DE4336626C2 - Schere, insbesondere Querteilschere - Google Patents
Schere, insbesondere QuerteilschereInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schere, insbesondere Querteilschere in Adjustageanla
gen und in kontinuierlichen Bandbehandlungsanlagen, mit im Scherenrahmen an
geordnetem Ober- und Untermesserträger, von denen zumindest einer auf- und
abbeweglich geführt ist. Solche Scheren sind hinlänglich bekannt (vgl. z. B. DE 16 2
7 275 A, DE 15 52 589 A oder AT 373 523).
Vor allem in den eingangs genannten Betriebsbereichen gestaltet sich der Mes
serwechsel an Querteilscheren sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig. Es sind im
Betrieb befindliche Querscheren bzw. Querteilscheren bekannt, bei denen sich
Ober- und Untermesser einzeln oder als Messerpaar samt Messerfuttern unter
Zuhilfenahme geeigneter Vorrichtungen seitlich oder in Anlagenrichtung aus der
Schere herausziehen lassen. Wie sich gezeigt hat, stellt dabei unter anderem die
Messerbefestigung, die sich mit hydraulischen Klemmeinrichtungen erreichen läßt,
eine Störquelle dar.
Andere aus der Praxis bekanntgewordenen Querteilscheren sind so ausgebildet,
daß sie sich durch einen eigenen Verfahrantrieb, mittels Seil oder Kran aus der
Anlage, d. h. der Betriebsposition herausfahrenlassen. Der Messereinbau bzw.
-ausbau kann dann bei freier Zugänglichkeit der Querteilschere neben der Anlage
durchgeführt werden. Diese Art der Instandhaltung bzw. des Messerwechsels er
fordert es allerdings, die Schneidantriebe, wie Hydraulikzylinder oder Elektro-
Motoren, zuvor abzukuppeln oder mit zu verfahren, was aber entsprechende
Energieführungseinrichtungen voraussetzt. Hinzu kommt, daß beispielsweise die
Bandbehandlungsanlage während des Messerwechsels stillsteht.
Schließlich sind intern Querteilscheren bekannt, die über Klemmeinrichtungen mit
einem entsprechenden Sockel oder Rahmen des Fundaments verbunden sind und
- nach dem Lösen der Klemmeinrichtungen - zum Messerwechsel als komplette
Einheit aus der Anlage herausgefahren werden, wozu sich ein Kran oder eine
Verfahreinrichtung eignet; im Austausch wird dann eine komplett vorbereitete
Wechselschere in die Anlage bzw. in die Betriebsposition gebracht und mit dem
Rahmen am Fundament geklemmt. Die beschriebene Ausführung einer Wechsel
schere ist insbesondere für Kontianlagen von Vorteil, weil sich kurze Wechselzei
ten erreichen lassen und zusätzliche Einrichtzeiten entfallen: die Schere läßt sich
nämlich auf einem separaten Scheren-Bauplatz schon vorher einrichten. Eine sol
che Wechselschere läßt sich zudem an jedem in der Bandbehandlungs- bzw. Ad
justageanlage vorhandenen Scherenplatz einsetzen, d. h. sie kann gegen eine be
liebige andere Schere ausgetauscht werden. Nachteilig ist aber auch hierbei, daß
die Schneidantriebe abgekuppelt werden müssen, bevor sich ein Scherenaus
tausch verwirklichen läßt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Schere die genannten Nachteile zu ver
meiden und mit einfachen Mitteln die Stillstandzeit der Anlage beim Messerwech
sel zu verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Scherenrahmen
zweiteilig ist und aus einem die Messerträger aufweisenden Scherenrahmen-
Oberteil und einem mit dem Schneidantrieb verbundenen Scherenrahmen-
Unterteil besteht. Indem somit das mit den Messern bestückte Scherenrahmen-
Oberteil, d. h. die Schneideinheit baulich von dem mit sämtlichen Antriebsteilen
versehenen Scherenrahmen-Unterteil getrennt ist, braucht zum Messerwechsel
der Antrieb nicht abgekoppelt zu werden, denn während sich das Scherenrahmen-
Oberteil mit den beiden Messern als Schneideinheit mittels einer Hubeinrichtung,
z. B. ein Kran, Ausbaubalken etc., vom Scherenrahmen-Unterteil
abheben und zum Messerbauplatz transportieren läßt, bleibt das
Scherenrahmen-Unterteil mit allen Antriebsteilen fest innerhalb
der Anlage.
Es läßt sich danach ein mit neuen Messern komplett eingerichtetes
Wechsel-Scherenrahmen-Oberteil auf das Scherenrahmen-Unterteil
aufsetzen, vorteilhaft mit diesem verklemmen, wozu sich nach
einem Vorschlag der Erfindung hydraulisch betätigte Klemmpratzen
eignen. Die Schere ist danach sogleich wieder einsatzbereit.
