeständigkeit und hohe
Schmiedeeignung genügen, die erforderlich ist, wenn die
Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel durch Kalt- oder
Warmschmieden hergestellt wird. Im einzelnen zeigt JIS SUS
420 J2, der eine verhältnismäßig hohe Schmiedeeignung hat,
ungünstigerweise eine schlechtere Abriebbeständigkeit auf
grund der Tatsache, daß die Härte als Ergebnis einer Ab
schreck- und Temperwärmebehandlung verringert wird, während
JIS SUS 440B und JIS SUS 440C, die ein hohes Härteniveau
nach der Wärmebehandlung aufweisen, nicht die benötigte
Schmiedeeignung besitzen.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Materials
einer Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel einer Brennkraft
maschine, das eine der von SUS 440C gleichwertige Antirost
eigenschaft sowie eine Härte von HRC 57 oder höher, vor
zugsweise HRC 58 oder höher, aufweist und das eine zum For
men der Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel durch Schmieden
geeignete Schmiedeeignung hat, einer aus einem solchen
Material hergestellten Kraftstoffeinspritzdüse und eines
Verfahrens zur Herstellung einer solchen Kraftstoffein
spritzdüse.
Ein Versuchsergebnis zeigte, daß die zur Herstellung einer
Kraftstoffeinspritzdüse geeignete Schmiedeeigenschaft der
von Maschinenbaustahl gleichwertig, genauer 75% oder mehr
als Grenzschmiedeverhältnis sein sollte, wie es durch
"Metallic Material Cold Swaging Testing Method (Tentative
Standards)" in PLASTICITY AND WORKING, Vol. 22, No. 241,
Seiten 139-144 erläutert wird. Übrigens entspricht dieser
Wert (75%) des Grenzschmiedeverhältnisses den Werten des
Grenzschmiedeverhältnisses von angelassenen Niedriglegie
rungsstählen, wie z. B. JIS SCr 420, SCr 440 od. dgl., aus
denen andere Teile durch Kaltschmieden hergestellt werden.
Es ist ziemlich schwierig, diesen Wert mit JIS SUS 410, und
noch schwieriger, mit hochfestem martensitischem nicht
rostendem Stahl zu erhalten, der eine Härte von HRC 57 oder
darüber nach der Wärmebehandlung aufweist. Es ist fast un
möglich, diesen Wert mit hochfestem martensitischem Stahl
zu erhalten, der eine Härte von HRC 58 oder darüber auf
weist.
Das Prüfverfahren zum Messen des Grenzschmiedeverhältnisses
ist, wie folgt. Ein Probestück des Typs 1-A, das eine ein
fache zylindrische Form eines Außendurchmessers d₀ und eine
Länge h₀ = 1,5d₀ hat und das an seiner Außenumfangsober
fläche und beiden Axialendflächen maschinell bearbeitet
worden war, wurde an seinen beiden Axialendflächen mittels
einer Presse komprimiert, und das Schmiedeverhältnis, bei
dem eine Rißbildung (0,5 mm lang) erzeugt wird, wird als
ein Wert εhc = (h₀ - hc) × 100/h₀ bestimmt, worin h₀ eine
Länge vor dem Prüfen ist und hc eine Höhe beim Messen ist,
wenn die Rißbildung aufgetreten ist. Üblicherweise wird
diese Prüfung an n Probestücken (n = 5 oder mehr) durchge
führt, und das Schmiedeverhältnis, bei dem n/2 Probestücke
Rißbildung zeigten, d. h. wobei das Rißbildungsverhältnis
50% ist, wird als das Grenzschmiedeverhältnis bestimmt.
Die Herstellung einer Kraftstoffeinspritzdüse einer Brenn
kraftmaschine durch Schmieden hat ein kritisches Merkmal,
daß die tiefe Bohrung der Einspritzdüse durch Schmieden
gebildet wird. Dies ergibt eine merkliche Verbesserung in
der Ausbeute sowie eine merkliche Verringerung der Zahl der
Schritte des Herstellungsverfahrens und auch eine Abkürzung
der Verfahrensdauer. Fig. 1A zeigt ein Endprodukt eines
Spitzenteils einer Einspritzdüse, während Fig. 1B ein Quer
schnitt eines Rohlings ist, der durch Schmieden gebildet
wurde. In Fig. 1A zeigt die Zwei-Punkt-Strichlinie den
äußeren Umriß des Rohlings, aus dem das Endprodukt, wie in
Fig. 1A schraffiert gezeigt, durch Bearbeiten mittels einer
automatischen Drehbank zu bilden ist. Es ist leicht ver
ständlich, daß die Herstellung durch Schmieden, bei der ein
Rohling, wie in Fig. 1B gezeigt, der der Endform eng ange
nähert ist, erhalten wird, eine bemerkenswerte Verbesserung
der Ausbeute sowie eine Verringerung der Bearbeitungskosten
im Vergleich mit dem Fall der Fig. 1A ergibt, der eine be
trächtlich große Menge der Dreharbeit erfordert.
