DE4412981C1 - Kindersitz für Fahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kindersitz für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der US-PS 39 10 634 ist ein auf der Vorderseite der Lehne eines Kin­ dersitzes zu befestigender Beschlag für Schultergurte bekannt, wobei die Schultergurte in unterschiedlichen Höhen festgelegt werden können. Dazu sind in der Lehne für jede mögliche Höheneinstellung sechs Schlitze vorge­ sehen. Über zwei untere Schlitze werden die beiden Schultergurte auf die Rückseite der Lehne geführt. Dort werden sie umgelenkt und gelangen durch ein weiteres Schlitzpaar wieder auf die Vorderseite der Lehne, wo sie an einem Querstab befestigt sind. An diesem Querstab sind außerdem die Enden weiterer Gurtabschnitte befestigt, welche über ein drittes Schlitzpaar durch die Lehne nach hinten zur eigentlichen Befestigung am Fahrzeug ge­ führt sind. Durch diese Art der Verankerung der Gurtabschnitte ist es sehr aufwendig, eine Höhenanpassung der Schultergurte vorzunehmen, da die Schultergurte durch die Schlitze hindurchgeführt werden müssen, was nicht ohne ein Herausnehmen des Kindersitzes möglich ist.

Ein weiterer, aus der US-PS 51 35 285 bekannter Kindersitz ist ebenfalls an der Lehne mit Schlitzen zur Höhenanpassung der Schultergurte versehen. Diese Schlitze sind nach außen hin offen, so daß in zwei übereinander an­ geordneten Schlitzen eine am Ende des Schultergurtes ausgebildete Schlaufe eingeführt werden kann. Diese Art der Befestigung läßt sich wie beim Gegenstand der US-PS 51 35 285 bei einem in einem Fahrzeugsitz integrierten Kindersitz realisieren. Bei den häufig eingesetzten, separaten Kindersitzen ist die Befestigung der Schultergurte an der Lehne des Kin­ dersitzes aus Festigkeitsgründen nachteilig. Man geht dort deshalb meist den Weg, die Schultergurte an der Lehne des Kindersitzes nur umzulenken und die Befestigung derselben unmittelbar am Fahrzeug vorzusehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln einen Kin­ dersitz für Fahrzeuge so zu gestalten, daß eine einfache Höhenanpassung der Schultergurte möglich ist.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Dadurch, daß ein höhenverstellbarer Umlenkbeschlag für die Schultergurte an der Vorderseite der Lehne des Kindersitzes angeordnet ist, entfällt das umständliche Hindurchführen der Schultergurte durch diverse Schlitze in der Rückenlehne des Kindersitzes. Bei der Einstellung kann darüber hinaus der Kindersitz in der Einbaulage verbleiben.

Vorteilhaft ist, wenn die Schultergurte oder ein mit diesen verbundener Gurt durch eine Aussparung in der Lehne von der Rückseite auf die Vorderseite der Lehne geführt sind, von der Aussparung bis zu dem Umlenkbeschlag an der Vorderseite der Lehne anliegen und durch den Umlenkbeschlag in Richtung auf das Kind zu nach vorne umgelenkt werden. Die Aussparung kann beispielsweise durch einen Schlitz in der Rückenlehne oder durch ei­ nen sich zwischen Rückenlehne und Sitzpolster ergebenden Schlitz gebildet sein. Zur Höheneinstellung ist es jedoch nicht notwendig, den Schultergurt oder den mit diesem verbundenen Haltegurt durch die genannte Aussparung zu führen. Diese Zuordnung bleibt stets erhalten; die Höhenverstellung er­ folgt ausschließlich über den auf der Vorderseite des Kindersitzes angeord­ neten Umlenkbeschlag.

Zweckmäßig ist, wenn der Umlenkbeschlag eine Führungseinrichtung, bei­ spielsweise eine Vertiefung, zur seitlichen Fixierung der Schultergurte auf­ weist.

Zur Befestigung des Umlenkbeschlages in verschiedenen Höhen sind viele technische Lösungen denkbar. Eine Lösungsmöglichkeit besteht darin, daß die Enden des Umlenkbeschlages in zugeordnete Aufnahmen in der Lehne eingeführt werden. Dazu können an der Lehne nach oben offene Taschen vorgesehen sein. Wenn sich die Länge des Umlenkbeschlages ähnlich ei­ nem Teleskop verändern läßt, dann reichen diametral gegenüberliegende Aussparungen in der Rückenlehne zur Aufnahme des Umlenkbeschlages aus.

