DE4412822A1 - Hydraulische Bremsanlage mit Schlupfregelung - Google Patents
Hydraulische Bremsanlage mit SchlupfregelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage mit
Schlupfregelung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Bremsanlage mit dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 ge
nannten Merkmalen geht aus der Druckschrift DE 42 19 450 A1
hervor. Diese Bremsanlage weist angeordnet zwischen der hy
draulischen Verbindung der Radbremse mit dem Hauptzylinder ein
als Mehrwegeventil ausgeführtes elektromagnetisch betätigbares
Druckmodulationsventil auf, das die Druckmittelverbindung zwi
schen der Radbremse und dem Hauptzylinder herstellt oder
sperrt. Ein weiteres Druckmodulationsventil schaltet die hy
draulische Verbindung zwischen der Radbremse und einer mit
einem Druckmittelspeicher in Verbindung stehenden Druckmittel
pumpe. Um während der Bremsdruckregelung das Pumpengeräusch zu
mindern sowie eine Rückwirkung der Druckimpulse auf das Brems
pedal zu verhindern, ist zwischen dem Druckmittelspeicher und
der Saugseite der Hilfsdruckpumpe eine variabel einstellbare
Drosselstelle vorgesehen.
Dies ist, insofern mit einem Nachteil behaftet, da diese Dros
selstelle einen zusätzlichen Bauraum und Bauaufwand im Spei
cherraum erfordert, wobei das Pumpengeräusch nicht völlig ele
miniert werden kann.
Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine hydraulische
Bremsanlage mit Schlupfregelung zu schaffen, die durch Verwen
dung einfacher, kostengünstiger Mittel und ohne einen zusätz
lichen Bauraumbedarf im Speicherraum des Druckmittelspeichers
zu beanspruchen, eine gedämpfte, komfortable Pedalbewegung
gewährleistet, wobei im Bedarfsfall eine Teilstillsetzung der
Hilfsdruckpumpe zur gänzlichen Geräuscheliminierung beitragen
soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen durch die
gekennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, wo
nach eine den Ladezustand des Druckmittelspeichers erfassende
Schaltvorrichtung vorgesehen ist, mit der ein Antrieb der
Hilfsdruckpumpe ein- oder ausschaltbar ist. Hierdurch ist ge
währleistet, daß im Entladezustand des Speicherraums die
Hilfsdruckpumpe stillgesetzt werden kann, während der Ladezu
stand des Druckmittelspeichers ein Indiz für die schlupfge
regelte hydraulische Druckregelung in der Radbremse ist, so
dar es einer Druckmittelzufuhr über die Hilfsdruckpumpe zur
Radbremse bedarf. Pumpen-Sauggeräusche sind damit bei leerem
Speicherraum durch die Stillsetzung der Pumpe ausgeschlossen.
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung
gemäß Fig. 1. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bild
lich dargestellten Merkmale für sich in beliebig sinnvoller
Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in deren Ansprüchen oder deren Rückbeziehun
gen.
