DE4335919A1

DE4335919A1 - Vorrichtung zum Herstellen von Hygieneartikeln

Info

Publication number: DE4335919A1
Application number: DE19934335919
Authority: DE
Inventors: Hans-Werner Soehn; Armin Geisen; Albert Becker
Original assignee: WINKLER and DUENNEBIER MASCHINENFABRIK und EISENGIESEREI KG 56564 NEUWIED DE
Current assignee: WINKLER and DUENNEBIER MASCHINENFABRIK und EISENGIESEREI KG 56564 NEUWIED DE
Priority date: 1993-10-21
Filing date: 1993-10-21
Publication date: 1995-04-27

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Hygieneartikeln wie insbesondere von Damenbinden, wobei der Hygieneartikel aus verschiedenen Lagen und/oder Schichten aus teilweise unterschiedlichem Werkstoff besteht.

Hygieneartikel der genannten Art sind Produkte, die in hohem Maße saugfähig sein sollen und bei Kontakt mit ande ren Körpern nichts von dieser Flüssigkeit abgeben. Gemäß der deutschen Patentschrift 20 41 354 werden alle Lagen und Schichten zunächst zu einem strangförmigen Körper zusammen gefügt, der sodann in Stücke geschnitten wird. Ferner ist es bekannt, die verschiedenen Lagen und Schichten schritt weise in einer Produktionsanlage zusammenzufügen, wobei eine erste, außen liegende Abdecklage auf eine Förderein richtung gelegt wird, auf die sodann in geringem Taktab stand Flockenkerne abgelegt werden, welche schließlich mit weiteren Lagen oder Schichten während eines kontinuierli chen Herstellungsprozesses zusammengefügt werden. Schwie rigkeiten ergeben sich hierbei unter zweierlei Gesichts punkten. Die Herstellung der Hygieneartikel soll mit einem geringstmöglichen Abfall verbunden sein. Dies ist nicht erreichbar, wenn zunächst ein strangförmiges Gebilde her gestellt wird, das sodann in einzelne Stücke unterteilt wird. Dabei anfallender Abfall ist relativ groß. Werden die einzelnen Hygieneartikel jedoch nicht im Strang, sondern durch Zusammenfügen paßgenau vorgefertigter Einzelteile hergestellt, so ergeben sich große Schwierigkeiten beim lagegenauen Zusammenfügen dieser Einzelteile. Die den Hy gieneartikel bildenden Einzelteile müssen nämlich milli metergenau aufeinandergelegt werden, was entweder einen sehr hohen technischen Aufwand bedingt oder zu letztlich unbefriedigenden Produkten führt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung zum Herstellen von aus mehreren Lagen und Schich ten bestehenden Hygieneartikeln zu schaffen, wobei der fertigungsbedingte Abfall äußerst gering ist und die ein zelnen Lagen und Schichten absolut paßgenau zusammengefügt sind.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß das Zusammenfügen der einzelnen Lagen und Schichten auf einem zentral angeordneten Rotationskörper erfolgt.

Die einzelnen Lieferstationen für die verschiedenen Lagen und Schichten sind im wesentlichen sternförmig um den als Zusammenfügestation dienenden Rotationskörper angeordnet und liefern die jeweiligen Teile nur zu diesem einen Rota tionskörper. Lageungenauigkeiten addieren sich daher nicht aufgrund der Verwendung von mehreren, hintereinander ange ordneten Stationen und es muß jeweils nur eine Anpassung jeder einzelnen Lieferstation mit dem Rotationskörper der Zusammenfügestation erfolgen.

Der Rotationskörper ist in Weiterbildung der Erfindung ein Zentralrad mit mehreren in seinem Umfang angeordneten Ver tiefungen, in die den Hygieneartikel bildenden, von den einzelnen Lieferstationen kommende Teile zum Zusammenfü gen abgelegt werden.

Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung her vor.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungs beispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Prinzipskizze von wesentlichen Komponen ten der Vorrichtung zum Herstellen von Hy gieneartikeln;

Fig. 2 eine Prinzipskizze des Zentralrades;

Fig. 3 einen abgebrochenen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2 und

Fig. 4 eine Prinzipskizze einer abgewandelten Vor richtung.

Eine Vorrichtung 1 zum Herstellen von Hygieneartikeln 2, die z. B. gemäß Fig. 2 aus einer ersten oder unteren Ab decklage 3, einer Zwischenlage 4 und einer zweiten oder oberen Abdecklage 5 sowie gegebenenfalls aus einer weite ren Abdecklage 6 und aus Schichten 7 und 8 bestehen, die sich zwischen den Lagen 3 bis 5 bzw. 6 befinden, umfaßt gemäß Fig. 1 Lieferstationen 9 bis 12 für die Lagen 3 bis 6 und Lieferstationen 13 und 14 für die Schichten 7 und 8. Ferner umfaßt die Vorrichtung 1 eine Zusammenfügestation 15 in Gestalt eines Rotationskörpers 16, der zentral zu den anderen Stationen 9 bis 14 angeordnet ist. Die von den sternförmig um den Rotationskörper 16 angeordneten Liefer stationen 9 bis 14 kommenden Lagen 3 bis 6 und Schichten 7, 8 werden auf dem Rotationskörper 16 zusammengefügt, so dann von einem Übergaberad 17 übernommen und schließlich von einer Fördereinrichtung 18 abtransportiert.