Hierbei braucht lediglich eine elektrische Steckverbindung gelöst
bzw. hergestellt zu werden, die als Energiezuführung zur
Messerspaltverstellung mit Anzeige benötigt wird.
Die erfindungsgemäß konsequente Trennung von Schneid- und
Antriebseinheit bringt erhebliche Vorteile mit sich, nämlich
eine kurze Wechselzeit der Schneideinheit bzw. des
Scherenrahmen-Oberteils und damit nur kurze Stillstandszeiten
der Anlage, wobei ein Abkuppeln der Schneidantriebe entfällt.
Die Wechsel-Schneideinheit bzw. das Scherenrahmen-Oberteil
besitzt nur ca. ein Drittel des Gesamtgewichtes einer kompletten
Wechselschere und ist zudem kompatibel, d. h. für jede beliebige
Schere innerhalb einer Anlage einsetzbar. Da sich der
Messerwechsel und die Schneidspalteinrichtung auf dem von der
Anlage entfernten Messerbauplatz durchführen lassen, können
die Messer einfach durch Schrauben befestigt werden. Der
Hubantrieb zur Kontrolle des Messerspaltes auf dem Messerbauplatz
kann im übrigen aus einem handelsüblichen Scherenhubtisch
bestehen.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der
Untermesserträger auf- und abbeweglich auf Rundstangen im
Scherenrahmen-Oberteil geführt ist. Die in bezug auf den
Schneidantrieb separate Anordnung des Untermesserträgers erlaubt
es nämlich, eine einfache Rundführung zwischen Ober- und
Untermesserträger sowie zur Messerspalteinstellung
Exzenterbuchsen vorzusehen.
Es wird als ein Ausführungsbeispiel vorgeschlagen, daß der im
Scherenrahmen-Unterteil angeordnete Hubschlitten in Gleitleisten
geführt ist, die eine verschleißmindernde Vertikalführung
erlauben, wobei sich der Hubschlitten über Kurbelwelle und Pleuel
antreiben läßt.
Gemäß einem Vorschlag der Erfindung ist der Untermesserträger
kraftschlüssig mit dem Hubschlitten verbunden, vorzugsweise
durch den Untermesserträger gegen den Hubschlitten anpressende
Druckfedern. Der Untermesserträger wird somit allein durch
Federkraft auf den Hubschlitten gepreßt, d. h. es bedarf keiner
zusätzlichen Befestigung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein
in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung näher erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine zweiteilige, aus einem Scherenrahmen-Oberteil und
einem damit geklemmten Scherenrahmen-Unterteil bestehende
Querteilschere in der Vorderansicht als Teilschnitt
dargestellt;
Fig. 2 die gemäß Fig. 1 von links her gesehene Seitenansicht
der Querteilschere, teilweise im Schnitt dargestellt;
Fig. 3 die Querteilschere gemäß Fig. 1 entlang der Linie III-
III geschnitten; und
Fig. 4 die Querteilschere gemäß Fig. 1 entlang der Linie IV-
IV geschnitten dargestellt.
Die in Fig. 1 gezeigte Querteilschere 1 besteht aus einem
Scherenrahmen-Oberteil 2 und einem Scherenrahmen-Unterteil
3, wobei diese Teile in der mit "X"-"X" gekennzeichneten
Trennebene miteinander verbunden sind. Hierzu dienen die in
Fig. 2 dargestellten Klemmpratzen 4, die an ihrem einen Ende
mit Schwenkachsen 5 schwenkbeweglich im Scherenrahmen-Unterteil
3 gelagert sind, und an die beweglich gelagerte Hydraulikzylinder
6 angreifen.
Das Scherenrahmen-Oberteil 2 nimmt den starr angeordneten
Obermesserträger 7 und den auf- und abbeweglichen, auf
Rundstangen 8 geführten Untermesserträger 9 auf; das Ober- und
das Untermesser 10 bzw. 11 sind mit Schrauben 12 in dem
jeweiligen Messerträger 7 bzw. 9 befestigt. Ein Niederhalter
7a ist über Spannschrauben 13 und Federelemente 13a an der
Längstraverse 14 der Querteilschere festgelegt. Die Längstraverse
ist mit einem Verstellantrieb 15 versehen der über
Schneckenradgetriebe 16 zur Einstellung des Messerspaltes auf
den Untermesserträger 9 einwirkt, d. h. diesen in Richtung auf
das Untermesser 10 bewegt bzw. von diesem entfernt. Die
Führungsbuchsen 33 sind zu diesem Zweck als Exzenterbuchsen
ausgebildet.
