DE4403210A1

DE4403210A1 - Gutmengenverteiler

Info

Publication number: DE4403210A1
Application number: DE19944403210
Authority: DE
Inventors: Richard Schneider; Horst Schilling; Hans Guenther Mueller
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Khd Humboldt Wedag 51105 Koeln De GmbH
Priority date: 1994-02-03
Filing date: 1994-02-03
Publication date: 1995-08-10
Anticipated expiration: 2014-02-04
Also published as: DE4403210B4

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verteilung von mehlförmigen Rohma terialien, insbesondere Zementrohmehl, mit einem Verteilergehäuse, an dessen Oberseite eine Mehlzuleitung und an dessen Unterseite zwei Mehlableitungen an schließbar sind.

In der Industrie der Steine und Erden, z. B. bei Kreislaufmahlanlagen mit Mühlen und Sichter müssen feinkörnige bis mehlige Stoffmengenströme wie z. B. der von einem gemahlenen Gut in einem Sichter abgetrennte Grießestrom auf zwei Men genteilströme aufgeteilt werden, um den einen Grießeteilstrom der einen Mühle und den anderen Grießeteilstrom der anderen Mühle zuzuführen. Aber auch insbe sondere bei der Herstellung von Zementklinker aus Rohmehl, das vor dem Brenn prozeß vorgewärmt und calciniert wird, ist es oft erforderlich, einen Rohmehl strom aus einer Mehlzuleitung auf zwei Mehlableitungen aufzuteilen. So ist es z. B. bei der Anlage zur Herstellung von Zementklinker aus Zementrohmehl (EP- B 0 222 044) erforderlich, das in einem Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem vorerhitzte Zementrohmehl, das aus der vorletzten Zyklonstufe nach unten aus tritt, auf eine in der Klinkerkühlerabluftleitung (Tertiärluftleitung) liegende Calcinierzone einerseits und auf eine in der Drehofenabgasleitung liegende Calci nierzone andererseits gezielt aufzuteilen. Die Gutmengenverteilung wird bisher mit einem Verteilergehäuse bewerkstelligt, an dessen Oberseite die Mehlzuleitung und an dessen Unterseite zwei Mehlableitungen anschließbar sind, so daß das Verteilergehäuse von seiner Gestalt her auch als sogenanntes "Hosenrohr" be zeichnet wird. Bekannt ist, im Zwickel bzw. an der Verbindungsnaht zwischen den beiden Mehlableitungen im Verteilergehäuse eine Pendelklappe anzuordnen, deren Gelenkachse im Zwickel liegt und deren Oberseite frei in den Innenraum des Verteilergehäuses hineinragt, so daß je nach Schwenkstellung dieser einzigen Pendelklappe der von oben zulaufende Rohmehlstrom mehr in die eine oder mehr in die andere Mehlableitung abgeleitet wird. Weil aber das in das Verteilergehäuse von oben zugeführte Rohmehl nicht ein gleichmäßig fließender Mehlstrom ist, sondern weil das vorerhitzte Rohmehl nur pulsierend aus der entsprechenden Zy klonstufe der Zementklinkerproduktionslinie in das Verteilergehäuse aufgegeben wird, ist der bekannte Rohmehlverteiler nicht in der Lage, den Rohmehlstrom im gewünschten und vom Betriebszustand der gesamten Zementklinkerproduktions linie abhängigen genauen Mengenverhältnis auf die zwei Mengenteilströme aufzu teilen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gutmengenverteiler zu schaffen, bei dem gewährleistet ist, daß ein mehlförmiger Gutmengenstrom im jeweils ge nau gewünschten Verhältnis in wenigstens zwei Mengenteilströme aufteilbar ist.

Diese Aufgabe wird mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteils des An spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ange geben.

