DE4344846C1 - Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus PolyolefinenInfo
- Publication number
- DE4344846C1 DE4344846C1 DE19934344846 DE4344846A DE4344846C1 DE 4344846 C1 DE4344846 C1 DE 4344846C1 DE 19934344846 DE19934344846 DE 19934344846 DE 4344846 A DE4344846 A DE 4344846A DE 4344846 C1 DE4344846 C1 DE 4344846C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polyolefin
- solid
- polyolefins
- products
- waste
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G1/00—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
- C10G1/10—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal from rubber or rubber waste
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von festen
und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus hochmolekularen Polyole
finen, insbesondere aus Polyolefinabfällen, die nicht mehr werk
stofflich einsetzbar sind.
In der modernen Industriegesellschaft werden in immer größerem
Umfang Erzeugnisse aus Polyolefinen zum Einsatz gebracht, die
nach ihrer Verwendung weitgehend so aufgearbeitet werden, daß
sie wieder werkstofflich eingesetzt werden können. So sind Ver
fahren entwickelt worden, mit denen sortenreine thermoplastische
Kunststoffabfälle einer Wiederverwendung zur Herstellung von
Formteilen zugeführt werden. Ein solches Verfahren ist beispiels
weise in der DD-PS 1 37 938 beschrieben. Einer derartigen Wieder
verwendung sind allerdings durch eine fortgeschrittene Material
zerstörung und durch einen hohen Verschmutzungsgrad Grenzen
gesetzt.
Es sind vielfache Bemühungen bekannt geworden, derartige, nicht
mehr werkstofflich aufzuarbeitende Polyolefinabfälle unter Abbau
ihrer Molekülstruktur einer Nutzung als chemischer Rohstoff
zuzuführen. Diese Verfahren befinden sich entweder noch im Ent
wicklungsstadium oder haben sich wegen ihrer hohen Kosten bisher
in der Praxis noch nicht ausreichend durchgesetzt. Es ist daher
derzeit immer noch üblich, derartige Abfälle unter Nutzung ihres
Energieinhaltes zu verbrennen oder sie einer Mülldeponie zuzu
führen.
Ein breites Spektrum der bisherigen Bemühungen zur rohstofflichen
Verwertung der Polyolefinabfälle nehmen hier Verfahren zur Pyro
lyse der Polyolefine mit dem Ziel der energetischen Verwertung
der durch die thermische Spaltung entstandenen gasförmigen und
flüssigen Spaltprodukte ein. Nach neueren Verfahren wird vorge
schlagen, thermoplastische Kunststoffabfälle mittels Hydrierver
fahren zu vorwiegend flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstof
fen aufzuarbeiten. Diese Verfahren sind in der Regel auf der
Grundlage der Sumpfphasenhydriertechnik aufgebaut. Dabei werden
die zerkleinerten Kunststoffabfälle in der Sumpfphase mit kata
lytisch wirkenden Feststoffen angemaischt und bei erhöhten
Drücken und Temperaturen bis zur Verflüssigung der Kunststoff
abfälle vorhydriert und anschließend nach Abtrennung der in
dem flüssigen Sumpfprodukt enthaltenen Feststoffe einem ein- oder
mehrstufigen katalytischen Hydrierverfahren unterzogen
und auf diese Weise zu flüssigen und gasförmigen Kohlenwasser
stoffen weiterverarbeitet. Diese Verfahren ermöglichen zwar
eine umweltschonende Beseitigung thermoplastischer Kunststoff
abfälle, sie erfordern jedoch einen hohen technischen Aufwand
und sind aus diesem Grunde außerordentlich kostenaufwendig.
Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, sortenreine Polyolefin
abfälle schonend aufzuarbeiten. Dazu wird in der DE-PS 30 37 829
ein Verfahren beschrieben, mit dem die Herstellung modifizierter
Peche und niedrigsiedender Aromaten oder Olefine durch thermische
Behandlung von Kunststoffabfällen in Gegenwart hochsiedender
Aromaten in der Weise erfolgt, daß die Polyolefine bei Tempera
turen oberhalb ihres Zersetzungspunktes und Drücken bis zu 830 bar
mit bis zu 90 Gew.-Teilen über 300°C siedenden aromatischen
Kohlenwasserstoffgemischen unter Inertgasatmosphäre thermisch
behandelt werden.