Um die Schmiedeeignung hochfesten martensitischen nicht
rostenden Stahls zu verbessern, richteten die Erfinder ihre
Aufmerksamkeit auf die Form von Karbiden in diesem Stahltyp
im angelassenen Zustand und führten Versuche unter Anwen
dung verschiedener Anlaßverfahren durch, um die Beziehung
zwischen dem Grenzschmiedeverhältnis und der Form der Kar
bide zu ermitteln. Als Ergebnis fanden die Erfinder, daß
das Grenzschmiedeverhältnis verbessert werden kann, wenn
die Menge feiner Karbide verringert wird. Im einzelnen fan
den die Erfinder, daß es durch Steuerung der Abmessung und
der Korngrößenverteilung der Karbide durch Verwendung ge
eigneter Anlaßbedingungen möglich ist, die Härte im ange
lassenen Zustand weiter denn je zu verringern und dadurch
das Grenzschmiedeverhältnis zu verbessern, und daß ein Ma
terial mit einer Härte und einem Grenzschmiedeverhältnis,
die herkömmlich nie erhalten werden konnten, verfügbar
wird, indem man die Korngrößen und die Korngrößenverteilung
der Karbide so steuert, daß sie in Bereiche fallen, die
ohne Schwierigkeit erhalten werden können. Die Erfinder
stellten auch fest, daß durch Verwendung dieses Materials
eine Kraftstoffeinspritzdüse einer Brennkraftmaschine durch
Kaltschmieden unter Verwendung eines Rückwärtsextrusions
verfahrens hergestellt werden kann.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein hochfester
nichtrostender Stahl zur Verwendung als Material einer
Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel einer Brennkraftma
schine vorgesehen, der ein angelassener martensitischer
nichtrostender Stahl ist, der eine Härte von wenigstens
HRC 58 nach Abschreck- und Temperwärmebehandlung hat, wobei
das Grenzschmiedeverhältnis des angelassenen nichtrostenden
Stahls wenigstens 75% ist, das durch herkömmliche Technik
niemals erreicht werden konnte.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein hochfe
ster nichtrostender Stahl zur Verwendung als Material einer
Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel einer Brennkraftma
schine vorgesehen, der ein angelassener martensitischer
nichtrostender Stahl ist, der eine Härte von wenigstens
HRC 57 nach Abschreck- und Temperwärmebehandlung hat, wobei
die Härte des angelassenen martensitischen nichtrostenden
Stahls höchstens HB 157 ist, die durch bekannte Techniken
niemals erreicht werden konnte.
Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein hoch
fester nichtrostender Stahl zur Verwendung als Material
einer Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel einer Brennkraft
maschine vorgesehen, der ein angelassener martensitischer
nichtrostender Stahl ist, der eine Härte von wenigstens
HRC 57 nach Abschreck- und Temperwärmebehandlung hat, wobei
die Zahl der Karbide mit Abmessungen von 0,2 µm oder weni
ger höchstens 50% der gesamten Karbide darstellt und wobei
das Grenzschmiedeverhältnis des angelassenen martensiti
schen nichtrostenden Stahls wenigstens 75% ist oder dessen
Härte höchstens HB 157 ist.
Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein hochfe
ster nichtrostender Stahl zur Verwendung als Material einer
Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel einer Brennkraftma
schine vorgesehen, der eine bestimmte chemische Zusammen
setzung hat, wobei die Zahl der Karbide mit Abmessungen von
0,2 µm oder weniger höchstens 50% der gesamten Karbide
darstellt.
Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird eine Kraft
stoffeinspritzdüse für eine Brennkraftmaschine mit dem
Kennzeichen vorgesehen, daß sie durch Schmieden derart ge
formt ist, daß der Faserfluß an der Kante zwischen der
Innenseitenwandoberfläche und der Innenbodenoberfläche der
tiefen Bohrung der Düse den Richtungen der Innenwandober
fläche und der Innenbodenoberfläche folgt.
Gemäß einem sechsten Aspekt der Erfindung wird ein Verfah
ren zum Formen einer Kraftstoffeinspritzdüse für eine
Brennkraftmaschine vorgesehen, das folgende Schritte auf
weist: Herstellen eines martensitischen nichtrostenden
Stahls nach einem der ersten bis vierten Aspekte als des
Materials, Bilden einer tiefen Bohrung in einem Rohling
dieses Materials durch Schmieden nach einem Rückwärtsex
trusionsverfahren und Durchführen einer Abschreck- und
Temperwärmebehandlung derart, daß eine Härte von wenigstens
HRC 57 erhalten wird.
Bei den ersten, zweiten, dritten, fünften und sechsten
Aspekten der Erfindung hat der martensitische nichtrostende
Stahl vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich, eine che
mische Zusammensetzung, die gewichtsmäßig enthält:
0,4-0,6% C, höchstens 0,5% Si, höchstens 0,5% Mn, 8,0-13,0% Cr, 0,1-2,0% W und/oder Mo, als (W/2 + Mo) gerechnet, 0,05-1,0% Nb und/oder V, als (Nb/2 + V) gerech net, 0,2-2,0% Co, Rest Fe und zufällige Verunreinigungen.
0,4-0,6% C, höchstens 0,5% Si, höchstens 0,5% Mn, 8,0-13,0% Cr, 0,1-2,0% W und/oder Mo, als (W/2 + Mo) gerechnet, 0,05-1,0% Nb und/oder V, als (Nb/2 + V) gerech net, 0,2-2,0% Co, Rest Fe und zufällige Verunreinigungen.
Diese chemische Zusammensetzung kann auch als die besonde
re, im vierten Aspekt der Erfindung verwendete chemische
Zusammensetzung verwendet werden.