Charakteristisch beim erfindungsgemäßen Gutmengenverteiler ist, daß im Vertei lergehäuse nicht eine einzige mit ihrer Unterseite angelenkte Klappe angeordnet ist, sondern daß im Verteilergehäuse nebeneinander zwei sich gegenüberliegende Klappen angeordnet sind, die mit ihren oberen Enden im Gehäuse angelenkt und unabhängig voneinander in ihrer Pendellage einstellbar sind. Die beiden hängend angeordneten Klappen können unabhängig voneinander angesteuert und in ihrer Schwenklage eingestellt werden, und zwar in Abhängigkeit der Meßgrößen z. B. in t/h in der Mehlzuleitung zum Verteilergehäuse und in wenigstens einer der bei den Mehlableitungen. Auf diese Weise läßt sich der von oben in das Verteilerge häuse über die Mehlzuleitung einströmende Mehlzufluß mengenmäßig im genau gewünschten Maß aufteilen, auch wenn der Mehlzufluß, wie in der Praxis oft üb lich, nicht gleichmäßig sondern pulsierend erfolgt.

Im Gutverteilergehäuse ist an der Verbindungsnaht zwischen den beiden Mehlab leitungen ein Gutverteilerbalken angeordnet, dessen Oberkante etwa in der Höhe liegt, in der sich die Kreisbögen der Klappenenden bei ihrer Pendelbewegung schneiden. Dieser Gutverteilerbalken kann dabei höhenverstellbar und/oder sei tenverschiebbar und/oder seitenverschwenkbar gelagert sein, um bei Bedarf in je dem Fall durch entsprechende Schwenkbewegung einer Klappe und ggf. entspre chende Nachstellung des Gutverteilerbalkens sogar eine vollständig dichte Absper rung einer der beiden Mehlableitungen oder beider Mehlableitungen erreichen zu können.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an den Enden der Klappen- Wellen, die sich durch das Verteilergehäuse hindurcherstrecken, außerhalb des Gehäuses Hebel befestigt, die mit zwei unabhängig voneinander steuerbaren bzw. regelbaren Verstellantrieben in Verbindung stehen, d. h. jede Klappe steht über eine eigene Hebelanordnung mit einem eigenen Verstellantrieb in Verbindung, der aus einem Elektroverstellantrieb mit Motor und Spindel, aus einem Hydraulik schwenkzylinder oder aus einem Pneumatikschwenkzylinder bestehen kann.

Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand des in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 im Vertikalschnitt, teils in Seitenansicht, den erfindungsgemäßen Gutmengenverteiler, und

Fig. 2 ausschnittsweise die Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Gutmengenverteiler zur Verteilung von Zementrohmehl eines Rohmehl-Vorerhitzers z. B. auf zwei räumlich getrennte Calcinierzonen, mit einem Verteilergehäuse (10), an dessen Oberseite eine aus einer Zyklonstufe eines Zyklonwärmetauschersystems kommende Rohmehlzuleitung (11) und an dessen Unterseite zwei Mehlableitungen (12 und 13) anschließbar sind. Im Verteilerge häuse (10) sind nebeneinander zwei sich gegenüberliegende Klappen (14 und 15) angeordnet, die mit ihren oberen Enden im Gehäuse angelenkt und unabhängig voneinander in ihrer Pendellage einstellbar sind. Dabei sind die Klappen-Wellen (16 und 17) in Nischen oben seitlich im Verteilergehäuse (10) geschützt angeord net, so daß sie nicht dem vollen Rohmehlstrom ausgesetzt sind.

Im Verteilergehäuse (10) ist an der Verbindungsnaht zwischen den beiden Mehl ableitungen (12, 13) ein Gutverteilerbalken (18) angeordnet, dessen Oberkante (19) etwa in der Höhe liegt, in der sich die Kreisbögen (20, 21) der freien Enden der Klappen (14, 15) bei ihrer Pendelbewegung schneiden. Mit Vorteil kann der Gutverteilerbalken (18) höhenverstellbar und/oder seitenverschiebbar und/oder am Gelenk (22) seitenverschwenkbar gelagert sein, um z. B. eine vollständig dichte Absperrung etwa der rechten Klappe (15) zu erreichen.