Der Rotationskörper 16 der Zusammenfügestation 15 ist ein Zentralrad, das in seinem Umfang 19 Vertiefungen 20 auf weist. Diese Vertiefungen oder Nester 20 besitzen eine Form und Gestalt wie der herzustellende Hygieneartikel 2. Um auch unterschiedliche Hygieneartikel 2 in ein und derselben Vorrichtung 1 fertigen zu können, ist es zweckmäßig, wenn sich die Vertiefungen 20 in auswechselbaren Formteilen 21 befinden.

Der die Vertiefungen 20 radial nach innen hin begrenzende Boden 22 ist ein Siebboden und weist Durchtrittsöffnungen 23 auf, so daß jede Vertiefung 20 mit Unterdruck 24 beauf schlagt war bzw. mit einem Unterdruckerzeuger 25 verbind bar ist. Hierzu weist das Zentralrad 16 eine geeignete Ein richtung 26 als Saugluftsteuerung auf und umfaßt dazu in einem sich nicht drehenden Teil 27 (Fig. 2) eine etwa halb kreisförmige Ringkammer 28 mit einem Saugluftanschluß 29. Sobald sich die Vertiefungen 20 des Sammelrades 16 über der Ringkammer 28 befinden, wird der von den Vertiefungen ge bildete Hohlraum mit Saugluft beaufschlagt mit der Folge, daß in die Vertiefungen 20 eingelegte Teile in den Vertie fungen 20 fixiert werden.

Entsprechend dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbei spiel wird als erste Lage 3 ein Bahnmaterial 3′ auf den Um fang 19 des Zentralrades 16 aufgelegt und in die Vertiefun gen 20 von dem dort herrschenden Unterdruck gezogen. Sodann erfolgen in Umfangsrichtung bzw. im Uhrzeigersinn jeweils versetzt das Einlegen einer ersten Schicht 7, einer Zwi schenlage 4, einer zweiten Schicht 8 und schließlich das Auflegen einer aus bahnförmigem Material 5′ bestehenden Lage und als Abschluß das Auflegen einer Lage 6, wobei die beiden Schichten 7 und 8 und die beiden Lagen 4 und 6 eine vorher paßgenau gefertigte Größe besitzen.

Wie vor allem auch Fig. 3 zeigt, übergreift das Bahnmate rial 3′ und das Bahnmaterial 5′ mit seinen jeweiligen Längsrändern 30 bzw. 31 die seitlichen Ränder 32 und 33 der Vertiefungen 20 derart, daß die Längsränder 30 und 31 auf einander liegen. Im Bereich ihrer Längsränder 30 und 31 werden die aus Bahnmaterial 3′ und 5′ bestehenden Lagen 3 und 5 ferner verbunden. Um den Längsrändern 30 und 31 einen sicheren Halt auf dem Umfang 19 des Sammelrades 16 zu geben, sind schließlich auch noch Saugkanäle 34, 35 vorge sehen und führen vom Umfang 19 zur Ringkammer 28 (Fig. 3).

Die als Zwischenlage 4 dienende Lage (Fig. 3) bildet bei dem dargestellten Hygieneartikel 2 eine Bezugsebene, zu der die Längsränder 30 und 31 des bahnförmigen Materials 3′ und 5′ bezüglich der von ihm definierten Ebene lagemäßig ver setzt ist. Die Längsränder 30 und 31 können bei Bedarf je doch auch eine andere Lage einnehmen, wobei dies von hier nicht näher interessierenden Anforderungen abhängen kann. Derartige Modifikationen des Hygieneartikels 2 sind mit Hilfe des Zentralrades 16 dann entsprechend angepaßter Vertiefungen 20 insbesondere auch durch Austausch der die Vertiefungen enthaltenden Formteile 21 jederzeit möglich.

Als Ausgangsmaterial für die von den beiden Lieferstationen 10 und 12 kommenden Lagen 4 und 6 dient ebenfalls bahnför miges Material 4′ bzw. 6′ gemäß Fig. 1. Jeweils eine Schneidvorrichtung 36 durchtrennt dieses Bahnmaterial 4′ bzw. 6′, ehe es als paßgenaue Lage 4 bzw. 6 mit Hilfe von je einem Übergaberad 37 an das kontinuierlich laufende Sammelrad zum schrittweisen Aufbau des Hygieneartikels 2 abgegeben wird. Damit die einzelnen Lagen 4 bis 6 auf dem bereits schrittweise entstehenden Rohling haften, werden sie schließlich noch nach Bedarf beleimt, wozu Leimauf tragevorrichtungen 38 vorgesehen sind.

