DE4343905A1 - Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Farbführung
bei einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Der visuelle Farbeindruck von Offsetdruckprodukten entsteht in
bekannter Weise durch ein Zusammenspiel von subtraktiver und
additiver Farbmischung. Die einzelnen Rasterpunkte der verschie
denen Druckfarben werden dabei in unterschiedlicher Größe sowohl
nebeneinander als auch sich mehr oder weniger überlappend übereinan
der gedruckt. Dabei sind die verwendeten Druckfarben lasierend,
d. h. die Wirkung entspricht einem auf dem weißen Bedruckstoff
liegenden Filter. Die farbliche Richtung des Zusammendrucks der
Rasterpunkte wird dabei sowohl durch die Schichtdicke der aufge
tragenen Druckfarbe als auch durch die Größe der Rasterpunkte
(geometrische Flächendeckung) bestimmt. Durch Verstellen der
Farbführungsorgane in den einzelnen Druckwerken kann somit der
Farbort einer Druckbildstelle verändert werden. In der Regel werden
bei Farbdrucken die drei Buntfarben Cyan, Magenta, Yellow sowie
eine vierte Druckfarbe Schwarz (Kontraststeigerung) gedruckt.
Seit langem ist es bekannt, den Farbauftrag auf einem Druckprodukt
an extra mitgedruckten Meßelementen fotoelektrisch zu erfassen und
daraus ein Maß für die aufgetragene Farbmenge abzuleiten. Meist
wird dies mittels Densitometern durchgeführt, da zwischen Farb
dichtewert und Schichtdicke der Farbe und somit auch der Stellung
der beispielsweise als Farbschieber ausgebildeten Farbführungs
organe ein relativ einfacher Zusammenhang besteht. Eine densito
metrische Erfassung der Farbführung läßt aber keine
zahlenmäßigen Aussagen hinsichtlich des visuellen Farbempfindens
zu. Die extra mitgedruckten Meßelemente haben ferner den Nachteil,
daß lediglich der Sollfarbauftrag eben dieser Meßfelder gesteuert
wird. Der Farbeindruck im Druckbild selbst bleibt dabei völlig
außer acht und wird dementsprechend nur indirekt mit verändert.
Aus der EP 0 143 744 A1 ist ein Verfahren zur Beurteilung der
Druckqualität sowie zur Regelung der Farbführung bekannt. An
Bildelementen im Sujet werden mit einem oder mehreren Meßköpfen die
Remissionen in vier spektralen Bereichen gemessen. Für die drei
Buntfarben werden die spektralen Bereiche derartig gewählt, so daß
sich die üblichen Farbdichtewerte ergeben. Für die Druckfarbe
Schwarz wird die spektrale Remission im Infrarotbereich bestimmt.
Unter Anwendung der Neugebauer-Gleichungen werden aus diesen
Remissionen bzw. Farbdichtewerten die entsprechenden Flächenbe
deckungen ermittelt (demaskiert). Dies wird an den gleichen Bild
stellen auf der Maschine gedruckten Exemplaren sowie auch an einer
Soll-Vorlage durchgeführt. Aus einem Soll-Ist-Vergleich der Flächen
bedeckungen werden dann Stellbefehle für die Farbführung der
Druckmaschine abgeleitet.
Aus der DE 43 11 132 A1 ist ein Verfahren zur Farbregelung/-steuerung
in einer Druckmaschine bekannt, welches sich dadurch kennzeichnet,
daß die Dichtespektren von Probedrucken der einzelnen am Zusammen
druck beteiligten Druckfarben mit vorgegebener Flächendeckung sowie
des Papierweißes erfaßt und gespeichert werden, daß die Dichte
spektren einer Meßstelle der Vorlage sowie einer Meßstelle des
Druckexemplares erfaßt werden, daß diese gemessenen Dichtespektren
der Vorlage und des Druckexemplares jeweils als Linearkombination
der mit Faktoren gewichteten Dichtespektren der einzelnen Druck
farben sowie des Papierweiß dargestellt werden, mit dem Ziel, die
Dichtespektren des Zusammendrucks der Meßstelle von Vorlage und
Druckexemplar jeweils bestmöglich durch diese Linearkombination
darzustellen. Die Farbzufuhr wird dabei in Abhängigkeit des Unter
schiedes der einzelnen als Flächendeckungsgrade interpretierten
Faktoren der jeweiligen Linearkombination (Vorlage/Druckexemplar)
geändert.