An den Enden der Klappen-Wellen (16, 17), die sich durch das Verteilergehäuse (10) hindurcherstrecken, sind außerhalb des Gehäuses Hebelarme (23, 24 bzw. 25, 26) drehfest befestigt, die jeweils als Paar über je eine Querverbindung, wobei in Fig. 2 die Querverbindung (27) zwischen den beiden Hebelarmen (23, 24) zu sehen ist, mit zwei unabhängig voneinander steuerbaren bzw. regelbaren Verstell antrieben (28 bzw. 29) [pro Klappe bzw. pro Welle ein eigener Verstellantrieb (28 bzw. 29)] in Verbindung stehen. Gemäß Ausführungsbeispiel der Fig. 1 be steht der Verstellantrieb (28 bzw. 29) aus einem Elektroverstellantrieb mit Motor (30) und Spindel (31), wobei der zur linken Klappe (14) zugehörige linke Verstell antrieb (28) mit geschlossenen Linien in der Stellung gezeichnet ist, in der die Klappe (14) eine offene Stellung aufweist, und mit strichpunktierten Linien (32) in der Stellung gezeichnet ist, in der die Klappe (14) eine weiter geschlossene Stel lung einnimmt. Der Verstellantrieb (28 bzw. 29) könnte auch aus einem Hydrau likschwenkzylinder oder aus einem Pneumatikschwenkzylinder bestehen.

In jedem Fall sind die beiden Klappen (14 und 15) unabhängig voneinander an steuerbar, wobei als Meßgröße die Mehldurchsatzmenge z. B. in t/h in der Mehl zuleitung (11) und in wenigstens einer der beiden Mehlableitungen (12, 13) einge setzt werden kann, so daß der erfindungsgemäße Gutmengenverteiler in der Lage ist, einen über die Mehlzuleitung (11) auch ungleichmäßig ankommenden Mehl gutstrom in einem immer jeweils genau gewünschten Verhältnis auf die zwei Mehlableitungen (12, 13) aufzuteilen.

Der Verstellantrieb (28) ist über einen Lagerbock (33) mit Gelenk außen an der Mehlableitung (12) gelagert, während der Verstellantrieb (29) über einen Lager bock (34) mit Gelenk außen an der Mehlableitung (13) gelagert ist. Die Klappen (14, 15) können aus einem Gußteil, aus Stahlblech, welches ggf. mittels einer Ke ramikschicht verschleißgeschützt ist, oder vollständig aus Keramik bestehen.

Weil das im Verteilergehäuse (10) mengenmäßig zu verteilende Gut im Ausfüh rungsbeispiel als vorerhitztes Zementrohmehl sehr heiß sein kann, z. B. 800°C, ist das Verteilergehäuse (10) auf seiner Innenseite mit feuerfestem Material (35) ausgekleidet.

Claims

1. Vorrichtung zur Verteilung von mehlförmigen Rohmaterialien, insbesondere Zementrohmehl, mit einem Verteilergehäuse (10), an dessen Oberseite eine Mehlzuleitung (11) und an dessen Unterseite zwei Mehlableitungen (12, 13) anschließbar sind, gekennzeichnet durch zwei im Verteilergehäuse (10) ne beneinander sich gegenüberliegend angeordnete Klappen (14, 15), die mit ihren oberen Enden im Gehäuse angelenkt und unabhängig voneinander in ihrer Schwenklage einstellbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen- Wellen (16, 17) in Nischen oben seitlich im Verteilergehäuse (10) geschützt angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Verteilerge häuse (10) an der Verbindungsnaht zwischen den beiden Mehlableitungen (12, 13) ein Gutverteilerbalken (18) angeordnet ist, dessen Oberkante (19) etwa in der Höhe liegt, in der sich die Kreisbögen (20, 21) der Klappenen den bei ihrer Pendelbewegung schneiden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gutvertei lerbalken (18) höhenverstellbar und/oder seitenverschiebbar und/oder seiten verschwenkbar gelagert ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden der Klappen-Wellen (16, 17), die sich durch das Verteilergehäuse (10) hin durcherstrecken, außerhalb des Gehäuses Hebelarme (23, 24 bzw. 25, 26) befestigt sind, die mit zwei unabhängig voneinander bzw. regelbaren Ver stellantrieben (28 bzw. 29) [pro Klappe bzw. pro Welle ein eigener Verstell antrieb] in Verbindung stehen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellan triebe (28 bzw. 29) aus einem Elektroverstellantrieb mit Motor (30) und Spindel (31), aus einem Hydraulikschwenkzylinder oder aus einem Pneuma tikschwenkzylinder bestehen.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellantriebe (28, 29) außen an den beiden Mehlableitungen (12, 13) gelagert sind, die sich an das Verteilergehäuse (10) nach unten anschließen.