Fig. 1A ist eine Darstellung eines Rohlings einer durch
herkömmliche Technik, wie z. B. Drehen, geform
te Kraftstoffeinspritzdüse;
Fig. 1B ist eine Darstellung eines Rohlings einer durch
Schmieden geformten Kraftstoffeinspritzdüse;
Fig. 2A ist eine Darstellung eines dem Prüfschmieden zu
unterwerfenden Probestücks;
Fig. 2B ist eine Darstellung des Probestücks nach dem
Prüfschmieden;
Fig. 3A ist eine Elektronenmikroskop-Mikrostrukturauf
nahme (Vergrößerung 4000×) eines Stahls gemäß
der Erfindung mit einer Zusammensetzung mit
0,55% C - 0,1% Si - 0,2% Mn - 12% Cr -
0,3% Mo - 0,1% V im Anlaßzustand gemäß einem
üblichen Anlaßverfahren, das aus einem langsa
men Abkühlen mit 15°C/h von 860°C auf 600°C
besteht, wobei das Mikrogefüge Karbide von
0,2 µm oder weniger hat, die etwa 80% der ge
samten Karbide darstellen;
Fig. 3B ist eine Elektronenmikroskop-Mikrostrukturauf
nahme (Vergrößerung 4000×) des oben erwähnten
Stahls, der durch ein Behandlungsverfahren A
angelassen wurde, das aus einem sehr langsamen
Abkühlen von einer nicht unter dem AC1-Umwand
lungspunkt liegenden Temperatur besteht, wobei
das Mikrogefüge Karbide von 0,2 µm oder weniger
aufweist, die etwa 30% der gesamten Karbide
darstellen;
Fig. 3C ist eine Elektronenmikroskop-Mikrostrukturauf
nahme (Vergrößerung 4000×) des oben erwähnten
Stahls, der durch ein Behandlungsverfahren B
angelassen wurde, das im Ausscheiden und Wachs
tum feiner Karbide besteht, die nach einer
Warmverformung aufgelöst wurden, wobei das
Mikrogefüge Karbide von 0,2 µm oder weniger
hat, die etwa 40% der gesamten Karbide dar
stellen; und
Fig. 4 ist eine metallmikroskopische Mikrostrukturauf
nahme, die den Faserfluß an der Kante zwischen
der Innenumfangsoberfläche und der Innenboden
oberfläche einer gemäß dem Verfahren der Erfin
dung gebildeten tiefen Bohrung zeigt.
Gemäß der Erfindung wurde ein Verfahren, bei welchem eine
tiefe Bohrung durch Rückwärtsextrusion eines in Fig. 2A ge
zeigten Probestücks gebildet wird, als Verfahren zur Aus
wertung der Schmiedeeignung zusammen mit der vorerwähnten
Messung des Grenzschmiedeverhältnisses verwendet. Wie im
einzelnen noch erläutert wird, wurden viele Prüfungen
hauptsächlich bezüglich des Grenzschmiedeverhältnisses
durchgeführt, und das Rückwärtsextrusionsschmieden wurde
bei mehreren Proben zur Bestätigung der Schmiedeeignung
durchgeführt. Wie schon erwähnt, kann ein Material mit
feinen Karbiden von 0,2 µm oder darunter, die höchstens
50% der gesamten Karbide darstellen, wirksam als das Ma
terial zur Herstellung einer Kraftstoffeinspritzdüse einer
Brennkraftmaschine verwendet werden. Tatsächlich ist es je
doch äußerst schwierig, den Anteil feiner Karbide von
0,2 µm oder darunter bis auf einen Wert unter 50% der ge
samten Karbide in hochfestem martensitischem Stahl durch
eine gewöhnliche Erweichungsanlaßwärmebehandlung zu ver
ringern. Die Erfinder fanden durch Untersuchungen und Ver
suche, daß dieser Anteilswert feiner Karbide durch jedes
der beiden folgenden Anlaßbehandlungsverfahren A und B
erhalten werden kann.
Durchführen einer sehr langsamen Anlaßabkühlung von einer
Temperatur, die nicht niedriger als der AC1-Umwandlungs
punkt ist.
Bewirkung einer Ausscheidung und eines Wachstums feiner
Karbide, die nach einer Warmverformung aufgelöst werden.
Es ist jedoch festzustellen, daß die Behandlung A und die
Behandlung B für die Verwirklichung der Erfindung nicht un
erläßlich sind, da es ein oder mehrere andere Verfahren ge
ben kann, die eine solche Korngrößenverteilung der Karbide
ergeben, daß feine Karbide von 0,2 µm oder noch feinere
höchstens 50% der gesamten Karbide darstellen.
Die Fig. 3A, 3B und 3C zeigen Mikrogefüge mittels Beobach
tung durch ein Elektronenmikroskop (Vergrößerung 4000×)
eines Stahls mit der folgenden Zusammensetzung, der nach
einem üblichen Anlaßbehandlungsverfahren bzw. nach der Be
handlung A bzw. nach der Behandlung B angelassen wurde.
Insbesondere ist Fig. 3A eine Elektronenmikroskop-Mikroge
fügeaufnahme eines Stahls mit einer Zusammensetzung mit
0,55 C - 0,1 Si - 0,2 Mn - 12 Cr - 0,3 Mo - 0,1 V, der
gemäß einem üblichen Anlaßverfahren angelassen war, das aus
langsamer Abkühlung mit 15°C/h von 860°C auf 600°C be
stand. Dabei hatte das Mikrogefüge Karbide von 0,2 µm oder
weniger, die etwa 80% der gesamten Karbide darstellten,
und wies ein Grenzschmiedeverhältnis von 70% auf. Fig. 3B
ist eine Elektronenmikroskop-Mikrogefügeaufnahme des oben
erwähnten Stahls, der nach dem oben erwähnten Behandlungs
verfahren A angelassen wurde. In diesem Fall stellten die
Karbide von 0,2 µm oder weniger im Mikrogefüge etwa 30%
der gesamten Karbide dar, und das Grenzschmiedeverhältnis
war 79%, bedeutete also eine erhebliche Verbesserung des
Grenzschmiedeverhältnisses.
Fig. 3C ist eine Elektronenmikroskop-Mikrogefügeaufnahme
des oben erwähnten Stahls, der nach dem oben erwähnten Be
handlungsverfahren B angelassen wurde. In diesem Fall hatte
das Mikrogefüge Karbide von 0,2 µm oder darunter, die etwa
40% der gesamten Karbide darstellten, und ein Grenz
schmiedeverhältnis von 78%. So wiesen die gemäß den Be
handlungsverfahren A und B behandelten Stähle eine merk
liche Verbesserung des Grenzschmiedeverhältnisses im Ver
gleich mit dem nach dem herkömmlichen Verfahren behandelten
Material auf.