Mit der Spaltung von Nebenprodukten der Polyäthylenherstellung
befaßt sich auch die DE-PS 24 19 477. Hier werden Gemische nieder- und
höhermolekularer Polyäthylenabfallprodukte bei 350 bis 380°C
gecrackt. Dabei handelt es sich bei diesen Gemischen um Stoffe,
die im Gegensatz zu den als thermoplastische Kunststoffe auf
dem Markt befindlichen Produkten, in diesem Temperaturbereich
eine gut pumpfähige Konsistenz aufweisen.
In der Darstellung zum Stand der Technik wird in der DD-PS 1 34 773
ein Verfahren zur Gewinnung von olefinhaltigen Leicht
siedern aus einem bei der Produktion von Polyäthylen als Neben
produkt anfallenden Gemisch beschrieben. Dabei werden die an
fallenden Rückstände auf ca. 400°C erhitzt, um die Polyäthylen
abfälle in relativ leichtsiedende Öle mit hohem Ölanteil, Wachs
und Ruß zu zerlegen. Hierbei müssen Wachs und Ruß diskontinuier
lich aus dem Reaktionsbehälter entfernt werden.
In der DE-OS 26 23 331 wird vorgeschlagen, feste kunststoffartige
Polyolefine im Gemisch mit 5 bis 12 Gew.-% eines anorganischen
Halogenids als Katalysator bei einer Temperatur von 150 bis
300°C im schmelzflüssigen Zustand zu halten, um auf diese Weise
flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe zu gewinnen. Aber
auch diese Verfahren haben in der Praxis aufgrund ihres hohen
technologischen Aufwandes keine Bedeutung erlangt.
Eine weitere Möglichkeit zur schonenden Aufarbeitung von Polyole
finabfällen wird in der DD-PS 2 00 891 beschrieben. Nach diesem
Verfahren werden Polyolefinabfälle, wie beispielsweise nicht
mehr werkstofflich verwertbares Polyäthylen, bei Temperaturen
über 100°C in flüssigen Kohlenwasserstoffen gelöst und die
so erhaltene pumpfähige Lösung anschließend einer thermischen
Behandlung bei üblichen Bedingungen unterworfen. Die dabei erhal
tenen Stoffgemische werden entweder einer in der Mineralölin
dustrie üblichen Weiterverwertung unterzogen oder ohne weitere
Nachbehandlung einer energetischen Nutzung zugeführt.
Ein Nachteil der bekannten Verfahren ist es, daß es ihnen nicht
gelingt, die festen Polyolefinabfälle ohne Zusatz fremder Hilfs
stoffe in eine flüssige, pumpfähige Konsistenz zur Weiterver
arbeitung in hochwertige Kohlenwasserstofffraktionen zu über
führen. Dies folgt aus der Eigenschaft der Polyolefine, daß
sie, bis hin zu einem Temperaturbereich um 400°C, in dem deut
liche, für den technischen Prozeß ausreichende Spaltreaktionen
beginnen, eine hochviskose, technisch schwer handhabbare Masse
darstellen. Es ist zwar bekannt, eine pumpfähige Konsistenz
durch Zugabe von geeigneten flüssigen Stoffen, insbesondere
Kohlenwasserstoffgemischen, zu erreichen, was sich jedoch nach
teilig auf die Ökonomie des Verfahrens und die Qualität der
gewonnenen Produkte auswirkt.
Ein weiterer Nachteil bekannter Verfahren ist, daß sie hinsicht
lich der nach ihnen gewinnbaren Produkte wenig flexibel sind.