Die Fig. 1 zeigt eine vereinfachte Systemskizze (Hydraulik
schaltplan) zur Erläuterung des Erfindungsgedankens. Der
Hauptzylinder 9 steht über ein in der Grundstellung elektroma
gnetisch stromlos offenes Druckmodulationsventil 10 sowohl in
der bremslöse- wie auch schlupffreien Normalbremsstellung mit
einer Radbremse 4 in Verbindung. Ein zwischen dem Druckmodula
tionsventil 10 und der Bremse 4 hydraulisch angeschlossenes
weiteres Druckmodulationsventil 11 befindet sich während der
Bremslöse- bzw. Normalbremsstellung in elektromagnetischer
stromlos geschlossener Grundstellung. Damit verharrt der bau
lich im Querschnitt gezeigte Druckmittelspeicher 1, welcher
stromabwärts dem gesperrten Druckmodulationsventil 11 nachge
schaltet ist, drucklos. Der Druckmittelspeicher 1 ist als Kol
ben- bzw. Federspeicher ausgebildet. Der Kolben in der Funk
tion einer axial im Speicherraum 13 bewegbaren Wand 8 ist dem
nach von einer Druckfeder 12 positioniert, die sich im Bereich
des Verschlußkörpers 3 abstützt. Im Sinne der Erfindung ist an
dem zur bewegbaren Wand 8 abgewandten Ende der Druckfeder 12
ein Kontaktschalter 7 angebracht, der sich unter Wirkung der
Druckfeder 12 mit seinem Bund an einer Aufnahmebohrung im Ver
schlußkörper 3 abstützt. Der Kontaktschalter 7 weist in seinem
Gehäuse eine zum Kolben (Wand 8) gerichtete Öffnung auf, durch
die sich ein Stößel 5 erstreckt, der den Schaltkontakt 6 hub
abhängig öffnet oder schließt. Zwischen dem Schaltkontakt 6
und dem zweiteiligen Gehäuse des Kontaktschalters 7 befindet
sich eine Druckfeder 15, die den Stößel 5 in seiner Grundposi
tion an abgekröpfte Kontaktfahnen anlegt, so daß der elektri
sche Stromkreis zur Signalerfassung in der Steuer- und Regele
lektronik 23 für die Steuerung des Antriebs 17 an der Hilfs
druckpumpe 2 geschlossen ist. Das der Kontaktbrücke 18 am Stö
ßel 5 entgegengelegene Stößelende ist gleichfalls von einer
Druckfeder 12 beaufschlagt, die sich innerhalb eines mit dem
Stößel 5 und dem Kolben (Wand 8) in Eingriff stehenden Halte
käfigs 19 abstützt. Die Druckfeder 24 weist eine erheblich
größere Federsteifigkeit zur Druckfeder 15 im Kontaktschalter
7 auf, so daß infolge der in Reihe geschaltenen Anordnung der
beiden Druckfedern 24, 15 eine Hubübersetzung der Kolbenbewe
gung zur Stößelbewegung vorgesehen ist, wodurch sich die Bau
länge der aus dem Kontaktschalter 7 und der Betätigungseinheit
gebildeten Schaltvorrichtung 20 reduziert. Der verhältnismäßig
kleine Stößelbetätigungshub für den Kontaktschalter 7 bei un
verändert langem Kolbenhub der bewegbaren Wand 8, ermöglicht
eine tiefe Einbaulage des Kontaktschalters 7 in der Gehäuse
bohrung des Druckmittelspeichers 1, so daß der Überstand des
Kontaktschalters 7 an der äußeren Gehäusekontur auf ein Mini
mum zur Herausführung des Kabel- oder Steckeranschlusses 21
begrenzt ist. Der Verschlußkörper 3 ist vorzugsweise als rota
tionssymmetrisches Deckelteil in die Gehäusebohrung eingesetzt
und mittels eines Drahtringes 22 gegen das Herausfallen gesi
chert. Die zwischen dem Kolben (Wand 8) und dem Kontaktschal
ter 7 gehaltene Druckfeder 12 fixiert den Verschlußkörper 3 am
Drahtring 22. Der Verschlußkörper 3 bildet mit dem Kontakt
schalter 7, dem daran angebrachten Stößel 5 und dem Haltekäfig
19 eine vormontierte Einheit, die lediglich mit der Druckfeder
12 im Gehäuse des Druckmittelspeichers 1 anzubringen ist.
Hierbei kann das Gehäuse des Kontaktschalters 7 mit dem Ver
schlußkörper 3 als Bajonetverschluß ausgeführt sein.
Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung der Gesamtfunk
tion der Bremsanlage während einer Bremsdruckregelphase (ABS-Fall)
näher beschrieben.