Nachteilig bei diesem vorbekannten Verfahren ist dabei, daß die
Faktoren in dem Ansatz der Linearkombination zur Darstellung des
gesamten Dichtespektrums (Zusammendruck) aus den Dichtespektren der
Einzelfarben als Flächendeckungsgrade angesetzt werden. Ein der
artiger Ansatz hinsichtlich der Faktoren wird bei hohen Flächen
deckungsgraden einer Farbe in der Bildstelle problematisch und
scheitert vollständig beim Drucken einer oder mehrerer Farben im
Vollton. Der Grund liegt in einfach erkennbarer Weise darin, daß,
wenn beispielsweise eine Farbe der Vorlage als Volltonfläche
gedruckt wird, die entsprechende Farbe im Druckexemplar ebenfalls
nur als Vollton und nicht darüber hinaus stärker gedruckt werden
kann. Eine Regelung von Farben im Bereich Vollton ist somit nicht
möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß
eine Steuerung der Farbführung bei erweiterter Einsatzmöglichkeit
mit großer Genauigkeit möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß an entsprechenden Bild
stellen von Vorlage und Druckexemplar an einer Vielzahl von spek
tralen Bereichen die Remissionswerte bestimmt und diese in bekannter
Weise durch Logarithmieren in farbdichtewerte umgerechnet werden.
Es werden also an den Bildstellen von Vorlage und Druckexemplar die
Farbdichtespektren bestimmt. Das Farbdichtespektrum einer Bild
stelle der Vorlage stellt das sogenannte Soll-Farbdichtespektrum
dar und das Spektrum einer Bildstelle im Druckexemplar das Ist-Farb
dichtespektrum.
Durch Differenzbildung des Soll- und des Ist-Farbdichtespektrums
wird nun für jede Bildstelle das Differenz-Farbdichtespektrum
bestimmt. Das derartig ermittelte Differenz-Farbdichtespektrum
einer jeden Bildstelle wird sodann in Form einer Linearkombination
durch diejenigen Farbdichtespektren der Druckfarben, welche am
Zusammendruck der Bildstelle beteiligt sind, dargestellt. Die
Proportionalitätsfaktoren dieser Linearkombination, also die
Faktoren mit welchen die entsprechenden Farbdichtespektren der
Einzelfarben zu multiplizieren sind, ergeben dann ein direktes und
zuverlässiges Maß, um wieviel die Farbführung der jeweiligen
Druckfarbe zu verändern ist.
Die Farbdichtespektren der Einzelfarben am Druckexemplar werden
dabei anhand auf dem Druckexemplar mitgedruckter oder anhand auf
zuvor hergestellten Probedrucken befindlicher Meßfelder ermittelt.
Bei der erstgenannten Vorgehensweise wird dazu in an sich bekannter
Weise neben dem Sujet ein Druckkontrollstreifen mitgedruckt, der in
jeder Farbdosierzone für jede gedruckte Farbe ein Meßfeld des
Volltones enthält. Der Druckkontrollstreifen erstreckt sich dabei
insbesondere parallel zur Bogenkante des Druckanfanges.
Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß bei der Darstellung des
Differenz-Farbdichtespektrums einer Bildstelle diejenigen Farben
unberücksichtigt bleiben, welche am Zusammendruck eben dieser
Bildstelle nicht beteiligt sind. Die zugehörigen Proportionalitäts
faktoren werden daher gleich Null gesetzt. Vorteilhafterweise kann
hier vorgesehen sein, daß Farben deren Anteil druckender Fläche
unterhalb eines bestimmten Prozentsatzes (z. B. < 10%) liegt, bei
der Linearkombinations-Darstellung des Differenz-Farbdichtespektrums
einer Bildstelle ebenfalls unberücksichtigt bleiben. Diese Vorabin
formation des Anteils druckender Fläche einer Druckfarbe einer
bestimmten Bildstelle kann dabei entweder direkt aus der Vorstufe
(Film bzw. elektronische Vorstufe) oder von der Offset-Druckplatte
bestimmt werden. Auch ist es grundsätzlich möglich, den Anteil
druckender Fläche einer bestimmten Druckfarbe durch eine farbmetrische
Analyse der entsprechenden Bildstelle zu ermitteln. Dabei kann dann
ausgenutzt werden, daß bei einem bestimmten Satz von Druckfarben
und einer bestimmten Bedruckstoffsorte bestimmte Farborte die
Beteiligung einer oder mehrerer Druckfarben ausschließen. Ebenfalls
ist es möglich, bei bestimmten Bereichen im farbmetrischen Farbraum
den Anteil druckender Fläche einer oder mehrerer Druckfarben
unterhalb eines bestimmten Prozentsatzes druckender Fläche anzu
nehmen. Grundsätzlich ist auch eine visuelle (Meßlupe) oder video
technische Analyse der vorgesehenen Bildstellen möglich.