Sie verfügen nur über enge Spielräume zur Variation des Verhält
nisses von festen zu flüssigen bzw. gasförmigen Produkten. So
werden durch das in der Regel erforderliche Aufheizen des
flüssigen Reaktionsmediums auf Cracktemperaturen deutlich über
400°C oder durch Cracken in der Gasphase überwiegend flüssige
und gasförmige Produkte gewonnen, deren Anwendungsbereiche
entsprechend eingegrenzt sind. Die Gewinnung höherer Anteile
bei Raumtemperatur fester Spaltprodukte kann mit den
herkömmlichen Verfahren nur sehr begrenzt erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der
nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren zu beseitigen
und ein Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlen
wasserstoffen aus hochmolekularen Polyolefinen, insbesondere
Polyolefinabfällen, durch gezielte thermische Spaltung zu ent
wickeln. Dabei soll eine technisch realisierbare Verfahrens
möglichkeit geschaffen werden, die es gestattet, den thermischen
Spaltprozeß der Polyolefinmoleküle so zu steuern, daß die ge
wonnenen Spaltprodukte je nach Bedarf entweder überwiegend aus
festen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen bestehen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
bei dem die zerkleinerten Polyolefine zunächst in einer ersten
Verfahrensstufe unter Sauerstoffabschluß in eine im laufenden
Prozeß selbst entstehende, 350 bis 390°C heiße Schmelze aus
Polyolefinspaltprodukten eingebracht werden und die Schmelzmasse
mit auf Cracktemperaturen von 420 bis 550°C erhitzten Reaktions
flächen der Apparatur unter ständiger Durchmischung und unter
Vermeidung einer Temperaturerhöhung der Schmelzmasse auf über
400°C in intensiven Kontakt gebracht wird und die erhaltene
pumpfähige Masse anschließend in einer zweiten Verfahrensstufe
einer gezielten Nachspaltung in Form einer thermischen Behandlung
bei 400 bis 450°C und gleichzeitiger destillativer Abtrennung
der entstehenden Spaltstücke unterworfen wird, wobei der Abbaugrad
der in der zweiten Stufe eingesetzten Masse und damit die Mole
külgröße der Spaltprodukte durch den gewählten Destillationsdruck
im Bereich von 1 Millibar bis Normaldruck gesteuert wird.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die gezielte
Nachspaltung der pumpfähigen Masse mit einer Destillation ver
knüpft ist. Durch die Destillation wird erreicht, daß die ent
stehenden Spaltprodukte, sobald sie soweit abgebaut sind, daß
sie unter den jeweiligen Bedingungen in der Destillationsappara
tur sieden, aus dem Reaktionsgemisch entfernt und somit dem
weiteren Abbau entzogen werden. Hieraus folgt, daß in Anbetracht
des sehr engen Temperaturbereiches der Destillation, beim Arbei
ten im Vakuum deutlich höhermolekulare Produkte gewonnen werden
als beim Arbeiten beispielsweise unter Normaldruck. So ent
sprechen die Inhaltsstoffe eines Vakuumdestillates im überwie
genden Maße denen eines Mikrowachses, während ein Normaldruck
destillat neben Kohlenwasserstoffen des Hartparaffinbereiches
überwiegend aus flüssigen Produkten des Ölbereiches besteht.
Durch eine Fraktionierung nach in der Mineralölindustrie üblichen
Verfahren lassen sich aus den Destillaten einerseits hochwertige
schwefelfreie Öle und andererseits schwere Fraktionen gewinnen,
die sich allein oder im Gemisch mit handelsüblichen Paraffin
gatschen nach üblichen Selektiventölungsverfahren zu hochwertigen
Hartparaffinen oder, bei Einsatz von Vakuumdestillaten, zu Mikro
wachsen aufarbeiten lassen. Die bei der Selektiventölung als
Nebenprodukte anfallenden Maischöle entsprechen in etwa den
bei der Fraktionierung der jeweiligen Destillate gewonnenen leich
ten Fraktionen.
Der Gesamtanfall an gasförmigen Spaltprodukten bewegt sich zwi
schen ca. 5 Gew.-% bei Anwendung der Vakuumfahrweise und ca.
15 Gew.-% bei Anwendung der Normaldruckfahrweise. Diese Spaltgase
werden zweckmäßigerweise einer energetischen Nutzung, vorzugs
weise im erfindungsgemäßen Prozeß selbst, zugeführt. Der Anfall
an Destillationsrückständen läßt sich auf ca. 5 Gew.-% eingren
zen. Auch hier empfiehlt sich, wenn keine andere Nutzung vorgese
hen ist, eine energetische Verwertung.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung erfolgt die gezielte Nach
spaltung in der Weise, daß die thermische Behandlung entweder
in der Destillationsanlage selbst durch Aufheizen des Sumpfes
auf Cracktemperaturen von 400 bis 450°C erfolgt oder durch
getrenntes Aufheizen der Sumpfes, z. B. in Kreislauffahrweise
in einem separaten Aufheizer, vorgenommen wird.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, die für die Anfahrweise
des Verfahrens benötigte heiße Schmelze durch Einbringen von
zerkleinerten Polyolefinen in hochsiedende 350 bis 390°C heiße
Kohlenwasserstoffe, wie sie in der Mineralöl- und Paraffin
industrie üblich sind, in der verwendeten Spaltapparatur selbst
herzustellen.