Die Schichten 7 und 8 sind beispielsweise Flockenkerne oder Flockenkernhälften und werden in grundsätzlich bekannter Weise in Flockenrädern 39 der beiden Stationen 13 und 14 paßgenau vorgefertigt und sodann mit Hilfe von Übergabe rädern 4′ an das Zentralrad 16 abgegeben bzw. in die dort befindlichen Vertiefungen 20 eingelegt.

Es versteht sich, daß der jeweils für die Lagen 3 bis 6 und für die Schichten 7 bis 8 verwendete Werkstoff und auch die körperliche Gestalt und Kontur der Lagen 3 bis 6 und der Schichten 7 und 8 im Zusammenhang mit der konkret beschrie benen Vorrichtung 1 keine Rolle spielen und variieren kön nen. Auch müssen nicht zwei Flockenkernhälften bzw. Schich ten 7, 8 vorgesehen sein, wie das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1a zeigt. Gleiche bzw. gleichartige Teile der Vorrichtung 1a sind nachfolgend mit denselben Bezugszahlen bezeichnet wie bei dem zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel.

Die Vorrichtung 1a gemäß Fig. 4 umfaßt nur eine einzige Lieferstation 13 mit einem Flockenrad 39 zur Herstellung eines Hygieneartikels 2a, der nur einen einzigen, als Schicht 7a dienenden Flockenkern aufweist. Es fehlen daher gegenüber der Vorrichtung 1 die Lieferstation 14 für die zweite Schicht 8 bzw. für die zweite Flockenkernhälfte und die Lieferstation 10 für die Zwischenlage 4. Alle anderen Lieferstationen 9, 11 und 12 sowie die jeweils erforder liche Schneidvorrichtung 36, das Übergaberad 37 und die Leimauftragsvorrichtungen 38 und schließlich auch die Zu sammenfügestation 15 mit ihrem Rotationskörper bzw. Zen tralrad 16 sind wie bei der zuerst beschriebenen Vorrich tung 1 gemäß Fig. 1 vorhanden und besitzen auch dieselbe Funktion und Wirkungsweise.

Die Erfindung ist nicht auf die beiden konkret dargestell ten und beschriebenen Vorrichtungen 1 und 1a beschränkt, denn die Hygieneartikel 2 können entsprechend den jeweili gen Anforderungen unterschiedlich aufgebaut sein und sind diesbezüglich immer wieder Veränderungen unterworfen. Ins besondere bei derartigen Änderungen ist die Fertigung von Hygieneartikeln mit Hilfe der Zusammenfügestation 15 in Gestalt eines Rotationskörpers bzw. Zentralrades 16, das Vertiefungen oder Nester 20 bzw. Formmulden aufweist, sehr zweckmäßig. Die möglichen Änderungen betreffen dabei so wohl die aus vliesstoffartigen Flockenkernen bestehenden Schichten 7 bzw. 8 oder die verschiedenen Lagen, bei denen es sich um beidseitige Abdeckstreifen aus durchlässigem oder nichtdurchlässigem Werkstoff handelt.

Claims

1. Vorrichtung zum Herstellen von Hygieneartikeln (2, 2a), insbesondere von Damenbinden, wobei der Hygieneartikel (2, 2a) aus verschiedenen Lagen (3 bis 6) und/oder Schichten (7, 8) aus teilweise unterschiedlichem Werk stoff besteht, die von verschiedenen Lieferstationen (9 bis 14) kommend zu dem Hygieneartikel (2, 2a) zu sammengefügt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenfügen in einer zentral angeordneten Zusammen fügestation (15) erfolgt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lieferstationen (9 bis 14) sternförmig zu der Zusammenfügestation (15) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammenfügestation (14) einen Rotationskörper (16) aufweist.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rota tionskörper ein Zentralrad (16) ist.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentral rad (16) in seinem Umfang (19) Vertiefungen (20) als Formmulden zur Bildung der Hygieneartikel (2, 2a) auf weist.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Lieferstation (13) mit einem Flockenrad (39) zur vorbereitenden Herstellung eines als Schicht (7, 7a) des Hygieneartikels (2, 2a) dienenden Flockenkernes vorgesehen ist.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Liefer stationen (13 und 14) mit Flockenrädern (39) zur Her stellung von als Schichten (7, 8) dienenden Flocken kernhälften vorgesehen sind.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Liefersta tionen (9, 11, 12) für Bahnmaterial (3′, 5′ bzw. 6′) vorgesehen sind.

9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Lieferstationen (9, 11, 12) für Bahnmaterial (3′, 5′, 6′) vorgesehen sind.

10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Schneidvorrichtung (36) für das Bahnmaterial (6′) von mindestens einer Lieferstation (12′) vorgesehen ist.

11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Leimauf tragevorrichtungen (38) vorgesehen sind.

12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertie fung (20) im Zentralrad (16) einen Siebboden (22) auf weist und an einen Unterdruckerzeuger (24) anschließbar ist.