Es wird angenommen, daß Karbide in einem Stahl eine plasti
sche Verformung, d. h. eine Gleitverformung, des Stahls be
hindern, so daß der Verformungswiderstand gesteigert und so
die Härte erhöht werden, wobei die Gefahr des Entstehens
von Rissen erhöht wird. Dies kann folgenden Gründen zuge
schrieben werden. Allgemein sind ein Gleiten und eine Be
wegung einer Versetzung in Kristallkörnern eng mit den
Oberflächen von Karbiden verknüpft. Insbesondere ist der
Verformungswiderstand für einen gegebenen (Vol.%-)Gehalt
der Karbide um so höher, je größer der Anteil feiner Karbi
de und je größer deren Gesamtoberfläche sind. Gemäß dem
dritten und dem vierten Aspekt der Erfindung wird die Zahl
der Karbide mit Abmessungen von höchstens 0,2 µm auf nicht
mehr als 50% der gesamten Karbide festgesetzt. Die vorste
hend erwähnten Werte der Karbidkorngröße und des Anteils
der feinen Karbide wurden als steuerbare Werte bestimmt,
die durch experimentelle Herstellungen nach mehreren Wärme
behandlungsverfahren bestätigt wurden. Die Schwellenkorn
größe für die Feinheit der Karbide wird mit einem Durchmes
ser von 0,2 µm festgelegt.
Die Begrenzung der feinen Karbide von 0,2 µm oder darunter,
die höchsten 50% der gesamten Karbide darstellen, ist ein
wesentliches Erfordernis zur Ermöglichung der Herstellung
einer Kraftstoffeinspritzdüse, die an keiner Rißbildung
leidet.
Durch Verringern des Anteils der feinen Karbide an den ge
samten Karbiden, wie oben angegeben, ist es möglich, das
Grenzschmiedeverhältnis zu verbessern und die Härte zu ver
ringern, wodurch es möglich wird, die Düse durch Kalt
schmieden herzustellen. Es wurde auch bestätigt, daß die
Herstellung einer Kraftstoffeinspritzdüse aus dem Material
des beschriebenen Typs wesentlich erfordert, daß das Grenz
schmiedeverhältnis wenigstens 75% ist und daß die Härte im
angelassenen Zustand höchstens HB 157 ist. Diese Grenzwerte
werden daher als die kritischen Grenzwerte bei der vorlie
genden Erfindung verwendet.
Mit anderen Worten könnten die bekannten Techniken keinen
martensitischen nichtrostenden Stahl ergeben, der gleich
zeitig das Erfordernis einer Härte von wenigstens HRC 57
nach der Wärmebehandlung und der Härte von höchstens HB 157
im angelassenen Zustand erfüllt, und auch keinen martensi
tischen nichtrostenden Stahl ergeben, der gleichzeitig die
Bedingung einer Härte von wenigstens HRC 58 nach der Wärme
behandlung und eines Grenzschmiedeverhältnisses von wenig
stens 75% erfüllt.
Wie zuvor erwähnt, ist der Grenzschmiedeverhältniswert von
75% denen im wesentlichen gleichwertig, die bei Niedrig
legierungsstählen vorliegen, die üblicherweise zur Bildung
anderer mechanischer Teile durch Kaltschmieden verwendet
werden, wie z. B. SCr 420, SCr 440 usw.
Damit das Material für Kraftstoffeinspritzdüsen das erfor
derliche Niveau der Kaltschmiedeeignung hat, ist es wich
tig, die Gehalte an Legierungselementen sowie an unvermeid
lichen Verunreinigungen in der Stahlzusammensetzung zu mi
nimieren. Gleichzeitig ist jedoch ein Zusatz von Mindestle
gierungselementen, wie z. B. C, Cr, Mo usw., erforderlich,
um gleichzeitig eine der von JIS SUS 440C äquivalente Anti
rosteigenschaft und eine Härte von wenigstens HCR 57 nach
der Wärmebehandlung zu erreichen. Bezüglich der Wärmebe
handlungsbedingungen sollte, wenn ein Vakuumofen als Ab
schreckofen verwendet wird, das Material eine solche Ab
schreckeigenschaft haben, daß das Material durch 10 Minuten
Halbtemperaturabkühlung genügend abgeschreckt wird, d. h.
durch eine Abschreckbehandlung, bei der die Temperatur in
10 Minuten von der Abschrecktemperatur auf eine Temperatur
gesenkt wird, die 1/2 der Abschrecktemperatur ist. Ein Zu
satz von Legierungselementen, wie z. B. Mn, Mo, W und V,
ist auch erforderlich, um ein solches Niveau der Abschreck
eignung zu erreichen. Die Kraftstoffeinspritzdüse und
-nadel einer Brennkraftmaschine werden bei verhältnismäßig
niedriger Temperatur verwendet. Das Tempern kann daher bei
150 bis 200°C durchgeführt werden. Für diese Anforderungen
wird die im vierten Aspekt der Erfindung definierte Zusam
mensetzung vorzugsweise in den ersten bis dritten Aspekten
sowie den fünften und sechsten Aspekten der Erfindung ver
wendet.
Es folgt nun eine Beschreibung der Gründe der Beschränkun
gen der Gehalte (Gewichtsprozente) an Elementen des hoch
festen martensitischen Stahls, der als das Material einer
Kraftstoffeinspritzdüse oder -nadel verwendet wird, das bei
der Erfindung verwendet wird.
Kohlenstoff ist ein Element, das im wesentlichen enthalten
ist, um ein erforderliches Festigkeitsniveau zu erreichen.
Im einzelnen ändert, wenn das Abschrecken durchgeführt
wird, Kohlenstoff den größten Teil der Matrixphase in mar
tensitisches Gefüge und wird im martensitischen Gefüge un
ter Verbesserung der Festigkeit aufgelöst. Damit die Härte
von HRC 57 oder mehr bzw. HCR 58 oder mehr im wärmebehan
delten Zustand erreicht wird, um die Anforderungen der Er
findung zu erfüllen, sollte der Kohlenstoffgehalt wenig
stens 0,4% sein. Andererseits bewirkt ein 0,6% überstei
gender Kohlenstoffgehalt einen Anstieg an Karbid, wodurch
es schwierig wird, das Grenzschmiedeverhältnis von 75% zu
erreichen. Daher wird der Kohlenstoffgehalt auf 0,4 bis
0,6% festgesetzt.