Mit dem vorgeschlagenen Verfahren wird ermöglicht, hochmoleku
lare Polyolefine, insbesondere nicht mehr werkstofflich
aufzuarbeitende Polyolefinabfälle, wie sie in immer größerem
Umfang anfallen und nach dem derzeitigen Stand der Technik
entweder deponiert oder einer energetischen Nutzung zugeführt
werden müssen, oder nur durch technologisch aufwendige Verfahren
zu minderwertigen Produkten aufgearbeitet werden können, mit
hoher Ausbeute in hochwertige Ausgangsprodukte für die
Mineralölindustrie überzuführen.
Die Erfindung soll an den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
- 1. In einem mit einer Mantelheizung versehenen Rührgefäß, in
dem sich eine aus dem laufenden Prozeß selbst stammende
380°C heiße Schmelze aus Polyolefinspaltprodukt befindet,
werden über eine Schleuse portionsweise zerkleinerte Poly
olefinabfälle, bestehend aus einem Polyolefingemisch hoher
Dichte (PE-Fässer und -Kanister, Polyäthylen Verpackungsfolie
und Polypropylen-Gehäuseteile) eingefüllt. Durch kräftiges
Rühren wird ein intensiver Kontakt der Mischung mit der auf
480°C erhitzten Reaktorwandung erreicht. Dieser intensive
Kontakt mit der heißen Fläche führt zu einem
raschen Cracken der Polyäthylenmoleküle. Dies äußert sich
auch darin, daß ein nach der Abfallzugabe auftretender und
an der Stromaufnahme des Rührwerkes erkennbarer Viskositätsan
stieg innerhalb weniger Minuten wieder abgebaut wird.
Durch ständige wechselweise und zeitlich versetzte Abfall zugabe und Spaltproduktentnahme wird ein beliebig langer Dauerbetrieb erreicht, durch den eine nahezu vollständige Umwandlung der Abfälle in eine bei 180°C noch dünnflüssige, gut pumpfähige Masse, deren Erstarrungspunkt bei 130°C liegt, erreicht wird.
Diese Masse wird bei 10 Millibar in eine Destillationskolonne eingespeist. Der Sumpf der Vakuumdestillationskolonne wird im Kreislauf über ein parallel geschaltetes beheizbares Röh rensystem auf 450°C erhitzt und in die Kolonne zurückgefah ren. Nach mehrstündiger Fahrweise werden 90 bis 92 Gew.-% Destillat und ca. 5 Gew.-% Rückstand gewonnen. Der Anteil an nichtkondensierbaren Spaltprodukten liegt bei 3 bis 5 Gew.-%. Der Paraffingehalt des Destillates beträgt 58 Gew.-%. Der Erstarrungspunkt des enthaltenen Paraffins liegt bei 70°C. - 2. Zunächst wird analog dem ersten Teil des Beispiels 1 eine entsprechende Schmelze aus Polyäthylenabfällen hoher Dichte unter Verwendung zerkleinerter Polyäthylenfässer und -ka nister hergestellt. Danach wird eine unter einem Druck von 300 Millibar stehende beheizbare Destillationsblase zu einem Viertel ihres Fassungsvermögens mit dieser Masse befüllt. Nachdem die Sumpftemperatur 430°C erreicht und der Destilla tionsprozeß begonnen hat, wird kontinuierlich die in der ersten Stufe gewonnene Masse eingespeist. Dabei werden Destillatabgang und Produktzugabe über mehrere Stunden so gesteuert, daß das Sumpfvolumen zunächst in etwa konstant bleibt. Nach Abbruch der Masse-Einspeisung wird der Sumpf auf ca. 5% des Blasenvolumens eingeengt, wobei sich seine Temperatur auf ca. 440°C erhöht. Insgesamt werden auf diese Weise ca. 90 Gew.-% der eingesetzten pumpfähigen Masse in ein Destillat mit einem Erstarrungspunkt von 55°C und einem Paraffingehalt von 62 Gew.-% umgewandelt. Der Erstarrungspunkt des enthaltenen Paraffins liegt bei 63°C.
