DE433795C - Verfahren und Vorrichtung zum Formen, Praegen und UEberziehen von Schachtelteilen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Formen, Prägen und Überziehen von Schachtelteilen. Die vorliegende Erfindung behandelt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prägen und Überziehen von Schachtelteilen. Gemäß der Erfindung sollen die einem Stapel entnommenen Schachtelzuschnitte zunächst in einer Presse zu Schachtelteilen geformt und nach dem Formen selbsttätig einer zweiten Presse übergeben werden, wo sie mit Etiketten überzogen und fertiggeprägt werden.
• Durch die Anordnung zweier Pressen bzw. durch die Ausstattung einer Presse mit zwei Werkzeugen für die vorerwähnten Arbeiten wird erreicht, daß das Vorformen der Schachtelteile mit einem stark erhitzten Werkzeug, das Überziehen des vorgeformten Schachtelteiles dagegen mit einem Etikett in einem weniger erhitzten Werkzeug durchgeführt werden kann. Die verschiedene Erhitzung der Werkzeuge hat den Vorteil, daß in viel kürzerer Zeit die Schachteln mit weniger Ausschuß hergestellt werden können, als es bei den bisherigen Verfahren mit gleicher Hitze für den Formprozeß und für das Überziehen des geformten Schachtelteiles mit einem Etikett der Fall ist. Benutzte man zu stark erhitzte Werkzeuge auch für das überziehen der Etikette, so waren Beschädigungen der auf das Etikett aufgedruckten Farbe oder des aufgetragenen Lackes sowie Verbrennung des Leimes zum Ankleben des Etiketts an den Schachtelteil nicht zu vermeiden, und die angestrebte Leistungssteigerung wurde illusorisch. Verwendet man dagegen weniger erwärmte Werkzeuge, so ging das wiederum auf Kosten der Leistung, da in diesem Falle der Stempel zum Formen des Schachtelteiles längere Zeit in der Form verbleiben mußte.
• Gemäß der Erfindung ist eine hohe Leistung ohne die erwähnten Nachteile zu erzielen, und das Überzu.gpapier wird beim Aufkleben b.zw. Aufprägen auf den v orb@c#forrnten Schachtelteil in weitgehendstem Maße geschont.
• Zur Durchführung des Verfahrens sind gemäß der Erfindung zwei oder mehrere mit Durchtrittsöffnungen für die Form- bzw. Prägestempel usw. und mit Anlegemarken o. dgl. für die Zuschnitte oder Etikette versehene Förderbänder vorgesehen, die dazu dienen, die Schachtelzuschnitte und Etikette selbsttätig den Pressen oder Werkzeugen zuzuführen. Die Anordnung dieser Förderbänder ist im Ausführungsbeispiel derart, daß das Band -für das Heranbringen der Zuschnitte für die rohen Schachtelteile sich zun. ichst an einem Stapel v orbeibewegt, von dem aus es fortlaufend mit Zuschnitten beschickt wird, und hierauf die Presse zum Formen der Schachtelteile durchläuft, um die geformten Teile der Presse zum Überziehen und Fertigprägen zu übergeben. In dieser Presse trifft es mit dem Förderband zum Heranbringen der Etikette zusammen. Diesem zweiten Band werden die Etikette möglichst gleichfalls selbsttätig übergeben und so mit geringstem Bedienungspersonal der zweiten Presse zugeführt. Während sich nun der Pressensternpel für das Formen der Schachtelteile nach abwärts bewegt, bewegt sich auch gleichzeitig der Pressenstempel für das Fertigprägen und Überziehen nach abwärts, so daß die Bewegung der Bänder vollkommen gleich sein kann.
• Die Stempel treten durch das bzw. die Förderbänder hindurch, entnehmen die zugeführten Teile, um sie in den zugehörigen Werkzeugunterteilen entsprechend zu bearbeiten. Die Werkzeugunterteile sind nun so ausgebildet, daß der vorgesehene federnde Kerneinsatz die.geformten bzw. fertiggeprägten und überzogenen Schachtelteile wieder in die Öffnungen und Haltevorrichtungen der Förderbänder zurückführt, wodurch das selbsttätige Weiterleiten von einer Presse zur anderen bzw. von der zweiten Presse zu einem Stapelbehälter oder Stapelband ermöglicht wird.
• Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine Ansicht in Richtung.-1 der Abb. 2, Abb.2 eine Draufsicht auf das Förderband.