Bei der Vorlage, bezüglich welcher die Bildstellen der Druckexem
plare hinsichtlich ihres farblichen bzw. spektralen Erscheinens
nachzustellen sind, kann es sich um einen OK-Bogen, einen Andruck
oder um einen Proof handeln. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
kommt es dabei nicht darauf an, daß die Vorlage mit den gleichen
Druckfarben und der gleichen Bedruckstoffsorte hergestellt wurde,
was als besonders vorteilhaft anzusehen ist. Der Grund liegt
hierbei darin, daß letztlich die spektralen Differenzen, also das
Differenz-Farbdichtespektrum, zwischen Vorlage und Druckexemplar
minimiert werden und dies dadurch geschieht, daß die entsprechenden
Proportionalitätsfaktoren in der Darstellung als Linearkombination
derartig zu bestimmen sind, so daß die beim Druck der Druckexem
plare verwendeten Druckfarben bzw. deren an Volltönen gewonnene
Farbdichtespektren derartig verstärkt bzw. abgeschwächt werden, daß
die Differenz im Farbdichtespektrum minimal wird.
Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren sieht
vor, daß eine Wichtung der Farbdichtespektren der am Zusammendruck
einer Bildstelle beteiligten Druckfarben gemäß deren Anteil drucken
der Fläche vorgenommen wird. So kann beispielsweise vorgesehen
sein, daß beispielsweise wenn Cyan lediglich mit 5 bis 10% Flächen
deckung vertreten ist, in der Linearkombinations-Darstellung des
Differenz-Farbdichtespektrums das Farbdichtespektrum der Farbe Cyan
(so wie es beim Druck der Druckexemplare verwendet wird) vollkommen
unberücksichtigt bleibt. Innerhalb eines derartig geringen Anteils
druckender Fläche erfolgt also eine Null-Wichtung des entsprechenden
Farbdichtespektrums. Entsprechend können dann den Flächendeckungs
graden der am Zusammendruck einer Bildstelle der Vorlage beteilig
ten Druckfarben im unteren, mittleren und oberen Tonwertbereich
bestimmte Wichtungsfaktoren zugeordnet werden. Die entsprechende
Zuordnung der Wichtungsfaktoren wird dabei empirisch an Druckver
suchen bestimmt. Zur Bestimmung der Flächendeckung kann auch hier
wiederum die elektronische Druckvorstufe, der Film, die Druckplatte
oder eine visuelle bzw. videotechnische Analyse der entsprechenden
Bildstellen dienen.
Um eine Information über den Flächendeckungsgrad einer Druckfarbe,
welche am Zusammendruck einer Bildstelle beteiligt ist, zu gewinnen,
kann entweder die Bildstelle der Vorlage oder aber auch die Bild
stelle des Druckexemplares selbst herangezogen werden.
Bei der Druckfarbe Schwarz ist eine besonders vorteilhafte und
einfache Art und Weise zur Bestimmung der Flächendeckung möglich.
Dazu wird in einem Bereich des Infrarot die Infrarot-Farbdichte
bestimmt. In bekannter Weise kann über einen empirischen Zusammen
hang dann aus der gemessenen Infrarot-Farbdichte auf die Flächen
deckung der Druckfarbe Schwarz geschlossen werden. Insbesondere ist
dadurch feststellbar, ob am Zusammendruck dieser Bildstelle über
haupt die Druckfarbe Schwarz beteiligt ist.
Vorteilhaft gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders
dann, wenn insbesondere die Bildstellen der Vorlagen nicht nur im
spektralen Bereich des sichtbaren Lichtes, sondern darüberhinaus
noch in einem Bereich des Infrarot ausgemessen werden und aus dem
Meßwert im Infrarot die Infrarot-Farbdichte bestimmt wird. Wie
weiter obenstehend erläutert wurde, wird sodann bei jeder Bild
stelle das Differenz-Farbdichtespektrum bestimmt. Durch Kenntnis
der Infrarot-Farbdichte kann nun dieses Differenz-Farbdichtespek
trum gemäß einem empirisch bestimmbaren Zusammenhang um den Einfluß
der Druckfarbe Schwarz reduziert werden. Man erhält dabei ein
Differenz-Farbdichtespektrum der Bildstelle, welches durch den
Zusammendruck lediglich der Buntfarben entstanden ist. Die Dar
stellung des derartig reduzierten Differenz-Farbdichtespektrums
(ohne Schwarzanteil) erfolgt dann ebenfalls in Form einer Linear
kombination durch die Farbdichtespektren der bei der Herstellung
der Druckexemplare beteiligten Druckfarben.
Des weiteren erfolgt eine kurze Erläuterung eines Ausführungsbei
spiels der Erfindung in Verbindung mit den entsprechenden mathe
matischen Ansätzen. Dabei wird angenommen, daß auf einer Bogenoffset
druckmaschine Druckexemplare in Form von Bögen herzustellen sind
und auf diesen Bögen ein Druckkontrollstreifen mit einzelnen
Meßfeldern der am Druck beteiligten Farben mitgedruckt wird. Dieser
Druckkontrollstreifen verläuft dabei parallel zur Kante des Druck
anfanges. Als Vorlage dient dabei ein auf derselben Maschine
hergestellter Bogen, der hinsichtlich seiner farblichen Erscheinung
als optimal beurteilt wurde (OK-Bogen).
Im Sujet des Druckbogens wird eine bestimmte Anzahl von Bildstellen,
beispielsweise in jeder Farbdosierzone eine oder mehrere, festgelegt.
Bei den Bildstellen handelt es insbesondere um als besonders
wichtig anzusehende Teile des Sujets. Die Auswahl der zu berück
sichtigenden Bildstellen erfolgt vorteilhafterweise an dem Druck
bogen der Vorlage.
Zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels der Erfindung sei ferner
darauf hingewiesen, daß die Bestimmung und das Ausmessen der
Bildstellen sowohl an Vorlage als auch an den Druckexemplaren auf
einem sogenannten X-Y-Koordinaten-Meßtisch erfolgt, welches ein in
der gesamten Ebene des Druckbogens verfahrbares Spektralfotometer
aufweist. Ein derartiges Spektralfotometer kann dann automatisch
über entsprechende Positionierantriebe an die vorgesehenen Positionen
der ausgewählten Bildstellen gefahren werden. Die Positionen der
ausgewählten Bildstellen sind abspeicherbar und daraufhin automa
tisch durch Programmablauf anfahrbar. Nach jedem Anfahren einer
Bildstelle erfolgt sodann das Bestimmen der spektralen Remission
und in einem nachgeschalteten Rechner die Umrechnung in das Farb
dichtespektrum. Das Abspeichern der Position der ausgewählten
Bildstellen erfolgt dabei in einem einmalig durchzuführenden
Meßlauf.
Bei dem als Vorlage dienenden Bogen wurden die vorgesehenen Bild
stellen ausgewählt und deren Positionen mit dem zuvorstehend
beschriebenen Meßgerät abgespeichert. Bei der weiteren Erläuterung
des Ausführungsbeispiels wird dabei lediglich der Verfahrensweg an
einer einzigen Bildstelle sowohl in Vorlage als auch im Bogen des
Druckexemplars beschrieben. Mittels des Spektralfotometers werden
an einer Bildstelle der Vorlage an insgesamt 35 Stützstellen des
sichtbaren Spektrums die Remissionswerte R-Soll(i; Bunt) ermittelt,
mit i=1,. . .,35. Es werden also insgesamt an 35 Stellen Remissions
werte R-Soll ermittelt, welche beispielsweise spektral um jeweils
10 nm voneinander beabstandet gewählt werden (350-700 nm).
An der gleichen Bildstelle eines ersten gedruckten Bogens (Druck
exemplar) werden im gleichen Wellenlängenbereich mittels des
Spektralfotometers die Remissionswerte R-Ist(i;Bunt) bestimmt, mit
i=1,. . .,35.
In bekannter Weise wird nun durch Logarithmieren der einzelnen
Remissionswerte R-Soll (i;Bunt) sowie R-Ist(i;Bunt) das jeweilige
Soll- bzw. Ist-Farbdichtespektrum der Bildstellen von Vorlage bzw.
Druckexemplar bestimmt. Es werden also die Soll- bzw. Ist-Farbdichte
spektren an 35 Stützstellen des sichtbaren Spektrums erzeugt. Man
erhält als Soll-Farbdichtespektrum in der Vorlage die Werte
D-Soll(i Bunt) sowie als Ist-Farbdichtespektrum im Druckexemplar
die Werte D-Ist(i;Bunt), jeweils mit i=1,. . .,35.
Sodann wird für jeden spektralen Bereich (i=1,. . .,35) die Differenz
gebildet, so daß das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D(i;Bunt)
erhalten wird.
Dieses obenstehend beschriebene Differenz-Farbdichtespektrum
Delta-D(i;Bunt) wird nun wie folgt in Form einer Linearkombination
dargestellt:
Delta-D (i Bunt) = α·a·D (i; C) + β·b·D (i; M)
+ ∇·c·D (i; Y) + Δ·d·D (i; K).
Da i die Werte 1, 2,. . .,35 annimmt liegen insgesamt 35 Gleichungen
vor. Im oben genannten linearen Ansatz bedeuten dabei D(i;C),
D (i; M), D (i; Y) und D (i; K) die jeweiligen Farbdichtespektren der an
Volltonmeßfeldern des Bogens des Druckexemplars gewonnenen Werte.
Der Index C steht hierbei für die Druckfarbe Cyan, der Index M für
die Druckfarbe Magenta, der Index Y für die Druckfarbe Yellow sowie
der Index K für die Druckfarbe Schwarz. Selbstverständlich können
auch andere Farben (Haus- oder Sonderfarben) berücksichtigt werden.
Im Ausführungsbeispiel werden dazu in genau derjenigen Farbdosier
zone, in welcher die ausgemessene Bildstelle liegt, die entsprechen
den Meßfelder der Volltöne ebenfalls spektral ausgemessen und diese
derartig erhaltenen Remissionen in die entsprechenden Farbdichte
spektren der Einzelfarben umgerechnet (D (i; C), D (i; M), D (i; Y),
D (i; K).
Die in dem linearen Ansatz zur Darstellung des Differenz-Farbdichte
spektrums Delta-D (i;Bunt) verwendeten Wichtungsfaktoren α, β, ∇, Δ
sind dabei als Wichtungsfaktoren derartig gewählt, so daß die
entsprechenden Werte zwischen 0 und 1 liegen und ferner einen um so
größeren Betrag aufweisen, je höher der Flächendeckungsgrad der am
Zusammendruck der Bildstelle beteiligten Druckfarbe ist.
Das obenstehende Gleichungssystem, welches insgesamt aus 35 einzelnen
Gleichungen besteht, wird nun nach der bekannten Methode der linearen
Regression (Minimierung der Fehlerquadratsumme) nach den Propor
tionalitätsfaktoren a, b, c, d aufgelöst. Diese zu bestimmenden
Faktoren a, b, c, d geben somit an, wie groß der Anteil der Druck
farbe Cyan, der Druckfarbe Magenta, der Druckfarbe Yellow und der
Druckfarbe Schwarz bei der Erzeugung des Differenz-Farbdichtespek
trums Delta-D (i; Bunt) hinsichtlich der jeweiligen spektralen
Anteile der genannten Druckfarben ist. Aus den derartig bestimmten
Faktoren a, b, c, d sind dann die nötigen Änderungen hinsichtlich
der Farbführung (in der betrachteten Farbdosierzone) ableitbar.
Anschaulich bedeutet dabei beispielsweise ein positiver und betrags
mäßig großer Wert von a, daß die Farbzufuhr für die Druckfarbe Cyan
im entsprechenden Druckwerk deutlich vergrößert werden muß. Ent
sprechend bedeutet anschaulich ein betragsmäßig kleiner und negativer
Wert für a, daß die Farbdosierung in der entsprechenden Farbdosier
zone für die Druckfarbe Cyan etwas verringert werden muß. Hinsicht
lich der Interpretation bei der Herleitung von Stellbefehlen für
die Farbdosierung für die Druckfarben Magenta, Yellow, Schwarz gilt
für die Faktoren b, c, d entsprechendes.
Sind am Zusammendruck der betrachteten Bildstellen nicht sämtliche
Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow, Schwarz beteiligt, sondern
beispielsweise lediglich die Druckfarben Cyan und Magenta, so
werden gemäß dem obenstehend gemachten linearen Ansatz zur Dar
stellung des Differenz-Farbdichtespektrums Delta-D (i; Bunt) die -
Wichtungsfaktoren α, β, ∇ und Δ jeweils gleich Null gesetzt. Dies
kann ebenfalls auch dann vorgesehen sein, wenn sich herausstellt,
daß diese hier beispielhaft genannten Farben lediglich mit einem
sehr geringen Anteil druckender Fläche vertreten sind.