- 3. Zunächst wird analog dem ersten Teil des Beispiels 1 eine entsprechende gecrackte pumpfähige Masse unter Verwendung zerkleinerter Polyäthylenfolienabfälle niederer Dichte her gestellt. Diese Masse wird in eine Destillationsblase gefüllt und unter Normaldruck bei Sumpftemperaturen von 410 bis 430°C überdestilliert. Mit einer Ausbeute von 88 Gew.-% wird ein Destillat mit einem Erstarrungspunkt von 45°C und einem Paraffingehalt von 25 Gew.-% gewonnen. Der Erstarrungs punkt des enthaltenen Paraffins liegt bei 55°C.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasser
stoffen durch thermischen Abbau hochmolekularer Polyolefine,
dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerten Polyolefine
zunächst in einer ersten Verfahrensstufe unter Sauerstoff
ausschluß in eine im laufenden Prozeß selbst entstehende,
350 bis 390°C heiße Schmelze aus Polyolefinspaltprodukten
eingebracht werden und diese Schmelzmasse mit auf Crack
temperaturen von 420 bis 550°C erhitzten Flächen unter stän
diger Durchmischung in intensiven Kontakt gebracht wird und
die erhaltene pumpfähige Masse anschließend in einer zweiten
Verfahrensstufe einer Nachspaltung in Form einer thermischen
Behandlung bei 400 bis 450°C unter gleichzeitiger destilla
tiver Abtrennung der entstehenden Spaltprodukte bei Drücken
im Bereich von 1 Millibar bis Normaldruck unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermische Nachbehandlung in der Destillationsanlage durch
Aufheizen des Sumpfes auf Cracktemperaturen von 400 bis
450°C erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermische Nachbehandlung durch getrenntes Aufheizen des
Sumpfes auf Cracktemperaturen von 400 bis 450°C vorzugsweise
in Kreislauffahrweise in einem separaten Aufheizer erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344846 DE4344846C1 (de) | 1993-12-29 | 1993-12-29 | Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Polyolefinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934344846 DE4344846C1 (de) | 1993-12-29 | 1993-12-29 | Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Polyolefinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4344846C1 true DE4344846C1 (de) | 1995-09-28 |
Family
ID=6506457
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934344846 Expired - Lifetime DE4344846C1 (de) | 1993-12-29 | 1993-12-29 | Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Polyolefinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4344846C1 (de) |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996031332A1 (fr) * | 1995-04-07 | 1996-10-10 | Michel Filippelli | Procede et installation de separation de polyolefines contenues dans des dechets |
DE19724144C1 (de) * | 1997-06-07 | 1998-06-18 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
DE19724148C1 (de) * | 1997-06-07 | 1998-12-24 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
DE19724147C2 (de) * | 1997-06-07 | 2000-08-10 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Paraffinen und/oder Mikrowachsen aus Altkunststoffen |
DE19724146C2 (de) * | 1997-06-07 | 2000-08-10 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Paraffin und/oder Mikrowachs aus Altkunststoffen |
DE10022669A1 (de) * | 2000-05-10 | 2001-12-06 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Wachsen aus Polyolefinen |
DE19707302B4 (de) * | 1997-02-11 | 2005-12-22 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19707305B4 (de) * | 1997-02-11 | 2005-12-22 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19707303B4 (de) * | 1997-02-11 | 2006-05-11 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19707304B4 (de) * | 1997-02-11 | 2006-05-11 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2613721A1 (fr) * | 1987-04-07 | 1988-10-14 | Gensac Patrice | Procede de fabrication de cires artificielles |
EP0502618A1 (de) * | 1991-03-05 | 1992-09-09 | BP Chemicals Limited | Kracken von Polymeren |
-
1993
- 1993-12-29 DE DE19934344846 patent/DE4344846C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2613721A1 (fr) * | 1987-04-07 | 1988-10-14 | Gensac Patrice | Procede de fabrication de cires artificielles |
EP0502618A1 (de) * | 1991-03-05 | 1992-09-09 | BP Chemicals Limited | Kracken von Polymeren |
Cited By (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996031332A1 (fr) * | 1995-04-07 | 1996-10-10 | Michel Filippelli | Procede et installation de separation de polyolefines contenues dans des dechets |