• Es ist I die Presse zum Formen der Schachtelteile aus vorbereiteten Zuschnitten und II die Presse zum Überziehen des Schachtelteiles mit einem Etikett und zum Fertigprägen. Im Ausführungsbeispiel sind diese beiden Pressen zu einer vereinigt, und zwar sind an einem gemeinsamen Stößel i ein Werkzeugoberteile für das Formen der Schachtelteile und ein Werkzeugoberteil 3 für das Fertigprägen und Überziehen befestigt. Auf dem gemeinsamen Arbeitstisch d. sind die mit den erwähnten Oberteilen zusammenarbeitenden Werkzeugunterteile 5 und 6 angeordnet. Beide Werkzeugunterteile besitzen auswechselbare Kerneinsätze 7, 8, die auf Federn 9, io ruhen. i i ist das Förderband zum Zubringen der Schachtelzuschnitte. Dieses Förderband, das ebensogut als Kette o. dgl. ausgebildet sein kann, besitzt Aussparungen 12 sowie Anlegemarken 13. Ein Stapelschacht rd. gibt selbsttätig in an sich bekannter Weise (in der Zeichnung . nicht weiter angegeben) die Zuschnitte an das Förderband ab und führt sie der Presse i zu, um sie nach dein Formen an die Presse II abzugeben, nach welcher gleichfalls das Förderband 15 zur Heranführung der Etikette führt. Das Förderband 15 nimmt die Etikette 16 ebenfalls in an sich bekannter Weise von einem Stapel 17. Sie kommen zwischen Anlegemarken 18 über den Durchtrittsöffnungen i9 für den Stempel 3 zu liegen. 2o, 21 sind Sperr- bzw. Paßbolzen, die durch Öffnungen 22, 23 der beiden Förderbänder hindurchgehen und so die in der Presse II sich kreuzenden Bänder mit ihren Öffnungen genau übereinanderpassend festhalten, bis der Formvorgang sich vollzogen hat. Die Arbeitsweise ist nun folgende. Die Bänder i i und 15 werden zweckmäßig absatzweise vorwärts bewegt. Mit jedem Vorschub entnehmen sie den Stapeln 14 und 17 einen Zuschnitt bzw. ein Etikett und bewegen dieses während jeder Vorschubbewegung entsprechend der eingestellten Vorschublänge vorwärts. Die Vorschublänge entspricht zweckmäßig der Entfernung a zwischen den beiden Pressen I und II. Im Ausführungsbeispiel ist dieser Abstand unveränderlieh gezeichnet; er kann aber ebensogut durch verschiebbar befestigte Werkzeugober- und -unterteile für verschieden große Schachteln veränderlich sein. ' Nach jedem Vorschub bewegt sich der gemeinsame Stößel i nach abwärts. Die sich gleichfalls nach abwärts bewegenden Paßbolzen 2i und 22 bringen die Förderbänder in die richtige Lage, damit die Oberteile 2 und 3 reibungslos durch die in den Bändern i i und 15 sich befindenden Öffnungen 12, i9 hindurchtreten können. Der Pressenoberstempe12 erfaßt hierbei den herangebrachten Zuschnitt, nimmt ihn mit in die Form und biegt die Seitenwände des Zuschnittes hoch. Unter dein Einfluß der größeren Wärine geht dieser Formvorgang sehr rasch vor sich, und die Seitenwände bekommen guten Stand. Der Pressenoberstempel3 erfaßt den im vorhergehenden Arbeitsgang in der Presse I geformten Schachtelteil und bewegt sich mit diesem nach unten, wobei er aus dem Förderband 15 gleichzeitig das herangebrachte Etikett mitnimmt. Der rohe Schachtelteil wird mit diesem Etikett überzogen bzw. überkappt. Unter dem Einfluß der hier etwas geringeren Wärme wird der auf das Etikett aufgetragene Leim gelöst, das Etikett am rohen Schachtelteil festgeklebt und das Ganze nochmals geprägt. Da nun die in den Werkzeugunterteilen befindlichen Kerneinsätze 7, 8 federnd sind, bewirken sie beim Hochgang des Stempels, daß der in der Presse I geformte und der in der Presse II fertiggestellte Schachtelteil wieder zurück in das Förderband i i bzw. i bewegt wird, so daß das Förderband i i den in Presse I geformten Schachtelteil an Presse Il abgeben, Förderband 15 dagegen den fertigen Schachtelteil außerhalb der Presse nach einer Auswerfvorrichtung befördern kann, wo die fertigen Schachtelteile in Stapelkästen oder -bändern gesammelt oder auf Förderbändern den Weiterverarbeitungsplätzen zugeführt werden.

Claims (3)

1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zum Formen, Prägen und Überziehen von Schachtelteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die einem Stapel o. dgl. entnommenen Schachtelzuschnitte zunächst in einer Presse zu rohen Schachtelteilen geformt und nach dem Formen selbsttätig einer ,zweiten Presse übergeben werden, wo sie mit aus einem zweiten Stapel o. dgl. herangebrachten Etiketten (Überzugpapiere) überzogen und fertiggepr ägt werden. .
2. 2. Vorrichtung zum Formen usw. von Schachtelteilen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Zuführung der Zuschnitte und Überzugpapiere zwei oder mehrere mit Durchtrittsöffnungen für die Formstempel usw. und mit Anlegemarken usw. für Zuschnitte und Etikette versehene Förderbänder (11, 15) dienen, die mittels einer Paß- und Festhaltevorrichtung o. dgl. während der Abwärtsbewegung des getrennten oder des gemeinsamen Pressestößels derart festgehalten werden, daß sich die gegen die Werkzeugunterteile bewegenden Werkzeugoberteile durch die beiden Bänder o. dgl. hindurchbewegen und dabei den herangebrachten Zuschnitt bzw. geformten rohen Schachtelteil und das herangebrachte Etikett zum Überziehen in die zugehörigen Unterteile zur Formgebung usw. überführen können.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugunterteile finit an sich bekannten federnden Kerneinsätzen o. dgl. versehen sind, die die geformten rohen bzw. überzogenen und fertiggeprägten Schachtelteile wieder in die Öffnungen und Haltevorrichtungen der Förderbänder zurückbewegen und so ein selbsttätiges Weiterleiten von einer Presse zur anderen bzw. von der Presse 1I außerhalb dieser ermöglichen, um im letzteren Falle mittels bekannter Ausstoßvorrichtungen die fertigen Schachtelteile in Stapelkästen abzulegen oder an Stapel- oder Förderbänder zur Weiterförderung abzugeben.