Si ist ein Element, das im wesentlichen als ein Desoxida
tionselement des Stahls verwendet wird. Jedes übermäßige Si
wird dagegen in der Matrix gelöst, so daß die Kaltverform
barkeit beeinträchtigt wird. Der Si-Gehalt sollte daher
möglichst gering sein. Aus diesen Gründen wird der Si-
Gehalt auf höchstens 0,5% festgesetzt.
Mn wird beim Stahlschmelz-Formverfahren, ähnlich dem Si,
auch als ein Desoxidationselement zugesetzt. Dieses Element
liefert auch einen Effekt zur Verbesserung der Abschreck
eignung. Dieses Element beeinträchtigt jedoch merklich die
Kaltverformbarkeit, und daher sollte sein Gehalt möglichst
gering sein. Der Gehalt dieses Elements wird daher auf
höchstens 0,5 Gew.% beschränkt.
Cr ist ein wichtiges Element, da es einen Oxidfilm auf der
Materialoberfläche bildet und dadurch die Korrosionsbestän
digkeit und Antirosteigenschaft verbessert. Unter Berück
sichtigung des Erfordernisses einer hohen Antirosteigen
schaft, die wenigstens der des herkömmlich verwendeten JIS
SUS 440C äquivalent ist, wird der Cr-Gehalt in Beziehung
zum C-Gehalt vorzugsweise mit 8,0% oder mehr festgesetzt,
wodurch sich ein Cr-Prozentsatz in der Matrix ergibt, die
dem in JIS SUS 440C äquivalent ist. Ein zu hoher Cr-Gehalt
hindert jedoch eine Verringerung der Härte während des An
lassens und beeinträchtigt so die Kaltverformbarkeit. Der
Cr-Gehalt sollte daher 13% nicht überschreiten.
W und Mo dienen wirksam zur Verbesserung der Abschreckei
genschaft. Diese Elemente werden, wenn das Material wärme
behandelt wird, in der Matrix gelöst, so daß sie die Kor
rosionsbeständigkeit verbessern. Diese Elemente sind beson
ders erforderlich, wenn der Stahl der Erfindung in einem
Vakuumofen wärmebehandelt wird, um die Abschreckeigenschaft
des Produkts zu verbessern.
Zu hohe Gehalte an W und Mo beeinträchtigen ungünstig die
Kaltverformbarkeit. Es wird daher bevorzugt, daß W und/oder
Mo in einer Menge von 0,1 bis 2%, als (W/2 + Mo) gerech
net, zugesetzt werden.
V und Nb sind Elemente, die eine Vergröberung der Kristall
körner während der Abschreckerhitzung verhindern und damit
die mechanischen Eigenschaften verbessern. Wenn die Gehalte
dieser Elemente zu hoch sind, werden jedoch harte Karbide
gebildet, die die Kaltverformbarkeit ungünstig beeinflus
sen. V und/oder Nb werden daher nach Bedarf in einer Menge
von 0,05 bis 1,0%, als (Nb/2 + V) gerechnet, zugesetzt.
Co ist ein Element, das die Korrosionsbeständigkeit wirksam
verbessert, während es, wenn als Material einer Kraftstoff
einspritzdüse verwendet, den Reibungskoeffizient zwischen
dem Düsensitz und der dazu passenden Nadel verringert. Die
ses Element neigt jedoch zur Beeinträchtigung der Härte
nach dem Anlassen, so daß die Kaltverformbarkeit beein
trächtigt wird. Der Gehalt dieses Elements wird daher im
Bereich von 0,2 bis 2,0% festgelegt.
Gehalte an Verunreinigungen, wie z. B. P und S, sollten
auch im Stahl der Erfindung minimiert werden.
Das Schmieden des Rohmaterials zum Bilden einer tiefen Boh
rung durch Rückwärtsextrusion verwendet einen Stempel. Der
Stempel neigt zum Bruch aufgrund einer Ausknickung als Er
gebnis des Auftretens einer hohen Ausknickbeanspruchung da
rin. Außerdem neigt die Außenumfangskante des Endes des
Stempels zum Verschleiß aufgrund der Reibung mit der akti
ven erzeugten Oberfläche des Werkstücks, das gelocht wird.
Insbesondere bei der Herstellung einer Kraftstoffeinspritz
düse gemäß der Erfindung zeigt das verwendete Material
einen Verformungswiderstand, der viel höher als der vorher
von SCr 420, SCr 440 od. dgl. gezeigte ist, obwohl die
Rißbildungsneigung dank des Grenzschmiedeverhältnisses von
wenigstens 75% unterdrückt wird. Infolgedessen erfährt die
Außenumfangskante des Stempelendes während des Schmiedens
einen starken Abrieb. Die Erfinder überprüften verschiedene
Stempelmaterialien und fanden, daß zementierte Karbidlegie
rungen geeignet als das Stempelmaterial wegen der ausge
zeichneten Abriebfestigkeit verwendet werden.
Beispiele der Ausführungsarten der Erfindung werden nun be
schrieben.
Die Tabelle 1 zeigt die chemischen Zusammensetzungen der
bei einem Versuch verwendeten martensitischen nichtrosten
den Stähle. Die Proben A bis J haben Zusammensetzungen, die
die Erfordernisse des vierten Aspekts der Erfindung erfül
len, während die Proben P bis W nicht in die durch den
vierten Aspekt der Erfindung festgelegten Bereiche fallen.
Die Proben P bis W werden daher unter dem Begriff "Ver
gleichsstahl" erfaßt. Im einzelnen entspricht der Ver
gleichsstahl P JIS 420 J2, R entspricht JIS SUS 440A, S
entspricht JIS SUS 440B, T entspricht JIS SUS 440C, und W
entspricht SCr 440.