Bei unzulässigem Bremsschlupf zwischen dem Fahrzeugrad und der
Fahrbahn wird das Druckmodulationsventil 10 in Sperrstellung
geschaltet. Die Radbremse 4 ist während dieser Phase sowohl
vom Hauptzylinder 9 wie auch vom hydraulisch entladenen Druck
mittelspeicher 1 getrennt. Infolge des Entladezustandes des
Druckmittelspeichers 1 verharrt die Kontaktbrücke 18 an den
beiden Kontaktfahnen 16, so daß ein elektrischer Stromkreis
zur Festlegung der Steuerbefehle des Antriebes 17 für die
Hilfsdruckpumpe 2 geschlossen bleibt. Die Hilfsdruckpumpe 4
verharrt inaktiv, da das Stromkreissignal für eine Unterbre
chung der Spannungsversorgung für den elektrischen Antrieb 17
sorgt. Inder Regel erfolgt die Ansteuerung der Hilfsdruckpum
pe im ABS-Betrieb nicht direkt über den Schaltzustand der
Schaltvorrichtung 20, sondern über eine an sich bekannte Steu
er- und Regelelektronik 23, deren Auswert- und Überwachungs
schaltungen eine Plausibilitätsprüfung diverser Steuer- und
Schaltsignale vornimmt.
Wird durch die elektronische Auswerteschaltung in der Steuer-
und Regelelektronik 23 die Druckabbauphase eingeleitet, so ist
das zunächst in Grundstellung normalerweise geschlossene
Druckmodulationsventil 11 elektromagnetisch in Offenstellung
geschaltet, so daß der Zufluß aus der Radbremse 4 zum Druck
mittelspeicher 1 erfolgt, womit das ursprünglich während der
Bremsdruckphase in der Radbremse 4 eingesperrte Volumen im
Speicherraum 13 des Druckmittelspeichers 1 aufgefangen wird.
Der Kolben (Wand 8) wird zwangsläufig entgegen der Wirkung der
Druckfeder 12 im Sinne einer Volumenerweiterung bewegt, wo
durch gleichzeitig über die zunächst unveränderte Länge der
steifen Druckfeder 24 der Stößel 5 einen Hub vorzieht, der zur
Unterbrechung des Stromkreises zwischen der Kontaktbrücke 18
und den Kontaktfahnen 16 führt. Der elektrische Stromkreis des
Antriebes 17 für die Hilfsdruckpumpe 2 wird mittels des in der
Steuer- und Regelelektronik 23 registrierten Stromkreis-Un
terbrechungssignales geschlossen, so daß infolge des regi
strierten Ladezustandes des Druckmittelspeichers 1 die Hilfs
druckpumpe 2 anläuft und Druckmittel aus dem Speicherraum 13
entnimmt. Nach Abschluß der relativ kleinen Öffnungshubes zwi
schen Kontaktbrücke 18 und Kontaktfahnen 16 gelangt der Stößel
5 im Gehäuse des Kontaktschalters 7 auf Anschlag, so daß der
Stößelhub bei weiterer Zunahme des Ladezustandes im Speicher
raum 13 vom Kolbenhub überschritten wird, in dem der Stößel 5
die Druckfeder 24 im Haltekäfig 19 zusammenpreßt.
Schaltet das den Druckmittelspeicher 1 speisende Druckmodula
tionsventil 11 wieder in die Sperrstellung und das die Rad
bremse 4 sperrende Druckmodulationsventil 10 wieder in seine
Offenstellung, so kann die Hilfsdruckpumpe 2 ungehindert in
Richtung der Radbremse 4 Druckmittel fördern. Damit entleert
sich der Speicherraum 13 des Druckmittelspeichers 1 im Ex
tremfall soweit, bis die Kontaktbrücke 18 wieder an den Kon
taktfahnen 16 zur Anlage gelangen kann, um die Hilfsdruckpumpe
2 wieder stillzusetzen.
Als Folge dieser Pumpensteuerung kann in bestimmten Brems
druckregelphasen bei entladenem Speicherraum 13 das Pumpenge
räusch gänzlich eliminiert werden.