Das Scherenrahmen-Oberteil 2 weist weiterhin Angußstücke 17
auf (vgl. auch die Fig. 2 und 3), in die sich Schlaufen von
Seilen 18 einhängen lassen, wie in Fig. 1 dargestellt, um das
Scherenrahmen-Oberteil 2 - nachdem die Klemmpratzen 4 gelöst
worden sind, wobei sie die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte
Position einnehmen - von dem Scherenrahmen-Unterteil 3 abheben
und gegen eine neu bestückte Austauscheinheit eines
Scherenrahmen-Oberteils 2 ersetzen zu können. Ein nicht
dargestelltes Kranfahrzeug, dessen Kranhaken 19 gemäß Fig. 1
in die Seile 18 eingehängt ist, hebt zu diesem Zweck das
Scherenrahmen-Oberteil 2 in der Trennebene "X"-"X" in Richtung
der Pfeile 20 von dem Scherenrahmen-Unterteil 3 nach oben hin
ab.
Das über einen Grundrahmen 21 (vgl. auch Fig. 2 oder 3) mit
dem Fundament 22 über Schrauben 23 verankerte
Scherenrahmen-Unterteil 3 nimmt eine Kurbelwelle 24 auf, die
zum Antrieb über eine zwischengeschaltete Kupplungs-/Bremseinheit
25 an einen Elektromotor 26 angeschlossen ist. Auf der
Kurbelwelle 24 befestigte Pleuelstangen 27 sind mit einem
entsprechend der Exzentrizität der Kurbelwelle 24 auf- und
abbeweglichen Hubschlitten 28 (vgl. auch Fig. 3) verbunden;
dieser ist - wie in Fig. 4 gezeigt - vertikal in Gleitleisten
29 geführt. Damit sich die Auf- und Abbewegung des Hubschlittens
28 auf den Untermesserträger 9 überträgt, so daß das Untermesser
11 zum Schnitt des gemäß Fig. 3 in Pfeilrichtung 30 einlaufenden
Bandes 31 gelangt, sind an den Schmalseiten der Querteilschere
1 in den Fig. 1 und 2 gezeigte Druckfedern 32 angeordnet, die
den Untermesserträger 9 in jeder Hublage des Hubschlittens 28
kraftschlüssig an diesen anpressen; eine darüber hinausgehende
zusätzliche Befestigung ist nicht erforderlich.
Zum Austausch von Ober- und Untermesser 10, 11 ist es aufgrund
der zweiteiligen, in der Trennebene "X"-"X" unterteilten
Querteilschere 1 lediglich erforderlich, die Klemmverbindung
zwischen dem Scherenrahmen-Oberteil 2 und den Scherenrahmen-
Unterteil 3 zu lösen, d. h. die in Fig. 2 gezeigten Klemmpratzen
4 mittels der Hydraulikzylinder 6 in die strichpunktierte
Außerbetriebsposition zu bringen. Danach können die Seile 18
in die Angußstücke 17 eingehängt und das Scherenrahmen-Oberteil
2 in Pfeilrichtung 20 mittels eines Krans abgehoben werden.
Eine zuvor abseits der Anlage im Messerbauplatz eingerichtetes
neues Scherenrahmen-Oberteil 2 kann danach im Austausch auf
das Scherenrahmen-Unterteil 3 aufgesetzt werden, wobei sofort
nach dem Einschwenken der Klemmpratzen 4 der Betrieb der Anlage
wieder aufgenommen werden kann.
Claims (7)
1. Schere, insbesondere Querteilschere in Adjustageanlagen und in kontinu
ierlichen Bandbehandlungsanlagen, mit im Scherenrahmen angeordnetem
Ober- und Untermesserträger, von denen zumindest einer auf- und abbe
weglich geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Scherenrahmen zweiteilig ist und aus einem die Messerträger (7, 9)
aufweisenden Scherenrahmen-Oberteil (2) und einem mit dem Schneidan
trieb (24, 25, 26) verbundenen Scherenrahmen-Unterteil (3) besteht.
2. Schere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Scherenrahmen-Oberteil (2) und das Scherenrahmen-Unterteil (3)
miteinander verklemmt sind.
3. Schere nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
hydraulisch betätigte Klemmpratzen (4) als Klemmeinrichtung.
4. Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Untermesserträger (9) auf- und abbeweglich auf Rundstangen (8)
im Scherenrahmen-Oberteil geführt ist.
5. Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Scherenrahmen-Unterteil (3) angeordneter Hubschlitten (28) in
Gleitleisten (29) geführt ist.
6. Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Untermesserträger (9) kraftschlüssig mit dem Hubschlitten (28)
verbunden ist.
7. Schere nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
den Untermesserträger (9) gegen den Hubschlitten (28) anpressende
Druckfedern (32).
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