Jeder Probenstahl wurde zur Verringerung des Durchmessers
auf 14 mm warmverformt. Probestücke jeder solcher warmver
formten Probe wurden einer üblichen Wärmebehandlung, die
aus langsamer Abkühlung von 860°C auf 600°C mit 15°C/h
bestand, bzw. der vorerwähnten Behandlung B unterworfen.
Auch die vorerwähnte Behandlung A wurde außer der Behand
lung B mit der Probe J durchgeführt. In der Tabelle 2, die
später erwähnt wird, ist das Probestück der Probe J, die
entsprechend der Behandlung B behandelt wurde, als J1 ge
zeigt, während das nach der Behandlung A behandelte Probe
stück mit J2 zur Unterscheidung bezeichnet ist. Jedes Pro
bestück wurde einer Messung der Brinell-Härte (HB) sowie
der Messung des Grenzschmiedeverhältnisses unterworfen. Zu
sätzlich wurden die Verhältnisse oder Anteile feiner Kar
bide von 0,2 µm oder darunter im Vergleich mit den gesamten
Karbiden bei ausgewählten Probestücken gemessen. Unter den
Probestücken, die die Behandlung B oder A durchmachten,
wurden die Probestücke der Proben A bis J2 und P bis V
einer Behandlung unterworfen, die die Schritte einer 45-
minütigen Erhitzung auf 1050°C, eines Abschreckens durch
Blasen von 3-bar-Stickstoffgas (dies entspricht einer 10-
Minuten-Halbtemperaturabschreckung) und einer nachfolgenden
Kältebehandlung vorsah, die aus einem 2-stündigen Halten
bei -78°C mit nachfolgendem 2-stündigem Tempern bei 180°C
bestand. Das Probestück der Probe W wurde nach der Behand
lung B einer Wärmebehandlung unterworfen, die aus 30 Minu
ten Erhitzen bei 850°C mit nachfolgender Ölabschreckung
und einem anschließenden 2-stündigen Anlassen bei 560°C
bestand. Dann wurden die Härteniveaus (HRC) der so behan
delten Probestücke gemessen.
Die Messung des Grenzschmiedeverhältnisses wurde unter Ver
wendung von Probestücken mit 6 mm Durchmesser und 9 mm
Länge auf einer 50-t-Amsler-Prüfmaschine durchgeführt,
wobei das Schmiedeverhältnis in abgestufter Weise mit einem
Schritt von 2% unter Aufhebung der Last und durch visuel
les Überprüfen auf Rißbildung nach jeder Steigerung des
Schmiedeverhältnisses gesteigert wurde. Im einzelnen wurde
ein vorbereitender Versuch durchgeführt, um die Rißbil
dungsbelastungshöhe roh vorherzusagen, und die Belastung
wurde schrittweise um 2% erhöht, wobei jedesmal von einem
Wert begonnen wurde, der 15% niedriger als der der vorher
gesagten Rißbildungsbelastungshöhe war. Um die oberen und
unteren Seiten des Probestücks festzuhalten, wurden die
oberen und unteren Formen in einer Weise ähnlich Wachstums
ringen von Baumstämmen geklemmt.
Das Verhältnis der Zahl feiner Karbide von 0,2 µm oder
darunter zu den gesamten Karbiden wurde durch Analyse eines
Bildes bestimmt, das durch eine Elektronenmikroskopaufnahme
bei 10000-facher Vergrößerung erhalten wurde.
*) M80: Nicht weniger als 80.
**) Die Proben A bis J1, J2 und P bis V wurden einer Be handlung unterworfen, die aus einem 45minütigen Er hitzen auf 1050°C, Abkühlen durch 3-bar-N₂, 2stündi ger Frostbehandlung bei -78°C und 2stündigem Tempern bei 180°C bestand. Die Probe W wurde einer 30minüti gen Erhitzung bei 850°C mit nachfolgendem Ölabschrec ken und anschließendem Tempern bei 560°C unterworfen.
***) Antirosteigenschaft: Es wurde ein 2stündiger Salz sprühtest entsprechend JIS Z2371 durchgeführt. Eine der von JIS SUS 440C gleichwertige Antirosteigenschaft wird mit B bezeichnet. Eine bessere Antirosteigenschaft aufweisende Proben sind durch A markiert. Die Markie rungen C bzw. D bedeuten, daß die Antirosteigenschaft schlechter bzw. viel schlechter als B ist.
**) Die Proben A bis J1, J2 und P bis V wurden einer Be handlung unterworfen, die aus einem 45minütigen Er hitzen auf 1050°C, Abkühlen durch 3-bar-N₂, 2stündi ger Frostbehandlung bei -78°C und 2stündigem Tempern bei 180°C bestand. Die Probe W wurde einer 30minüti gen Erhitzung bei 850°C mit nachfolgendem Ölabschrec ken und anschließendem Tempern bei 560°C unterworfen.
***) Antirosteigenschaft: Es wurde ein 2stündiger Salz sprühtest entsprechend JIS Z2371 durchgeführt. Eine der von JIS SUS 440C gleichwertige Antirosteigenschaft wird mit B bezeichnet. Eine bessere Antirosteigenschaft aufweisende Proben sind durch A markiert. Die Markie rungen C bzw. D bedeuten, daß die Antirosteigenschaft schlechter bzw. viel schlechter als B ist.
Die Ergebnisse des Tests sind in der Tabelle 2 gezeigt. In
der Tabelle 2 bedeuten in Klammern gezeigte Werte durch die
Behandlung A oder B verringerte Brinell-Härtewerte oder
durch die Behandlung A oder B verbessertes Grenzschmiede
verhältnis (%). Die folgenden Tatsachen sind dieser Tabelle
entnehmbar.