Bezugszeichenliste
1 Druckmittelspeicher
2 Hilfsdruckpumpe
3 Verschlußkörper
4 Radbremse
5 Stößel
6 Schaltkontakt
7 Kontaktschalter
8 Wand
9 Hauptzylinder
10 Druckmodulationsventil
11 Druckmodulationsventil
12 Druckfeder
13 Speicherraum
14 Hauptbremsleitung
15 Druckfeder
16 Kontaktfahne
17 Antrieb
18 Kontaktbrücke
19 Haltekäfig
20 Schaltvorrichtung
21 Kabel-/Steckeranschluß
22 Drahtring
23 Steuer- und Regelelektronik
24 Druckfeder
2 Hilfsdruckpumpe
3 Verschlußkörper
4 Radbremse
5 Stößel
6 Schaltkontakt
7 Kontaktschalter
8 Wand
9 Hauptzylinder
10 Druckmodulationsventil
11 Druckmodulationsventil
12 Druckfeder
13 Speicherraum
14 Hauptbremsleitung
15 Druckfeder
16 Kontaktfahne
17 Antrieb
18 Kontaktbrücke
19 Haltekäfig
20 Schaltvorrichtung
21 Kabel-/Steckeranschluß
22 Drahtring
23 Steuer- und Regelelektronik
24 Druckfeder
Claims (8)
1. Hydraulische Bremsanlage mit Schlupfregelung, mit wenig
stens einer an einem Hauptzylinder angeschlossenen Radbrem
se, mit wenigstens einem Druckmodulationsventil, welches
die Druckmittelverbindung zwischen dem Hauptzylinder und
der Radbremse sowie zwischen der Radbremse und einer Hilfs
druckpumpe steuert, wobei das von der Radbremse zur Hilfs
druckpumpe leitbare Druckmittel in einem Druckmittelspei
cher aufnehmbar ist und von dort mittels eines Antriebs der
Hilfsdruckpumpe in den den Hauptzylinder mit der Radbremse
verbindenden Radbremskreis förderbar ist, mit einer Steuer-
und Regelelektronik zur Überwachung und zur Betätigung des
Druckmodulationsventils und der Pumpe, dadurch gekennzeich
net, daß eine den Ladezustand des Druckmittelspeichers (1)
erfassende Schaltvorrichtung (20) vorgesehen ist, mit der
ein Antrieb (17) der Hilfsdruckpumpe (2) ein- oder aus
schaltbar ist.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Leerzustand des Druckmit
telspeichers (1) ein elektrischer Stromkreis des Antriebs
(17) geöffnet und im Ladezustand des Druckmittelspeichers
(1) geschlossen ist.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckmittelspeicher
(1) die mit einem elektromechanischen Kontaktschalter (7)
versehene Schaltvorrichtung (20) aufnimmt.
4. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der elektromechanische Kon
taktschalter (7) mit einer translatorisch im Druckmittel
speicher (1) bewegbaren Wand (8) kommuniziert.
5. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Druckmittelspeicher (1)
einen Verschlußkörper (3) aufweist, an dem die Schaltvor
richtung (20) gehalten ist.
6. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (20)
durch eine an der bewegbaren Wand (8) abgestützte Druckfe
der (12) am Verschlußkörper (3) kraftschlüssig gehalten
ist.
7. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse des elektrischen
Kontaktschalters (7) eine Öffnung aufweist, durch die sich
ein Stößel (5) erstreckt, der den Schaltkontakt (6) im Kon
taktschalter (7) öffnet oder schließt.
8. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stößel (5) über eine
Druckfeder (24) an der bewegbaren Wand (8) abgestützt ist,
die eine größere Federsteifigkeit hat als eine zwischen dem
Gehäuse des elektromechanischen Kontaktschalters (7) und
dem Stößel (5) eingespannte weitere Druckfeder (15).
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944412822 DE4412822A1 (de) | 1994-04-14 | 1994-04-14 | Hydraulische Bremsanlage mit Schlupfregelung |
EP95918555A EP0715578A1 (de) | 1994-04-14 | 1995-04-13 | Hydraulische bremsanlage mit schlupfregelung |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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