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Mit einem Ausgleichgetriebe in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnetes
Umlaufrädergetriebe für Motorwagen. Die an sich bekannten, in der Hinterachse von
Motorwagen angebrachten und zusammen mit einem Ausgleichgetriebe in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordneten Umlaufrädergetriebe haben den Nachteil, daß sie infolge der
Verwendung verschiedener Verzahnungsarten für die einzelnen Getrieberäder viel Raum
und Gewicht beanspruchen und nur schwer unter erheblichem Kostenaufwand herzustellen
sind.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß
das das Antriebskegelrad tragende Gehäuse an dem einen Ende ein "Zentralkegelrad
und ein Kupplungsglied trägt, während das andere Zentralkegelrad auf einer durch
das erste Zentralrad hindurchgeführten Hülse sitzt, auf der ein verschiebbares Kupplungsglied
angeordnet ist, das entweder mit dem Gehäuse oder mit einem feststehenden Teil gekuppelt
werden kann. Durch die ausschließliche Verwendung derartig angeordneter Kegelräder
für das mit einem Ausgleichg etriebe zusammen in einem Gehäuse vereinigte Umlaufrädergetriebe
eines Kraftfahrzeuges ist es möglich, das Getriebe mit geringem Kostenaufwand und
schnell herzustellen, da zur Verzahnung sämtlicher Räder die gleichen Bearbeitungsmaschinen
Verwendung finden können.
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Gleichzeitig wird der Raum und das Gewicht des Getriebes gegenüber
den bisher bekannten Anordnungen erheblich verringert, cla die miteinander in Eingriff
stehenden, als Kegelräder ausgebildeten Getrieberäder weniger Raum und infolgedessen
auch ein kleineres Gehäuse beanspruchen als die bisher verwendeten Stirnräder. Die
Bauart gemäß der Erfindung zeigt ferner den Vorteil, daß die Räder des Ausgleichgetriebes
öldicht abgeschlossen in einem Kapselgehäuse umlaufen, so daß Fettverluste nicht
eintreten können und eine ausreichende Schmierung der Kegelräder stets gewährleistet
ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des in das Hinterachsgehäuse
des Wagens eingebauten Wechselgetriebes im Längsschnitt dargestellt.
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Zwei das Gehäuse des Getriebes bildende Teile i und 2 sind durch Schrauben
3 miteinander verbunden. Die beiden Hinterachswellen d. und 5 des Wagens sind mittels
Rollenlager 8 und 9 in dem Getriebegehäuse i, 2 gelagert. Auf den einander gegenüberliegenden
inneren Enden der Wellen 4. und 5 sind Kegelräder 6 und 7 eines Ausgleichgetriebes
befestigt und ein Armstern in mit mehreren kurzen Achsen lose angeordnet, die mit
einem auf der Nabe des Kegelrades 7 umlaufenden und den Armstern einschließenden
Gehäuseteil i i fest verbunden sind. Auf den Achsen des Armsterns sind Kegelräder
12 gelagert, die mit den Kegelrädern 6 und 7 des Ausgleichgetriebes in Eingriff
stehen. In dem anderen, hohl ausgebildeten Ende des Gehäuseteils i i ist ein zweiter
Armstern 15 angeordnet, dessen Achsen in der gleichen Weise wie die des Armsterns
io ebenfalls in dem Gehäuseteil i i befestigt sind. Platten 13 und i q. verschließen
, die äußeren Enden des Gehäuseteils i i und dienen zur Befestigung der Achsen der
Armsterne io und 15 im Gehäuseteil ii. Die Platten sind mit dem Gehäuseteil
i i durch Bolzen i i' verbunden.
Auf den Achsen des Armsterns 15
sind Kegelräder 16 drehbar angeordnet, die mit Kegelrädern 17 und i8 in Eingriff
stehen. Das Kegelrad 17 ist mit einer langen, auf der Welle 5 geführten Nabe 17'
versehen, auf deren äußerem Ende Nuten 17" angeordnet sind, in die eine mit entsprechenden
Zapfen versehene Ausrückmuffe ig eingreift. Das Kegelrad 18 läuft auf der Nabe 17'
des Kegelrades 17 und ist an einem Ende fest mit einem mittels eines Kugellagers
30 im Gehäuseteil 2 gelagerten Gehäuse 20 Verbunden. An diesem Gehäuse ist
auf der einen Seite eine Kupplungsscheibe 21 mittels Niete 21' befestigt, während
am anderen Ende eine Endscheibe 22 durch Schrauben 22' festgehalten wird. Auf der
gleichen Seite ist auch das Hauptäntriebskegelrad 23 fest an dem Gehäuse 2o angeordnet.