Bezüglich der Probestähle A, D, F und J der Erfindung und
der Vergleichsprobestähle P, S, U und W übersteigt das Ver
hältnis der feinen Karbide von 0,2 µm oder feiner zu den
gesamten Karbiden 50% mit Ausnahme des Falls des Ver
gleichsprobenstahls W, wenn ein herkömmliches Anlaßverfah
ren angewandt wird. Der Wert dieses Verhältnisses wird je
doch auf 50% oder weniger bei allen Probestählen der Er
findung und Vergleichsprobenstählen verringert, wenn das
Anlassen durch die Behandlung B durchgeführt wird. Diese
Behandlung ergibt auch ein hohes Grenzschmiedeverhältnis
von 75% oder mehr bei allen Probestählen der Erfindung und
den Vergleichsprobestählen P und W. Jedoch wird das Erfor
dernis eines Grenzschmiedeverhältnisses von 75% oder höher
durch den Vergleichsprobenstahl S aufgrund eines zu hohen
Kohlenstoff- und eines hohen Cr-Gehalts und durch den Ver
gleichsprobenstahl U aufgrund des zu hohen Mo-Gehalts nicht
erfüllt. Die Probestähle der Erfindung und die Vergleichs
probenstähle zeigen, wenn sie gemäß der Behandlung B oder A
behandelt sind, eine Erweichung der Brinell-Härte um 5 bis
13 und -4 bis 10, um 8,8 und 5,0 im Durchschnitt. Alle
Probestähle gemäß der Erfindung, die nach der Behandlung B
oder A behandelt wurden, erzielten eine Brinell-Härte von
HB 157 oder darunter und 75% übersteigende Grenzschmiede
verhältniswerte.
Die oben beschriebenen überlegenen Effekte können der Tat
sache zugeschrieben werden, daß die Ausscheidung feiner
Karbide von 0,2 µm oder darunter durch die Behandlung A
oder B verringert wird, so daß die Durchschnittsferrit
reichweite gesteigert wird, wodurch die plastische Verform
barkeit entsprechend verbessert wird. Die Vergleichsproben
stähle außer W zeigten eine Verbesserung des Grenzschmiede-
Verhältnisses als Ergebnis der Behandlung B, doch wird die
Anforderung des Grenzschmiedeverhältnisses von 75% oder
darüber nur durch P und W erfüllt.
Es versteht sich, daß alle Probestähle der Erfindung eine
HRC-Härte von 58 oder darüber nach der Wärmebehandlung auf
weisen. Der Vergleichsprobenstahl P zeigt eine Härte von
HB 157 oder darunter als Ergebnis der Behandlung B, so daß
das Grenzschmiedeverhältnis auf über 75% erhöht wird. Der
Vergleichsprobenstahl P zeigt dagegen ein niedriges Härte
niveau nach der Wärmebehandlung wie im Fall des Vergleichs
probenstahls W und fällt daher nicht in den Bereich der Er
findung. Die Vergleichsprobenstähle außer P und W zeigen
keine Härteniveaus von HB 157 oder darunter auch nach der
Behandlung B, und die Werte des Grenzschmiedeverhältnisses
sind nicht höher als 75%. Die niedrigen Werte des Grenz
schmiedeverhältnisses dieser Vergleichsprobenstähle werden
den chemischen Zusammensetzungen zugeschrieben.
Wie zuvor festgestellt, ist der Vergleichsprobenstahl W ein
dem Maschinenbaustahl SCr 440 gleichwertiges Material. Die
ses Material zeigt ein überlegenes Grenzschmiedeverhältnis
von 76%, auch wenn es entsprechend einem üblichen Anlaß
verfahren angelassen wurde. Es ergibt sich jedoch keine
weitere Verbesserung des Grenzschmiedeverhältnisses, auch
wenn dieses Material gemäß der Behandlung B behandelt wird.
Die Tabelle 2 zeigt auch die Ergebnisse eines Salzsprüh
tests, der zur Untersuchung der Antirosteigenschaften
durchgeführt wurde. Eine der von JIS SUS 440C gleichwertige
Antirosteigenschaft ist mit B bezeichnet. Eine bessere
Antirosteigenschaft zeigende Proben sind mit A bezeichnet.
Die Bezeichnungen C bzw. D zeigen, daß die Antirosteigen
schaft schlechter bzw. viel schlechter als B ist. Alle
Probestähle, die der Erfindung entsprechen, zeigten Anti
rosteigenschaften der Einstufung B und erfüllten somit ein
der von SUS 440C gleichwertige Korrosionsbeständigkeit.
Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse einer experimentellen
Herstellung einer Einspritzdüse durch Schmieden. Fünf Pro
bestücke wurden dem Test unterworfen. Eine tiefe Bohrung
einer Einspritzdüse, wie sie in Fig. 2B gezeigt ist, wurde
durch einen einzigen Kaltschmiedeschritt mit einer zemen
tierten Karbidlegierung gebildet. Die Auswertung wurde be
züglich einer Rißbildung in den Probestücken und auch be
züglich des Stempeloberflächendrucks ausgeführt, der sich
an der Endfläche des Stempels während des Schmiedens ent
wickelte. Die Probestücke wurden aus dem Probestahl E der
Erfindung nach der Behandlung A, dem gleichen Stahl E nach
der Behandlung B, dem gleichen Stahl E nach Behandlung ge
mäß einem üblichen Anlaßverfahren, das aus langsamem Abküh
len von 860°C bestand, und dem Vergleichsprobenstahl V
nach der Behandlung B hergestellt.
Wie man aus der Tabelle 3, die die Ergebnisse der experi
mentellen Herstellung zeigt, ersieht, wurde die Bildung
tiefer Bohrungen durch Schmieden erfolgreich ohne jede Riß
bildung mit dem Probestahl E der Erfindung, der mit der Be
handlung A oder B behandelt war, durchgeführt. Im Gegensatz
dazu wurden feine Risse und ein hoher Stempeloberflächen
druck im Probestück des nach dem üblichen Anlaßverfahren
behandelten Stahls E und den Probestücken des durch die Be
handlung V behandelten Vergleichsprobenstahls B beobachtet.