Eine weiter vereinfachte Bedienung ist möglich, wenn die Enden des Um­ lenkbeschlages über seitliche Rasteinrichtungen höhenverstellbar aufge­ nommen sind. Solche Rasteinrichtungen sind an sich bekannt und werden beispielsweise für Sicherheitsgurt-Umlenkungen im Bereich der Mittelsäule eines Personenkraftwagens eingesetzt.

Zur Abdeckung der Verstelleinrichtung mit dem Umlenkbeschlag kann ein Polsterteil mit seitlichen Schlitzen für die Schultergurte vorgesehen sein, wie dies aus der US-PS 51 35 285 an sich bekannt ist. Die seitlichen Gurte ent­ sprechen dabei den möglichen Höheneinstellungen für die Schultergurte.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 in Seitenansicht schematisch einen Kindersitz mit einer Einrichtung zur Höheneinstellung der Schultergurte,

Fig. 2 die Rückenlehne des Kindersitzes aus Fig. 1 in Draufsicht,

Fig. 3 den Schnitt III-III aus Fig. 2 und

Fig. 4 ein Polsterteil zur Anordnung an der Lehne des Kindersitzes.

Ein in Fig. 1 in Seitenansicht dargestellter Kindersitz 5 setzt sich aus einem Sitzteil 7 und einer Lehne 9 zusammen. Zur Sicherung des auf dem Kin­ dersitz 5 untergebrachten Kindes sind zwei Schultergurte 11 bzw. 13 vorge­ sehen.

Wie Fig. 2 zeigt, sind die Schultergurte 11 und 13 auf der Vorderseite der Lehne 9 über einen Umlenkbeschlag 15 zu einem weiter unten angeordne­ ten Verbindungsteil 17 geführt und mit diesem verbunden. An das Verbin­ dungsteil 17 schließt sich ein Gurt 19 an, welcher zu einer nicht dargestell­ ten Befestigungsstelle in einem dem Kindersitz 5 aufnehmenden Fahrzeug führt.

Der Umlenkbeschlag 15, der zur seitlichen Fixierung der Schultergurte 11 und 13 mit zwei Vertiefungen 21 versehen ist, läßt sich zur Anpassung an die Größe des Kindes in der Höhe einstellen. Dazu sind in der Lehne 9 drei Paare taschenförmige Aufnahmen 23 vorgesehen, in welche die Enden des Umlenkbeschlages 15 eingehängt werden können. Diese Höhenanpassung läßt sich bei montiertem Kindersitz 5 vornehmen, ohne daß irgendwelche Gurte gelöst oder hindurchgeschoben werden müssen.

Die Höhenverstellvorrichtung läßt sich durch ein in Fig. 4 dargestelltes Pol­ sterteil 25 abdecken. Zum Hindurchführen der Schultergurte 11 und 13 ist das Polsterteil 25 mit seitlichen Schlitzen 27 versehen. Zur Befestigung des Polsterteiles 25 an der Lehne 9 können beispielsweise Klettverschlüsse Verwendung finden.

Claims (6)

1. Kindersitz für Fahrzeuge, mit zwei in der Höhe einstellbaren Schultergurten für das zu sichernde Kind, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Vorderseite der Lehne (9) des Kindersitzes (5) ein in mindestens zwei verschiedenen Höhen an der Lehne (9) befestigbarer Umlenkbeschlag (15) für die Schul­ tergurte (11, 13) angeordnet ist.

2. Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultergurte (11, 13) oder ein mit diesen verbundener Gurt (19) durch eine Aussparung in der Lehne (9) von der Rückseite auf die Vorderseite der Lehne (9) geführt sind, von der Aussparung bis zu dem Umlenkbeschlag (15) an der Vorder­ seite der Lehne (9) anliegen und durch den Umlenkbeschlag (15) in Rich­ tung auf das Kind zu nach vorne umgelenkt werden.

3. Kindersitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Um­ lenkbeschlag (15) eine Führungseinrichtung zur seitlichen Fixierung der Schultergurte (11, 13) aufweist.

4. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkbeschlag (15) durch einen Balken gebildet ist, dessen Enden in nach oben offene Aufnahmen an der Vorderseite der Lehne (9) einhängbar sind.

5. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkbeschlag durch einen Balken gebildet ist, dessen Enden in seitli­ chen Rasteinrichtungen höhenverstellbar aufgenommen sind.

6. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lehne (9) ein Polsterteil (25) mit seitlichen Schlitzen (27) für die Schultergurte (11, 13) angeordnet ist.