FR2732686A1 (fr) * | 1995-04-07 | 1996-10-11 | Filippelli Michel | Procede et installation de separation de polyolefines contenues dans des dechets |
DE19707302B4 (de) * | 1997-02-11 | 2005-12-22 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19707305B4 (de) * | 1997-02-11 | 2005-12-22 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19707303B4 (de) * | 1997-02-11 | 2006-05-11 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19707304B4 (de) * | 1997-02-11 | 2006-05-11 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen |
DE19724144C1 (de) * | 1997-06-07 | 1998-06-18 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
DE19724148C1 (de) * | 1997-06-07 | 1998-12-24 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
DE19724147C2 (de) * | 1997-06-07 | 2000-08-10 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Paraffinen und/oder Mikrowachsen aus Altkunststoffen |
DE19724146C2 (de) * | 1997-06-07 | 2000-08-10 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Gewinnung von Paraffin und/oder Mikrowachs aus Altkunststoffen |
DE10022669A1 (de) * | 2000-05-10 | 2001-12-06 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Wachsen aus Polyolefinen |
DE10022669C2 (de) * | 2000-05-10 | 2002-04-18 | Paraffinwerk Webau Gmbh | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Wachsen aus Polyolefinen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2981572B1 (de) | Verfahren zum abbau von synthetischen polymeren und eine vorrichtung zu dessen durchführung | |
DE3326284C2 (de) | Verfahren zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe | |
EP0182309A1 (de) | Verfahren zur hydrierenden Aufarbeitung von Kohlenstoff enthaltenden Abfällen synthetischen bzw. überwiegend synthetischen Ursprungs | |
DE4344846C1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Polyolefinen | |
DE4444209C1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Hartparaffinen aus stark verunreinigten Polyolefinabfällen | |
DE2850540C2 (de) | Verfahren zur Aufbereitung von Altöl | |
EP0372276B1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung kontaminierter Öle | |
DE4423394C1 (de) | Verfahren zur selektiven thermischen Spaltung von Polyethylen-Polypropylengemischen | |
DE2750393C2 (de) | ||
DE4243063C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur pyrolytischen Zersetzung von Kunststoff, insbesondere von Kunststoffabfällen | |
DE10215679A1 (de) | Direkte thermochemische Umwandlung von hochmolekularen organischen Substanzen in niedrigviskose flüssige Brennstoffe | |
EP0568791B1 (de) | Verfahren zur Aufbereitung von Verpackungsmaterialien | |
DE10037229B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Wachsen aus Polyolefinen | |
DE4344848C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus hochmolekularen Kohlenwasserstoffen | |
DE2823811A1 (de) | Verfahren zur loesungsmittelraffination von kohle | |
DE4344845C1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffschmelzen aus Polyolefinen | |
DE4430665A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung isoparaffinhaltiger Mikrowachse | |
DE1212662B (de) | Verfahren zum Entfernen metallischer und stickstoffhaltiger Verunreinigungen aus Kohlenwasserstoffoelen | |
DE4430664A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung verzweigtkettiger Mikrowachse | |
DE19707303B4 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Mikrowachsen, Paraffinen und Ölen aus Altkunststoffen oder Altkunststoffgemischen | |
DE2936008A1 (de) | Verfahren zum hydrieren von kohle | |
DD200891B5 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen aud Polyolefinen | |
DE10022669C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Wachsen aus Polyolefinen | |
DE10037225A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Wachsen aus Polyolefinen | |
DE2623331C2 (de) | Verfahren zur Tieftemperaturpyrolyse von Polyolefinen zu flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PARAFFINWERK WEBAU GMBH, 06679 WEBAU, DE |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee | ||
8370 | Indication related to discontinuation of the patent is to be deleted | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MITTELDEUTSCHES BITUMENWERK GMBH, 06679 HOHENMOELSEN |
|
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |