DE4339800C2 - Belüftetes Aluminium-Dach aus Aluminium-Lamellenprofilen auf Aluminium-Linsenträgern mit Gummikedern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein belüftetes Aluminium-Dach. Bei den bekannten Metall-Bedachungssystemen wird der von innen nach außen wirkende natürliche Dampfdruck gesperrt, so daß sich größere Mengen von Schwitzwasser an der Rückseite der Bedachung bilden und abtropfen können, wenn nicht geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Am einfachsten ist, und das sollte man auf jeden Fall anzustreben versuchen, die relativ feuchte Luft durch Entlüften zu entfernen. Andernfalls sollte dort, wo keine Ent­ lüftung möglich ist, wenigstens in den Bereich eine Dampfsperre eingebaut werden, wo mit den geringsten Temperaturunterschieden zu rechnen ist (unterhalb der Wärmeisolierung). Dies ist bekannt und im Bericht der Aluminium-Zentrale e. V.: "Aluminium-Dächer", Heft 6, 1956 auf S. 15 so beschrieben.

Bei Anordnung einer Dampfsperre bildet sich im Inneren des Gebäudes ein Staudruck, der sich auf die Bewohner der Innenräume ungünstig auswirkt. Auch geben die derzeit verwendeten Aluminium- Bedachungs-Systeme bei Temperaturwechseln Ausdehnungsgeräusche von sich, die sich in Knackgeräuschen äußern.

Darüber hinaus ist aus der DE-GM 69 43 325 bekannt, eine Dacheindeckung aus stranggepreßten, verdeckt befestigten Profi­ len herzustellen. Diese bekannte Dacheindeckung besteht aus einem Firstabdeckprofil, in dem ein Befestigungsschenkel inte­ griert ist, und traufparallelen Lamellen-Profilen. Die Profile für diese bekannte Dacheindeckung sind aus Kunststoff gefertigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Probleme bei einem Aluminiumdach zu beheben.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch angegebenen Merk­ male gelöst.

Die erfindungsgemäße Dacheindeckung wird dadurch hergestellt, daß zunächst die Dachsparren eines herkömmlichen Dachstuhls mit Brettern verschalt und mit Dachpappe abgedichtet werden. Damit ist ein regensicheres Unterdach geschaffen. Danach wird in Was­ serlaufrichtung im Bereich der Dachsparren eine Art Konterlat­ tung in Form von Holzbohlen aufgebracht. Auf diesen werden wahl­ weise die Ortgang-Lisenen-Profile, die Lisenen-Mittelprofile und/oder die Lamellen-Unterprofile befestigt. Die Lisenen-Mit­ telprofile teilen die Dachfläche in Bereiche auf, über deren Breite die Lamellen-Profile durchgehend verlaufen. Die Ortgang- Lisenen-Profile und die Lisenen-Mittelprofile dienen sowohl als Unterkonstruktion als auch als sichtbares Element des belüfteten Aluminiumdaches und lockern das Dach optisch auf. Falls die Stützweite der Lamellen-Profile zwischen den Lisenen-Mittelpro­ filen zu groß wird, werden zwischen den Lisenen-Mittelprofilen noch Lamellen-Unterprofile angeordnet. Durch den Einsatz dieser Lamellen-Unterprofile können auch Lamellen-Profile größerer Länge eingesetzt werden. Bei Bedarf kann durch die Anordnung der Lamellen-Unterprofile der Abstand der Lisenen-Mittelprofile beliebig gewählt werden.

Die günstigste Verlegung der Lamellen-Profile erfolgt über jeweils 2 Sparrenfelder, d. h. am Ortgang wird ein Ortgang- Lisenen-Profil angeordnet, auf dem dazu benachbarten Sparren wird ein Lamellen-Unterprofil aufgelegt und dem wiederum dazu benachbarten Sparren kommt ein Lisenen-Mittelprofil zu liegen. Über diese drei tragenden Profile werden die Lamellen-Profile verlegt. Falls im Mittelbereich des Daches dieses Raster nicht aufgeht, so werden hier die Lamellen-Profile über drei Sparren­ felder verlegt, d. h. zwischen zwei Lisenen-Mittelprofilen wer­ den zwei Lamellen-Unterprofile angeordnet.

Die Lamellen-Profile werden von unten nach oben, also von der Traufe zum First, zwischen die Lisenen-Profile eingepaßt und mit V2a-Dichtschrauben befestigt. Die Lamellen-Profile werden dabei ca. 10 mm kürzer als der lichte Abstand zwischen den Lisenen gehalten, um die Belüftung zu gewährleisten und eine Ausdehnung zwischen den Lisenen zu ermöglichen. Begonnen wird dabei unten mit dem Lamellen-Profil-Anfang mit Standfuß. Der Lamellen-Pro­ fil-Anfang wird firstseitig an den Lisenen-Profilen und Lamel­ len-Unterproflilen festgeschraubt und steht traufseitig mit sei­ nem am Standfuß angearbeiteten Winkelfuß auf. Der Standfuß ist in seinem senkrechten Teil mit Lüftungsschlitzen versehen. Anschließend werden die Lamellen-Profile in schuppenartiger Anordnung verdeckt befestigt. Am First wird die Dacheindeckung durch ein spezielles Firstabdeckprofil mit Befestigungssteg abgeschlossen. Das Firstabdeckprofil wird an einem Vierkantholz festgeschraubt, das mit verzinkten Winkelprofilen an den Dach­ sparren befestigt wird.

Die vorgesehene kraftschlüssige Befestigung durch V2a-Dicht­ schrauben bewirkt eine sturmsichere Bedachung. Die in die Lise­ nen-Profile und die Lamellen-Unterprofile eingezogenen Gummi­ keder sorgen einmal für die Dichtigkeit des Daches u. a gegen Schlagregen und vermeiden zudem die bei anderen Aluminiumdächern üblichen Dehnungs-Knackgeräusche. Hinter den Lamellen-Profilen entsteht zwischen den Lisenen-Profilen und/oder Lamellen-Unter­ profilen ein Luftpolster. Durch die im Standfuß des Lamellen- Profil-Anfangs und den Auflageflächen der Lamellen-Profile ange­ ordneten Lüftungsschlitze bzw. Lüftungssektionen ist das Alumi­ nium-Dach auf seiner gesamten Fläche belüftet und kann somit "ein- und ausatmen". Dadurch ist gewährleistet, daß die Dampf­ diffusion ungehindert stattfinden kann und sich kein Schwitzwas­ ser unter der Dacheindeckung ansammelt. Auch wird dadurch ein Hitzestau unter dem Aluminium-Dach vermieden. Bei diesem belüf­ teten Aluminium-Dach wird auch auf die übliche Dampfsperre (Folie) bauinnenseitig vor der Wärmedämmschicht verzichtet. Da­ durch wird jeglicher Dampfstaudruck in den Innenräumen vermie­ den.

Über Pulverbeschichtungen kann dem belüfteten Aluminiumdach jeder Farbton gegeben werden. Auch können durch das Zusammen­ wirken verschieden farbiger Lisenen und Lamellen Farbkontraste geschaffen werden.

Die folgende Zeichnung zeigt in ihren Figuren die Querschnitte der stranggepreßten Aluminium-Profile und eine Schrägansicht der erfindungsgemäßen Dacheindeckung im eingebauten Zustand. Im ein­ zelnen sind dargestellt in

Fig. 1 ein Querschnitt durch einen Lamellen-Profil-Anfang,

Fig. 2 ein Querschnitt durch ein Lamellen-Profil,

Fig. 3 ein Querschnitt durch ein Ortgang-Lisenen-Profil,

Fig. 4 ein Querschnitt durch ein Lamellen-Unterprofil,

Fig. 5 ein Querschnitt durch ein Lisenen-Mittelprofil,

Fig. 6 ein Querschnitt durch ein Firstabdeckprofil,

Fig. 7 eine Schrägansicht eines verlegten Lamellen-Daches.

Claims (1)

1. Dacheindeckung aus stranggepreßten, verdeckt befestigten Profilen mit einem Firstabdeckprofil, in dem ein Befestigungsschenkel (4) integriert ist, und traufparallelen Lamellen-Profilen,
   dadurch gekennzeichnet, daß

   • - die Profile aus Aluminium hergestellt sind,
   • - am traufseitigen Rand des Daches ein Lamellen-Profil-Anfang mit Standfuß (5) und daran anschließend Lamellen-Profile sich jeweils schuppenartig überdeckend angeordnet und sowohl Lamellen-Profil-Anfang als auch die Lamellen-Profile mit Lüftungssektionen (6) ausgestattet sind,
   • - die Lamellen-Profile und der Lamellen-Profil-Anfang an ihren firstseitigen Rändern einen Dichtgummikeder (2) aufweisen und mittels V2a-Dichtschrauben kraftschlüssig befestigt sind, wobei Dichtgummikeder (2) und V2a-Dichtschrauben von dem jeweils firstseitig benachbarten Lamellen-Profil überdeckt werden,
   • - die Lamellen-Profile zwischen Lisenen-Profilen und/oder Lamellen-Unterprofilen freitragend angeordnet und die die Lamellen-Profile tragenden Profile an der Auflagestelle mit jeweils zwei Gummikedern (2) und einem zwischen diesen Kedern liegenden Schraubkanal (3) versehen sind,
   • - die Lisenen-Profile als Ortgang-Lisenen-Profil oder Lisenen- Mittelprofil ausgebildet sind, zwischen Lisene und Auflagestelle für die Lamellen-Profile eine Regenrinne (1) aufweisen und sowohl als Unterkonstruktion als auch als sichtbares Element des Daches dienen.