Die Endscheibe 22 sitzt lose auf der Nabe des Kegelrades 6 und hält den Gehäuseteil
2o gleichachsig z u den Wellen ,4 und 5. Das Hauptkegelrad 23 wird von einem Kegelrad
24 angetrieben, das auf einer mittels Rollenlager 26 gelagerten Welle 25 befestigt
ist. Druckringe 27 halten die Endscheibe 22 in achsialer Richtung fest. Der Gehäuseteil
i i und die mit ihm verbundenen Teile sowie das Kegclr ad 17 werden durch Kugellager
28 bzw. 2g an einer achsialen Verschiebung gehindert.
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Die Ausrückmuffe ig ist auf ihren beiden senkrecht zur Welle 5 liegenden
Seiten mit Kupplungsklauen versehen, die j e nach der Lage der Ausrückmuffe mit
sowohl auf der Kupplungsscheibe 21 als auch auf einer im Gehäuse 2 befestigten Scheibe
31 angeordneten Klauen in Eingriff treten.
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Die Ausrückmuffe wird mittels eines mit einem Gestänge 4.2, 43 verbundenen
Ausrückhebels 36 bewegt und unter der Wirkung einer Feder 40 in der inneren Endlage
festgehalten, so daß sie mit den Klauen der Scheibe 21 in Eingriff steht. Auf der
Zeichnung ist - nur die Mittellage der Ausrückmuffe dargestellt.
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Die Wirkungsweise des Wechselgetriebes ist folgende: Bei der normalen
Treiblage des Wechselgetriebes wird durch Drehung des Kegelrades 24 das Hauptkegelrad
23 und somit das Gehäuse 2o angetrieben, und die Ausrückmuffe ig steht unter der
Wirkung der Feder 4o mit der Scheibe 21 in Eingriff. Auf diese Weise wird die Drehung
des Gehäuses 2o auf die Kegelräder 17 und 18 gleichzeitig übertragen, die ihrerseits
mittels des Kegelrades 16 und des Armsterns 15 den Gehäuseteil i i unmittelbar antreiben.
Der umlaufende Gehäuseteil i i ist durch den Armstern io, das Kegelrad 12 und die
Räder 6 und 7 kraftschlüssig mit den Wellen 4 und 5 verbunden, die daher unmittelbar,
ohne daß die Räder des Wechselgetriebes in Wirkung treten, angetrieben werden. Sollte
zufällig die Ausrückmuffe ig außer Eingriff mit den Klauen der Scheibe 31 kommen,
so bewirkt die Feder 4o sofort das Zurückschieben der Muffe in die normale Betriebslage.
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Soll dagegen mit kleinerer Geschwindigkeit gefahren werden, so wird
die Ausrückmuffe ig mittels des Gestänges 42, 43 ausgekuppelt und mit den Klauen
der Scheibe 31 in Eingriff gebracht. In dieser Lage wird das Gestänge und damit
die Ausrückmuffe durch eine beliebige Vorrichtung festgehalten. Das Kegelrad 17
wird hierdurch ausgeschaltet und an einem weiteren Umlaufen durch die jetzt feststehende
Ausrückmuffe gehindert. Das Kegelrad 18 setzt dagegen seine Umdrehung fort und treibt
das Rad 16 an, das sich auf dem feststehenden Rad 17 abwälzt und daher unter geringerer
Geschwindigkeit als bei der ersten Stellung der Ausrückmuffe den Armstern 15 zum
Um-
lauf bringt. Hierdurch wird erreicht, daß der Gehäuseteil i i und somit
auch der Armstern io des Ausgleichgetriebes sowie die Wellen -. und 5 mit einer
kleineren Geschwindigkeit als bei der ersten Stellung der Ausrückmuffe umlaufen.
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Sämtliche Räder des in einem Gehäuse vereinigten Ausgleich- und Wechselgetriebes
können als leicht berstellbare Kegelräder ausgebildet und in einem kleinen, leichten
und vollkommen öldicht abgeschlossenen Gehäuse untergebracht sein.