Zweckmäßig sollte der Stempeloberflächendruck auf einem
Niveau von höchstens 300 kgf/mm² gehalten werden. Der
Stempeloberflächendruck wird durch die Behandlung A oder B
wirksam verringert.
Ein ähnlicher Tiefbohrungs-Schmiedetest wurde auch unter
Verwendung eines Stempels aus einem Hochgeschwindigkeits
werkzeugstahl mit dem Probestahl E der Erfindung durchge
führt. Als Ergebnis wurde bestätigt, daß eine Massenproduk
tion einer Kraftstoffeinspritzdüse unter Verwendung dieses
Stempeltyps möglich ist, obwohl ein geringer Abrieb an der
Umfangskante des Stempels beobachtet wurde.
Fig. 4 ist eine metallurgische Mikroskopaufnahme eines
Mikrogefüges (Vergrößerung 100×), das den Faserfluß im
Kantenbereich zwischen der Innenumfangsfläche und der
Innenbodenfläche des kaltgeschmiedeten Probestücks des
Probenstahls E der Erfindung zeigt. Man versteht, daß der
Faserfluß der Innenumfangsfläche bzw. der Innenbodenfläche
folgt.
Wie beschrieben wurde, klärte die Erfindung die Merkmale
auf, die für die Materialien erforderlich sind, die zur
Herstellung einer Kraftstoffeinspritzdüse für eine Brenn
kraftmaschine durch Schmieden zu verwenden sind, wobei die
Verteilung von Karbiden in einem hochfesten nichtrostenden
Stahl verbessert wird, so daß ein Material zur Verfügung
gestellt wird, das eine niedrige Härte und ein hohes Grenz
schmiedeverhältnis aufweist, die durch die bekannten Tech
niken niemals erreicht werden konnten.
So trägt die Erfindung zur Verringerung der Herstellungs
kosten von Maschinen des Brennstoffeinspritztyps bei, die
in der Zukunft vermutlich populärer werden. Obwohl die Er
findung unter besonderer Berücksichtigung einer Kraftstoff
einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine beschrieben
wurde, ist es klar, daß die Erfindung auch auf eine Nadel
angewandt werden kann, die in Verbindung mit der Einspritz
düse verwendet wird.
Claims (6)
1. Hochfester nichtrostender Stahl zur Verwendung als ein
Material einer Kraftstoffeinspritzdüse einer Brenn
kraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ein angelassener martensitischer nichtrostender
Stahl ist, der eine Härte von wenigstens HRC 58 nach
Abschreck- und Temperwärmebehandlung hat, und daß das
Grenzschmiedeverhältnis des angelassenen martensiti
schen nichtrostenden Stahls wenigstens 75% ist.
2. Hochfester nichtrostender Stahl zur Verwendung als ein
Material einer Kraftstoffeinspritzdüse einer Brenn
kraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ein angelassener martensitischer nichtrostender
Stahl ist, der eine Härte von wenigstens HRC 57 nach
Abschreck- und Temperwärmebehandlung hat, und daß die
Härte des angelassenen martensitischen nichtrostenden
Stahls höchstens HB 157 ist.
3. Hochfester nichtrostender Stahl zur Verwendung als ein
Material einer Kraftstoffeinspritzdüse einer Brenn
kraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ein angelassener martensitischer nichtrostender
Stahl ist, der eine Härte von wenigstens HRC 57 nach
Abschreck- und Temperwärmebehandlung hat, daß die Zahl
der Karbide mit Abmessungen von 0,2 µm oder weniger
höchstens 50% der gesamten Karbide darstellt und daß
das Grenzschmiedeverhältnis des angelassenen martensi
tischen nichtrostenden Stahls wenigstens 75% oder
dessen Härte höchstens HB 157 ist.
4. Hochfester nichtrostender Stahl zur Verwendung als ein
Material einer Kraftstoffeinspritzdüse einer Brenn
kraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß er eine gewichtsmäßige chemische Zusammensetzung
aus 0,4-0,6% C, höchstens 0,5% Si, höchstens
0,5% Mn, 8,0-13,0% Cr, 0,1-2,0% W und/oder Mo, als
(W/2 + Mo) gerechnet, 0,05-1,0% Nb und/oder V, als
(Nb/2 + V) gerechnet, 0,2-2,0% Co, Rest Fe und zu
fälligen Verunreinigungen hat und daß die Zahl der Kar
bide mit Abmessungen von 0,2 µm oder weniger höchstens
50% der gesamten Karbide darstellt.
5. Kraftstoffeinspritzdüse für eine Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie durch Schmieden derart geformt ist, daß der
Faserfluß an der Kante zwischen der Innenseitenwand
oberfläche und der Innenbodenoberfläche der tiefen Boh
rung der Düse den Richtungen der Innenseitenwandober
fläche und der Innenbodenoberfläche folgt, und daß die
Düse eine Härte von wenigstens HRC 57 hat.
6. Verfahren zum Formen einer Kraftstoffeinspritzdüse für
eine Brennkraftmaschine,
gekennzeichnet durch die Schritte:
Herstellen eines martensitischen nichtrostenden Stahls nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4 als des Mate rials,
Bilden einer tiefen Bohrung in einem Rohling dieses Ma terials durch Schmieden nach einem Rückwärtsextrusions verfahren, und
Durchführen einer Abschreck- und Temperwärmebehandlung derart, daß eine Härte von wenigstens HRC 57 erhalten wird.
Herstellen eines martensitischen nichtrostenden Stahls nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4 als des Mate rials,
Bilden einer tiefen Bohrung in einem Rohling dieses Ma terials durch Schmieden nach einem Rückwärtsextrusions verfahren, und
Durchführen einer Abschreck- und Temperwärmebehandlung derart, daß eine Härte von wenigstens HRC 57 erhalten wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Owner name: HITACHI METALS, LTD., TOKIO/TOKYO, JP DENSO CORP., |
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