Zuvorstehend wurde der lineare Ansatz zur Darstellung des Differenz-
Farbdichtespektrums Delta-D (i; Bunt) derart dargestellt, daß die
Druckfarbe Schwarz mit ihrem Farbdichtespektrum im sichtbaren
Bereich D (i; K) berücksichtigt wurde. Erfindungsgemäß kann es aber
auch vorteilhaft sein, daß für die Druckfarbe Schwarz im Bereich
des Infrarots die Infrarot-Farbdichte D (IR) bestimmt wird und über
einen in Druckversuchen empirisch bestimmten Zusammenhang aus dem
Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D (i; Bunt) ein um den Einfluß der
Druckfarbe Schwarz reduziertes Differenz-Farbdichtespektrum
Delta-D (i; Bunt-Schwarz) errechnet wird. In einem einfachen und der
Anschauung dienenden Beispiel kann dies bedeuten, daß das Differenz-
Farbdichtespektrum Delta-D (i; Bunt) in allen spektralen Bereichen
i=1,. . .,35 um einen bestimmten Betrag an Farbdichteeinheiten
herabgesetzt wird. Dabei wird ausgenutzt, daß in erster Näherung
die Druckfarbe Schwarz im sichtbaren Bereich einen nahezu konstanten
Verlauf aufweist.
Bei dem obigen Ansatz der Berücksichtigung der Infrarot-Farbdichte
D(IR) für die Druckfarbe Schwarz erfolgt dann die lineare Dar
stellung des reduzierten Differenz-Farbdichtespektrums
Delta-D (i; Bunt-Schwarz) = α·a·D (i;C) + β·b·D (i; M) + ∇·c·D(i;Y).
Dieses um den Einfluß der Druckfarbe Schwarz reduzierte Differenz-
Farbdichtespektrum wird somit lediglich nur noch aus den Farbdichte
spektren der am Zusammendruck beteiligten Buntfarben dargestellt.
Gemäß diesem Gleichungssystem erfolgt dann wiederum die Bestimmung
der Proportionalitätsfaktoren a, b, c in bekannter Weise durch
lineare Regression nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate.
Die Faktoren a, b, c stellen dabei wiederum dasjenige Maß dar, um
wieviel die jeweilige Farbführung für die Druckfarbe Cyan, Magenta,
Yellow zur Erzielung eines vorgegebenen spektralen Verlaufs in der
Bildstelle verändert werden muß.
Claims (5)
1. Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer
Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine, bei welchem
die Farbdichtespektren mindestens einer Bildstelle in Vorlage-
und Druckexemplar erfaßt und eine Bestimmung von Stellbefehlen
für die Farbführungsorgane der Druckmaschine unter
Berücksichtigung der Farbdichtespektren der am Zusammendruck
der Bildstelle beteiligten Farben dahingehend erfolgt, daß
eine größtmögliche Übereinstimmung der Farbdichtespektren der
Bildstellen von Vorlage- und Druckexemplar erzielt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den Farbdichtespektren der Bildstellen aus Vorlage-
und Druckexemplar das Differenz-Farbdichtespektrum bestimmt
wird, daß das Differenz-Farbdichtespektrum als eine Linear
kombination der Farbdichtespektren der einzelnen, am Zusammen
druck beteiligten Druckfarben dargestellt wird, und daß die
Stellbefehle für die Farbführungsorgane der Druckmaschine aus
den Proportionalitätsfaktoren dieser Linearkombination
bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Wichtung der Farbdichtespektren der einzelnen am
Zusammendruck der Bildstellen beteiligten Druckfarben ent
sprechend deren Anteil druckender Fläche erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ermittlung des Anteils druckender Fläche für die
Druckfarbe Schwarz durch eine Bestimmung der Infrarot-Farb
dichte D(IR) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Druckfarben mit einem geringen Anteil druckender Fläche
bei der Darstellung des Differenz-Farbdichtespektrums
unberücksichtigt bleiben.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassung der Farbdichtespektren der einzelnen am
Zusammendruck der Bildstellen beteiligten Druckfarben an auf
dem Druckexemplar mitgedruckten Meßfeldern des Volltons
erfolgt.
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